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Nordkurier - Weihnachten 2022

Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022

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WIR WÜNSCHEN<br />

Frohe <strong>Weihnachten</strong><br />

UND EINEN GUTEN RUTSCH<br />

INS NEUE JAHR!<br />

BLINKBLINK - STOCK.ADOBE.COM<br />

4 6 13<br />

<strong>Weihnachten</strong> damals und heute <strong>Weihnachten</strong> für Außerirdische <strong>Weihnachten</strong> 1945<br />

Inge Abraham hält ihrer Heimatzeitung<br />

seit über 70 Jahren die<br />

Treue. Ihre Weihnachtserinnerungen<br />

reichen aber noch weiter zurück.<br />

Auf einer Doppelseite speziell für<br />

Kinder widmen wir uns der Frage,<br />

wie unser Weihnachtsfest wohl auf<br />

Außerirdische wirken würde.<br />

Leserin Renate Neinaß lässt uns<br />

daran teilhaben, wie sie 1945 zwar<br />

kein Geschenk bekam, aber trotzdem<br />

unendliche Freude empfand.<br />

NK


Seite 2 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

VonAschenbrödel bis Heinz Rühmann<br />

Von Gregor Tholl<br />

AufTV-Traditionenwie „Sissi“<br />

mit Romy Schneider,„Aschenbrödel“<br />

oder „Die Feuerzangenbowle“<br />

istauch zum<br />

Fest <strong>2022</strong> Verlass. Unser<br />

Überblicküber das<br />

Programman<strong>Weihnachten</strong>.<br />

NEUBRANDENBURG. An den<br />

Weihnachtstagen zeigen die<br />

Fernsehsender neben vielen<br />

Klassikern („Pretty Woman“,<br />

„Aschenbrödel“, „Die Feuerzangenbowle“<br />

mit Heinz Rühmann<br />

und die „Sissi“-Trilogie<br />

mit Romy Schneider) auch<br />

Erstausstrahlungen: Zum<br />

Beispiel „Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl“, ein neues<br />

„Traumschiff“und einneuer<br />

„Tatort“. Auch neue Shows<br />

sind geplant. Unser nun folgender<br />

Überblick über das<br />

Programm der verschiedenen<br />

Anbieter ist nach Genres<br />

sortiert.<br />

Neue Filme und<br />

Erstausstrahlungen:<br />

Caroline Link, die schon bei<br />

der Hape-Kerkeling-Verfilmung<br />

„Der Junge muss an die<br />

frische Luft“ Händchen für<br />

Kinderschauspieler bewies,<br />

verfilmte 2019 Judith Kerrs<br />

autobiografischen Bestseller<br />

einer jüdischen Familie auf<br />

der Flucht vor den Nazis. Der<br />

Kinofilm „Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl“ mit Riva<br />

Krymalowski hat seine Free-<br />

TV-Premiere in der ARD am<br />

25. Dezember (20.15 Uhr). RTL<br />

bringt zeitgleich die Premiere<br />

des Hundefilms „Ruf der<br />

Wildnis“ mit Harrison Ford in<br />

der menschlichen Hauptrolle.<br />

Am 26. Dezember zur besten<br />

Sendezeit bekommt dann<br />

der ARD-„Tatort“ traditionell<br />

vom ZDF-„Traumschiff“Konkurrenz<br />

–inder ARD gibt es<br />

diesmal einen Weihnachtskrimi<br />

mit den Münchener<br />

Ermittlern („Mord unter Misteln“),<br />

im Zweiten geht es mit<br />

Florian Silbereisen nach Coco<br />

Island.<br />

Die ARD-Filmreihe „Sechs<br />

auf einen Streich“ bringt seit<br />

15 Jahren Neuinszenierungen<br />

klassischer Märchen auf den<br />

Bildschirm. Dieses Jahr gibt<br />

es neu „Zitterinchen“ (25.12.,<br />

14.40 Uhr) und „Die Gänseprinzessin“<br />

(26.12., 14.40<br />

Uhr). Das ZDF zeigt im Rahmen<br />

der Fernsehreihe „Märchenperlen“<br />

an Heiligabend<br />

den neuen Film „Das Märchen<br />

vom Frosch und der goldenen<br />

Kugel“ (24.12., 16.30 Uhr).<br />

Shows und Volksmusik<br />

zu den Feiertagen<br />

Das ZDF hat am 24. Dezember<br />

zur besten Sendezeit wieder<br />

„Heiligabend mit Carmen Nebel“<br />

im Programm, voraufgezeichnet<br />

am kuscheligen Kaminfeuer<br />

in den Bergen. Zu<br />

Gast sind etwa Anna-Carina<br />

Woitschack und Stefan Mross,<br />

Angelika Milster,EloydeJong<br />

und Johnny Logan. Das SWR<br />

Fernsehen zeigt zeitgleich<br />

„<strong>Weihnachten</strong> mit Andy<br />

Borg“. Das MDR Fernsehen<br />

hat schon ab 19.45 Uhr „<strong>Weihnachten</strong><br />

daheim“ mit Stefanie<br />

Hertel im Programm. Ein Gast<br />

ist zum Beispiel Ireen Sheer.<br />

Am ersten Feiertag zeigt<br />

das ZDF ab 20.15 Uhr „Dalli<br />

Dalli –die Weihnachtsshow“<br />

mit Johannes B. Kerner und<br />

ratenden Promis wie Annette<br />

Frier, Bastian Pastewka und<br />

Andrea Kiewel.<br />

Am 26. Dezember (19.15<br />

Uhr) läuft wieder der ZDF-<br />

Jahresrückblick „Album <strong>2022</strong><br />

–Bilder eines Jahres“ mit Anmerkungen<br />

von Gert Anhalt.<br />

Deutschsprachige<br />

Filmklassiker zum Fest<br />

Die ARD zeigt „Drei Haselnüsse<br />

für Aschenbrödel“ an<br />

Heiligabend um 13.40 Uhr<br />

(und am 25.12., 11.05 Uhr).<br />

Auch einige Dritte zeigen den<br />

Kultfilm (siehe Infobox). Am<br />

späteren Heiligabend (21.45<br />

Uhr) kommt „Die Feuerzangenbowle“<br />

aus dem Jahr 1944<br />

mit Heinz Rühmann in der<br />

ARD.„Sissi“ (Romy Schneider)<br />

verliebt sich in Kaiser Franz<br />

Joseph (Karlheinz Böhm) im<br />

ARD-Nachmittagsprogramm.<br />

Teil 1kommt am 25. Dezember<br />

ab 15.45 Uhr (Teil 2, „Sissi<br />

-die jungeKaiserin“, ab 17.30<br />

Uhr). Der dritte Teil („Sissi -<br />

Schicksalsjahre einer Kaiserin“)<br />

läuft am 26. Dezember<br />

ab 17.30 Uhr.<br />

Festliches zum<br />

Jahresausklang<br />

An Heiligabend um 18.00 Uhr<br />

zeigt das ZDF zum 28. Mal das<br />

Festkonzert „<strong>Weihnachten</strong><br />

mit dem Bundespräsidenten“,<br />

diesmal aufgezeichnet<br />

Die Geschichte um Aschenbrödel (Libuse Safránková) und ihren Prinzen (Pavel Trávnícek) ist laut<br />

Umfragen der beliebteste Weihnachtsfilm in Ostdeutschland.<br />

FOTO: -/DEGETO/WDR/DPA<br />

in Flensburg. Es moderiert<br />

Johannes B. Kerner.<br />

3sat lässt an Heiligabend ab<br />

20.15 Uhr den Thomanerchor<br />

das Weihnachtsoratorium von<br />

Johann Sebastian Bach singen.<br />

Im BR Fernsehen heißt es<br />

am Heiligen Abend ab 21.30<br />

Uhr „Heilige Nacht in Rom“<br />

–übertragen wird die Christmette<br />

mit Papst Franziskus.<br />

Mittags um 12.00 Uhr ist am<br />

25. Dezember im ZDF „Urbi<br />

et Orbi“ zu sehen, der Weihnachtssegen<br />

des Papstes im<br />

Vatikan.<br />

Sendetermine<br />

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“<br />

Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 13:40 Uhr ARD<br />

Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 16:05 Uhr NDR<br />

Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 18:50 Uhr One<br />

Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 20:15 Uhr WDR<br />

Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 23:10 Uhr SWR<br />

Sonntag, 25.12.<strong>2022</strong> 11:05 Uhr ARD<br />

Sonntag, 25.12.<strong>2022</strong> 15:35 Uhr RBB<br />

Montag, 26.12.<strong>2022</strong> 17:25 Uhr MDR<br />

Samstag, 31.12.<strong>2022</strong> 13:15 Uhr HR<br />

Sonntag, 01.01.2023 14:10 Uhr SWR<br />

Anzeigen<br />

Fürdie Unterstützung<br />

aller Mitarbeiter,<br />

Spender, Fördermitglieder,<br />

ehrenamtlichen Helfer,<br />

Patienten und<br />

Kooperationspartner im<br />

vergangenen Jahr<br />

bedanken wir uns ganz<br />

herzlich.<br />

Wir wünschen Ihnen ein<br />

wunderbares<br />

Weihnachtsfest, viele<br />

schöne Momente mit<br />

Ihren Liebsten und einen<br />

angenehmen<br />

Jahreswechsel.<br />

Ihr DRK Neubrandenburg<br />

SANITÄR- u.HEIZUNGSBAU<br />

Wir danken<br />

für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und wünschen<br />

allen Kunden und<br />

Geschäftspartnern<br />

besinnliche <strong>Weihnachten</strong><br />

und ein gesundes<br />

neues Jahr!<br />

Solzower Straße 11 |17207 Südmüritz OT Vipperow<br />

Tel. 039923 –2467 |sanitaerauzinger@web.de<br />

Wir wünschen<br />

unseren Patienten<br />

und Ärzten<br />

ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest<br />

und bedanken uns<br />

recht herzlich für<br />

das unserer Arbeit<br />

entgegengebrachte<br />

Vertrauen.<br />

Semmelweis-Apotheke<br />

Neustrelitz •Markt 5<br />

Neustrelitz •Wilhelm-Stolte-Straße 88<br />

Inh. Oliver Bülow<br />

Die TSGNeustrelitz bedankt sich bei allen Mitgliedern,Fans,<br />

Sponsoren und Unterstützern fürIhr großes Engagement.<br />

Wirwünschen allen<br />

einebesinnliche<br />

Weihnachtund<br />

einen sportlichen<br />

Rutsch insneueJahr.<br />

Besser wohnen<br />

in der Genossenschaft<br />

…dafühlt sich sogar der<br />

Weihnachtsmann wohl.<br />

Auf diesem Weg wünschen wir<br />

unseren Mietern, Mitgliedern<br />

und Geschäftspartnern<br />

FROHE WEIHNACHT<br />

und ein erfolgreiches neues Jahr.<br />

Unsere Sprechzeiten: Montag 9–12 Uhr<br />

Dienstag 9–12 Uhr und<br />

14–18 Uhr<br />

Mittwoch —<br />

Donnerstag 9–12 Uhr<br />

Freitag 9–12 Uhr<br />

Bruchstraße 12 •17235 Neustrelitz • 03981 206187 •Fax 200618<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 3<br />

