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Der Schnapsgarten

Hier findest du Informationen rund um die Kräuter, welche für Schnapsherstellung verwendet werden.

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<strong>Der</strong> <strong>Schnapsgarten</strong><br />

The Schnapps Garden<br />

Alkohol (arabisch al-kuhl = feines Pulver) oder<br />

Ethanol entsteht auf natürlichem Weg bei der<br />

Vergärung oder Destillation zuckerhaltiger Pflanzen.<br />

Bekannt ist er seit der ägyptischen Hochkultur und<br />

im sumerischen Reich 2.700 Jahre vor unserer Zeit.<br />

Alkohol aus Destillation sind Spirituosen (lateinisch<br />

spiritus = Geist), umgangssprachlich auch Schnaps<br />

(deutsch = schnappen) genannt, mit einem nach EU-<br />

Recht festgesetzten Mindestalkoholgehalt von 15%<br />

Vol.. Dabei werden in Wasser und Hefe zuckerhaltige<br />

Früchte angesetzt. In weiterer Folge wird die nach<br />

einigen Wochen vergärte zuckerhaltige Lösung<br />

einfach oder mehrfach gebrannt. Dabei wird die<br />

Maische so lange erhitzt, bis der Alkohol verdampft<br />

und als hochprozentiges Destillat wieder kondensiert.<br />

Da Alkohol deutlich früher als Wasser verdampft,<br />

verflüchtigt sich dieser schon bei verhältnismäßig<br />

geringer Hitze (80°C).<br />

Manchen Schnäpsen werden zur Aromatisierung<br />

Pflanzenextrakte zugesetzt. Bei diesem<br />

Ansetzvorgang werden die Aromalieferanten (zum<br />

Beispiel Kräuter) in einem Ausgangsalkohol, meist ein<br />

Kornschnaps, eingelegt. Diese Zusätze geben dabei<br />

in mehreren Wochen ihre vielseitigen Wirkstoffe<br />

und Aromen ab. Das dabei entstehende Mazerat wird<br />

teilweise nochmals gebrannt. <strong>Der</strong> finale Alkoholgehalt<br />

wird durch den Zusatz von Wasser auf Trinkstärke<br />

herabgesetzt.<br />

Alcohol (arabic al-kuhl = fine powder) or ethanol is<br />

produced naturally during the fermentation or distillation<br />

of sugar-contained plants. It has been known since the<br />

Egyptian advanced civilisation and in the Sumerian<br />

Empire 2,700 years before our time.<br />

Alcohol from distillation are spirits (latin spiritus = spirit),<br />

colloquially also called schnapps (german “schnappen”,<br />

english “snap”), with a minimum alcohol content of 15%<br />

alcohol by volume. Sugary fruits are thereby added<br />

to water and yeast. In the following step, the sugary<br />

solution is distilled once or several times after a few weeks<br />

of fermentation. The mash is heated until the alcohol<br />

evaporates and condenses again as a high-proof distillate.<br />

Since alcohol evaporates much earlier than water, it<br />

evaporates at relatively low heat (80°C/175 °F).<br />

Plant extracts are added to some schnapps to add flavour.<br />

During this preparation process, the aroma suppliers (for<br />

example herbs) are placed in an initial mostly corn alcohol<br />

and extracted into the liquid. These additives release their<br />

versatile active ingredients and aromas in several weeks.<br />

Some of the macerate produced in this process is distilled<br />

again. The final alcohol content is reduced to drinking<br />

strength by adding water.<br />

· www.wipptal.at


Blütezeit<br />

Juni<br />

Aussehen<br />

großwüchsige Enzianart (Hochstauden-Enziane)<br />

graugrüne, kräftige, ausdauernde, krautige<br />

Pflanze, Wuchshöhen von 50 bis 150cm<br />

Blüten aus fünf-häutigen blass-gelben<br />

Kelchblättern, mehrere Blütenstände, brauchen bis<br />

zu acht Jahre bis zur ersten Blüte<br />

Hauptwurzel bis zu 1m lang und Durchmesser bis<br />

5cm<br />

Vorkommen<br />

in Gebirgen Europas und der Türkei<br />

Verwendung<br />

der Wurzel als Tee, Tinktur oder<br />

Verdauungsschnaps (aus den mit gehackten<br />

Wurzeln angesetzten Maische destilliert)<br />

Wirkung<br />

bei Magenschwäche, Sodbrennen,<br />

vermehrtem Salzsäuregehalt im Magensaft,<br />

Appetitlosigkeit und zur Anregung der<br />

Verdauung und Gallentätigkeit, magen- und<br />

