Berliner Stadtblatt | Friedrichshain-Kreuzberg | WAHL-SPECIAL
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FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG<br />
WISSENSWERTES AUS BERLIN UND DEM BEZIRK FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG · <strong>WAHL</strong>-<strong>SPECIAL</strong><br />
EDITORIAL<br />
Foto: Privat<br />
AM 26.9.<br />
SPD WÄHLEN!<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
wie kommen wir wirtschaftlich<br />
und sozial aus der Corona-Krise?<br />
Diese Frage wird mit den Wahlen<br />
im September entschieden:<br />
im Bund, in Berlin und im<br />
Bezirk. Wie kann Jugendlichen<br />
geholfen werden, deren Ausbildungsperspektiven<br />
sich massiv<br />
verschlechtert haben (Seite 2)?<br />
Besonders betroffen sind auch<br />
die Gastronom:innen, die monatelang<br />
nicht öffnen konnten<br />
(Seite 7). Gerade Familien gehören<br />
zu einer häufig übersehenen<br />
Gruppe von Menschen, die sich<br />
in der Corona-Krise vor besonderen<br />
Herausforderungen sehen<br />
(Seite 2).<br />
Es macht einen Unterschied,<br />
ob die SPD regiert. So zum<br />
Beispiel in der Bau- und Liegenschaftspolitik:<br />
Anders als früher<br />
wird öffentliches Bauland nicht<br />
mehr gewinnbringend verkauft,<br />
sondern für die Bedürfnisse der<br />
<strong>Berliner</strong>:innen genutzt (Seite 2).<br />
Ohne den Einsatz der SPD-<br />
Fraktion wäre es um die Sportvereine<br />
im Bezirk schlechter<br />
bestellt (Seite 8). Auch für Menschen<br />
in der Start-up-Branche<br />
ist es ein wichtiger Unterschied,<br />
ob die SPD regiert, wie das<br />
Beispiel des Arbeitskampfes bei<br />
Gorillas zeigt (Titelseite).<br />
Am 26.9. gilt also: alle Stimmen<br />
für die SPD – aus Respekt<br />
vor Deiner Zukunft!<br />
Marie Scharfenberg und<br />
Henry Marx<br />
Kreisvorsitzende<br />
SPD <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />
Sommer, Sonne, Garten: Franziska Giffey (r.) lud Frank Zander in den Familien- und Bienengarten in die Kleingartenkolonie<br />
„Am Buschkrug“ im <strong>Berliner</strong> Bezirk Neukölln ein. Im Gespräch bezeichnet der Schlagersänger die<br />
SPD-Spitzenkandidatin als einen Menschen mit positiver Ausstrahlung.<br />
Foto: SPD Berlin/Jonas Gebauer<br />
„Sie ist warmherzig“<br />
Was Frank Zander und 24 Bürger:innen an Franziska Giffey schätzen<br />
Menschlich, gutmütig, eine positive<br />
Ausstrahlung: So beschreibt<br />
Schlagersänger Frank Zander<br />
SPD-Spitzenkandidatin Franziska<br />
Giffey. Sie lud das Neuköllner Urgestein<br />
in ihr „Rotes Gartenhaus“<br />
in die Kleingartenanlage „Am<br />
Buschkrug“ im <strong>Berliner</strong> Bezirk<br />
Neukölln ein. Bereits seit längerem<br />
ist sie Patin des Familien- und<br />
Bienengartens, in dem sich das<br />
„Rote Gartenhaus“ befindet.<br />
Franziska Giffey und Frank Zander<br />
kennen sich schon lange: Sie half<br />
in der Vergangenheit oft beim traditionellen<br />
Weihnachtsessen für Obdachlose<br />
und Bedürftige mit. Das<br />
anschließende Gespräch im Garten<br />
dreht sich um soziale Projekte, die<br />
aktuelle Lage der Kunst sowie Kultur<br />
und natürlich: um Berlin (mehr<br />
auf Seite 3). Eine Sache betont<br />
der 79-jährige Sänger besonders:<br />
Er möchte, dass Franziska Giffey<br />
Berlins erste Regierende Bürgermeisterin<br />
wird.<br />
Warum wünschen sich <strong>Berliner</strong>:innen<br />
die SPD-Spitzenkandidatin<br />
als neues Stadtoberhaupt?<br />
Dieser Frage ist das <strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong><br />
nachgegangen und hat mit 24<br />
Bürgerinnen und Bürgern gesprochen<br />
und sie genau das gefragt. Die<br />
Gespräche machen eine Sache sehr<br />
deutlich: Die Menschen unterstützen<br />
Franziska Giffey und wollen der<br />
<strong>Berliner</strong> SPD am Wahlsonntag ihre<br />
Stimme geben.<br />
Eine der Unterstützer:innen ist<br />
übrigens die Schauspielerin Natalia<br />
Wörner. „Auf Menschen zugehen,<br />
ihnen zuhören und mit anpacken:<br />
Mit dieser Art Politik zu machen,<br />
überzeugt Franziska Giffey die <strong>Berliner</strong>:innen“,<br />
erklärt die 53-Jährige<br />
ihre Entscheidung. Außerdem<br />
scheue sie die Augenhöhe nicht, die<br />
SPD-Spitzenkandidatin suche sie.<br />
Auch die Gründe weiterer 23<br />
Bürger:innen sind vielfältig: Viele<br />
schätzen unter anderem ihre<br />
enorme Erfahrung – sowohl auf<br />
Bundes- als auch Bezirksebene. Die<br />
SPD-Landesvorsitzende habe stets<br />
Verantwortung übernommen. Doch<br />
ein Motiv spiegelt sich dabei in allen<br />
Aussagen wider: Franziska Giffey<br />
wisse, was Berlin braucht (mehr auf<br />
Seite 6).<br />
Die angesprochene Parzelle soll<br />
auch weiterhin bei Bienen beliebt<br />
sein. Die <strong>Berliner</strong> SPD pflanzte daher<br />
bienenfreundliche Pflanzen an,<br />
wie beispielsweise Lupinen, Lavendel<br />
und Rhododendron. Letztere<br />
gehört zu den Lieblingspflanzen<br />
der SPD-Spitzenkandidatin. Warum<br />
das so ist und vor allem, wie man<br />
einen Rhododendron pflegt, erklärt<br />
Franziska Giffey in einem Gartentipp<br />
(auf Seite 6).<br />
Sebastian Thomas<br />
ODER<br />
VORAB PER<br />
BRIEF<strong>WAHL</strong>:<br />
1.<br />
Ab dem 16. August erhalten<br />
Sie automatisch Ihre Wahlbenachrichtigung<br />
per Post.<br />
2.<br />
Auf der Rückseite Ihrer Wahlbenachrichtigung<br />
finden Sie<br />
einen QR-Code. Damit können<br />
Sie die Briefwahl elektronisch<br />
beantragen. Das geht<br />
auch per E-Mail oder per<br />
Post mit dem Antrag auf der<br />
Benachrichtigung.<br />
3.<br />
Das Wahlamt schickt Ihnen<br />
den Wahlschein und die<br />
Stimmzettel per Post zu.<br />
4.<br />
Sie haben fünf Stimmen:<br />
zwei für die Bundestagswahl<br />
– zwei für die Berlin-Wahl<br />
(Abgeordnetenhaus) – eine<br />
für die Bezirks-Wahl (Bezirksverordnetenversammlung).<br />
5.<br />
Die Stimmzettel und den<br />
Wahlschein getrennt voneinander<br />
in den Rücksendeumschlag<br />
stecken. Ihr Wahlbrief<br />
muss bis spätestens 18.00<br />
Uhr am Wahltag beim<br />
zuständigen Bezirkswahlamt<br />
eingegangen sein.<br />
Für saubere Spielplätze<br />
Ihr Zustand im Bezirk ist nicht hinnehmbar<br />
Arbeitskampf auf <strong>Berliner</strong> Straßen<br />
Die Beschäftigten in der „Gig Economy“ kämpfen für mehr Mitbestimmung<br />
Müll, Scherben, Fäkalien, abgebaute<br />
oder abgesperrte Spielgeräte,<br />
im schlimmsten Fall sogar<br />
Drogenfunde auf den Kinderspielplätzen<br />
– diese Erfahrung haben<br />
viele Eltern schon gemacht. Das<br />
darf nicht sein, hier muss sich<br />
endlich etwas ändern!<br />
Spielplätze müssen sichere, saubere<br />
und gut ausgestattete Orte<br />
sein, die allein Kindern vorbehalten<br />
sind. Eltern müssen sich darauf<br />
verlassen können, dass der Bezirk<br />
seiner Verantwortung nachkommt,<br />
diesen Schutzraum für Kinder umfänglich<br />
zu sichern und zu pflegen.<br />
Die SPD <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />
fordert deshalb eine bessere<br />
und häufigere Reinigung aller<br />
Spiel- und Bolzplätze und mehr<br />
Personal zur Bewältigung der anfallenden<br />
Aufgaben. Spielgeräte<br />
müssen umgehend ersetzt werden,<br />
wenn sie nicht mehr nutzbar sind.<br />
Zudem soll es in jedem Kiez mindestens<br />
einen Spiel- und Bolzplatz mit<br />
einem inklusiven Angebot und<br />
einer Beleuchtung in den dunklen<br />
Monaten geben.<br />
In unserem kinderreichen Bezirk<br />
können wir diese Verwahrlosung<br />
nicht hinnehmen. Die schwächsten<br />
Mitglieder unserer Gesellschaft,<br />
die Kinder, verdienen besondere<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Peggy Hochstätter<br />
„Rider“ (Fahrradkurier:innen)<br />
mit großen Rucksäcken, in denen<br />
Lebensmittel und Supermarktprodukte<br />
ausgeliefert werden,<br />
prägen zunehmend das Stadtbild.<br />
Lieferando, Gorillas, Volt und Co.<br />
kämpfen um die größten Marktanteile.<br />
Sie verfolgen ein Geschäftsmodell,<br />
das auf Kante genäht<br />
ist und nur im großen<br />
Volumen profitabel wird.<br />
Gespart wird bei den hart arbeitenden<br />
Ridern. Unter enormen Zeitdruck<br />
und gering bezahlt rasen sie<br />
über Berlins Straßen. Dabei stehen<br />
sie immer wieder Problemen gegenüber,<br />
die eng mit ihren Arbeitgeber:innen<br />
zu tun haben: Löhne<br />
Seit 2013 ist Cansel Kiziltepe<br />
für <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong> und<br />
Prenzlauer Berg Ost im Bundestag.<br />
Am 26. September 2021 stellt sie<br />
sich erneut zur Wahl. Foto: Privatwe Boeck<br />