Ein bisschen Freude schenken<br />

mit dem Leserhilfswerk<br />

Von Thomas Beigang<br />

Seit 30 Jahren unterstützt<br />

das <strong>Nordkurier</strong> Leserhilfswerk<br />

Menschen, die in unserer<br />

Region in Not geraten.<br />

Gerade vor <strong>Weihnachten</strong> ist<br />

die Hilfe gefragt, damit<br />

Menschen das Fest etwas<br />

sorgenfreier erleben können<br />

–sowie bei einem Mann mit<br />

zwei lädierten Hüften und<br />

zwei angeknacksten<br />

Handgelenken, der sich jetzt<br />

um seine Ehefrau kümmern<br />

muss, die gerade aus der<br />

Klinik entlassen wurde –und<br />

kaum noch laufen kann.<br />

NEUBRANDENBURG. Der Mann,<br />

der früher auf vielen großen<br />

Werften in Norddeutschland<br />

vielen Schiffen die Schweißnähte<br />

verpasst hat, steht vom<br />

Stuhl auf, muss sich strecken<br />

und tippelt mit kleinen unsicheren<br />

Schritten los. „Die<br />

Hüften“, entschuldigt sich<br />

der 63-Jährige aus einer kleinen<br />

Stadt in Vorpommern.<br />

Die müssten, hat er längst<br />

eine Diagnose für sich gestellt,<br />

unbedingt erneuert<br />

werden. An zwei künstlichen<br />

Gelenken, so der ehemalige<br />

Schweißer, führe wohl kein<br />

Wegvorbei. Besser früher als<br />

später, denn ohne Schmerztabletten<br />

komme er gar nicht<br />

mehr klar und alles andere<br />

als kurze Wegstrecken würde<br />

ihn längst überfordern.<br />

Dabei muss er jetzt besonders<br />

auf dem Posten sein. Der<br />

63 Jahre alte Ehemann hat<br />

gerade seine Angetraute aus<br />

dem Krankenhaus abgeholt,<br />

die Frau leidet an schwerer<br />

Diabetes, schon früher mussten<br />

ihr krankheitsbedingt<br />

einige Zehen amputiert werden.<br />

Bei einem sogenannten<br />

diabetischen Fuß werden<br />

Zehen und Fersen nur noch<br />

schlecht mit sauerstoffreichem<br />

Blut versorgt, Gewebe<br />

Mietrückstände und ein Autokredit trieben das Ehepaar zur Schuldnerberatung beim Roten Kreuz. Die<br />

beiden Mitarbeiter dort betreuen mehrere Hundert Fälle.<br />

FOTO: ANGELIKA WARMUTH<br />

kann sich so entzünden und<br />

sogar absterben. Jetzt haben<br />

die Ärzte in der Klinik auch<br />

noch Teile vom Fuß entfernt,<br />

„nun kann sie kaum noch<br />

laufen“, schüttelt der Ex-<br />

Schweißer den Kopf. Noch<br />

mehr Aufgaben im Haushalt<br />

jetzt, die auf seinen Schultern<br />

lasten. Noch gar nicht lange<br />

her,datrug er nach einem bösen<br />

Sturz auf der Treppe Gips<br />

an beiden Handgelenken.<br />

Der 63-Jährige und dessen<br />

Ehefrau haben sich bereits<br />

2011 unter die Fittiche<br />

der Schuldnerberatung vom<br />

Roten Kreuz begeben –und<br />

noch immer müssen alte<br />

Schulden beglichen und jeden<br />

Monat kleine Raten abgestottert<br />

werden. Mietrückstände<br />

hat es gegeben und<br />

ein altes Auto, das auf Kredit<br />

angeschafft wurde, aber nie<br />

sein Geld wert war. Die zwei<br />

Schuldnerberater, die hier in<br />

der Region ihre Klienten betreuen,<br />

zählen jetzt kurz vor<br />

<strong>Weihnachten</strong> 370 Frauen und<br />

Männer,die vorlauter Schulden<br />

nicht mehr ein noch aus<br />

wissen und dringend auf Hilfe<br />

angewiesen sind. Die Zahl<br />

der Gläubiger, heißt es hier<br />

bei den Schulden-Profis, sei<br />

in den vergangenen Jahren<br />

stark angestiegen. Waren es<br />

früher vielleicht fünf Gläubiger<br />

im Durchschnitt, bei<br />

denen ein Schuldner in der<br />

Kreide stand, wären es heute<br />

zehn bis 15. Die Schuldnerberaterin<br />

Kyra Quaas staunt<br />

noch immer, wenn sie über<br />

ihren Rekordschuldner<br />

spricht. Der Mann, der auf<br />

sich allein gestellt längst<br />

den Überblick verloren hatte,<br />

war bei sage und schreibe<br />

103 Gläubigern verschuldet.<br />

Im Haushalt des ehemaligen<br />

Werftarbeiters ist jetzt,<br />

wegen der Krankheit der Frau<br />

und deren Einschränkungen,<br />

noch weniger Geld in der<br />

Haushaltskasse „übrig“ als<br />

zuvor. Denn die zuckerkranke<br />

Frau hatte, soweit es ihre<br />

Gesundheit zuließ, auf sogenannter<br />

geringfügiger Basis<br />

in der Gastronomie gearbeitet<br />

und der Ex-Schweißer,<br />

ein guter Handwerker, jobbte<br />

bis vor Kurzem für wenig<br />

Geld als Hausmeister.Dem es<br />

kalt den Rücken runterläuft,<br />

wenn er an ein Haushaltsgerät<br />

in seiner Küche denkt, das<br />

eigentlich für die Frische der<br />

Lebensmittel verantwortlich<br />

ist: Der Kühlschrank funktioniert<br />

nur noch eingeschränkt<br />

und verbraucht, wenn der<br />

denn mal kühlt, eine Menge<br />

Strom. Kunststück –das<br />

Ding hat auch schon sage und<br />

schreibe 27 Jahre auf dem Buckel.<br />

Wenn der Kühlschrank<br />

endgültig seinen Geist aufgibt,<br />

haben der hüftkranke<br />

63-Jährige und seine Frau<br />

ein richtiges Problem. Und<br />

das kurz vor <strong>Weihnachten</strong>.<br />

Kontaktzum Autor<br />

t.beigang@nordkurier.de<br />

Anzeige<br />

Ein bunter Strauß<br />

vonGeschichten<br />

Und wenn das fünfte<br />

Lichtlein brennt, dann<br />

hast du<strong>Weihnachten</strong><br />

verpennt... –Vielleicht kennen<br />

Sie,liebe Leserinnenund Leser,<br />

diesen albernen Spruch auch.<br />

Erst dieses Jahr ist mir aufgefallen,dass<br />

er nicht nuralbern<br />

ist, sondern obendrein noch<br />

unwahr sein kann: Denn dieses<br />

Jahr würde die fünfte Adventskerze<br />

tatsächlich schon<br />

am ersten Weihnachtsfeiertag<br />

brennen. Das Fest wäre also<br />

noch invollem Gange –von<br />

wegen verpennt!<br />

Doch obwohl die AdventszeitdiesesJahrsolange<br />

dauerte<br />

wie sonstnie,habe ich michbis<br />

jetzt ziemlich schwerdamitgetan,<br />

sorichtig in Weihnachtsstimmung<br />

zu kommen. Ich<br />

weiß nicht, wie esIhnen ging<br />

–aberirgendwie istdie Zeit in<br />

diesem Jahr noch schlimmer<br />

an mir vorbeigerast als sonst.<br />

Vielleicht liegt esdaran, dass<br />

wirzum erstenMal wieder ein<br />

Weihnachtsfest ohne Corona-<br />

Regeln planen, was an sich ja<br />

eine sehr gute Nachricht ist.<br />

Vielleicht liegt es aberauchdaran,dass<br />

die Wochenvor <strong>Weihnachten</strong><br />

nun einmalalljährlich<br />

zu den stressigsten überhaupt<br />

gehören.<br />

Auf jeden Fall können Ihnen<br />

die folgenden Sonderseiten womöglich<br />

dabei helfen,inWeihnachtsstimmung<br />

zu kommen<br />

–bei mir hat das bereits funktioniert.<br />

Wieder einmal können<br />

wir Ihnen dank der zahlreichen<br />

Einsendungen unserer<br />

Leser einen bunten Strauß<br />

Gabriel Kords<br />

an Weihnachtsgeschichten<br />

präsentieren. Lesen Sie etwa<br />

heitere Berichte wie den über<br />

einen Weihnachtsmann, der<br />

sich fürs Fest extra einen Bart<br />

wachsen ließ. StöbernSie aber<br />

auch durch eher melancholische<br />

Geschichten –oder lesen<br />

Sie die zahlreichen Berichte,<br />

die sich den Weihnachtsfesten<br />

der 40er Jahre widmen, die so<br />

gar nicht zu denen passen, die<br />

wir heute im materiellenÜberfluss<br />

feiern.<br />

Ganz besonders empfehlen<br />

möchte ich Ihnen die Betrachtungen<br />

unserer Leserin Inge<br />

Abraham auf der folgenden<br />

Seite. Auch sie erzählt von<br />

Weihnachtsfesten in großer<br />

Armut, aber sie erinnert sich<br />

auchanFolgendes:„WirKinder<br />

hatten trotzdem immer einen<br />

Grund, uns zu freuen.“<br />

Ich wünsche Ihnen vielVergnügen<br />

bei der Lektüre –und<br />

ich wünsche Ihnen ein schönes,besinnliches<br />

undrundum<br />

gelungenes Weihnachtsfest.<br />

Ihr Gabriel Kords<br />

Chefredakteur<br />

g.kords@nordkurier.de<br />

FOTO: U.KIELMANN<br />

MERRYiX1 MAS.<br />

WIR WÜNSCHEN IHNEN SCHÖNE FEIERTAGE.<br />

Das Leserhilfswerk:Dank Ihnen ein Erfolg!<br />

Sparkasse<br />

Das Leserhilfswerk des<br />

<strong>Nordkurier</strong> gibt esseit<br />

30 Jahren. Entstanden im<br />

Herbst 1992, unterstützt es<br />

in Not geratene Mitbürger<br />

in unserer Region.<br />

Bislang konnten über die<br />

Jahre mehr als 3100 Mitbürger<br />

und Familien in<br />

schwierigen Situationen<br />

eine unbürokratische Hilfe<br />

erhalten. Bei der Vergabe<br />

der Spenden arbeitet der<br />

Vorstand eng zusammen<br />

mit karitativen Vereinen.<br />

In der Vorweihnachtszeit<br />

berichten wir traditionell<br />

über das Schicksal<br />

von Menschen in unserer<br />

Region. Mit einer Spende<br />

können Sie dazu beitragen,<br />

diesen und anderen Menschen<br />

in Not zuhelfen.<br />

Die Spendenkonten<br />

Empfänger:<br />

Leserhilfswerk <strong>Nordkurier</strong> e.V.<br />

Deutsche Bank:<br />

IBAN:<br />

DE131307 0000 0402101000<br />

BIC: DEUTDEBRXXX<br />

Neubrandenburg-Demmin:<br />

IBAN:<br />

DE431505 020030104026 00<br />

BIC: NOLADE21NBS<br />

Raiffeisenbank<br />

Meckl. Seenplatte:<br />

IBAN:<br />

DE2815061618 0001643304<br />

BIC: GENODEF1WRN<br />

Frohe <strong>Weihnachten</strong>!<br />

BESINNEN SIE SICH AUFDAS WESENTLICHE<br />

FAMILIE, FREUNDE UND FREUDE.<br />

Wir wünschen allen Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern<br />

sowie Ihren Familien einruhiges und besinnliches Weihnachtsfest<br />

und einen guten Rutsch ins neueJahr.<br />

Spendensiegel als Zeichen<br />

für Seriosität<br />

Das Leserhilfswerk des<br />

<strong>Nordkurier</strong> trägt das<br />

Spendensiegel des Deutschen<br />

Zentralinstituts für<br />

soziale Fragen (DZI).<br />

Dieses Gütesiegel für ist<br />

ein Zeichen für Seriosität,<br />

Transparenz und sorgsamen<br />

Umgang mit den<br />

eingenommenen Spendengeldern.<br />

Es wird Spenden sammelnden<br />

Organisationen<br />

nur nach einer gründlichen<br />

Prüfung durch das<br />

Institut verliehen.<br />

Autohaus<br />

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Seite 4 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