allgemein stärkend, entzündungshemmend,<br />

antiseptisch, fiebersenkend und kühlend,<br />

menstruationsfördernd und wirksam bei<br />

Wurmbefall, sehr viele Bitterstoffe, die jedoch<br />

nicht im Schnaps, enthalten sind viele ätherische<br />

Öle<br />

Geschichte<br />

nach Wissen über den Enzianschnaps<br />

aus der Antike Schnapsproduktion in<br />

hochmittelalterlichen Klöstern und im<br />

bäuerlichen Bereich<br />

das Enzianstechen der Wurzel wurde<br />

zur Bedrohung für den Bestand, daher<br />

Reglementierung der Grab-Lizenzen (1694 für das<br />

Wipptal)<br />

flowering<br />

June<br />

appearance<br />

large-growing gentian species (tall-growing species)<br />

grey-green, strong, perennial herbaceous plant, growth<br />

height from 50 to 150cm<br />

flowers from five membranous pale yellow sepals<br />

several inflorescences, need up to eight years until the<br />

first flower<br />

main root up to 1m long and diameter up to 5cm<br />

occurence<br />

in the mountains of Europe and Turkey<br />

use<br />

of the roots as tea, tincture or digestive liquor (distilled<br />

from the mash prepared with chopped roots)<br />

effect<br />

or stomach weakness, heartburn, increased<br />

hydrochloric acid content in the gastric juice, loss of<br />

appetite and to stimulate digestion and bile activity<br />

stomach and general strengthening, anti-inflammatory,<br />

antiseptic, antipyretic and cooling, promotes<br />

menstruation and is effective against worm infestation<br />

very many bitter substances, which are not contained<br />

in the schnapps many etheric oils<br />

history<br />

after use in antique production of schnapps in high<br />

medieval monasteries and in the rural area<br />

gentian engraving of the root became a threat to the<br />

stock, therefore regulation of the grave licenses (1694 for<br />

the Wipptal)<br />

! today protected plant<br />

! heute geschützte Pflanze<br />

Gelber Enzian


Gelber Enzian<br />

Gentiana lutea<br />

lateinisch gentiana = König Genthios Γένθιος<br />

war der letzte illyrische König im heutigen<br />

nordwestlichen Balkan und im südöstlichen Italien<br />

althochdeutsch = (g)encian(e)<br />

Yellow gentian<br />

Gentiana lutea<br />

Latin gentiana = King Genthios Γένθιος was<br />

the last Illyrian king in today‘s northwestern<br />

Balkans and southeastern Italy<br />

· www.wipptal.at <strong>Der</strong> <strong>Schnapsgarten</strong>


Blütezeit<br />

Mai bis Juli<br />

Vorkommen<br />

in den Alpen<br />

ab 1.000m Höhe<br />

feuchte, schattige Standorte<br />

Verwednung<br />

Herstellung von Tee aus Blättern und Schnaps aus<br />

Wurzel, kann auch gekaut werden<br />

Wirkung<br />

Wurzel enthält ätherische Öle, Harze und<br />

Gerbstoffe, wärmt das Körperinnere und wirkt<br />

tonisierend auf den Magen-Darmtrakt. Hilft bei<br />

Verdauungsstörungen, Blähungen, Asthma und<br />

Bronchitis, Gicht, Rheuma<br />

stark stoffwechselanregend und immunisierend<br />

für den Schnaps werden die dicken, braunen<br />

Wurzeln ausgegraben, gereinigt, zerkleinert und<br />

in einen Basisalkohol eingelegt<br />

! Giftigkeit Hautreizung bei Sonneneinstrahlung<br />

Geschichte<br />

Meisterwurz galt als wirksames Mittel gegen Gift,<br />

Bisse, Appetitlosigkeit, Magenverstimmung<br />

Im Laufe der Zeit weniger Verwendung,<br />

wahrscheinlich wegen Verwechslung mit anderen<br />

ähnlichen Doldenblütlern<br />

flowering time<br />

May to July<br />

occurence<br />

in the Alps<br />

from 1.000m height<br />

humid, shady locations<br />

use<br />

production of tea from the leaves and spirit from the<br />

root, can also be chewed<br />

effect<br />

root contains essential oils, resins and tanning agents<br />

warms the inside of the body and has a toning effect on<br />

the gastrointestinal tract. Used for digestive disorders,<br />

flatulence, asthma bronchitis, gout, rheumatism<br />

strongly metabolism stimulating and immunizing<br />

! toxicity<br />