werden unregelmäßig gezahlt, Gesundheitsstandards<br />
nicht eingehalten,<br />
Schichten chaotisch geplant.<br />
Deswegen rumort es bei den<br />
Beschäftigten. Beim Unternehmen<br />
Gorillas gründet sich jetzt ein Betriebsrat<br />
– ein Novum in der Lieferbranche.<br />
Andere könnten folgen.<br />
Die SPD hat mit dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz<br />
für zusätzlichen<br />
Schutz von Initiator:innen<br />
gesorgt. Doch es braucht mehr:<br />
Der Mindestlohn muss rauf, Probezeitregelungen<br />
müssen überprüft<br />
und betriebsratsfeindliche Handlungen<br />
konsequenter und härter<br />
bestraft werden.<br />
Cansel Kiziltepe
2<br />
FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG<br />
KURZ NOTIERT<br />
Mehr<br />
Transparenz<br />
Das Bezirksamt soll die BVV<br />
künftig informieren, wenn es<br />
darauf verzichtet, die Ausübung<br />
des Vorkaufsrechtes für<br />
ein Haus zu prüfen. Das fordert<br />
ein SPD-Antrag.<br />
Bisher entscheidet eine verwaltungsinterne<br />
„Gruppe Erhaltungsgebiete“,<br />
ob das Vorkaufsrecht<br />
geprüft wird. Nur wenn<br />
das der Fall ist, wird auch das<br />
Bezirksparlament über den Vorgang<br />
informiert. So hat die BVV<br />
erst im Nachhinein erfahren,<br />
dass der Bezirk 2019 auf eine<br />
Prüfung des Vorkaufsrechtes für<br />
die Wrangelstraße 23 verzichtet<br />
hat.<br />
Neuer Podcast<br />
Die SPD <strong>Friedrichshain</strong>-<br />
<strong>Kreuzberg</strong> hat einen Podcast:<br />
Kiezcast – der SPD-Xhain-Talk.<br />
Darin kommen die beiden Vorsitzenden<br />
Marie Scharfenberg<br />
und Henry Marx mit Personen<br />
ins Gespräch, die sich in und für<br />
den Bezirk und die Kieze engagieren.<br />
Dabei geht es um eine<br />
breite Themenpalette wie Barrierefreiheit,<br />
Spielplätze, Mobilität,<br />
Mietenpolitik, Clubkultur<br />
und vieles mehr. Hören Sie doch<br />
mal rein!<br />
Den Podcast finden Sie<br />
auf allen gängigen Plattformen<br />
oder unter<br />
www.anchor.fm/kiezcast<br />
IMPRESSUM<br />
BERLINER STADTBLATT<br />
Wissenswertes aus Berlin und den Bezirken<br />
LANDESSEITEN<br />
(Seiten 1 oben, 3, 4, 5, 6)<br />
Herausgeber:<br />
SPD Landesverband Berlin<br />
Landesgeschäftsführerin Anett Seltz (V.i.S.d.P.)<br />
Müllerstraße 163, 13353 Berlin<br />
Tel. 030-4692222<br />
https://spd.berlin<br />
Redaktion der Landesseiten:<br />
Sebastian Thomas (Leitung),<br />
Ulrich Horb, Ulrich Schulte-Döinghaus<br />
Bezirksseiten FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG<br />
(S. 1 links/unten, 2, 7, 8)<br />
Herausgeber:<br />
SPD <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />
Kreisvorsitzende Marie Scharfenberg<br />
und Henry Marx (V.i.S.d.P.)<br />
Wilhelmstr. 140, 10963 Berlin<br />
Kontakt:<br />
kreis-friedrichshain-kreuzberg@spd.de<br />
https://spd-friedrichshain-kreuzberg.de<br />
Redaktion:<br />
Regine Laroche, Peggy Hochstätter,<br />
Carl-Friedrich Höck, Henry Marx,<br />
Marie Scharfenberg<br />
Grafik: SPD Berlin/Hans Kegel<br />
Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck GmbH<br />
Ausbildungsplatzgarantie jetzt!<br />
Wie die SPD jungen Menschen eine gute Zukunftsperspektive sichern will<br />
Geschlossene Betriebe, Homeoffice,<br />
Kurzarbeit – die Corona-<br />
Krise hat den Ausbildungsmarkt<br />
umgekrempelt. Die Zahlen sind<br />
alarmierend: 2020 gab es laut<br />
Statistischem Bundesamt die wenigsten<br />
neuen Ausbildungsverträge<br />
seit der Wiedervereinigung.<br />
Alle Prognosen für das Ausbildungsjahr<br />
2021 machen deutlich,<br />
dass ein erneuter Einbruch droht.<br />
Berlin bleibt dabei nicht verschont:<br />
Im Jahr 2020 sind deutlich weniger<br />
Ausbildungsverträge abgeschlossen<br />
worden als in den Jahren zuvor.<br />
Problematisch ist zudem, dass nicht<br />
einmal die Hälfte der Betriebe, die<br />
formal ausbildungsberechtigt sind,<br />
ausbilden. Das ist fatal für Jugendliche<br />
und Unternehmen zugleich.<br />
Ohne Ausbildung fehlt jungen Menschen<br />
die berufliche Qualifikation.<br />
Ein fehlender Berufsabschluss erhöht<br />
das Risiko, arbeitslos zu werden.<br />
Die Auswirkungen der Pandemie<br />
machen sich auch in unserem<br />
Bezirk bemerkbar. Eine Anfrage der<br />
SPD-BVV-Fraktion an das Bezirksamt<br />
im März 2021 ergab, dass die<br />
Arbeitslosenquote von jungen<br />
Menschen im Alter von 15 bis unter<br />
25 Jahren deutlich gestiegen ist:<br />
von 8,5 Prozent im März 2020 auf<br />
12,7 Prozent im Februar 2021.<br />
Politik muss jungen Menschen<br />
Zukunftsperspektiven bieten! Doch<br />
viele zweifeln daran, dass dies<br />
ausreichend gelingt. Laut einer<br />
aktuellen Studie der Bertelsmann-<br />
Stiftung glaubt die Hälfte der 14- bis<br />
20-Jährigen in Deutschland, dass<br />
die Politik wenig bis gar nichts für<br />
junge Menschen tut, die einen<br />
Ausbildungsplatz suchen. Mehr als<br />
70 Prozent beklagen, dass sich die<br />
Chancen auf dem Ausbildungsmarkt<br />
durch Corona verschlechtert<br />
haben. Jugendliche mit niedriger<br />
Schulbildung schätzen ihre Chancen<br />
mit 78 Prozent sogar noch schlechter<br />
ein.<br />
Es ist Kern sozialdemokratischer<br />
Politik, insbesondere Jugendliche<br />
mit niedrigeren Schulabschlüssen<br />
in Krisenzeiten nicht alleinzulassen.<br />
Jeder junge Menschen braucht eine<br />
Ausbildungsperspektive, gerade in<br />
der Krise. Das ist eine Frage der<br />
Chancengerechtigkeit. Und es hilft<br />
der Wirtschaft, weil nur so genügend<br />
Fachkräfte gesichert werden. Umgekehrt<br />
gilt: Staat und Wirtschaft<br />
sind beide in der Verantwortung,<br />
jungen Menschen eine gute Bildung<br />
und Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Die SPD hat auf Bundesebene mit<br />
der Ausbildungsprämie für kleine<br />
und mittlere Unternehmen einen<br />
wichtigen Schritt unternommen.<br />
Das wird aber nicht ausreichen, um<br />
diese Entwicklung aufzuhalten.<br />
Neben einer Ausbildungsumlage<br />
brauchen wir eine Ausbildungsplatzgarantie,<br />
die auch im <strong>Berliner</strong><br />
Landesprogramm verankert ist.<br />
Dafür will ich mich im Abgeordnetenhaus<br />
einsetzen.<br />
Sevim Aydin<br />
Strategisches Ankaufen für die Stadtentwicklung<br />
SPD setzte auf progressive Liegenschaftspolitik, damit Boden im Bezirk gesichert und entwickelt wird<br />
Seit 2011 verfolgt die SPD Berlin<br />
eine neue Liegenschaftspolitik:<br />
Landeseigene Grundstücke werden<br />
für den Bau von Wohnungen,<br />
sozialer Infrastruktur, Kitas und<br />
Schulen sowie Gewerbe genutzt<br />
und nicht mehr verkauft. Zuletzt<br />
wurde für künftige kreditfinanzierte<br />
Grundstücksankäufe der<br />
<strong>Berliner</strong> Bodenfonds gegründet.<br />
Sevim Aydin ist Spitzenkandidatin der SPD <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong> für das<br />
Abgeordnetenhaus von Berlin.<br />
Foto: Hüseyin Işlek<br />
Der SPD-Abgeordnete Sven<br />
Heinemann aus <strong>Friedrichshain</strong>-<br />
<strong>Kreuzberg</strong> betont: „Unser Ziel ist<br />
es, alle bundeseigenen Flächen<br />
sowie Flächen der Bahn und anderes<br />
bundeseigenes Vermögen mit<br />
Entwicklungspotenzial in den kommenden<br />
fünf Jahren in <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />
für das Land Berlin<br />
zu sichern.“<br />
Eines der größten landeseigenen<br />
Grundstücke im Bezirk ist das<br />
Behala-Grundstück an der Spree<br />
in <strong>Kreuzberg</strong> mit dem denkmalgeschützten<br />
Viktoriaspeicher an<br />
der Köpenicker Straße. SPD-Kandidatin<br />
Sevim Aydin sagt: „Hier ist<br />
genug Platz für Stadtgrün, preiswertes<br />
Wohnen, soziale Einrichtungen<br />
und Kleingewerbe sowie ein<br />
Mikro-Depot als zentraler Sammelund<br />
Verteilpunkt in <strong>Kreuzberg</strong>.“<br />
Und Sven Heinemann ergänzt:<br />
„Wir setzen uns dafür ein, dass<br />
die landeseigenen Gesellschaften<br />
Behala und WBM (Wohnungsbaugesellschaft)<br />
das Grundstück gemeinsam<br />
entwickeln und damit<br />
auch endlich der öffentliche Uferweg<br />
an der Spree in diesem Bereich<br />
verwirklicht werden kann.“<br />
In <strong>Friedrichshain</strong> gibt es zudem<br />
zahlreiche Vorhalteflächen für einen<br />
möglichen Weiterbau der A100,<br />
z. B. südlich des Wasserturms am<br />
Ostkreuz bis Alt-Stralau oder der<br />
ehemalige Container- und Güterbahnhof<br />
Frankfurter Allee. Diese<br />
Flächen werden derzeit gar nicht<br />
oder suboptimal genutzt. Sven<br />
Heinemann will das ändern:<br />
„Wir setzen uns für sinnvolle<br />
Zwischennutzungen auf diesen<br />