<strong>Weihnachten</strong> damals und heute<br />

Inge Abraham (92) lebt heute inLoitz<br />

FOTO: FRANK WILHELM /NK-ARCHIV<br />

Lesergeschichte<br />

vonInge Abraham<br />

aus Loitz<br />

Inge Abraham zählt zu den<br />

treuesten Leserinnen des<br />

<strong>Nordkurier</strong>. Seit der ersten<br />

Ausgabe der „Freien Erde“<br />

im Jahr 1952 ist unsere<br />

Heimatzeitung schon Teil<br />

ihres Lebens. Noch weiter<br />

reichen allerdings ihre<br />

Weihnachtserinnerungen<br />

zurück.<br />

Husch, wie der Wind<br />

weht auch die Zeit<br />

vorbei –und ehe du<br />

es so recht genossen hast, ist<br />

der Sommer und schon auch<br />

der Herbst vorbei und dann<br />

ist <strong>Weihnachten</strong>.<br />

<strong>Weihnachten</strong>, dieses Wort<br />

,,<strong>Weihnachten</strong>” ist für mich<br />

irgendwie magisch. Es zieht<br />

wie ein Magnet die Erinnerungen<br />

an <strong>Weihnachten</strong> aus<br />

der eigenen Kindheit, der<br />

später selbst gegründeten<br />

Familie und auch noch als<br />

Großeltern an mich.<br />

Ja, jede Epoche hatte<br />

ihren eigenen Reiz. Wenn<br />

in der eigenen Kindheit<br />

auch noch nicht so viel<br />

Glanz und Glimmer<br />

herrschte –denn ich<br />

bin jetzt 91 Jahre alt –<br />

war die Weihnachtszeit für<br />

uns Kinder genau so schön<br />

wie heute, wir kannten es ja<br />

nicht besser. Eigentlich ging<br />

<strong>Weihnachten</strong> ja schon mit<br />

dem Ersten Advent los.<br />

Auch damals gab es schon,<br />

zumindest manchmal, einen<br />

Adventskalender, und der<br />

Nikolaus kam bestimmt,<br />

wenn meistens auch nur<br />

ein paar Äpfel und Nüsse in<br />

den Schuhen steckten. Ein<br />

Adventskranz oder auch ein<br />

Weihnachtsstrauß standen<br />

meistens schon im Zimmer,<br />

nur mit den Kerzen wurde es<br />

etwas trauriger,als der Zweite<br />

Weltkrieg ausbrach.<br />

Da brauchten wir sie ja<br />

für die Zeit, wenn der Strom<br />

abgeschaltet wurde. Aber<br />

wir Kinder hatten trotzdem<br />

immer einen Grund, uns zu<br />

freuen. Es wurde gebastelt<br />

oder mit der Mutti Plätzchen<br />

gebacken, solange Zutaten<br />

vorhanden waren und<br />

es gab so manche<br />

Heimlichkeit. Zu<br />

unserer Freude<br />

fiel es gar<br />

nicht weiter<br />

auf, wenn die Plätzchen nicht<br />

so süß waren. Hauptsache, wir<br />

bekamen auch ein Geschenk<br />

vom Weihnachtsmann. Dann<br />

war alles in Ordnung und die<br />

Freude war groß.<br />

Aber nach dem Krieg änderte<br />

sich allmählich die<br />

Weihnachtszeit. Die Adventszeit<br />

wurde aufregender,denn<br />

mankonnte –wennauch als<br />

,,Bückware” unter dem Ladentisch<br />

–schon mehr Weihnachtsgeschenke<br />

kaufen.<br />

Und da es wieder Kerzen gab<br />

und keine Stromabschaltungen<br />

mehr drohten, waren die<br />

Straßen und Geschäfte wieder<br />

hell erleuchtet.<br />

Die Heimlichkeit in der Adventszeit<br />

blieb. Unsere Kinder<br />

waren genau so aufgeregt wie<br />

wir früher. Sie hatten Freude<br />

an den Heimlichkeiten<br />

und hier und da wurde auch<br />

schon mal gestöbert, ob wohl<br />

schon irgendwo ein Geschenk<br />

versteckt war. Auch Gedichte<br />

für den Weihnachtsmann<br />

wurden gelernt, sonst gab<br />

es ja kein Geschenk. Wir<br />

gingen genau wie früher<br />

am Abend in die Kirche, da<br />

waren die Kinder kaum<br />

still zu halten.<br />

Ich erinnere mich<br />

noch daran, dass unsere<br />

Tochter dem Weihnachtsmann<br />

statt eines<br />

Gedichts folgendes Lied<br />

vorgesungen hat: „Jedes Jahr<br />

zur gleichen Stunde kommt<br />

der Weihnachtsmann –erist<br />

schon ein alter Kunde –Hans<br />

von nebenan.“ So viel zum<br />

Glauben an den Weihnachtsmann...<br />

Aber das tat der Freude<br />

keinen Schaden, wir haben<br />

noch oft davon erzählt und<br />

darüber gelacht.<br />

Aber denkt man an die<br />

heutige Weihnachtszeit, ist<br />

sie mit früher nicht mehr zu<br />

vergleichen. Alles erstrahlt<br />

in hellen Lichterglanz. Die<br />

Wohnzimmerfenster, die<br />

Kaufhäuser und Straßen sind<br />

hell erleuchtet. An jeder Ecke<br />

steht ein Lichterbaum.<br />

Und darunter erst die Geschenke!<br />

Man hat den Eindruck,<br />

die Kinder bekommen<br />

einen ganzen Spielzeugladen<br />

geschenkt. Doch die Feierlichkeit<br />

und Ergriffenheit<br />

ist geblieben. Und das Beste<br />

–invielen Familien werden<br />

noch die schönen alten Weihnachtslieder<br />

gesungen.<br />

Nun wollen wir hoffen,<br />

dass uns diese schöne Tradition<br />

und Zeit nicht durch<br />

die augenblicklichen Widrigkeiten<br />

wie Krieg, Hass und<br />

Vertreibung gegeneinander<br />

genommen wird. Vielleicht<br />

sollten wir doch ein andächtiges<br />

Weihnachtsgebet in die<br />

Welt hinausschicken und<br />

bitten um Frieden unter den<br />

Völkern und somit auch um<br />

die schöne Tradition unseres<br />

Advents- und Weihnachtsfestes.<br />

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wichtgigen Dinge und viele<br />

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Mit den besten Weihnachtsgrüßen<br />

verbinden wir uns<br />

eren Dank<br />

für Ihr Vertrauen in uns<br />

ere Arbeit<br />

und wüns<br />

chen Ihnen für das neue<br />

Jahr viel Glück und Gesundheit.<br />

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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 5<br />

DerWeihnachtsmann<br />

mit dem echten Bart<br />

Von Katja Richter<br />

Joachim Witte wohnt zwar<br />

nicht amNordpol, aber es<br />

muss jaauch nicht jedes<br />

Detail stimmen. Als<br />

ehrenamtlicher<br />

Weihnachtsmann hat Witte<br />

in diesem Jahr schon vielen<br />

Kindern und Erwachsenen<br />

Freude bereitet.<br />

SCHWICHTENBERG. Die Frage,<br />

was der Weihnachtsmann<br />

und ein typischer Seemann<br />

gemeinsam haben, könnte<br />

vermutlich fast jedes Kind<br />

beantworten. Klar, beide haben<br />

einen weißen Bart, einen<br />

echten weißen Bart.<br />

Den trägt seit gut einem<br />

Jahr auch Joachim Witte –<br />

mal ein wenig kürzer, mal<br />

ein wenig länger.Und Achim,<br />

so wird der 64-Jährige von<br />

seinen Freunden genannt, ist<br />

ein leidenschaftlicher Segler<br />

und damit ein Seemann, wie<br />

er im Buche steht.<br />

Darumwirddie<br />

Weihnachtsbäckerei<br />

nie langweilig<br />

Von Christiane Bosch<br />

Zum ersten Mal sang er es<br />

1987: Rolf Zuckowskis Lied<br />

„In der Weihnachtsbäckerei“<br />

hat seitdem einen Siegeszug<br />

durch Kitas und Familien<br />

angetreten.<br />

HAMBURG. Mitsummen kann<br />

fast jeder,auchwenn der Text<br />

bei manchen Erwachsenen<br />

schnell aussetzt: „Zwischen<br />

Mehl und Milch macht so<br />

mancher Knilch eine riesengroße<br />

Kleckerei...“ Vor 35<br />

Jahren, im Jahr 1987, hat der<br />

Kinderliedermacher Rolf Zuckowski<br />

den Klassiker „In der<br />

Weihnachtsbäckerei“ das erste<br />

Mal gesungen. Seitdem ist<br />

ihm die „Weihnachtsbäckerei“<br />

nach eigenenWorten noch nie<br />

langweilig geworden.<br />

Rolf Zuckowski: „Wer hat schon<br />

das Glück, ein Volkslied zu<br />

schreiben?“ FOTO: MARKUS SCHOLZ<br />

Lokführer Bernd Lotzow entführte die kleinen und großen Gäste<br />

mit dem „Polar-Express“ zum Nordkap. Hier wartete Joachim Witte<br />

als Weihnachtsmann auf alle Kinder.<br />

FOTO: ZVG<br />

Ruhestand als<br />

Weihnachtsmann<br />

Seit diesem Jahr schlüpft der<br />

Rentner aber auch in das<br />

rote Kostüm des Weihnachtsmannes.<br />

Das passt: Schließlich<br />

gilt der Heilige Nikolaus,<br />

aus dessen Legende sich die<br />

Figur des Weihnachtsmannes<br />

entwickelte, auch der<br />

Schutzpatron der Seeleute.<br />

Und damit Joachim Witte<br />

die Rolle auch überzeugend<br />

gibt, hat er sein Äußeres angepasst.<br />

„Dafür habe ich mir<br />

den Bart extra ein bisschen<br />

länger wachsen lassen“, verrät<br />

er im Gespräch und sieht<br />

dabei schmunzelnd zu seiner<br />

Frau, die von der weißen<br />

Pracht ihres Mannes nicht<br />

ganz so begeistert scheint.<br />

Vorden legendären Fahrten<br />

mit dem Polar-Express<br />

zum Nordkap wurde das<br />

Schmuckstück dann noch<br />

einmal professionellinForm<br />

geschnitten. Kein Zweifel –<br />

der Weihnachtsmann ist<br />

echt, da waren sich alle<br />

Miteisenden der beliebten<br />

Nikolaus- und Glühweinfahrten<br />

der Mecklenburg-<br />

Pommersche-Schmalspurbahn<br />

(MPSB), deren<br />

Adventsfahrten sich nicht<br />

nur in den Träumen der<br />

„Sie ist ja auch wirklich so<br />

ein Volkslied geworden. Ich<br />

habe sie mittlerweile schon<br />

in so vielen überraschenden<br />

Versionen gehört. Otto Waalkeshat<br />

es malgemacht. Jetzt<br />

neulich gab es das auch von<br />

den Ehrlich Brothers. Wirklich<br />

sehr modern und sehr<br />

zeitgemäß“, sagte der 75-Jährige<br />

heute.<br />

Am liebsten, wenn es von<br />

Kindern gesungen wird<br />

Das Lied bekomme immer<br />

wieder eine neue Farbe und<br />

berühre ihn auch in seiner<br />

positiven Naivität. „Ich habe<br />

das Lied immer noch am<br />

liebsten, wenn es von Kindern<br />

gesungen wird. So wie<br />

es gemeint war.“ Er habe damals<br />

nicht gedacht, dass das<br />

Lied so erfolgreich sein werde.<br />

„Wer hat schon das Glück,<br />

ein Volkslied zu schreiben?“.<br />

Zuckowski selbst hat „In<br />

der Weihnachtsbäckerei“ vor<br />

wenigen Tagen zusammen<br />

mit dem Hamburger Männerchor<br />

„Hamburger Goldkehlchen“<br />

gesungen. Seitdem<br />

ist er Ehrenmitglied des<br />

schräg, aber leidenschaftlich<br />

singenden Chores. Im vergangenen<br />

Jahr gehörte das<br />

Lied laut Musikverwertungsgesellschaft<br />

Gema zu den<br />

am meisten über das Internet<br />

abgespielten („gestreamten“)<br />

Weihnachtsliedern in<br />

Deutschland.<br />

Kleinsten zu einer rasanten<br />

und abenteuerlichen Reise<br />

mit dem Polar-Express verwandeln,<br />

einig.<br />

Auch wenn die legendäre<br />

Museumsbahn nicht ganz<br />

bis zum Nordpol (und damit<br />

zum sagenumwobenen Heimatort<br />

des Geschenkebringers)<br />

fährt, konnten Weihnachtsmann<br />

Achim Witte,<br />

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Steffi Lobitz<br />

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Petra Erdmann<br />

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Wesenberg<br />

Lokführer Bernd Lotzow sowie<br />

die weiteren Mitglieder<br />

des Vereins „Freunde der<br />

MPSB e.V.“ gerade zur Weihnachtszeit<br />

ihre Gäste zu mehreren<br />

Fahrten zum Nordkap<br />

einladen. Und das ist vom<br />

Nordpol schließlich nur noch<br />

rund 2100 Kilometer und ein<br />

paar Inselgruppen entfernt.<br />

Das Ziel der Reise war nämlich<br />

der Schwichtenberger<br />

Findlingsgarten, welcher Teil<br />

der Eiszeitroute Mecklenburgische<br />

Seenplatte ist und in<br />

dem sich natürlich auch ein<br />

Verweisauf das Nordkap wiederfindet.<br />

An den schneeweißen<br />

Bart des Gatten hat sich mittlerweile<br />

auch Ehefrau Heidi<br />

gewöhnt. Schließlich muss<br />

sie jeden Abend beim Fernsehschauen<br />

mit ansehen, wie<br />

Joachim Witte ihn um seine<br />

Finger wickelt. Dass der Bart<br />

nach dem Fest allerdings ein<br />

wenig oder ein wenig mehr<br />

gekürzt wird, das hat der<br />

Weihnachtsmann seiner<br />

Frau schon versprochen. Wir<br />

können es bezeugen.<br />

Petra Erdmann<br />

Bestattungszentrum<br />

Sybille Knüppel<br />

MB-Bestattungshaus<br />

Feldberg<br />

Der Bart ist echt. Joachim Witte vom Verein „Freunde der MPSB<br />

e.V.“ist in diesem Jahr inden Mantel des Weihnachtsmannes<br />

geschlüpft und hat sich für diese Rolle extra einen Bart wachsen<br />

lassen.<br />

FOTO: KATJA RICHTER<br />

Dietmar Kirchner<br />

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Die Mitarbeiter der MBB wünschen allen Bürgern, Geschäftspartnern,<br />

Ämtern, sozialen Einrichtungen und Vorsorgepartnern<br />

–Frohe <strong>Weihnachten</strong> und einen guten Rutsch ins Jahr 2023 –<br />

wir verbinden da<br />

mi<br />

t unseren Dank<br />

für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Die Repräsentanten der Bestattungshäuser<br />

und die Geschäftsleitung der MBB<br />

Kurt Häusler<br />

Sibylle Zepelin<br />

<br />

<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Von Stefa<br />

Seite 6 Freitag, 23.Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes<br />