skin irritation by solar radiation<br />

history<br />

masterwort was considered an effective remedy against<br />

poison, bites, loss of appetite, stomach upset<br />

less use over time, probably due to confusion with other<br />

similar umbellifers<br />

Meisterwurz


Meisterwurz<br />

Peucedanum ostruthium<br />

lateinisch peucedanum = Haarstrang, früher auch<br />

Magistranz<br />

deutsch „Meisterwurz“ = Meister aller Wurzen, Wurz<br />

= Heilpflanze<br />

Masterwort<br />

Peucedanum ostruthium<br />

Latin peucedanum = hair strand, in former times also<br />

magistrate<br />

German “master root“ = master of all roots, root =<br />

old German for medicinal plant<br />

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Blütezeit<br />

Mai bis Juni<br />

Aussehen<br />

Rosengewächs<br />

reichblütige symetrsiche Fliederblättchen<br />

mit 200 bis 300 Blüten<br />

Verbreitung<br />

keine großen Anforderungen an den Standort<br />

Verwendung<br />

Saft, Marmelade, Gelee, Schnaps<br />

Wirkung<br />

arasorbinsäure wirkt abführend. In höheren<br />

Mengen Übelkeit, Bauchschmerzen, Krämpfen<br />

und Brechdurchfall, daher wurden Vogelbeeren<br />

als giftig angesehen<br />

beim Kochen, Trocknen, nach Frost zerfällt<br />

Parasorbinsäure zu Sorbinsäure.<br />

Sorbit wird als Konservierungsmittel verwendet<br />

in rohem Zustand wegen hohen Gehalts an<br />

Apfelsäure und Gerbstoffen extrem bitter und<br />

daher ungenießbar<br />

hoher Anteil Vitamin C<br />

aufwändigen Gewinnung und Verarbeitung der<br />

Beeren und der geringen Ausbeute beim Brennen<br />

der Maische (2l Schnaps pro 100l Maische)<br />

sehr wertvoll<br />

Geschichte<br />

Vogelbeerbaum bei Germanen dem Gott Thor<br />

geweiht im keltischen Baumkreis zählt die<br />

Eberesche neben Apfelbaum, Walnuss und<br />

Tanne zu den Lebensbäumen. In diesem Zeichen<br />

geborene Menschen besitzen angeblich viel<br />

Lebensfreude<br />

flowering<br />

May to June<br />

appearance<br />

Rose plant<br />

richly flowered symmetric small leaflets with<br />

200 to 300 flowers<br />

occurence<br />

no great demands on the location<br />

use<br />

juice, jam, jelly, schnaps<br />

effect<br />

parasorbic acid has a laxative effect. In higher<br />

amounts nausea, stomach aches, cramps and diarrhoea,<br />

therefore rowan berries were considered poisonous<br />

during cooking, drying, after frost parasorbic acid<br />

decomposes to sorbic acid. Sorbitol is used as a<br />

preservative<br />

extremely bitter in the raw state due to high malic acid<br />

and tannin content and therefore inedible<br />

high vitamin C content<br />

complex extraction and processing of the berries and<br />

the low yield when distilling the mash (2l schnapps per<br />

100l mash) very valuable<br />

history<br />

Germanic rowan tree dedicated to the god Thor<br />

in the celtic tree circle the rowan belongs to the trees of<br />

life beside apple tree, walnut and fir. People born in this<br />

sign are said to possess a great deal of joie de vivre<br />

Gewöhnlicher Beinwell


Vogelbeere/<br />

Eberesche<br />

Sorbus aucuparia<br />

lateinisch avis = Vogel & cuparia = fangen<br />

mittelhochdeutsch eberboum = dunkelrötlich &<br />

Esche, obwohl keine Verwandtschaft zwischen den<br />

Baumarten besteht<br />

„Vogelbeere“ = Beeren wurden als Köder für Vögel<br />

verwendet<br />

Mountain ash<br />

Sorbus aucuparia<br />

Latin avis = bird & cuparia = catch<br />

German “Vogelbeere“ = bird berry, berries were used<br />

as bait for birds<br />

· www.wipptal.at <strong>Der</strong> <strong>Schnapsgarten</strong>


Bewegung aus eigener Kraft<br />

in unberührter Naturlandschaft<br />

Bergsteigerdorf St. Jodok, Schmirn- und Valsertal<br />

· www.bergsteigerdörfer.at<br />

Tourismusverband Wipptal<br />

Rathausplatz 1<br />

6150 Steinach am Brenner<br />

+43 5272 6270 t<br />

+ 43 5272 2110 f<br />

tourismus@wipptal.at e<br />

www.wipptal.at w

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