öffentlichen Grundstücken von<br />
Bund, Land und Bahn ein, bis endgültig<br />
über die A100 entschieden<br />
wird. Es könnten Sportangebote,<br />
Flächen für Kleingärten und Urban<br />
Gardening sowie Mikro-Depots als<br />
zentrale Sammel- und Verteilpunkte<br />
in <strong>Friedrichshain</strong> für Lieferservice<br />
und Paketzusteller eingerichtet<br />
werden.“<br />
Weiter betont Sven Heinemann:<br />
„Boden ist keine beliebige Ware!<br />
Er ist nicht vermehrbar, aber unverzichtbar.<br />
Wir wollen es daher<br />
nicht dem freien Spiel der Marktkräfte<br />
überlassen und künftig noch<br />
mehr Boden in Landesbesitz haben.“<br />
red<br />
Familien dürfen nicht alleingelassen werden<br />
Familienpolitik ist Querschnittsaufgabe und muss immer mitgedacht werden<br />
Das letzte Jahr war hart und verlangte<br />
Familien viel ab. Plötzlich<br />
war man auf die Kernfamilie zurückgeworfen.<br />
In Berlin können<br />
Familien sonst Betreuung außerhalb<br />
der eigenen vier Wände erhalten<br />
und ein großes Freizeitangebot<br />
genießen. Zudem gibt es<br />
häufig eine lebendige Nachbarschaft,<br />
wo die Kinder hin- und herflitzen.<br />
Die Pandemie setzte diesen<br />
Selbstverständlichkeiten abrupt ein<br />
Ende. Bitter war auch, dass Großeltern<br />
und Enkel sich voneinander<br />
fernhalten mussten, um keinen<br />
geliebten Menschen zu gefährden.<br />
Je länger die Pandemie andauert,<br />
umso mehr tritt zutage, dass Familien<br />
nicht ohne Schaden aus der<br />
Krise gehen. Was ist zu tun, damit<br />
Familien in <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />
in Zukunft bessere Bedingungen<br />
vorfinden?<br />
Wir müssen Familienpolitik als<br />
Querschnittsaufgabe begreifen.<br />
Viele Aspekte tragen dazu bei, dass<br />
Familien sich in Berlin wohlfühlen:<br />
Erschwinglicher Wohnraum ist das<br />
A und O. Gute Bildungsangebote<br />
dürfen nicht vom Geldbeutel der<br />
Eltern abhängig sein – deshalb<br />
halten wir als SPD das Prinzip der<br />
gebührenfreien Bildung von der<br />
Kita bis zur Uni hoch. Für die SPD<br />
ist selbstverständlich, dass Familie<br />
da ist, wo Kinder sind und Erwach-<br />
Dr. Viola Mattathil-Reuther ist SPD-Kandidatin in <strong>Friedrichshain</strong> West für<br />
das Abgeordnetenhaus von Berlin.<br />
Foto: Ralph Pache<br />
sene sie mit Liebe und Fürsorge<br />
beim Aufwachsen begleiten. Platz<br />
für Kinder müssen wir stärker in<br />
den Blick nehmen – Freizeiteinrichtungen<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
wie Spielplätze und Jugendclubs<br />
müssen ausgebaut und kontinuierlich<br />
gepflegt werden. Eine gute<br />
gesundheitliche Versorgung ist ausschlaggebend:<br />
Für werdende Mütter<br />
ist der Mangel an Hebammen<br />
ein großes Problem; die Zahl der<br />
Kinderärzt:innen in <strong>Friedrichshain</strong>-<br />
<strong>Kreuzberg</strong> deckt nicht den Bedarf.<br />
Deshalb müssen Bedürfnisse von<br />
Familien bei der Krisenbewältigung<br />
einen größeren Stellenwert einnehmen.<br />
Dr. Viola Mattathil-Reuther
BERLIN 3<br />
„Der Markenkern von Berlin ist Freiheit“<br />
SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey spricht mit Sänger Frank Zander über soziale Projekte, Kultur und die Hauptstadt<br />
„Wir wollten bewusst kein Wahlkampf-Gespräch<br />
im Studio“ sagt<br />
SPD-Spitzenkandidatin Franziska<br />
Giffey. Sie hat in die Kleingartenanlage<br />
„Am Buschkrug“ im <strong>Berliner</strong><br />
Bezirk Neukölln eingeladen.<br />
Hier steht ein rotes Gartenhaus –<br />
für die Zeit des Wahlkampfs ist<br />
es ihr Treffpunkt, um mit <strong>Berliner</strong>innen<br />
und <strong>Berliner</strong>n ins Gespräch<br />
zu kommen. Der Gast an<br />
diesem Tag ist kein Geringerer als<br />
der allseits bekannte Schlagersänger<br />
Frank Zander.<br />
Er und Franziska Giffey kennen<br />
sich schon lange, sie duzen sich: Der<br />
79-Jährige hat sie mehrmals zu<br />
seinen Weihnachtsessen für Obdachlose<br />
und Bedürftige eingeladen.<br />
Schon auf dem Weg vom<br />
Parkplatz zum Gartenhaus sind<br />
beide in ein Gespräch vertieft. Frank<br />
Zander macht aus seiner Wertschätzung<br />
für Franziska Giffey<br />
keinen Hehl: „Sie ist warmherzig,<br />
menschlich und hat einfach eine<br />
positive Ausstrahlung.“ Angekommen,<br />
schauen sie sich kurz zusammen<br />
um. „Das ist doch toll“, sagt<br />
Frank Zander. Ein Tisch mitsamt<br />
Stühlen steht schon bereit, ebenso<br />
kühles Wasser und Kaffee.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong>: Herr Zander,<br />
2020 fiel ein Weihnachtsfest für<br />
Obdachlose und Bedürftige mit<br />
nahezu 3.000 Menschen, wie es in<br />
vielen Jahren zuvor stattgefunden<br />
hat, leider aus. Sie waren spontan<br />
und haben stattdessen Food-Trucks<br />
organisiert. Wie ist die Aktion bei<br />
den Menschen angekommen?<br />
Frank Zander: Sehr gut. Es ging<br />
ja nichts, kein Hotel hatte auf. Als<br />
wir dann mit den Food-Trucks vorfuhren,<br />
war der Andrang groß.<br />
Jedoch waren die Leute, die wegen<br />
Essen anstanden, sehr diszipliniert,<br />
sie hielten Abstand. Wir haben die<br />
Mahlzeit in so kleinen kompostierbaren<br />
Schälchen ausgegeben.<br />
Neben Franziska hatte ich auch<br />
den Bundespräsidenten eingeladen.<br />
Das ging im ganzen Trubel ein bisschen<br />
unter. Er sagte sofort für die<br />
Food-Truck-Aktion zu. Am Anfang<br />
glaubte mir das keiner. Umso größer<br />
waren das Erstaunen und die<br />
Freude, als Frank-Walter Steinmeier<br />
zu der Aktion erschien.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong>: Franziska, du<br />
hast bereits mehrmals beim besagten<br />
Weihnachtsfest für Obdachlose<br />
und Bedürftige mitgeholfen und du<br />
warst auch bei einer Food-Truck-<br />
Aktion im vergangenen Jahr dabei.<br />
Wie hast du die Aktion wahrgenommen?<br />
Franziska Giffey: Es war einfach<br />
toll. Überhaupt die Überlegung,<br />
was man mitten in der Pandemie<br />
machen kann. So ist übrigens auch<br />
die Idee für das Gartenhaus entstanden.<br />
Drinnen treffen können wir<br />
uns nicht so gut, also müssen wir<br />
einen anderen Weg finden. So<br />
haben es Frank Zander und sein<br />
Team auch gemacht: Sie haben<br />
unter schwierigen Bedingungen<br />
versucht etwas möglich zu machen.<br />
Und die Menschen waren für die<br />
Aktion mit den Food-Trucks mehr<br />
als dankbar.<br />
Frank Zander: Es ist auch eine<br />
ganz ehrliche Dankbarkeit. Die<br />
Menschen, denen wir durch diese<br />
Aktion helfen, wollen mich immer<br />
umarmen. Sie wissen selbst, dass<br />
sie es wegen der aktuellen Corona-<br />
Lage nicht tun dürfen, aber sie<br />
Vor der „Roten Gartenhaus“ greifen Franziska Giffey und Schlagersänger Frank Zander beherzt zu den Gießkannen.<br />
wollen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck<br />
bringen.<br />
Wir unterstützen<br />
die besonders<br />
von der Krise<br />
betroffenen<br />
Branchen.<br />
Franziska Giffey<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong>: Herr Zander,<br />
Sie sind Künstler. Gerade Kultur<br />
und Kunst gehören zu den besonders<br />
betroffenen Branchen der<br />
Corona-Pandemie. Wie schätzen<br />
Sie die Situation ein?<br />
Frank Zander: Die Musik ist von<br />
der Corona-Krise stark betroffen, da<br />
müssen wir uns nichts vormachen.<br />
Sie war auf einmal weg, einfach aus.<br />
Jedoch hielt sich das Mitleid für<br />
Sängerinnen und Sänger eher in<br />
Grenzen. Manche Leute sagten zu<br />
mir, dass sie mich doch dauernd im<br />
Radio hören. Da musste ich dann<br />
erst mal erklären, dass Konzerte für<br />
einen Künstler eine der Haupteinnahmequellen<br />
sind und nicht, ob ein<br />
Lied von mir im Radio läuft. Doch<br />
es gibt bereits Licht am Ende des<br />
Tunnels, es trudeln wieder erste<br />
Auftrittsanfragen ein.<br />
Franziska Giffey: Mich bewegt<br />
momentan in diesem Zusammenhang<br />
die Frage: Wie machen wir im<br />
Herbst weiter? Gerade haben wir<br />
eine niedrigere Inzidenz, doch wir<br />
müssen abwarten, wie sich alles<br />
entwickelt, gerade wenn die Leute<br />
aus dem Urlaub zurückkehren. Wir<br />
müssen mit dem Impfen weiter<br />
vorankommen. Das ist eine ganz<br />
wichtige Aufgabe. Dann ist natürlich<br />
die Frage, wie wir Planungssicherheit<br />
für die Kultur erreichen.<br />
Aus meiner Sicht geht das nur mit<br />
den „drei Gs“: getestet, geimpft,<br />
genesen. Wenn eines davon zutrifft,<br />
können Besucherinnen und Besucher<br />
an einer Veranstaltung teilnehmen.<br />