Weihnachte<br />

Ein kleiner Mars-Bewohner landet auf der Erde, mitten inDeut<br />

studieren. Dabei macht erallerl<br />

Diese runden Dinger auf den<br />

Tischen<br />

Liebe Mars-Bewohner, die Menschen<br />

hier werden immer wunderlicher!<br />

Jetzt stellen sich doch tatsächlich<br />

viele von ihnen so runde Dinger auf<br />

den Tisch, mit vier Kerzen darauf. Sie<br />

nennen es „Adventskranz“.<br />

Also ich finde das reichlich komisch.<br />

Deshalb wollte ich mehr darüber<br />

erfahren. Und könnt ihr das<br />

glauben: Die Menschen wissen<br />

oft selbst nicht genau, was es<br />

mit dem Adventskranz auf sich<br />

hat! Ich musste also selbst nachforschen.<br />

Den Adventskranz gibt es seit<br />

etwa 180 Jahren. Er wurde wohl<br />

in Hamburg erfunden. Das ist eine<br />

große Stadt im Norden Deutschlands.<br />

Dort lebte einst ein Mann namens<br />

Johann Hinrich Wichern. Er war<br />

Pfarrer von Beruf und kümmerte sich<br />

um Kinder und Jugendliche.<br />

Die Kinder und Jugendlichen wollten<br />

immer wissen, wann denn endlich<br />

<strong>Weihnachten</strong> sei. Und da hatte<br />

Pfarrer Wichern eine Idee: Er nahm<br />

ein großes Wagenrad und packte Kerzen<br />

darauf: vier große und 19 kleine.<br />

Die großen Kerzen standen für die<br />

Sonntage, die<br />

kleinen Kerzen für die Wochentage.<br />

Jeden Tag wurde nun eine Kerzeentzündet.<br />

Das ging so lange, bis an<br />

Heiligabend alle Kerzen brannten.<br />

Diese Idee fanden wohl viele<br />

Leute ziemlich cool und so verbreitete<br />

sich der Adventskranz. Heute<br />

bestehen die Kränze meist aus Tannenzweigen<br />

und nur noch vier großen<br />

Kerzen. Vielleicht sollten wir so was<br />

auf dem Mars auch einführen. Was<br />

meint ihr?<br />

Zettel mit Wünschen<br />

Aber dann habe ich neulich noch eine<br />

andere tolle Entdeckung gemacht! Davon<br />

muss ich euch unbedingt erzählen.<br />

Die Menschen hier auf der Erde<br />

haben rund um Weihachten eine<br />

Menge seltsamer Bräuche. Diesen hier<br />

finde ich richtig gut: Es geht um den<br />

Wunschzettel.<br />

Vor <strong>Weihnachten</strong> schreiben die<br />

Kinder nämlich ihre Wünsche auf<br />

einen Zettel. Es kann um sehr unterschiedliche<br />

Wünsche gehen. Manche<br />

wünschen sich Spielsachen, Bücher<br />

oder ein neues Fahrrad. Andere wünschen<br />

sich Gesundheit für ihre Familie<br />

oder Frieden. Die Briefe werden<br />

oft an den Weihnachtsmann geschickt<br />

oder an das Christkind. Das<br />

kommt wohl auch immer ein bisschen<br />

darauf an, in welcher Gegend<br />

die Kinder leben.<br />

In Deutschland gibt es sogar extra<br />

Weihnachtspostämter. Eines ist zum<br />

Beispiel in dem Ort Himmelpfort in<br />

Brandenburg. Viele Tausend Briefe,<br />

Karten und Wunschzettel trudelndort<br />

jedes Jahr aus der ganzen Welt ein.<br />

Der Wunschzettel, wie man ihn<br />

heute kennt, ist wohl vor etwa 140<br />

Jahren entstanden. Damals begannen<br />

Spielwaren-Hersteller damit, Blätter<br />

mit ihrem Angebot zu bedrucken. Die<br />

Wünsche, also die Spielsachen,<br />

mussten nur noch angekreuzt<br />

werden.<br />

Der Brauch vor <strong>Weihnachten</strong><br />

einen Brief zu schreiben, ist<br />

aber noch älter. Ursprünglich<br />

dankten die Kinder darin ihren<br />

Eltern und baten um Gottes Segen.<br />

Außerdem versprachen sie, brav zu<br />

sein und viel zu lernen.<br />

Früher Gold, heuteSüßigkeiten<br />

Ein anderer Brauch in diesen Tagen<br />

hat mich ziemlich verwirrt. Ich<br />

dachte, ich hätte auf der Erde schon<br />

alles gesehen. Aber da passierte mal<br />

wieder etwas ziemlich Seltsames. Die<br />

Menschen stellten plötzlich Stiefel<br />

vor die Tür oder hängten Socken an<br />

den Kamin. Sie warten darauf, dass<br />

diese über Nacht gefülltwerden. Zum<br />

Beispiel mit Süßigkeiten, Nüssen und<br />

Mandarinen.<br />

Ich habe gefragt, wer das denn<br />

bitteschön machen soll,<br />

vor allem mitten in der<br />

Nacht?Dahabendie<br />

Menschen gesagt: Ist doch klar, das<br />

machtder Nikolaus! Der Nikolaus-Tag<br />

ist eigentlich der 6. Dezember. Aber<br />

die Süßigkeiten und kleinen Geschenke<br />

bringt er oft schon am Abend zuvor.<br />

Ich musste mal wieder mächtig<br />

nachforschen, was es mit diesem Nikolaus<br />

auf sich hat: Glaubt man den<br />

Geschichten, dann lebte dieser Mann<br />

vor mehr als 1500 Jahren. Nikolaus<br />

soll viele gute Taten vollbracht haben.<br />

Deshalb wurde er schon bald als Heiliger<br />

verehrt.<br />

Die Tradition mit den Stiefeln soll<br />

dabei auf eine seiner Wunder-Geschichten<br />

zurückgehen: Demnach<br />

gab es einen Vater mit drei Töchtern.<br />

Die Familie war sehr arm und deshalb<br />

wollte niemand die Töchter heiraten.<br />

Das bekam Nikolaus mit<br />

und warf nachts kleine mit Gold<br />

befüllte Päckchen in das Haus<br />

der Familie. Die Päckchen landeten<br />

in den Stiefeln und Socken, die<br />

zum Trocknen aufgehängt worden<br />

waren. Nächstes Jahr werde ich<br />

meine Mars-Stiefelchen auch nach<br />

draußen stellen.<br />

Zu Besuch auf dem<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Dann muss ich euch noch unbedingt<br />

von meinem letzten Ausflug<br />

erzählen.<br />

Ich war näm-


Fest Seite 7<br />

nimWeltall<br />

schland. Er soll die Menschen und ihre Bräuche genauer<br />

ei seltsame Entdeckungen.<br />

nie Paul<br />

lich auf dem Weihnachtsmarkt. So<br />

etwas kennen wir auf dem Mars gar<br />

nicht! Aber hier auf der<br />

Erde werden in der Adventszeit<br />

in vielen Städten<br />

und Dörfern Weihnachtsmärkte<br />

aufgebaut.<br />

Sie bestehen meist<br />

aus kleinen, bunt geschmückten<br />

Hütten. Es<br />

werden unter anderem Punsch,<br />

Bratwürste und gebrannte Mandeln<br />

verkauft. Dazu gibt es allerlei<br />

Krimskrams für <strong>Weihnachten</strong>.<br />

Die Menschen lieben Weihnachtsmärkte.<br />

Ich selbst habe mich mal wieder<br />

gefragt, wo dieser Brauch eigentlich<br />

herkommt. Und wisst ihr<br />

was? Weihnachtsmärkte gibt es<br />

schon seit vielen Hundert Jahren. In<br />

der Stadt Dresden findet zumBeispiel<br />

einer der berühmtesten Märkte statt,<br />

der Striezelmarkt. Er wird schon seit<br />

rund 590 Jahren veranstaltet. Der<br />

Striezel ist ein Weihnachtsgebäck.<br />

Musste ich natürlich gleich mal kosten.<br />

Wardas lecker!<br />

Im Mittelalter dienten die Märkte<br />

zur Versorgung der Menschen. Man<br />

konnte dort Lebensmittel kaufen oder<br />

bestimmte Dinge, die man im Winter<br />

brauchte. Deshalb waren auch Handwerker<br />

auf den Märkten dabei. Die<br />

Bäcker verkauften ihr leckeres Weihnachtsgebäck:<br />

Stollen, Striezel oder<br />

auch Lebkuchen.<br />

Zwei geheimnisvolle Gestalten<br />

So schön es auch auf dem Weihnachtsmarkt<br />

war, ich bin eigentlich<br />

mit anderen Dingen schwer<br />

beschäftigt, denn ich bin auf<br />

der Suche nach zwei Gestalten.<br />

Und eins kann ich euch sagen:<br />

Die beiden sind ganz schön<br />

schwer zu finden –und das,<br />

obwohl jeder hier auf der<br />

Erde von ihnen redet. Um<br />

wen es geht? Na, um<br />

den Weihnachtsmann<br />

und das Christkind.<br />

Überall habe ich<br />

schon nach<br />

den beiden gesucht.<br />

So viel habe ich schon<br />

herausgefunden: Ob der Weihnachtsmann<br />

oder das Christkind<br />

kommt, hat etwas mit der Religion<br />

zu tun. In Süd- und Westdeutschland<br />

gehören die Menschen vor allem<br />

dem katholischen Glauben an<br />

–und dort kommt das Christkind.<br />

In der Mitte Deutschlands sind die<br />

Menschen vor allem protestantisch,<br />

genauso wie im Norden und Osten.<br />

Dort gibt es den Weihnachtsmann.<br />

Wisst ihr, was lustig ist? Früher,<br />

also im Mittelalter, war<br />

es genau andersherum.<br />

Überall<br />

dort, wo die Leute protestantisch<br />

waren, kam das Christkind.<br />

Und bei den Katholiken brachte der<br />

heilige Nikolaus die Geschenke. Die Figur<br />

des Christkinds sollvor rund 500<br />

Jahren entstanden sein. Damals lebte<br />

ein Mann namens Martin Luther. Er<br />

fand es nicht gut, dass die Menschen<br />

irgendwelche Heiligen verehrten –<br />

und deshalb kam er auf diese Idee.<br />

Fragt man heute die Leute wie das<br />

Christkind aussieht, bekommt man<br />

etwa diese Beschreibung: ein kleines<br />

Kind mit goldenen Locken, weißem<br />

Gewand und Engelsflügeln.<br />

VomParadieszum<br />

Weihnachtsbaum<br />

Inzwischen sind es ja nur noch wenige<br />

Stunden bis <strong>Weihnachten</strong>. Viele Menschen<br />

sind mächtig aufgeregt, hetzen<br />

durch die Stadt und kaufen Geschenke.<br />

Ich habe aber noch etwas anderes<br />

beobachtet und das kommt<br />

mir ziemlich seltsam vor: Sie<br />

stellen sich Tannenbäume in<br />

die Wohnungen und hängen<br />

bunte Kugeln daran.<br />

Ein uralter Brauch ist<br />

das wohl. VorTausenden<br />

von Jahren holten sich<br />

die Menschen demnach<br />

im Winter immergrüne<br />

Zweige in ihre<br />

Häuser. Das hat sie<br />

daran erinnert,<br />

dass der Frühling<br />

wieder kommen<br />

wird.<br />

Schon im<br />

Mittelalter fanden<br />

zu <strong>Weihnachten</strong> zudem<br />

Krippenspiele statt. Fachleute<br />

glauben, dass dort der Ursprung des<br />

Weihnachtsbaums liegt, wie man ihn<br />

heute kennt. Vordem Krippenspiel<br />

wurde nämlich noch etwas anderes<br />

gezeigt: Die Vertreibung aus dem<br />

Paradies. In dieser Bibel-Geschichte<br />

spielt ein Baum eine wichtige Rolle.<br />

Dessen Früchte dürfen eigentlich<br />

nicht gepflückt werden, Adam und<br />

Eva machen es aber doch und müssen<br />

zur Strafe das Paradies verlassen. Für<br />

die Vorführung wurde ein mitÄpfeln<br />

geschmückter Baum aufgestellt.<br />

Zunächst waren die Weihnachtsbäume<br />

mit Nüssen, Gebäck und Äpfeln<br />

geschmückt, später kamen dann<br />

Kerzen dazu und Kugeln.Heute findet<br />

man Weihnachtsbäume fast überall<br />

auf der Welt. Auswanderer brachten<br />

den Brauch in fremde Länder, sowie<br />

vor über 200 Jahren in die USA. Weihnachtsbäume<br />

auf dem Mars –das<br />

wäre doch ein Ding, oder!?<br />

ILLUSTRATIONEN: VECTORPOCKET , PETER HERMES FURIAN, PIXEL-SHOT, NATALIA , ANKOMANDO, LILETT, DEEMKA STUDIO (ALLE STOCK.ADOBE.COM), K. LOSACKER


Seite 8 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Ein tierisches Weihnachtswunder<br />

Lesergeschichte<br />

vonKerstin Andres<br />

ausEggesin<br />

<strong>Weihnachten</strong> zuCorona-<br />

Zeiten war für viele eine<br />

besondere Herausforderung.<br />

Mitunter wurden daraus<br />

aber auch kleine Wunder, so<br />

etwa in dieser Geschichte,<br />

die an einen unvergesslichen<br />

Gottesdienst erinnert.<br />

Ein Gottesdienstbesuch<br />

am Heiligabend gehört<br />

für viele, auch ansonsten<br />

eher kirchenferne Menschen<br />

zum Weihnachtsfest<br />

selbstverständlich mit dazu.<br />

Doch vor zwei Jahren, im ersten<br />

Corona-Jahr, war leider<br />

nichts selbstverständlich.<br />

Eine voll besetzte Kirche<br />

wäre den Corona-Regeln<br />

nicht gerecht geworden. Da<br />

leider auch schon alle Weihnachtsfeiern<br />

und im Fall<br />

unserer Kirchengemeinde<br />

auch das allseits beliebte und<br />

schon zur Tradition gewordene<br />

Krippenmusical ausfallen<br />

mussten, hatten sich die Verantwortlichen<br />

der Kirchengemeinde<br />

Ahlbeck und der<br />

Kommune in Ahlbeck etwas<br />

ganz Besonderes einfallen lassen:<br />

Der Gottesdienst sollte<br />

unter Einhaltung der „AHA-<br />

Regeln“ im Freien auf dem<br />

Sportplatz stattfinden.<br />

Zahlreiche ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter waren nötig, die<br />

aber ihre Dienste gern und<br />

bereitwillig zur Verfügung<br />

stellten. Der Gottesdienst<br />

fing erst um 17 Uhr an, die<br />

Anzeigen<br />

Weihnachtskrippe auf dem Ahlbecker Sportplatz imCorona-Jahr 2020 FOTOS: KIRCHENGEMEINDE AHLBECK /ZVG<br />

ersten Helfer waren aber<br />

schon um 13 Uhr an Ort und<br />

Stelle, denn es musste so Einiges<br />

aufgebaut und organisiert<br />

werden. Ich war gemeinsam<br />

mit einigen anderen Helfern<br />

für die Begrüßung, Masken-<br />

Wir danken unseren Kunden<br />

für das Vertrauen und wünschen<br />

Gesundheit und Glück<br />

im neuen Jahr.<br />

M.B. Bausatzhaus GmbH<br />

18519 Sundhagen, Hof Suhrbier Nr. 5/OT Tremt<br />

Tel. 03 83 51 / 53 73 0 · Fax 03 83 51 / 53 68 80<br />

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E-Mail:m-b@ytong-bausatzhaus.de<br />

www.ytong-bausatzhaus.de/vorpommern<br />

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Dietmar Eutin<br />

Wir danken unserenKunden<br />

für das entgegen gebrachte<br />

Vertrauen und wünschen<br />

Ihnen einbesinnliches<br />

Weihnachtsfest.<br />

StavenhagenerStr. 31<br />

17139 Malchin<br />

Tel.: 03994 -2396700<br />

Zur Jahreswende<br />

Allen Kunden und Geschäftspartnern<br />

fröhliche <strong>Weihnachten</strong> und<br />

ein gesundes neues Jahr.<br />

Dachdecker ·Dachklempner ·Blitzschutz<br />

Löcknitz GmbH<br />

Geschäftsführer: André Sanow<br />

17321 Löcknitz · Straße der Republik 14a<br />

Tel.: (039754) 20 361 · Fax: (039754) 20 366<br />

kontrolle, Platzanweisung<br />

und die Verteilung von Lichtertüten<br />

an die Gottesdienstbesucher<br />

zuständig.<br />

Da ich wie viele andere<br />

Helfer auch nicht gerade zu<br />

den Jüngsten, Gesündesten<br />

und Fittesten zählte (mit<br />

anderen Worten: Ich gehöre<br />

zur Gruppe „Ü60“), hatte<br />

ich doch gewisse Bedenken,<br />

was das Durchhaltevermögen<br />

über diesen doch etwas längeren<br />

Zeitraum betraf, denn<br />

es war ja auch die ganze Zeit<br />

„Stehkraft“ gefragt.<br />

Doch es klappte alles wunderbar,<br />

als wären uns „Flügel“gewachsen.<br />

Eine Helferin<br />

hatte sogar für die Mitarbeiter<br />

tolle Taschenlampen<br />

parat, denn es mussten<br />

ja auch Teilnahmelisten<br />

geführt und abgeglichen<br />

werden.<br />

Denn spätestens<br />

ab 16 Uhr war der<br />

Sportplatz in Dunkelheit<br />

gehüllt.<br />

Der Altar war auf<br />

einem Traktoranhänger aufgebaut<br />

und entsprechend<br />

weihnachtlich geschmückt.<br />

Die technische Umsetzung<br />

der Beleuchtung und der<br />

Audiokomponenten wurde<br />

sorgfältig durch fleißige Mitarbeiter<br />

ausgeführt.<br />

Während des Gottesdienstes<br />

setzte dann ein<br />

vorerst leichter und dann<br />

seine Intensität wechselnder<br />

Schneeregen ein. Doch auch<br />

das konnte die mutigen Gottesdienstbesucher,<br />

egal ob<br />

klein, groß, jung oder alt,<br />

nicht davon abhalten, der zur<br />

Herzen gehenden und<br />

kraftgebenden Predigt<br />

zu lauschen und<br />

das natürlichfestliche<br />

Weihnachtsambiente<br />

zu genießen. Im<br />

wahrsten Sinne<br />

des Wortes bewiesen<br />

alle Stehvermögen. Es<br />

hatte etwas sehr Tröstliches<br />

in dieser für uns alle<br />

nicht einfachen Zeit.<br />

Doch was machte für<br />

mich nun ausgerechnet diesen<br />

Heiligen Abend zu einem<br />

besonderen Erlebnis? Wie es<br />

der Titel meiner Geschichte<br />

es schon sagt: „Die lebendige<br />

Krippe“. Sie bestand aus<br />

einer mit Stroh ausgelegten<br />

Markthäuschen, welches als<br />

Stall fungierte. Vordem Stall<br />

grasten –nicht wie ursprünglich<br />

Schafe –sondern vier<br />

zahme, wundervolle braunweiße<br />

Edelziegen, die auch<br />

Wir<br />

wünschen<br />

unseren<br />

Kunden,<br />

Geschäftspartnern<br />

und<br />

Mitarbeitern<br />

ein<br />

frohesWeihnachtsfest<br />

sowie<br />

Glück,<br />

Gesundheit<br />

und<br />

Erfolg<br />

im neuen<br />

Jahr<br />

und<br />

bedanken<br />

uns<br />

für<br />

das<br />

entgeg<br />

egen<br />

engeb<br />

ebrachte<br />

Vertrauen.<br />

Lindenstraße 19 • 17309 Pasewalk<br />

Tel.: 03973 209211 • Mobil: 0171 6417478<br />

Fax: 03973 209215<br />

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Internet: www.elektro-hass.de<br />

www.nordkurier.de<br />

An diese vier Ziegen erinnert sich Kerstin Andres gerne zurück.<br />

Es begab sich<br />

aber zu der<br />

Zeit, dass ein<br />

Gebot von dem Kaiser<br />

Augustus ausging, dass<br />

alle Welt geschätzt würde.<br />

Und diese Schätzung war die<br />

allererste und geschah zur<br />

Zeit, da Quirinius Statthalter<br />

in Syrien war.Und jedermann<br />

ging, dass er sich schätzen ließe,<br />

ein jeder in seine Stadt.<br />

Da machte sich auf auch<br />

Josef aus Galiläa, aus der<br />

Stadt Nazareth, in das jüdische<br />

Land zur Stadt Davids,<br />

die da heißt Bethlehem, weil<br />

er aus dem Hause und Geschlechte<br />

Davids war, damit<br />

er sich schätzen ließe mit<br />

Maria, seinem vertrauten<br />

Weibe; die war schwanger.<br />

Und als sie dort waren, kam<br />

die Zeit, dass sie gebären sollte.<br />

Und sie gebar ihren ersten<br />

Sohn und wickelte ihn in<br />

Windeln und legte ihn in eine<br />

Krippe; denn sie hatten sonst<br />

keinen Raum in der Herberge.<br />

Und es waren Hirten in<br />

derselben Gegend auf dem<br />

Felde bei den Hürden, die<br />

hüteten des Nachts ihre Herde.<br />

Und der Engel des Herrn<br />

trat zu ihnen, und die Klarheit<br />

des Herrn leuchtete um<br />

sie; und sie fürchteten sich<br />

sehr.Und der Engel sprach zu<br />

gestreichelt werden konnten.<br />

Sie wurden eigens für diesen<br />

Gottesdienst von einem Dorfbewohner<br />

und liebevollen<br />

Tierfreund zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Maria und Joseph sowie<br />