Das kann man lange im<br />
Vorfeld festlegen und hat somit eine<br />
Perspektive.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong>: „Restart“, also<br />
Neustart, ist ein Wort, was momentan<br />
oft gebraucht wird, um ein<br />
Leben nach der Corona-Krise zu<br />
beschreiben. Liebe Franziska, du<br />
hast ein Zukunftsprogramm mit<br />
dem Titel „Neustart Berlin“ angekündigt.<br />
Was steckt dahinter?<br />
Franziska Giffey: Als mich meine<br />
Partei zur Spitzenkandidatin nominierte,<br />
habe ich gesagt, dass ich<br />
zwei große Zusagen mache. Die<br />
erste ist: Wohnungsneubau wird<br />
Chefinnensache. Wir brauchen<br />
dringend neuen Wohnraum in der<br />
Stadt. Das zweite Versprechen ist<br />
ein Zukunftsprogramm „Neustart<br />
Berlin“. Mit diesem Programm<br />
wollen wir den Branchen helfen, die<br />
besonders von der Krise betroffen<br />
sind – Einzelhandel, Kunst, Kultur<br />
sowie Tourismus und Gastronomie<br />
–, wieder auf die Beine zu<br />
kommen. Wir müssen wieder mehr<br />
Gäste in unsere Stadt holen, denn<br />
davon lebt insbesondere die Kulturszene<br />
Berlins.<br />
Franziska Giffey und Frank Zander<br />
halten im Gespräch inne und schauen<br />
zum Gartentörchen. Dort ist gerade<br />
Peter Standfuß aufgetaucht.<br />
„Das ist Peter, er ist hier in der<br />
Anlage quasi der ‚Bürgermeister‘“,<br />
erklärt Franziska Giffey lächelnd.<br />
Der 74-Jährige ist seit über zehn<br />
Jahren Vereinsvorsitzender der<br />
Kleingartenanlage. Unter seine<br />
Obhut fallen 420 Parzellen, der<br />
Verein umfasst, laut seiner Aussage,<br />
ungefähr 1.500 Mitglieder. 2017<br />
bekam er zusammen mit Frank<br />
Zander und vier weiteren Preisträger:innen<br />
die Neuköllner Ehrennadel<br />
verliehen. Ein kurzer Plausch<br />
mit Franziska Giffey und Frank<br />
Zander, dann fährt Peter Standfuß<br />
auf seinem Elektroroller weiter.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong>: Liebe Franziska,<br />
lieber Herr Zander, was fällt euch<br />
ein, wenn Ihr an Berlin denkt?<br />
Franziska Giffey: Berlin ist Freiheit.<br />
Wenn man sich fragt, was der<br />
Markenkern von Berlin ist, dann ist<br />
es die Freiheit und die Möglichkeit<br />
hier so zu leben, wie man möchte.<br />
Frank Zander: Ich bin einfach aus<br />
vielen Gründen stolz auf die Stadt.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Humor ist einer davon,<br />
denn der ist einfach anders. Wenn<br />
man zum Beispiel bei Regenwetter<br />
irgendwo einen Motorschaden hat,<br />
sagt man: „Na toll, genau das habe<br />
ich mir gewünscht.“ Ein Anderer<br />
würde jetzt sicher fragen: „Wieso<br />
findest du das toll?“ Aber das ist<br />
<strong>Berliner</strong> Humor.<br />
Berlin ist<br />
eine Sache,<br />
die man fühlt.<br />
Frank Zander<br />
Franziska Giffey: Ich bin mir<br />
absolut sicher, dass die meisten<br />
<strong>Berliner</strong>innen und <strong>Berliner</strong> auch<br />
Foto: SPD Berlin/Jonas Gebauer<br />
auf ihre Stadt stolz sein wollen, weil<br />
sie gerne an diesem Ort leben. Nach<br />
dem Motto: „Besser sein als Bayern.“<br />
Das sind wir <strong>Berliner</strong>innen<br />
und <strong>Berliner</strong> nämlich ganz oft, nur<br />
reden wir zu selten darüber. Dabei<br />
haben die Menschen dieser Stadt<br />
nicht nur während der Corona-Pandemie<br />
bewiesen, dass sie das Beste<br />
aus einer Krise machen können.<br />
Das beweist allein ein Blick in die<br />
Geschichte. Wie oft war in Berlin<br />
die Lage schon problematisch und<br />
viel schwieriger als jetzt. Reinhard<br />
Mey hat mal ein Lied mit dem Titel<br />
„Mein Berlin“ komponiert. Da gibt<br />
es auch einen Film dazu. Darin sieht<br />
man Berlin nach dem Krieg – völlig<br />
zerstört, einfach schlimm. Es war<br />
eine katastrophale Lage. Trotzdem<br />
hat sich Berlin aufgerappelt und ist<br />
heute eine der attraktivsten Städte<br />
Europas und der Welt.<br />
Frank Zander: Ich bin ein<br />
Mensch, der sehr stark auf sein<br />
Bauchgefühl hört. Deshalb denke<br />
ich, man fühlt Berlin. Es ist schwierig<br />
zu beschreiben, aber man muss<br />
nicht hier geboren sein, um <strong>Berliner</strong>in<br />
oder <strong>Berliner</strong> zu sein.<br />
Franziska Giffey: Das ist ein sehr<br />
schöner und wichtiger Gedanke.<br />
Menschen aus unterschiedlichen<br />
Teilen Deutschlands und der Welt<br />
kommen hierher und fühlen sich der<br />
Stadt verbunden. Deswegen haben<br />
wir von der SPD unser Programm<br />
unter ein Motto gestellt: Herzenssache<br />
Berlin. Also ich kenne unheimlich<br />
viele Menschen, die nicht<br />
hier geboren und vielleicht auch<br />
nicht hier aufgewachsen sind.<br />
Dennoch liegt ihnen Berlin am<br />
Herzen. Sie arbeiten, leben und<br />
engagieren sich hier und tragen<br />
dazu bei, dass Berlin nie einfach<br />
nur ist, sondern immer wird.<br />
Die Fragen stellte<br />
Sebastian Thomas
FRANZISKA GIFFEY:<br />
ALLE IM BLICK<br />
REINICKENDORF<br />
SPANDAU<br />
MITTE<br />
PANKOW<br />
LICHTENBERG<br />
MARZAHN-HELLERSDORF<br />
Mit Volldampf voraus: Franziska Giffey<br />
(2. v. r.) besuchte erst das Lokal „Tegeler Seeterrassen“<br />
und anschließend eines der Ausflugsschiffe<br />
der Stern- und Kreisschifffahrt.<br />
Das Unternehmen hat durch die Pandemie<br />
erhebliche Einbrüche hinnehmen müssen.<br />
Mit den Betreiber:innen sprach die SPD-Spitzenkandidatin<br />
über Planungssicherheit und<br />
Perspektiven nach der Pandemie. „Trotz Überbrückungshilfen<br />
ist es auch hier wichtig, Schritt<br />
für Schritt zur Normalität zurückzukehren“,<br />
betonte sie.<br />
Im Gespräch mit Bürger:innen: Der <strong>Berliner</strong><br />
SPD-Co-Vorsitzende Raed Saleh (M.) lud<br />
SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey (l.)<br />
in die Altstadt Spandau ein. Nach einem gemeinsamen<br />
Kaffee startete die Tour. Auf dem<br />
Rundgang sprachen der SPD-Fraktionschef<br />
im Abgeordnetenhaus und Franziska Giffey<br />
mit zahlreichen Passantinnen und Passanten.<br />
Das Hauptthema: Berlin als sichere und lebenswerte<br />
Metropole.<br />
Eine sichere Stadt für alle: Franziska Giffey<br />
(2. v. l.) besucht die Polizeiwache am Alexanderplatz.<br />
Seit 2017 sorgen Polizist:innen vor Ort<br />
für mehr Sicherheit und Ordnung. Mit SPD-<br />
Innensenator Andreas Geisel (r.) tauschte sich<br />
die Spitzenkandidatin mit den Polizeibeamt:innen<br />
über ihre Arbeit für mehr Sicherheit auf den<br />
Plätzen rund um den Fernsehturm aus. Dabei<br />
betonte sie: „Sicherheit ist für mich Herzenssache.“<br />
Die <strong>Berliner</strong> SPD setzt sich für mehr mobile<br />
Wachen und eine konsequente Bekämpfung<br />
von Kriminalität ein.<br />
Hingehen, zuhören, anpacken: Ihrem Motto<br />
folgend, greift Franziska Giffey bei der Firma<br />
Stadler beherzt zum Schraubenzieher und<br />
montiert einen Türöffner an. In den Produktionshallen<br />
fertigen Mitarbeiter:innen die neuen<br />
<strong>Berliner</strong> S-Bahnen an. „Ich möchte einen Öffentlichen<br />
Nahverkehr, der für alle Menschen<br />
attraktiv ist“, sagt Franziska Giffey. Die SPD<br />
Berlin möchte, dass noch mehr Bürger:innen<br />
U- und S-Bahnen nutzen. Die <strong>Berliner</strong> Sozialdemokrat:innen<br />
wollen eine gute Mobilität für<br />
alle – so wie sie es wollen und brauchen.<br />
Ort mit Geschichte: Am ehemaligen Standort<br />
des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR<br />
in Lichtenberg traf sich Franziska Giffey (2. v. r.)<br />
mit Tom Sello (r.), <strong>Berliner</strong> Beauftragter zur<br />
Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die SPD-<br />
Spitzenkandidatin tauschte sich mit Tom Sello<br />
über das Bildungsprojekt „Campus für Demokratie“<br />
aus. Die <strong>Berliner</strong> SPD unterstützt diese<br />
Idee, denn „es ist wichtig zu erinnern, zu informieren<br />
und die politische Bildungsarbeit auch<br />
zu diesem Teil der deutschen Geschichte zu<br />
fördern“, sagte sie.<br />
Unterwegs auf gepflegten Grünflächen:<br />
Franziska Giffey besuchte die Gärten der Welt<br />
und den CleanTech Business Park. Berlins<br />
größter Industriepark ist auf umweltfreundliche<br />
Unternehmen ausgerichtet. „Berlin soll attraktiver<br />
Standort für die neusten Klimaschutztechnologien<br />
der Welt werden.“, sagt die SPD-Landesvorsitzende.<br />
Mit Blick auf die Gärten der<br />
Welt, betonte sie: „Grünflächen machen lebenswerte<br />
Kieze aus.“ Die SPD wolle, dass die Parks<br />
und Gärten attraktiv, sicher und sauber seien,<br />
„damit sich alle Menschen gerne dort aufhalten“.<br />
CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF TEMPELHOF-SCHÖNEBERG<br />
STEGLITZ-ZEHLENDORF FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG<br />
NEUKÖLLN<br />
TREPTOW-KÖPENICK<br />
Eis für kleine und große Wasserratten:<br />
Franziska Giffey verteilt Eis an die Badegäste<br />
des Sommerbads Wilmersdorf. Für Kinder bis<br />
einschließlich 12 Jahren war der Besuch der<br />
Freibäder der <strong>Berliner</strong> Bäderbetriebe in den<br />
Sommerferien kostenlos. „Kinder und Jugendliche<br />
waren in besonderer Weise in der Corona-<br />
Pandemie belastet“, sagt Franziska Giffey. Es<br />
sei ihr ein Herzensanliegen, dass sich Kinder<br />
und ihre Familie in den Sommerferien erholen<br />
können. Ihr sei auch wichtig, „dass Kinder die<br />
Überlebenstechnik Schwimmen sicher lernen.“<br />
Auf Stippvisite im Schöneberger Norden:<br />
Im Regenbogenkiez sprachen Klaus Wowereit<br />
und Franziska Giffey über das 20-jährige<br />
Jubiläum des berühmten Satzes „Ich bin schwul<br />
und das ist auch gut so.“ „Berlin ist Europas<br />
Regenbogenhauptstadt. Unsere Aufgabe als Politik<br />
ist es, die queere Community zu schützen“,<br />
so die SPD-Spitzenkandidatin. Klaus Wowereit<br />
wünscht sich Franziska Giffey als Regierende<br />
Bürgermeisterin: „Die Menschen sehen in ihr<br />
eine vertrauenswürdige Persönlichkeit, die sich<br />
um die Belange der Menschen kümmert.“<br />
Auf großer Tour durch Steglitz-Zehlendorf:<br />
SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey (r.)<br />
spricht auf ihrem Rundgang durch den <strong>Berliner</strong><br />
Bezirk mit einem Vertreter der „Bürgerinitiative<br />
Zehlendorf“. „Die Lebensqualität in unserer<br />
Stadt wird auch von der Aufenthaltsqualität<br />
im öffentlichen Raum bestimmt – <strong>Berliner</strong>:innen<br />
wollen zu recht eine saubere Stadt“, betonte<br />
die SPD-Spitzenkandidatin während<br />
der Tour. Es ging zunächst durch Zehlendorf-<br />
Mitte und anschließend zur Thermometersiedlung.<br />
Soziale und innere Sicherheit zusammendenken:<br />
Am „Kotti“ macht sich Franziska<br />
Giffey ein Bild von der aktuellen Lage der<br />
Geschäfte und spricht mit den Inhaber:innen.<br />
Die vielfältigen Kieze seien vor allem dann belebt<br />
und beliebt, wenn sie zum Aufenthalt einladen,<br />
meint die SPD-Spitzenkandidatin. Die<br />
besondere <strong>Berliner</strong> Mischung aus Wohnen und<br />
Arbeiten müsse erhalten bleiben. Außerdem<br />
betont sie: „Wer in Berlin lebt, muss sich sicher<br />
fühlen.“ Die <strong>Berliner</strong> SPD setzt sich für eine<br />
konsequente Bekämpfung von Kriminalität ein.<br />
Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Franziska<br />
Giffey (M.) besuchte mit Benjamin Merle (l.)<br />
und Wolfgang Gründiger (2. v. l.) von der Firma<br />
Enpal eine Neuköllner Familie, die für ihr<br />
Hausdach eine Solaranlage des <strong>Berliner</strong> Solar<br />
Start-ups angemietet haben. Enpal kümmert<br />
sich 20 Jahre lang um den Betrieb. Zwei Dinge<br />
möchte die SPD Berlin erreichen: Die Bedingungen<br />
für die Ansiedlungen von Unternehmen<br />
weiter verbessern und – egal, ob Start-up,<br />
Mittelstand oder Konzern – gute Arbeitsbedingungen<br />
und faire Bezahlung.<br />
Zu Besuch in Europas größtem Skateboardund<br />
BMX-Park: Franziska Giffey (r.) spricht<br />
im Mellow Park im <strong>Berliner</strong> Bezirk Treptow-<br />
Köpenick mit einem Jugendlichen. Die SPD-<br />
Spitzenkandidatin besuchte zusammen mit<br />
Projektleiter Jens Werner (l.) das über 60.000<br />
Quadratmeter große Gelände. Der Amateurund<br />
Freizeitsport ist der <strong>Berliner</strong> SPD ebenso<br />
wichtig wie Freiräume für die Jugend.<br />
Fotos: SPD Berlin/Jonas Gebauer & Caren Badtke<br />
HERZENSSACHE BERLIN<br />
Das Wahlprogramm der SPD Berlin:<br />
https://spd.berlin/wahlprogramm
6<br />
BERLIN<br />
Tipp für<br />
den Garten<br />
Bereits seit längerem ist Franziska<br />
Giffey Patin des Familien- und<br />
Bienengartens in der Kleingartenanlage<br />
an der Buschkrugallee im<br />
Bezirk Neukölln, in dem sich<br />
„Giffeys Rotes Gartenhaus“ befindet.<br />
Im Rahmen dieser Patenschaft<br />
wird das Gartenhaus auch<br />
als Ort der Begegnung genutzt.<br />
Damit der Garten auch bei Bienen<br />
weiterhin beliebt ist, hat die SPD<br />
Berlin dort bienenfreundliche Blumen<br />
und Stauden angepflanzt, wie<br />
beispielsweise Lupinen, Lavendel<br />
und ungefüllte Rosen, die mit ihren<br />
offenen Blüten Insekten zum Nektar<br />
sammeln einladen. Auch Dahlien<br />
und ein Rhododendron wurden neu<br />
gepflanzt. Warum Franziska Giffey<br />
gerade diese gewählt hat und wie<br />
man letztere richtig pflegt, erzählt<br />
sie in einem Gartentipp für das<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Stadtblatt</strong>.<br />
Liebe Franziska, warum hast du<br />
Dahlien und Rhododendron angepflanzt?<br />
Dahlien hatte meine Großmutter<br />
in ihrem Garten stehen – und das in<br />
vielen Farben. Rhododendren hingegen<br />
wachsen im Garten meiner<br />
Eltern im <strong>Berliner</strong> Umland. Schon<br />
als Kind mochte ich es sehr, ihnen<br />
bei der Gartenarbeit zu helfen.<br />
Gerade Rhododendron ist mir dabei<br />
buchstäblich ans Herz gewachsen.<br />
Deshalb durften Dahlien und der<br />
Rhododendron auch bei meiner<br />
Pflanzaktion vor dem Gartenhaus<br />
hier in Britz nicht fehlen.<br />
Was macht einen Rhododendron<br />
in deinen Augen besonders?<br />
Rosenbaum – das bedeutet der<br />
Name Rhododendron. Außerdem<br />
wird der Rhododendron als Alpenrose<br />
bezeichnet. Er ist ein sehr anspruchsvoller<br />
Blütenstrauch – doch<br />
wenn er einmal anfängt zu blühen,<br />
ist er wunderschön.<br />
Wo fühlt sich ein Rhododendron in<br />
einem Garten richtig wohl?<br />
Zwei Worte: kühl und feucht.<br />
Außerdem wachsen die meisten<br />
Arten des Rhododendrons am<br />
besten an einem halbschattigen bis<br />
schattigen Standort – also beispielsweise<br />
unter Bäumen und Sträuchern.<br />
Ein Rhododendron benötigt<br />
eine stets gleichbleibend feuchte<br />
Erde. Außerdem sollte der Untergrund<br />
sehr humushaltig, frei von<br />
Kalk und locker sein. Die Hauptblütezeit<br />
eines Rhododendrons ist<br />
in den Monaten April und Mai.<br />
Eine gute Zeit zum Anpflanzen ist<br />
Ende April bis Anfang Mai.<br />
Welche Tipps hast du für die richtige<br />
Pflege eines Rhododendrons?<br />
Im Frühjahr sollte man anfangen,<br />
die verwelkten Blätter und Blütenreste<br />
von den Blütensträuchern<br />
zu entfernen und die Pflanze zu<br />
düngen. Auch das Wasser sollte<br />
möglichst kalkfrei sein. Am besten<br />
eignet sich Regenwasser.<br />
Die Fragen stellte<br />
Sebastian Thomas<br />
Foto: SPD Berlin<br />
Foto: Privat<br />
Foto: Privat Foto: SPD Berlin/Sebastian Thomas Foto: Ann-Kathrin Biewener<br />
24 BERLINERINNEN UND BERLINER SAGEN, WARUM SIE SICH<br />
FRANZISKA GIFFEY ALS REGIERENDE BÜRGERMEISTERIN WÜNSCHEN<br />
„Franziska Giffey<br />
ist volksnah, einfach<br />
ansprechbar und<br />
sie kümmert sich<br />
um die sozialen<br />
Belange der<br />
Menschen – das<br />
macht eine gute<br />
Politikerin aus.“<br />
Helga Bröcker<br />
85 Jahre,<br />
in der AWO aktiv<br />
„Franziska Giffey<br />
hat auf verschiedenen<br />
politischen<br />
Ebenen Erfahrung<br />
gesammelt, was<br />
ihr jetzt für ihre<br />
zukünftige Aufgabe<br />
zugutekommt.“<br />
Julia Selge<br />
33 Jahre, Frauenund<br />
Gleichstellungsbeauftragte<br />
Tempelhof-<br />
Schöneberg<br />
„Ich denke, dass<br />
Franziska Giffey<br />
durch ihre offene,<br />
auf die Bürger:innen<br />
zugehende Art<br />
überzeugt und eine<br />
gute Regierende<br />
Bürgermeisterin<br />
sein wird.“<br />
Hannelore Dietsch<br />
79 Jahre,<br />
ehemalige Kinderkrankenschwester<br />
„Franziska Giffey<br />
erfüllt eine<br />
wichtige Voraussetzung<br />
für eine<br />
zukünftige Regierende<br />
Bürgermeisterin:<br />
Sie kann<br />
Leute ansprechen,<br />
ihnen zuhören<br />
und sie überzeugen.“<br />
Bent Paulsen<br />
76 Jahre,<br />
Diplom-Soziologe<br />
Foto: Horts Spingies<br />
Foto: J. Karnetzka Foto: Josef Zimmermann Foto: SPD Berlin/Sebastian Thomas<br />
„Franziska Giffey<br />
ist eine Sympathieträgerin,<br />
weil sie für<br />
jeden ein offenes<br />
Ohr hat und<br />
äußerst beliebt ist,<br />
auch über Parteigrenzen<br />
hinweg.“<br />
Brigitte Ritter-Spingies<br />
70 Jahre,<br />
ehemalige Erzieherin<br />
und Kita-Leiterin<br />
„Franziska Giffey<br />
sucht den Kontakt<br />
zur Bevölkerung,<br />
nimmt ihre Sorgen<br />