auch ein Engel und ein Hirte<br />

wurden von einer Familie aus<br />

der Kirchengemeinde sehr detailverliebt<br />

und entsprechend<br />

der biblischen Geschichte<br />

dargestellt.<br />

Und so fühlte ich mich<br />

mehr als je zuvor in einem<br />

Weihnachtsgottesdienst<br />

in den Stall vor mehr als<br />

2000 Jahren zurückversetzt.<br />

Ich dachte daran, wie<br />

wohl Ochs‘ und Esel und die<br />

mit den Hirten herbeigeeilten<br />

Schafe das Jesuskind bestaunten<br />

und beschnupperten und<br />

wie sie mit ihrem weichen<br />

Fell das Kind wärmten. Die<br />

christliche Weihnachtsbotschaft<br />

hat wohl auch an jenem<br />

Heiligabend 2020 wieder<br />

viele Herzen aufs Neue froh<br />

gestimmt.<br />

„Fürchtet euch nicht!<br />

Siehe, ich verkündige euch<br />

große Freude, die allem Volk<br />

widerfahren wird...“ –Wer<br />

mag diese Worte aus dem<br />

Lukasevangelium nicht gern<br />

hören? An jenem Abend hat<br />

auch die lebendige Krippe<br />

verbunden mit den Edelziegen,<br />

die sich zunächst etwas<br />

schüchtern in der Nähe des<br />

Stalls aufhielten, jedoch am<br />

Ende als die Krippendarsteller<br />

den Stall verließen, das<br />

kleine Häuschen ganz in Beschlag<br />

nahmen und sich darin<br />

tummelten, einen immensen<br />

Beitrag dazu geleistet.<br />

Die am Eingang verteilte<br />

Lichtertüte, sowie die Erinnerung<br />

an diesen Heiligabend<br />

wird mir auch in dieser Weihnachtszeit<br />

wieder ein Lächeln<br />

ins Gesicht zaubern.<br />

DerUrsprung<br />

von<strong>Weihnachten</strong><br />

Die mitAbstand bekannteste<br />

Fassung der biblischen<br />

Weihnachtsgeschichteist die<br />

Fassung ausdes Evangelisten<br />

Lukasinder Übersetzung<br />

Martin Luthers.<br />

ihnen: Fürchtet euch nicht!<br />

Siehe, ich verkündige euch<br />

große Freude, die allem Volk<br />

widerfahren wird; denn<br />

euch ist heute der Heiland<br />

geboren, welcher<br />

ist Christus, der Herr,<br />

in der Stadt Davids.<br />

Und das habt zum Zeichen:<br />

Ihr werdet finden das<br />

Kind in Windeln gewickelt<br />

und in einer Krippe liegen.<br />

Und alsbald war da bei dem<br />

Engel die Menge der himmlischen<br />

Heerscharen, die lobten<br />

Gott und sprachen: Ehre sei<br />

Gott in der Höhe und Friede<br />

auf Erden bei den Menschen<br />

seines Wohlgefallens.<br />

Und als die Engel von ihnen<br />

gen Himmel fuhren,<br />

sprachen die Hirten untereinander:<br />

Lasst uns nun gehen<br />

nach Bethlehem und<br />

die Geschichte sehen, die da<br />

geschehen ist, die uns der<br />

Herr kundgetan hat. Und sie<br />

kamen eilend und fanden<br />

beide, Maria und Josef, dazu<br />

das Kind in derKrippeliegen.<br />

Als sie es aber gesehen hatten,<br />

breiteten sie das Wort<br />

aus, das zu ihnen von diesem<br />

Kinde gesagt war. Und alle,<br />

vor die es kam, wunderten<br />

sich über das, was ihnen die<br />

Hirten gesagt hatten. Maria<br />

aber behielt alle diese Worte<br />

und bewegte sie in ihrem<br />

Herzen. Und die Hirten kehrten<br />

wieder um, priesen und<br />

lobten Gott für alles, was sie<br />

gehört und gesehen hatten,<br />

wie denn zu ihnen gesagt war.<br />

Lukas 2, 1-21<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 9<br />

Lesergeschichte<br />

vonIngrid Adler<br />

aus Neubrandenburg<br />

Voriges Jahr konnte ich<br />

in der Weihnachtszeit<br />

einen Spaziergang<br />

durch unser verschneites<br />

Wohngebiet machen, weil<br />

es nach vielen Jahren endlich<br />

mal wieder Schnee gab.<br />

Meine Schritte knirschten<br />

im Schnee, mein Atem bildete<br />

Wolken in der Luft. Die<br />

zauberhafte, wunderschöne<br />

Winterlandschaft, die frische<br />

Luft, die Ruhe –all dasist für<br />

mich Erholung pur.<br />

Häuser, Hecken, Bäume<br />

und Briefkästen waren links<br />

und rechts von mir vom<br />

Schnee gekrönt. An manchen<br />

Dächern glitzerten Eiszapfen<br />

in der Sonne. Weit sah ich<br />

über die verschneiten Wege<br />

bis zur Stadt hinunter. Tiere<br />

und Pflanzen hatten sich in<br />

ihre Winterquartiere verkrochen,<br />

versteckt unter einer<br />

Schneedecke.<br />

In Gedanken versunken<br />

stieß ich mit den Stiefeln<br />

gegen ein gefrorenes Stück<br />

Schneematsch. Spaß machte<br />

es auch, die Eisschicht auf<br />

den Pfützen aufzubrechen.<br />

Mit der Zeit merkte ich trotz<br />

Sonnenschein: Es war eiskalt.<br />

VomSpaziergang zurück,<br />

war die Wohnung leer. Im<br />

behaglichen Wohnzimmer<br />

wurde ein Kamin ein Feuer<br />

angezündet. Das Holz loderte<br />

hoch und bald wurde<br />

es schön warm zu Hause.<br />

Das gewaltige Kaminfeuer<br />

verströmte einen lieblichen<br />

Charme.<br />

„Schenken isteine<br />

komplizierte Angelegenheit“<br />

Von Stefanie Paul<br />

Ein Buch, ein Spielzeug, ein<br />

neues Handy, vielleicht einen<br />

Pullover: Das Schenken kann<br />

eine komplizierte Sache<br />

sein. Jörn Lamla ist<br />

Professor für Soziologie an<br />

der Universität Kassel und<br />

hat sich mit dem<br />

Thema Schenken<br />

beschäftigt.<br />

Herr Lamla, warum<br />

machen wirMenschen<br />

einander Geschenke?<br />

Schenken ist etwas sehr<br />

Wichtiges. Manche Forscher<br />

sagen sogar,esist so etwas wie<br />

der grundlegende Kitt unseres<br />

Zusammenlebens. Also<br />

eine Art Kleber für unsere<br />

Gesellschaft. Denn durch<br />

das Schenken werden<br />

Beziehun-<br />

gen gebildet.<br />

Gleichzeitig<br />

kann das aber<br />

auch eine komplizierte<br />

Angelegenheit<br />

sein.<br />

Warumdas denn?<br />

Weil nicht genau<br />

festgelegt ist, wie das<br />

Schenken abläuft. Es gibt keine<br />

klaren Regeln. Und genau<br />

das macht es so spannend.<br />

Beim Schenken geht es oft<br />

nicht nur darum, dass jemand<br />

etwas bekommt. Sondern,<br />

dass derjenige auch etwas<br />

zurück gibt, das Geschenk<br />

also erwidert. Und genau<br />

<strong>Weihnachten</strong>: Schön trotz Trauer<br />

Schnee- und Froststimmung am Tollensesee inNeubrandenburg: Dieses Leserfoto aus dem Jahr 2021 dürfte zur Stimmung passen, die unsere Leserin in ihrer Geschichte<br />

bescheibt.<br />

FOTO: ULF RAUTENBERG<br />

In Gedanken versunken<br />

ging mir hier am Kamin so<br />

viel durch den Kopf. Voriges<br />

Jahr habe ich einen schweren<br />

Verlust erlitten: Mein<br />

Mann ist nach langer,schwerer<br />

Krankheit verstorben.<br />

Für mich galt: ,,Er war mein<br />

Halt und meine Stärke”.<br />

So langsam komme ich<br />

darüber hinweg, aber alles<br />

braucht seine Zeit. Es gibt so<br />

viele Momente, in denenich<br />

denke: „Es wäre so schön, sie<br />

mit ihm zu teilen”. Wehmütig<br />

sehe ich mir die Bilder aus<br />

unserer gemeinsamen Zeit<br />

im Album an. Dazu gehört<br />

natürlich auch die schönste<br />

Weihnachtszeit. Mein größtes<br />

Glück ist die liebevolle,<br />

harmonische Beziehung<br />

zu den Schwiegertöchtern,<br />

Prof. Dr. Jörn Lamla, lehrt an<br />

der Uni Kassel Soziologische<br />

Theorie. FOTO: SEBASTIAN MENSE/ZVG<br />

das macht das Schenken so<br />

schwierig. Man überlegt immer:<br />

Ja, muss ich jetzt eigentlich<br />

etwas zurückschenken?<br />

Und wenn ja, wann? Und wie<br />

teuer muss es sein?<br />

Wieist dasan<br />

<strong>Weihnachten</strong>?<br />

An <strong>Weihnachten</strong><br />

ist das einigermaßen<br />

für<br />

uns geregelt.<br />

Da gibt es die<br />

Bescherung.<br />

Alle bekommen<br />

etwas geschenkt und<br />

packen gleichzeitig ihre Geschenke<br />

aus.<br />

Aber gerade an <strong>Weihnachten</strong><br />

empfinden viele Menschen<br />

dasSchenken als stressig.Warumist<br />

das so?<br />

Einerseits schenken wir natürlich<br />

freiwillig. Wirwollen<br />

jemand anderem damit eine<br />

<strong>Weihnachten</strong> gibt auch in schweren Zeiten Kraft,<br />

schreibt uns diese Leserin in ihrer zu Herzen<br />

gehenden Erzählung über das eigene Weihnachtsfest.<br />

Kindern und Enkelkindern.<br />

Ich freue mich, dass sie da<br />

sind. Wichtig ist darüber hinaus<br />

auch, gute Freunde zu<br />

haben: Wir können füreinander<br />

da sein und uns aufeinander<br />

verlassen.<br />

Zum Fest kommt die ganze<br />

Familie zusammen, man<br />

genießt die Besinnlichkeit,<br />

das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und das gute Essen.<br />

<strong>Weihnachten</strong> riecht für mich<br />

nach Tannen, Plätzchen und<br />

Duftkerzen. Wir feiern gemeinsam,<br />

denn niemand soll<br />

alleine sein. Die Weihnachtszeit<br />

ist ein schöner Anlass,<br />

unsere Lieben einen festlichen<br />

Gruß zu schicken und<br />

Geschenke zumachen. Alle<br />

freuen sich über kleine oder<br />

große Aufmerksamkeiten.<br />

Freude machen. Andererseits<br />

hat Schenken aber auch etwas<br />

mit Zwang zu tun. Denn<br />

wir stehen ein Stück weit<br />

unter Druck, den Menschen,<br />

die uns wichtig sind, etwas zu<br />

schenken. Wir wollen ihnen<br />

damit zeigen, dass sie uns etwas<br />

bedeuten.<br />

Wasmacht ein Geschenk<br />

überhaupt zu einem<br />

Geschenk?<br />

Das ist eine ganz schwierige<br />

Frage, aber auch wichtige Frage.<br />

Manche Forscher sagen,<br />

Schenken sei eigentlich nur<br />

eine Vorform von Tauschen.<br />

Dann wäre ein Geschenk aber<br />

einfach nur eine Ware, die<br />

man mit ein bisschen Tamtam<br />

überreicht. Wenn man<br />

aber etwas verschenkt, kann<br />

man eben nicht automatisch<br />

erwarten, dass man auch etwas<br />

zurückbekommt. Schenkenhat<br />

also immer auch mit<br />

Unsicherheit zu tun.<br />

Wasmacht man,wenn<br />

einem ein Geschenk<br />

nichtgefällt? Sollteman<br />

dasdem anderen sagen?<br />

Ich glaube, dafür gibt es kein<br />

Rezept. Das hängt immer davon<br />

ab, wie wichtig einem<br />

diese Person ist. Würde man<br />

dem anderen sagen, dass<br />

einem das Geschenk nicht gefällt,<br />

ist das ja auch ein Stück<br />

weit verletzend. Es kommt,<br />

glaube ich, immer darauf<br />

an, von wem das Geschenk<br />

kommt.<br />

Unter dem hübsch geschmückten<br />

Tannenbaum<br />

liegeneine Menge Geschenke<br />

zum Innehalten vor der<br />

Bescherungerzähle ich den<br />

Enkelkindern,wie es früher<br />

war: Aus dem Wald einen<br />

frischen Tannenbaum.<br />

War er nicht perfekt gewachsen,<br />

wurden zu Hause<br />

noch Zweige hinzugefügt.<br />

Der Baumschmuck wurde<br />

selbst gebastelt, es gab echteKerzen<br />

aus Wachs, einige<br />

Glaskugeln und auch eine<br />

Baumspitze aus Glas. Das<br />

Lametta wurde jedes Jahr<br />

wiederverwendet. Der<br />

süße Baumbehang durfte<br />

erst beim Abschmücken<br />

vernascht<br />

werden. Jedes Kind<br />

bekam einen Teller<br />

Anzeige<br />

voller Süßigkeiten.Wir sangen<br />

alle Weihnachtslieder<br />

selbst –esgab keine Unterstützung<br />

von der CD.<br />

Zurück ins Hier undJetzt:<br />

Als Höhepunkt werden die<br />

wunderschön eingepackten<br />

Geschenke ausgepackt. Es<br />

wird geklönt, gelacht, gesungen,<br />

gespielt und gut<br />

gegessen.<br />

Ab und zu soll man sich<br />

selbst etwas Gutes tun und<br />

sich verwöhnen;das tutder<br />

Seelegut. Ich schaffemir oft<br />

glückliche Momente.<br />

Hoffnung, Zuversicht<br />

und Lebensfreude<br />

bereichern<br />

das Miteinander.<br />

Noch heute fühle<br />

ich das Glück von<br />

einst und lache leise<br />

Neubrandenburg im<br />

Aufbruch<br />

Bildband über die 1950er- und 1960er-Jahre<br />

NEU<br />

Hansjoachim Popplow,<br />

Frank Wilhelm<br />

204 Seiten<br />

Hardcover<br />

Artikelnummer: 85863<br />

ISBN: 978-3-946599-68-5<br />

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• auch erhältlich im Servicepunkt<br />

Neubrandenburg, Friedrich-Engels-Ring 29<br />

vor mich hin. Ich blicke auf<br />

ein erfülltes Leben mit vielen<br />

wunderschönen Weihnachtsfesten<br />

zurück.<br />

Traurig ist, dass Corona<br />

unsere Art zu leben ins Wanken<br />

gebracht hat. Leider<br />

feierten wir zuletzt nur im<br />

kleinenKreis, meine Kinder<br />

und Enkel aus der Schweiz<br />

konnten nicht kommen. Es<br />

war traurig, aber uns blieb<br />

das Videotelefonieren.<br />

Trotzdem blicke ich optimistisch<br />

in die Zukunft. Die<br />

wichtigste Voraussetzung<br />

dafür ist die Gesundheit.<br />

Denn esgibt noch so viel,<br />

was ich erleben möchte.<br />

Liebe Leser genießen Sie<br />

das Weihnachtsfest, kommen<br />

Sie gut in dasneue Jahr<br />

und bleiben sie gesund!<br />

Wenn Sie dieses Buch aufschlagen, werden<br />

Sie auf einen Schatz stoßen.<br />

Jahrelang schlummerte der fotografische<br />

Nachlass des ehemaligen Neubrandenburger<br />

Lehrers Hansjoachim Popplow<br />

(1923–1999) im Archiv. Mit diesem Bildband<br />

über die Jahre des Aufbruchs in Neubrandenburg<br />

wird eine Auswahl seiner Schwarz-<br />

Weiß- und Farbbilder erstmals veröffentlicht.<br />

Der Chronist der 1950er- und 1960er-Jahre<br />

erweist sich als genauer Beobachter<br />

des Alltags- und Arbeitslebens.<br />

Trümmerbeseitigung und Wiederaufbau,<br />

Kultur und Sport, Schule und Kindergärten,<br />

Betriebe und Landwirtschaft. Meist<br />

hat Popplow die Menschen in den Mittelpunkt<br />

seiner Bilder gerückt, zeigt sie bei der<br />

Arbeit, bei Feiern, Sport und Unterricht.<br />

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AF<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Seite 10 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

„Krücke!“ –Warum Papa denBaum<br />

nicht mehr allein aussuchen durfte…<br />

Lesergeschichte<br />

vonAntje Bartels-Nieß<br />

aus Neubrandenburg<br />

Unsere Autorin erinnert<br />

sich, dass der Erwerb eines<br />

Weihnachtsbaums zu Hause<br />

früher gar nicht soeinfach<br />

war –zumindest vor der<br />

Wende. Dafür leuchtete der<br />

Baum länger als in anderen<br />

Familien.<br />

Da ist sie wieder –eine<br />

liebe Erinnerung an<br />

meine Eltern, ausgelöst<br />

durch einen Besuch im<br />

Baumarkt, wo ich im Eingangsbereich<br />

Weihnachtsbäume<br />

stehen sah. Heute ist<br />

alles so einfach, weil man<br />

seinen persönlichen Traumbaum<br />

in dem kleinen Nadelbaum-Wald<br />

des Baumarktes<br />

aussuchen kann. Nordmanntanne,<br />

Blaufichte, Kanadische<br />

Hemlocktanne, Rotfichte, Kiefer,<br />

Zuckerhutfichte, im Topf<br />

oder geschlagen, künstlich,<br />

mit Schnee, mit Lämpchen…<br />

die Auswahl ist so groß, dass<br />

es schon wieder kompliziert<br />

wird.<br />

Wenn ich daran denke, dass<br />

mein Vater hingegen genau<br />

ein einziges Mal einen Weihnachtsbaum<br />

allein aussuchen<br />

durfte, muss ich schmunzeln.<br />

Es gab noch die DDR, die Auswahl<br />

war längst nicht so groß<br />

wie heute –aber ich bin mir<br />

nicht einmal sicher,obermit<br />

der heutigen Auswahl den<br />

richtigen Baum in den Augen<br />

meiner lieben Mutter ausgesucht<br />

hätte.<br />

Damals, als Paps mit dem<br />

von ihm allein ausgewählten<br />

Baum heimkehrte, fielen<br />

sofort Worte wie „Krücke“<br />

und Sätze wie „Hab ich doch<br />

gesagt, dass das viel zu spät<br />

ist! Jetzt gibt es nur noch<br />

den Rest!“ Das Ganze endete<br />

jedenfalls darin, dass dem<br />

Baum noch Zweige zugefügt<br />

werden mussten und die zukünftigen<br />

Bäume von Mutsch<br />

ausgesucht und Paps getragen<br />

wurden.<br />

Mir war es egal, ich fand<br />

eigentlich jeden Baum in jedem<br />

Jahr schön. Das Beste<br />

war ja eh das Schmücken.<br />

Wie schön er abends die<br />

Wohnstube in ein zauberhaftes<br />

Licht getaucht hat…<br />

Ganz untraditionell wurde<br />

bei uns zu Hause der Weihnachtsbaum<br />

nämlich schon<br />

zu Beginn der Weihnachtszeit<br />

aufgestellt. Ich weiß nicht, ob<br />

es mit den „Krückchen“ zusammenhing.<br />

Meine Mutsch<br />

meinte jedenfalls, dass man<br />

so wenigstens etwas von dem<br />

Baum hätte und es ja totale<br />

Verschwendung wäre, wenn<br />

er nur eine Woche im Wohnzimmer<br />

stehen würde. Sie<br />

selbst hatte von ihrer Kindheit<br />

erzählt, dass sie den<br />

Baum immer erst Heiligabend<br />

zu sehen bekam. Ich vermute,<br />

es war ihre Art, nachträglich<br />

gegen die Strengen Weihnachts-Sitten<br />

im eigenen Elternhaus<br />

zu rebellieren. Das<br />

durfte sie damals nämlich<br />

nicht.<br />

Das Problem mit der Beschaffung<br />

eines halbwegs vernünftigen<br />

Weihnachtsbaumes<br />

hatte sich jedenfalls erledigt,<br />

als es nach der Wende irgendwann<br />

künstliche Bäume gab.<br />

So richtig schön gerade, gut<br />

gewachsen und unkompliziert<br />

zusammengesteckt<br />

–fertig! Nach und nach<br />

kamen diverse Größen<br />

ins Haus –sogar mit<br />

Lichterkette und mit<br />

leuchtenden Spitzen.<br />

Was soll ich sagen:<br />

Drei kleine<br />

Exemplare habe<br />

ich heute noch<br />

und verteile sie<br />

pünktlich zum<br />

Ersten Advent in<br />

der Wohnung.<br />

Und was<br />

wollte ich jetzt<br />

eigentlich noch<br />

gleich im Baumarkt<br />

kaufen?<br />

Ach ja, Kerzen<br />

für die Pyramide…<br />

FOTO: ©BY-STUDIO -STOCK.ADOBE.COM<br />

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MeinerKundschaftund<br />

meinenGeschäftspartnern<br />

wünscheich<br />

einfrohesWeihnachtsfest,<br />

für2023GesundheitundGlück.<br />

CarstenDill<br />

Neustrelitz ·Zierker Str. 11<br />

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Allen Kunden, Freunden und<br />

Bekannten wünschen wir ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein glückliches<br />

Jahr 2023. Wir bedanken uns<br />

für die Treue und das<br />

entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Blumen kommen von<br />

und vonSchwisow<br />

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Neubrandenburg<br />

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Sponholzer Straße 6•Tel.422 33 21<br />

Ludwig vanBeethoven Ring 6•Tel. 5708870<br />

EinDankeschön<br />

für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen. Wir wünschen<br />

frohe <strong>Weihnachten</strong> und<br />

viel Erfolg für das Jahr 2023.<br />

Direktionsgeschäftsstelle<br />

Klaus-Dieter Pottschul<br />

Mühlendamm 4,<br />

17348 Windmühlenstadt Woldegk<br />

Tel. 03963 210475, Fax03963210833<br />

klaus-dieter.pottschul@ergo.de<br />

32<br />

Zum<br />

Weihnachtsfest<br />

wünschenwirunserenKunden,<br />

Geschäftspartnern,Kollegen<br />

undFreundenruhige,besinnlicheund<br />

erholsameFesttageundein<br />

erfolgreichesneuesJahr2023.<br />

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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 11<br />

Aus Messing fertigt Metallbauer Paul Schwuchow in der familieneigenen Kunstschmiede Weihnachtsbaumkronen.<br />

FOTO: PATRICK PLEUL<br />

Vaterund Sohn: Zwei Schmiede<br />

bekrönen jetztWeihnachtsbäume<br />

Paul Schwuchow (34) ist in die Metallbaufirma seines 79-jährigen Vaters eingestiegen. Gemeinsam tüfteln<br />

die beiden an Projekten. Ihr harter Job soll künftig gefilmt und bei Youtube ins Internet gestellt werden.<br />