auf und gestaltet<br />
ihr politisches<br />
Handeln nach den<br />
Bedürfnissen der<br />
Menschen.“<br />
Susanne Pape<br />
79 Jahre,<br />
ehemalige leitende<br />
Oberschulrätin<br />
„Franziska Giffey<br />
kennt sowohl die<br />
Bezirks- als auch<br />
Bundespolitik sehr<br />
gut und kann wie<br />
keine andere auf<br />
Menschen zugehen<br />
und sie begeistern.“<br />
Bernd Merken<br />
77 Jahre,<br />
ehemaliger Beamter<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
„Franziska Giffey<br />
ist zielstrebig,<br />
überzeugend und<br />
sehr freundlich.<br />
Das habe ich selbst<br />
erlebt und es hat<br />
mich überzeugt –<br />
mit ihr haben wir<br />
die besten Chancen.“<br />
Dietmar Milnik<br />
76 Jahre,<br />
ehemaliger Referent<br />
Foto: Mathias Bothor<br />
Foto: Marcel Gaeding Foto: Uyana Ney<br />
Foto: SPD Berlin/Sebastian Thomas<br />
„Mit ihrer nahbaren<br />
Art Politik zu<br />
machen, überzeugt<br />
Franziska Giffey<br />
die <strong>Berliner</strong>:innen –<br />
sie scheut die<br />
Augenhöhe nicht,<br />
sie sucht sie.“<br />
Natalia Wörner<br />
53 Jahre,<br />
Schauspielerin<br />
„Wir brauchen<br />
starke Frauen in der<br />
Führungsebene –<br />
und mit Franziska<br />
Giffey könnte eine<br />
solche Frau erste<br />
Regierende Bürgermeisterin<br />
werden.“<br />
Barbara Becker<br />
30 Jahre,<br />
Modedesignerin<br />
„Sie ist authentisch,<br />
hat Erfahrung im<br />
Umgang mit der<br />
Verwaltung und,<br />
was ich sehr<br />
schätze, eine klare<br />
Haltung zu bestimmten<br />
Fragen.<br />
Franziska Giffey<br />
weiß, was sie<br />
macht – sie ist<br />
standfest, prinzipientreu.<br />
Und<br />
genau solch eine<br />
SPD-Politikerin<br />
möchte ich auch<br />
in Verantwortung<br />
sehen.“<br />
Fritz Wolff<br />
66 Jahre,<br />
selbstständig<br />
„Franziska Giffey ist<br />
sehr sympathisch,<br />
strahlt etwas<br />
liebesvolles aus<br />
und hat bereits in<br />
der Vergangenheit<br />
einiges bewegt,<br />
denn was sie<br />
verspricht, hält<br />
sie auch.“<br />
Sylvia Brexel<br />
74 Jahre,<br />
in der Altenpflege aktiv<br />
Foto: Privat<br />
Foto: Privat Foto: SPD Berlin/Sebastian Thomas<br />
Foto: SPD Marzahn-Hellersdorf<br />
„Weil Franziska<br />
Giffey glaubhaft ihr<br />
Motto ,Hingehen,<br />
zuhören, anpacken‘<br />
verkörpert und auf<br />
Versöhnung statt<br />
auf Konfrontation<br />
setzt.“<br />
Sonay Atac<br />
45 Jahre,<br />
Sozialpädagogin<br />
„Franziska Giffey<br />
ist eine starke<br />
Persönlichkeit,<br />
kümmert sich um<br />
die Menschen und<br />
hat in Neukölln<br />
sowie im Bund<br />
bereits tolle Arbeit<br />
geleistet.“<br />
Karin Wanzlick<br />
77 Jahre,<br />
ehemalige Sekretärin,<br />
Bürgerdeputierte<br />
„Franziska Giffey<br />
ist <strong>Berliner</strong>in, es ist<br />
ihr Zuhause und ich<br />
kenne niemanden,<br />
die mir kompetenter<br />
erscheint,<br />
Regierende Bürgermeisterin<br />
zu sein.“<br />
Kathrin Kammermeier<br />
42 Jahre,<br />
Grundschullehrerin<br />
„Franziska Giffey<br />
hat bereits auf<br />
Bezirks- und<br />
Bundesebene<br />
gezeigt, was sie<br />
leisten kann –<br />
jetzt ist es einfach<br />
Zeit für eine<br />
erste Regierende<br />
Bürgermeisterin.<br />
Sie kommt schnell<br />
mit Leuten ins<br />
Gespräch, hört<br />
ihnen zu, setzt ihre<br />
Wünsche um und<br />
ist dabei nicht<br />
abgehoben,<br />
sondern immer<br />
auf Augenhöhe.“<br />
Liane Ollech<br />
64 Jahre,<br />
Büroleiterin<br />
Foto: Privat<br />
Foto: SPD<br />
Foto: Privat Foto: SPD Berlin/Sebastian Thomas<br />
„Franziska Giffey<br />
hat bewiesen,<br />
worauf es in der<br />
Krise ankommt,<br />
indem sie<br />
Menschlichkeit<br />
mit Vernunft<br />
verbunden hat.“<br />
Kubra Oruc<br />
33 Jahre,<br />
Referentin im<br />
Deutschen Bundestag<br />
„Franziska Giffey<br />
ist pragmatisch<br />
und besitzt ein<br />
hohes Maß an<br />
analytischer<br />
Fähigkeit, was sie<br />
dazu befähigt,<br />
Problemlagen<br />
schnell zu erkennen.<br />
Genau das ist für<br />
Berlin notwendig.<br />
Sie geht auf die<br />
Bürger:innen<br />
zu und kann es<br />
schaffen, dass sich<br />
Politik, Verwaltung<br />
und Stadtgesellschaft<br />
wieder<br />
annähern.“<br />
Robby Schönrich<br />
37 Jahre,<br />
selbstständig<br />
„Franziska Giffey<br />
ist mir sympathisch,<br />
weil sie mich in<br />
ihrem Wesen an<br />
meine Lieblings-<br />
SPD-Politikerin<br />
Regine Hildebrandt<br />
erinnert.“<br />
Hannelore Gascho<br />
72 Jahre,<br />
ehemalige Buchhalterin<br />
„Franziska Giffey<br />
passt einfach zu<br />
Berlin: Sie hat keine<br />
Allüren, ist bodenständig<br />
und weiß<br />
ganz genau, was<br />
wo in Berlin<br />
gebraucht wird.“<br />
Isabell Nagel<br />
33 Jahre, Hochschulmitarbeiterin<br />
Foto: Heidemarie Fischer<br />
Foto: Ole Bendixen<br />
Foto: Dagmar Reschke-Radel<br />
Foto: Stephan Pramme<br />
„Franziska Giffey<br />
spricht den meisten<br />
Bürger:innen aus<br />
dem Herzen.<br />
Obwohl sie Bundesministerin<br />
war,<br />
macht sie den<br />
Eindruck, dass sie<br />
bodenständig<br />
geblieben ist<br />
und bei Problemen<br />
sofort helfen will.“<br />
Marie-Luise Körner<br />
66 Jahre,<br />
ehemalige Verwaltungsreferentin<br />
„Mit Franziska<br />
Giffey verbinde ich<br />
mehrere Sachen:<br />
Sie ist echt, offen<br />
und direkt –<br />
kümmert sie sich<br />
um die Menschen<br />
und schafft es,<br />
jede/n für sich<br />
einzunehmen.“<br />
Beate Laudzim<br />
53 Jahre,<br />
selbstständig<br />
„Ich höre andere<br />
über Franziska<br />
Giffey schwärmen,<br />
und muss auch<br />
sagen: Sie ist eine<br />
gestandene Frau –<br />
sie hat mir den<br />
Glauben an die SPD<br />
wiedergegeben.“<br />
Klaus Radel<br />
79 Jahre,<br />
ehemaliger<br />
Industriekaufmann<br />
„Sie hat das Herz<br />
am rechten Fleck,<br />
Erfahrungen als<br />
Bezirksbürgermeisterin<br />
und<br />
Ministerin und ein<br />
offenes Ohr für<br />
die Bürger:innen<br />
der Stadt.“<br />
Wolfhart Ulbrich<br />
62 Jahre, viefältig<br />
ehrenamtlich tätig
FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG 7<br />
Die Rückkehr der Gastronomie<br />
Wie nach der Krise endlich mehr Wertschätzung für die Branche entstehen kann<br />
Spätestens Corona hat gezeigt,<br />
wie entscheidend die Gastronomie<br />
für die Lebensqualität vieler<br />
Menschen ist. Mit Freund:innen<br />
Essen zu gehen, abends eine Bar<br />
zu besuchen oder im Sommer im<br />
Café zu sitzen – das sind Momente,<br />
die Lebensfreude in den Alltag<br />
bringen. Mit der Krise kam für<br />
viele Betriebe und vor allem für<br />
viele Beschäftigte eine beispiellose<br />
Perspektivlosigkeit. Unzählige<br />
qualifizierte Menschen haben die<br />
Branche verlassen. Betriebe haben<br />
trotz Corona-Hilfen finanzielle<br />
Einbußen erlitten oder mussten<br />
schließen. Viele Wirtinnen und<br />
Wirte müssen ihr Geschäft neu<br />
aufbauen.<br />
Ich war insgesamt zehn Jahre voll<br />
oder teilbeschäftigt in der Gastronomie<br />
tätig, die meiste Zeit als<br />
Kellnerin. Die Liebe zur Küche<br />
lernte ich von meinem Großvater,<br />
einem Koch und Konditor. Mit vierzehn<br />
Jahren stand ich zum ersten<br />
Mal hinterm Tresen. Die Krise ist<br />
in vieler Hinsicht ein Neustart. Sie<br />
sollte auch ein Neustart zu mehr<br />
Anerkennung in der Branche und<br />
für die Branche werden.<br />
Neben dem Trend zu nachhaltigerer<br />
und ökologischerer Ernährung<br />
muss es einen Trend zu mehr<br />
fairen Arbeitsbedingungen und<br />
mehr Wertschätzung der Beschäftigten<br />
geben. Ein nachhaltig angebauter<br />
Salat ist nur halb so<br />
schmackhaft, wenn man weiß, dass<br />
Hannah Sophie Lupper ist SPD-Kandidatin im <strong>Kreuzberg</strong>er Wahlkreis 1 für das Abgeordnetenhaus von Berlin.<br />
Foto: Petrov Ahner<br />
er von jemandem zubereitet wird,<br />
der Doppelschichten unter Mindestlohn<br />
leistet. Ein zentrales Kriterium<br />
ist auch, ob ein Betrieb ein<br />
Treffpunkt im Kiez oder für bestimmte<br />
Gruppen ist, oder ob das<br />
Angebot vor allem kurzlebige<br />
Trends bedienen soll. Auch Restaurants<br />
und Bars können ein Gentrifizierungsfaktor<br />
sein, wenn sie sich<br />
ausschließlich nach einem finanziell<br />
gut ausgestatteten Publikum ausrichten.<br />
Sie können aber ebenso ein<br />
Nachbarschaftstreffpunkt sein, in<br />
dem Menschen sich begegnen, die<br />
sonst vielleicht nicht viele Berührungspunkte<br />
haben. Solche Treffpunkte<br />
gilt es zu erhalten. Ein Milieuschutz<br />
für Kiezgewerbe könnte dazu<br />
beitragen.<br />
Zum Neustart der Branche sollte<br />
auch gehören, endlich nicht mehr<br />
von „unqualifizierter Arbeit“ zu<br />
sprechen. Tätigkeiten in Küche oder<br />
Service erfordern Kraft, Konzentration<br />
und vor allem Können. Wer<br />
einige Jahre hinterm Tresen verbringt,<br />
hat zudem mehr seelsorgerische<br />
Arbeit geleistet als viele erwarten.<br />
Wer aus der Gastronomie<br />
kommt, weiß, was es heißt, vierzehn<br />
Stunden lang auf den Beinen zu sein<br />
und dabei freundlich zu bleiben.<br />
Wir können bis tief in die Nacht<br />
Menschen das Gefühl geben, willkommen<br />
zu sein. Trösten, unterhalten<br />
und für Ruhe sorgen. Gelegentlich<br />
jemanden aus der Bar<br />
schmeißen. Ganz nebenbei dutzende<br />
Wünsche erfüllen, alles im Blick<br />
behalten und zugleich kilometerweit<br />
laufen und kiloweise Gewicht<br />
tragen.<br />
Inzwischen gibt es dutzende<br />
Labels, die es Verbraucher:innen<br />
ermöglichen, die Produktionsbedingungen<br />
ihrer Lebensmittel oder<br />
Kosmetikprodukte zu überprüfen.<br />
Ich schlage ein Label für faires<br />
Kiezgewerbe vor, das auch auf die<br />
Gastronomie zugeschnitten werden<br />
kann. Im besten Falle können Betriebe<br />
dieses Label als kostenlose<br />
Werbung nutzen.<br />
Und nicht zuletzt gehört zu mehr<br />
Anerkennung für die Gastronomie,<br />
dass Sie, die Gäste, sich beim<br />
nächsten Besuch in einem Café oder<br />
Restaurant mit einem Lächeln bei<br />
den Beschäftigten bedanken, dass<br />
sie auch nach eineinhalb Jahren<br />
Krise noch da sind.<br />
Hannah Sophie Lupper<br />
Erfahren und aktiv<br />
AG 60 plus mischt mit<br />
Anerkennung für die 1. Generation<br />
SPD setzt sich für Gastarbeiter:innen-Denkmal ein<br />
Die Arbeitsgemeinschaft 60 plus<br />
versteht sich nicht nur als Interessenvertretung<br />
der Seniorinnen<br />
und Senioren des SPD-Kreisverbands<br />
<strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong>,<br />
sondern auch als Meinungsund<br />
Informationsbörse.<br />
Sie bringt ihre Vorschläge aktiv in<br />
Diskussionen ein, teilt ihre Erfahrungen,<br />
macht auf die Bedürfnisse<br />
älterer Menschen aufmerksam und<br />
fordert deren Berücksichtigung im<br />
politischen Handeln ein. Regelmäßig<br />
lädt die AG 60 plus zu ihren<br />
monatlichen Treffen Referentinnen<br />
und Referenten aus allen Bereichen<br />
des gesellschaftlichen Lebens ein.<br />
Vorträge, Diskussionen, Lesungen<br />
und Filme bereichern dabei zusätzlich<br />
den Austausch.<br />
Der Vorstand freut sich über Interessierte,<br />
die sich mit uns über die<br />
verschiedensten Themen aus Gegenwart<br />
und Vergangenheit austauschen<br />
wollen. Wir treffen uns an<br />
jedem 2. Mittwoch im Monat. Die<br />
Kontaktaufnahme ist ganz unkompliziert<br />
über das SPD-Kreisbüro<br />
ptelefonisch – 030 291 25 78 – oder<br />
per E-Mail – kreis-friedrichshainkreuzberg@spd.de<br />
– möglich.<br />
Marie-Luise Körner (Vorsitzende)<br />
Christine Riek (stv. Vorsitzende)<br />
Uwe Hübsch (stv. Vorsitzender)<br />
Frank Körner (Schriftführer)<br />
Tülay Usta ist SPD-Kandidatin für die<br />
Bezirksverordnetenversammlung.<br />
Foto: Privat<br />
Meine Geschichte als Kind von<br />
Gastarbeiter:innen begann wie<br />
für viele andere auch: In der<br />
Grundschule besuchte ich die<br />
„Ausländerregelklasse“. Dank<br />
der Unterstützung engagierter<br />
Lehrer:innen habe ich den Realschulabschluss<br />
geschafft.<br />
Warum sind meine Eltern nach<br />
Deutschland gekommen? Sie hatten,<br />
wie viele, wenige Zukunftsaussichten<br />
in ihren Heimatländern. Sie<br />
träumten von einem selbstbestimmten<br />
Leben, wollten hier Geld verdienen<br />
und dann wieder gehen.<br />
Doch Wirtschaftskrise und Anwerbestopp<br />
veränderten die Situation.<br />
Infolgedessen haben zahlreiche Vertragsarbeiter:innen<br />
ihre Familienmitglieder<br />
nachgeholt.<br />
Gastarbeiter:innen bewohnten<br />
<strong>Kreuzberg</strong>er Abrisshäuser, oft mit<br />
Gemeinschaftstoilette ohne Bad<br />
und Dusche. Sie machten sich<br />
selbstständig und arbeiteten in<br />
unbeliebten Berufen. <strong>Kreuzberg</strong><br />
wurde durch sie zu dem, wofür es<br />
heute bekannt ist: SO36 und „Klein<br />
Istanbul“ mit Cafés, Clubs und<br />
Restaurants.<br />
Ihre Leistung verdient eine sichtbare<br />
Anerkennung. Deshalb fordern<br />
wir ein Gedenken an diese Generation<br />
in Form eines Denkmals.<br />
Tülay Usta<br />
Strukturen für Wohnungs- und Obdachlose stärken<br />
Gerade in der Pandemie zeigt sich: Tageseinrichtungen sind wichtige Anlaufstellen<br />
Wer durch <strong>Friedrichshain</strong> läuft,<br />
kommt häufig an Schlafplätzen<br />
von obdachlosen Menschen vorbei.<br />
Kleine Behausungen auf<br />
alten Matratzen, auf Schlafsäcken,<br />
häufig mit Planen als<br />
Sichtschutz.<br />
Armut, Wohnungs- und Obdachlosigkeit<br />
sind sichtbarer geworden<br />
in den vergangenen Jahren, ganz<br />
besonders in den letzten Monaten<br />
der Pandemie. Zwar gibt es keine<br />
verbindlichen Statistiken, aber<br />
nicht nur Unterstützer:innen beobachten<br />
eine Zunahme von Menschen,<br />
die auf der Straße leben.<br />
Für Regine Laroche ist die Situation<br />
von obdachlosen Menschen<br />
eine Herzenssache. Sie ist die neue<br />
Kandidatin der SPD für das Abgeordnetenhaus<br />
im <strong>Friedrichshain</strong>er<br />
Norden: „Obdachlosigkeit hat<br />
vielfältige Ursachen, ein wichtiger<br />
Grund ist natürlich auch der Mangel<br />
an bezahlbarem Wohnraum in der<br />
Stadt. Und dass viele durch das<br />
Raster der sozialen Sicherung fallen“,<br />
so Laroche.<br />
Um zu erfahren, welche Problemlagen<br />
besonders drücken, hilft sie<br />
auch in Einrichtungen, wie zum<br />
Beispiel im „Kiez-Café“ an der<br />
Petersburger Straße. Das Kiez-Café<br />
ist eine Tageseinrichtung, in der<br />
obdachlose Männer und Frauen<br />
tagsüber zur Ruhe kommen, duschen<br />
können und etwas zu Essen<br />
oder auch Beratung bekommen.<br />
Regine Laroche, SPD-Kandidatin im <strong>Friedrichshain</strong>er Nordkiez für das Abgeordnetenhaus,<br />
im Gespräch mit einem Gast im „Kiez-Café“. Foto: Dirk Enters<br />
„Und das alles ohne Unterbrechung,<br />
auch unter den widrigsten<br />
Bedingungen während der Pandemie,<br />
teilweise mit unglaublich hohem,<br />
persönlichem Einsatz der<br />
Mitarbeitenden“, berichtet Laroche.<br />
„Gerade die Tageseinrichtungen<br />
sind ein zentraler Anker für viele,<br />
die aus vielen verschiedenen Gründen<br />
nicht in Rund-um-die-Uhr-<br />
Unterkünfte wollen. Es ist wichtig,<br />
auch diese Tageseinrichtungen zukünftig<br />
strukturell zu stärken und<br />
ihren Wert sowohl für die Menschen<br />
als auch für die Kieze anzuerkennen.“<br />
Dafür möchte sich Regine<br />
Laroche einsetzen.<br />
red
8 FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG<br />
KURZ NOTIERT<br />
Hilfe für<br />
Gehörlose<br />
Rettung für Berlins einziges<br />
Gehörlosen-Zentrum: Dank<br />
Spenden aus der Bevölkerung<br />
in Höhe von 80.000 Euro<br />
kann die Einrichtung in der<br />
Friedrichstraße ihre wertvolle<br />
Arbeit wohl fortführen. Sie<br />
war coronabedingt in Finanznot<br />
geraten.<br />
Auch das Bezirksparlament<br />
erklärte auf Antrag der SPD-<br />
Fraktion seine Unterstützung<br />
und forderte die Sozialsenatorin<br />
auf, dem Verein zu helfen und<br />
das Fortbestehen des Zentrums<br />
in der Friedrichstraße zu sichern.<br />
Es existiert seit 1993, ist<br />
Anlauf- und Beratungsstelle für<br />
gehörlose Menschen und Club<br />
für taube Jugendliche.<br />
<strong>Kreuzberg</strong>er Wein<br />
Nach Protesten der SPD-Fraktion<br />
hat sich das Bezirksamt<br />
entschieden, den <strong>Kreuzberg</strong>er<br />
Wein doch nicht in „01001011“<br />
umzubenennen. Die Zahlenfolge<br />
entspricht als Binärcode<br />
dem Buchstaben K für <strong>Kreuzberg</strong>.<br />
Damit wollte das Bezirksamt<br />
an den Computer-Erfinder<br />
Konrad Zuse erinnern.<br />
Die SPD kritisierte, dass Zuse<br />
mit der NS-Rüstungsindustrie<br />
kooperiert hat und seine Rolle<br />
im Nationalsozialismus umstritten<br />
ist. Zudem wurden die Partnergemeinden<br />
Wiesbaden und<br />
Ingelheim, aus denen die Weinreben<br />
ursprünglich stammen,<br />
bei der Umbenennung nicht<br />
einbezogen.<br />
Gegen<br />
Antisemitismus<br />
Die SPD <strong>Friedrichshain</strong>-<br />
<strong>Kreuzberg</strong> stellt sich gegen<br />
den aufflammenden Antisemitismus<br />
in Berlin. .<br />
Die Zunahme antisemitischer<br />
Vorfälle hat die SPD zum Anlass<br />
genommen, gemeinsam mit<br />
dem Verein AMCHA und der<br />
Fraenkelufer-Synagoge ein Zeichen<br />
gegen Antisemitismus und<br />
für jüdisches Leben zu setzen.<br />
Mit einer regelmäßigen Mahnwache<br />
macht die SPD klar: Sie<br />
kämpft gegen Antisemit:innen<br />
jedweder Couleur und für jüdisches<br />
Leben in Berlin und darüber<br />
hinaus.<br />
Eine soziale Drogenpolitk für Berlin<br />
Wie der Görli und das Kotti wieder Orte für alle <strong>Kreuzberg</strong>:innen werden können<br />
Der Görlitzer Park und das Kottbusser<br />
Tor haben schon lange<br />
einen schlechten Ruf: Drogenkonsum,<br />
Drogenverkauf und Polizeieinsätze<br />
sind Alltag geworden.<br />
Im letzten Jahr ist die Situation<br />
eskaliert.<br />
Drogenbesteck findet sich längst<br />
nicht mehr nur im Görli und am<br />
Kotti. Anwohner:innen berichten<br />
von Drogenkonsum in ihren Hauseingängen<br />
und Innenhöfen, und<br />
das weit über die anliegenden Kieze<br />
hinaus. Am schlimmsten ist jedoch<br />
der Zustand auf den Spielplätzen:<br />
Hier finden Kinder und Eltern<br />
immer wieder Spritzen, Kot und Verunreinigungen,<br />
wo Kinder eigentlich<br />
sicher und unbeschwert spielen<br />
sollten. Wie können wir diese Situation<br />
langfristig verbessern?<br />
Dazu gehört eine harte Wahrheit:<br />
Drogenkonsum wird nie ganz verschwinden<br />
und Polizeieinsätze allein<br />
können das Problem nicht lösen. Sie<br />
holen niemanden aus der Drogensucht<br />
heraus und verdrängen das<br />
Problem nur. Wir können jedoch<br />
versuchen, den Drogenkonsum sicherer<br />
zu machen und ihn aus<br />
dem öffentlichen Raum in einen<br />
geschützten Raum zu holen. Und<br />
wir können Menschen den Ausstieg<br />
aus der Drogensucht erleichtern.<br />
Dafür will ich mich im Abgeordnetenhaus<br />
einsetzen. Mit der <strong>Berliner</strong><br />
SPD will ich soziale Angebote<br />
für Menschen mit Drogenabhängigkeit<br />
schaffen. Wir wollen mehr<br />
Gute Betreuung für alle<br />
Kita-Gutscheine flexibler anrechnen!<br />
Was tun, wenn nach der Elternzeit<br />
die Arbeit wieder ruft und niemand<br />
sich um das Kind kümmern<br />
kann? Allein in <strong>Friedrichshain</strong><br />
stehen um die 500 Eltern auf der<br />
Notfall-Warteliste. Solange kein<br />
Kitaplatz in Sicht ist, sind sie<br />
darauf angewiesen, dass Arbeitgeber:innen<br />
flexibel sind.<br />
Berlin wäre nicht Berlin, wenn es<br />
nicht auch alternative Projekte<br />
gäbe. Wie „Work’n’Kid“ in <strong>Friedrichshain</strong>:<br />
Dort werden Plätze zum<br />
Arbeiten und gleichzeitig Betreuung<br />
für Kinder unter drei Jahren<br />
angeboten. Doch nutzen können<br />
dies meist nur Eltern, die diese Art<br />
Niklas Kossow ist SPD-Kandidat im Wrangel- und Gräfekiez für das Abgeordnetenhaus von Berlin. Foto: Sebastian Thomas<br />
der Betreuung komplett aus eigener<br />
Tasche zahlen. Nur in Ausnahmefällen<br />
übernimmt das Jugendamt<br />
die Betreuungskosten für solche<br />
Projekte. Damit werden die Familien<br />
mit ihren Problemen alleingelassen.<br />
Dabei wäre es einfach. Jede Familie<br />
sollte sich die Betreuungsform,<br />
die zu ihr passt, aussuchen können:<br />
Kita-Gutscheine sollten zum Beispiel<br />
auch für Co-Working-Projekte<br />
nutzbar sein. Damit alle Eltern –<br />
Frauen wie Männer – mit gleichen<br />
Chancen wieder ins Erwerbsleben<br />
starten können.<br />
Tessa Mollenhauer-Koch<br />
Drogenkonsumräume einrichten,<br />
die als Rückzugsorte dienen und<br />
Drogenabhängigen Alternativen<br />
zum Konsum auf der Straße bieten.<br />
Dazu gehört, sauberes Drogenbesteck<br />
zur Verfügung zu stellen<br />
und mehr Möglichkeiten zur Entsorgung<br />
von Spritzen zu schaffen.<br />
Ich setze mich für eine sozialere<br />
Drogenpolitik ein. Dazu gehört eine<br />
kontrollierte Abgabe von Cannabis.<br />
Diese nimmt den Dealern das Geschäft<br />
weg, macht den Cannabis-<br />
Konsum sicherer und schafft Kapazitäten<br />
bei der Polizei, um organisierte<br />
Kriminalität zu bekämpfen.<br />
Ich will zudem das sogenannte<br />
Drug-Checking ermöglichen. Dabei<br />
können Konsumenten Drogen testen<br />
lassen, um Verunreinigungen<br />
aufzuspüren. Um Menschen zu<br />
helfen, aus der Drogensucht auszusteigen,<br />
brauchen wir eine Stärkung<br />
der aufsuchenden Sozialarbeit und<br />
müssen Alternativen stärken, wie<br />
die Abgabe von Diamorphin.<br />
Diese Maßnahmen sollen die<br />
Arbeit der Polizei vor Ort nicht<br />
SPD – Och nee?!<br />
ersetzen, sondern sie ergänzen.<br />
Eine soziale Drogenpolitik erkennt<br />
an, dass Drogenkonsum nicht verschwinden<br />
wird. Aber sie setzt dort<br />
an, wo wir ihn für alle sicherer<br />
machen können. So können wir den<br />
Einfluss von Drogen auf den öffentlichen<br />
Raum verringern, das Zusammenleben<br />
im Kiez verbessern<br />
und dafür sorgen, dass es auch am<br />
Görli und am Kotti wieder schöner<br />
wird.<br />
Was die „alte Tante“ SPD für junge Leute plant<br />
Die SPD? Das ist doch eine Partei<br />
für alte Leute. Solche Aussagen<br />
hört man im Freundeskreis immer<br />
wieder. Man könne sich zwar<br />
mit den Werten der SPD – Freiheit,<br />
Gerechtigkeit und Solidarität<br />
– identifizieren, aber die Partei<br />
selbst sei uncool geworden.<br />
Niklas Kossow<br />
Klar: Politik ist manchmal trocken<br />
und langweilig. Progressive Politik<br />
geht oft nur in kleinen Schritten,<br />
aber es lohnt sich. In den letzten<br />
Jahren konnten wir eine Menge<br />
Erfolge verbuchen, z. B. ein kostenloses<br />
Mittagessen für Grundschüler:innen<br />
und ein kostenloses<br />
BVG-Ticket für alle <strong>Berliner</strong> Schüler:innen.<br />
Und wir haben noch viel<br />
vor: Mit der Ausbildungsgarantie<br />
wollen wir sicherstellen, dass alle<br />
einen guten Ausbildungsplatz finden.<br />
Mit Drug-Checking vor Clubs und<br />
einer progressiven Cannabispolitik<br />
machen wir die Partys sicherer. Wir<br />
sorgen dafür, dass unsere Gastround<br />
Kulturlandschaft auch nach<br />
Corona noch lebendig und bunt ist.<br />
Dank 365-Euro-Ticket kommen<br />
bald alle bequem mit den Öffis<br />
durch die Stadt. Wir machen stabile<br />
soziale Politik für dich – seit über<br />
150 Jahren.<br />
Lucas Kock<br />
Sport in Not!<br />
BVV-Wahl auch eine Wahl für oder gegen den Vereinssport<br />
„Die Ausstattung mit Sporthallen<br />
und -plätzen im Bezirk ist seit<br />
Jahren zu gering, und daher<br />
kommt es jetzt darauf an, die letzten<br />
freien Flächen für den Sport<br />
zu sichern“, sagt Andy Hehmke,<br />
Sportstadtrat in <strong>Friedrichshain</strong>-<br />
<strong>Kreuzberg</strong>.<br />
Zwar werden im Zuge der Schulbauoffensive<br />
weitere Sporthallen<br />
wie an der Thalia-Grundschule, an<br />
der Emanuel-Lasker-Oberschule,<br />
an der neuen Grundschule in der<br />
Pufendorfstraße und an der Lina-<br />
Morgenstern-Gemeinschaftsschule<br />
gebaut. So können größere Versorgungslücken<br />
geschlossen werden.<br />
Aber das reicht nicht. Daher setzt<br />
sich die SPD-Fraktion in der<br />
Bezirksverordnetenversammlung<br />
(BVV) weiterhin für eine Erschließung<br />
des Regenrückhaltebeckens<br />
am Columbiadamm für den Sport<br />
ein. Jahrelang schien es dafür einen<br />
überparteilichen Konsens zu geben.<br />
Mit den nun ins Spiel gebrachten<br />
Vorschlägen einer Wohnungsbebauung<br />
oder dem Fortbestand als<br />
Grünfläche (Biotop) durch zwei in<br />
der BVV vertretene Parteien zeichnet<br />
sich nun eine Kehrtwende ab.<br />
Damit werden die Sportvereine<br />
verunsichert und die zwei Parteien<br />
weigern sich bisher, für den Sportplatzbau<br />
eine Zusicherung zu<br />
geben. Es bleibt zu zweifeln, ob<br />
der Bezirkssportbund dies auf sich<br />
sitzen lässt.<br />
Stadtrat Andy Hehmke ist SPD-Spitzenkandidat für die Bezirkswahl in<br />
<strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong>.<br />
Foto: Sebastian Forck<br />
Bei den Schwimmbädern werden<br />
in den nächsten Jahren der Neubau<br />
des Schwimmbades an der Holzmarktstraße<br />
und die dringend notwendige<br />
Sanierung des Baerwaldbades<br />
ganz oben auf der Agenda<br />
stehen. Ist bei dem ersteren die<br />
Finanzierung gesichert und der<br />
Spatenstich in nicht mehr weiter<br />
Ferne, so stehen beim Baerwaldbad<br />
der Bezirk und das Land Berlin vor<br />
einer gewaltigen Aufgabe. Auch<br />
hier ist die SPD-Fraktion willens, an<br />
der Seite des Vereins-, Schul- und<br />
freien Schwimmens für eine Wiedereröffnung<br />
zu kämpfen.<br />
Frank Vollmert