Von Claudia Marsal<br />

und Jeanette Bederke<br />

UCKERMARK. „In vielen Familien<br />

ist es jedes <strong>Weihnachten</strong><br />

etwas ganz Besonderes, die<br />

Spitze auf den geschmückten<br />

Christbaum zu setzen“,<br />

sagt der junge Mann. Und<br />

wenn Paul Schwuchow davon<br />

erzählt, wird ihm warm<br />

ums Herz. Denn dann sieht<br />

der 34-jährige Unternehmer<br />

seine eigenen drei Knirpse<br />

schon wieder mit leuchtenden<br />

Augen vor der Weihnachtstanne<br />

stehen.<br />

In der von ihm und Vater<br />

Wilfried betriebenen Kunstschmiede<br />

hatte man sich deshalb<br />

überlegt, eine besonders<br />

stabile Spitze herzustellen.<br />

Heraus kam ein Stern aus<br />

Messing, der gerade seinen<br />

Siegeszug über die Grenzen<br />

der Uckermark hinaus antritt.<br />

„Er ist nachhaltig und<br />

langlebig. Jeder Stern ist einzigartig“,<br />

schwärmt der Junior,<br />

der bereits über 60Exemplare<br />

davon verkauft hat.<br />

Seit Kurzem gibt es die 15<br />

Zentimeter großen Unikate<br />

sogar mit Zertifikat, nummeriert,<br />

handsigniert vom Meister<br />

und in einer besonders<br />

schönen Verpackung. Die<br />

Bestellliste ist lang. „Unsere<br />

Spitzen werden aus zwei<br />

Hälften hergestellt. Jede Hälfte<br />

wird aus einem Blech zugeschnitten,<br />

in Form geklopft<br />

und anschließend gedengelt.<br />

Beide Hälften werden danach<br />

miteinander hartverlötet. Im<br />

Anschluss wird die Spitze geschliffen<br />

und poliert. Um das<br />

Messing zu schützen, wird<br />

der Stern in Lack getaucht<br />

und getrocknet“, berichtet<br />

der Kunstschmied stolz.<br />

Altes Handwerk und die<br />

neuen Medien<br />

Um vor allem jungen Leuten<br />

die anspruchsvolle Arbeit<br />

in allen Schritten näher zu<br />

bringen, tüftelt er gerade<br />

an einem Videoformat für<br />

Youtube. In den Social-Media-Kanälen<br />

sollen die Leute<br />

perspektivisch live mitverfolgen<br />

können, wie eines<br />

der vielen Projekte<br />

in der Zwei-Mann-<br />

Firma umgesetzt<br />

wird. „Die Überarbeitung<br />

sowie<br />

Ausfertigung<br />

von Turmbekrönungen<br />

ist seit<br />

jeher eine unserer<br />

am meisten durchgeführten<br />

Tätigkeiten“, resümiert<br />

Paul Schwuchow, das<br />

sei vor allem das Verdienst<br />

seines 79-jährigen Vaters:<br />

„Circa 150 Krönungen kommen<br />

mittlerweile aus unserer<br />

Kunstschmiede. Nun werden<br />

auch die Tannenbäume in<br />

privaten Haushalten ‚bekrönt‘.<br />

Perfekt für den eigenen<br />

Baum oder aber zum<br />

Verschenken an die Eltern<br />

beziehungsweise Großeltern,<br />

die sonst schon alles haben.“<br />

Der Sohn hat große Pläne<br />

für den Betrieb<br />

Auch wenn Vater Wilfried<br />

Schwuchow noch lange nicht<br />

ans Aufhören denkt, war es<br />

inzwischen Zeit, seinen bis<br />

dato Ein-Mann-Betrieb an<br />

Sohn Paul zu übergeben. Und<br />

der mag es längst nicht so extrem<br />

wie der Vater, sondern<br />

filigraner, kleinteiliger.<br />

Der 34-Jährige<br />

arbeitet<br />

gerade am<br />

Prototyp einer<br />

kupferfarbenen Jagduhr<br />

–mit einem<br />

Lebensbaum als<br />

Relief, in dem die<br />

Sternzeichen und<br />

Tiere zu sehen sein werden.<br />

Kommt dann die Jagdgöttin<br />

Diana als Figur noch obendrauf,<br />

wird auch diese Uhr<br />

immerhin etwa zwei Meter<br />

groß. Da ist der Sohn dem<br />

Vater doch ziemlich ähnlich.<br />

„Richtig in Serie bauen will<br />

ich die, wenn wir eine größere<br />

Werkstatt und Mitarbeiter<br />

haben. Denn das Kupferblech<br />

muss geschmiedet werden<br />

und hier ist einfach zu wenig<br />

Platz“, erzählt er.<br />

Genau wie Vater Wilfried<br />

träumt auch Paul von einer<br />

Kunstuhren-Manufaktur,hat<br />

darüber sogar seine Bachelorarbeit<br />

verfasst. Schwuchow<br />

junior ist nicht nur Metallbauer,<br />

sondern hat Unternehmensmanagement<br />

studiert,<br />

die Buchhaltung der Firma<br />

auf Vordermann gebracht,<br />

einen Internetauftritt nebst<br />

eigener Fotos erstellt und er<br />

verwaltet die Konten. „Ich<br />

passe auf, dass Auftraggeber<br />

Vater nicht über den Tisch<br />

ziehen. Denn alles was er<br />

baut, wird ein Kunstwerk“,<br />

erklärt er mit hörbarem Respekt.<br />

Er sei immer zu ehrlich<br />

und zu billig gewesen, weil er<br />

die Leute glücklich machen<br />

wollte, bekennt der Vater.<br />

Die dritte Generation<br />

hämmert schon mit<br />

„Paul war von klein auf mit<br />

in der Werkstatt, hat bei mir<br />

gelernt. Ich habe zu ihm<br />

vollstes Vertrauen und bin<br />

erleichtert, dass er meine<br />

Arbeit fortsetzt“, sagtder Vater,der<br />

vor fünf Jahren einen<br />

Schlaganfall erlitten hatte.<br />

Die Kraft für das Schmieden<br />

kehrte zurück, das Sprechen<br />

jedoch fällt ihm noch heute<br />

schwer. Paul sei zwar noch<br />

kein Metallbaumeister, aber<br />

im Prinzip schon der Chef,<br />

gibt der 79-Jährige zu.<br />

Bei den Schwuchows besteht<br />

sogar schon die Hoffnung,<br />

dass auch die nächste<br />

Generation weitermacht,<br />

denn Pauls kleine Tochter<br />

ist kaum aus der Werkstatt<br />

zu bekommen und zeigt<br />

großes Interesse am Metallbau.<br />

„Marta ist motorisch<br />

geschickt, schraubt und<br />

hämmert ganz wie der Opa“,<br />

erzählt Papa Paul.<br />

Das jüngste Großprojekt<br />

von Vater und Sohn war die<br />

riesige Bernauer Wappenuhr,<br />

die im Sommer <strong>2022</strong> eingeweiht<br />

wurde und seitdem<br />

die ganze Woche lang zwischen<br />

11 und 15 Uhr in Aktion<br />

bestaunt werden kann.<br />

„Unser Betrieb sollzeitgemäße<br />

Möglichkeiten mit traditioneller<br />

Handwerkskunst<br />

verknüpfen. Wir erschaffen<br />

Kunstwerkemit echter Handarbeit<br />

und Leidenschaft“, betont<br />

der Junior und erzählt<br />

vom riesigen Opferstock, der<br />

gerade in der Werkstatt bei<br />

Angermünde entsteht. Das<br />

Objekt soll künftig in der<br />

Angermünder Marienkirche<br />

stehen und neben dem<br />

bereits fertigen Turm auch<br />

zwei riesige, goldene Hände<br />

Gottes sowie zwei lebensgroße<br />

Figuren beinhalten. Hier<br />

will Witwer Wilfried Schwuchow<br />

nicht nur sich selbst,<br />

sondern vor allem seiner<br />

verstorbenen Frau Eva-Maria<br />

ein Denkmal setzen. Hübsch<br />

anzusehen ist auch ein anderer<br />

Auftrag, bei dem gerade<br />

zwei goldene Schwäne entstehen,<br />

die als Zierde für eine<br />

Schlossuhr bestimmt sind.<br />

Auch die Arbeit daran dokumentiert<br />

der junge Mann<br />

aktuell schoninden sozialen<br />

Netzwerken und erntet dafür<br />

viele Likes.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

c.marsal@nordkurier.de<br />

Wilfried Schwuchow will die Menschen zu <strong>Weihnachten</strong> erfreuen.<br />

FOTOS: PRIVAT<br />

Metallbaumeister Wilfried Schwuchow mit seinem Sohn Paul.<br />

FOTO: PATRICK PLEUL<br />

Diese Schwäne sind aus Kupfer gegossen und werden anschließend<br />

vergoldet.<br />

FOTO: CLAUDIA MARSAL<br />

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Seite 12 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Ein prominenter<br />

Weihnachtsheld und<br />

seine Mission<br />

Als Anschubfinanzierung für die Weihnachtsaktion übergab Frank Zander (l.) in diesem Jahr einen<br />

Scheck über 30.000 Euro an Wolfram Klose und Ulrike Kostka von der Caritas. Die mobilen Küchen<br />

fahren täglich Stationen in Berlin an und verteilen täglich hunderte warme Mahlzeiten an Obdachlose<br />

und Bedürftige.<br />

FOTO: JOERG CARSTENSEN<br />

Von Ulrich Steinkohl<br />

und Sabrina Szameitat<br />

Seit Jahren unterstützt<br />

Frank Zander Obdachlose in<br />

Not. Dafür erhielt der<br />

Berliner Entertainer nun<br />

sein zweites Verdienstkreuz.<br />

Bei der Ehrung im Schloss<br />

Bellevue erzählte er, was<br />

ihn manchmal bei seinem<br />

Engagement sorichtig<br />

umhaut.<br />

BERLIN. DerBerliner Entertainer<br />

Frank Zander (80) ist für<br />

sein jahrelanges Engagement<br />

für Obdachlose mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse<br />

geehrt worden. Er sei „sehr<br />

stolz“, sagte Zander bei der<br />

Verleihung vor wenigen<br />

Tagen im Schloss Bellevue.<br />

Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier hatte ihm dort<br />

sein mittlerweile zweites Verdienstkreuz<br />

überreicht.<br />

Der Sänger („Hier kommt<br />

Kurt“) hatte 2002 die Erstauszeichnung,<br />

das Verdienstkreuz<br />

am Bande, erhalten.<br />

Mit dem Verdienstkreuz<br />

1. Klasse stand nun die nächste<br />

Stufe an. Zander richtet<br />

seit 1995 zu <strong>Weihnachten</strong><br />

eine Feier mit Showprogramm<br />

für Bedürftige aus.<br />

„Es gibt einfach unheimlich<br />

viele arme Gestalten,<br />

und wenn die uns<br />

berühren oder sich<br />

bedanken – mehr<br />

<strong>Weihnachten</strong> kann<br />

man nicht haben“,<br />

sagte der 80-Jährige<br />

über sein Engagement.<br />

„Die umarmen uns, und<br />

das haut mich manchmal<br />

um.“<br />

Als er vor 20 Jahren von<br />

dem damaligen Bundespräsidenten<br />

Johannes Rau seinen<br />

ersten Verdienstorden bekommen<br />

hatte, sei er noch<br />

neu in der Branche gewesen,<br />

sagte der Entertainer. „Ich<br />

wusste noch nicht so richtig,<br />

damit was anzufangen.<br />

Heute weiß ich: Es ist wirklich<br />

ein Verdienst.“<br />

Zanders Weihnachtsfeier<br />

für Bedürftige hatte jahrelang<br />

in einem Hotelsaal mit<br />

Tausenden Gästen stattgefunden.<br />

Angesichts der Corona-Pandemie<br />

wird sie auch<br />

in diesem Jahr ausfallen, der<br />

Entertainer unterstützt stattdessen<br />

mittlerweile Foodtrucks<br />

und Suppenbusse.<br />

Statt Gänsebraten wie zuvor<br />

im Hotel Estrel soll es „Wildragout<br />

mit Apfelrotkohlund<br />

Böhmischen Knödeln“ sowie<br />

„Rosmarin-Kürbis mit Maronen-Sößchen<br />

und Knödeln“<br />

geben, zudem nützliche<br />

Spenden wie Schlafsäcke.<br />

Anfang Dezember<br />

hatte Zander 30000<br />

Euro Starthilfe für<br />

das Foodtruck-Projekt<br />

der Caritas in<br />

Berlin übergeben<br />

und half in den vergangenen<br />

Wochen über mehrere<br />

Tage bei der Essensausgabe.<br />

Vom19. bis 22. Dezember<br />

ging Zander schließlich mit<br />

dem Truck zusammen „on<br />

tour“. Der Übergabe des<br />

Spendenschecks fand am Gedenktag<br />

des heiligen Nikolaus<br />

statt. „Es ist ein christlicher<br />

Feiertag, der uns mahnt, auch<br />

selber anarme Menschen zu<br />

denken“, betonte Zander<br />

Der Entertainer rief Unternehmen<br />

und Einzelspender<br />

zur weiteren Unterstützung<br />

des „Foodtrucks“ auf. Sein<br />

Sohn und Manager Marcus<br />

werde sein Engagement für<br />

das Projekt fortführen, wenn<br />

er selbst es nicht mehr könne,<br />

kündigte der 80-Jährige<br />

an. Die Berliner Caritasdirektorin<br />

Ulrike Kostka betonte,<br />

durch Zanders Hilfe könne<br />

der Foodtruck bis März unterwegs<br />

sein und bei jeder Tour<br />

jeweils bis zu 150 Mahlzeiten<br />

ausgeben. Dabei sei es auch<br />

wichtig, armen Menschen zu<br />

zeigen, „dass sie angenommen<br />

und nicht mehr allein<br />

sind“.<br />

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Wir möchten<br />

das Ende des Jahres nutzen,<br />

Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen<br />

in unser Unternehmen zu danken.<br />

Gleichzeitig hoffen wir<br />

auf eine weitere gute und<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Ihnen und Ihrer Familie wünschen<br />

wir ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes neues Jahr 2023.<br />

Autorisierter<br />

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meinen Kunden für das<br />

entgegengebrachte Vertrauen<br />

und wünsche Ihnen ein<br />

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Das Jahr neigt sich dem Ende zu und gibt uns Anlass, einmal innezuhalten,<br />

um Vergangenes und Zukünftiges, Erinnerung und Erwartung,<br />

Vorhandenes und Neues zu bedenken, aber auch Gemeinsames zu planen.<br />

Vielen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein schönes und besinnliches<br />

Weihnachtsfest, sowie Gesundheit, Glück und Erfolg für das neue Jahr.<br />

Ihr OIL! TEAM<br />

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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 13<br />

Im Dezember 1945 lagen viele deutsche Städte noch in Trümmern. Dieses Foto zeigt die Neubrandenburger Innenstadt.<br />

FOTO: STADTARCHIV NEUBRANDENBURG<br />

1945: Vatis Rückkehr wardas einzige Geschenk<br />

Lesergeschichte<br />

vonRenateNeinaß<br />

aus Neubrandenburg<br />

Unsere Leserin erzählt ihrem<br />

Enkel, dass sie 1945 nicht<br />

ein einziges „richtiges“<br />

Geschenk zu <strong>Weihnachten</strong><br />

bekam. Und doch war es<br />

womöglich das freudigste<br />

Weihnachtsfest ihres<br />

gesamten Lebens.<br />

Eines Tages fragte mich<br />

mein Enkel: „Oma, was<br />

hast du zu <strong>Weihnachten</strong><br />

bekommen, als du so alt<br />

warst wie ich jetzt?“ Erwar<br />

damals sechseinhalb Jahre<br />

alt. „Nichts“ war meine Antwort,<br />

ich musste nicht lange<br />

überlegen. „Warst du denn<br />

nicht artig?“, fragte mein<br />

Enkelsohn. Und ich erwiderte:<br />

„Doch, ich war ein sehr<br />

artiges Kind.“<br />

Aber als ich sechseinhalb<br />

Jahre alt war, schrieben wir<br />

das Jahr 1945. Unsere Mutter<br />

war im Krankenhaus, Lothar,<br />

mein ältester Bruder war im<br />

November gerade aus kurzer<br />

russischer Gefangenschaft gekommen,<br />

er war 17 Jahre alt.<br />

Ilse und Manfred waren wieder<br />

in der Schule, und ich<br />

wurde zusammen mit zwei<br />

Jungen von einer Bekannten<br />

beaufsichtigt und versorgt.<br />

Die Adventszeit haben wir als<br />

solche nicht wahrgenommen.<br />

Keine Kerzen, kein Tannengrün.<br />

Es war ohnehin immer<br />

dunkel.<br />

Heilig Abend war herangekommen.<br />

Einen Gabentisch<br />

mit Geschenken gab es nicht.<br />

Darüber wurde auch nicht<br />

gewehklagt. Man war froh,<br />

wenn immer etwas zu essen<br />

da war. Lothar bereitete das<br />

Abendessen mit großer Sorgfalt<br />

zu. Er goss etwas Schwarzes<br />

Fett in die Pfanne, legte<br />

einige Kartoffelscheiben hinein,<br />

drehte sie nach einer<br />

Weile um und ließ sie weiter<br />

brutzeln. Dann gab er jedem<br />

von uns einige Scheiben auf<br />

einen Teller.<br />

So verfuhr er auch mit<br />

dem täglichen Abendbrot.<br />

Er legte einige Brotscheiben<br />

auf die Herdplatte,<br />

und nachdem sie von<br />

beiden Seiten geröstet<br />

waren, benetzte er sie mit<br />

Muckefuck, dem Schwarzen<br />

Fett, und streute einige Krümel<br />

Zucker zur Geschmacksverbesserung<br />

darüber.<br />

Dann reichte er jedem von<br />

uns eine Stulle. Das war richtig<br />

feierlich. Wirsollten auch<br />

ganz langsam kauen und das<br />

Brot nicht gierig hinunter<br />

schlingen.<br />

Dann sagte er uns, wir drei<br />

sollten schon ins Krankenhaus<br />

gehen, um die Mutter<br />

zu besuchen, erwürde später<br />

nachkommen. Weil er<br />

nicht kam, wollten wir<br />

irgendwann den Heimweg<br />

antreten. Beim<br />

Abschied sagte mein<br />

Bruder Manfred: „Mutti,<br />

morgen kommen wir<br />

mit unserem Papa!“ Die<br />

Mutter fragte: „Hat er denn<br />

geschrieben?“ Nein, wir<br />

wussten nichts.<br />

Zu Hause angekommen,<br />

was erblicke ich auf dem<br />

Stuhl gegenüber der Tür?Da<br />

war ein Rucksack, wie ihn die<br />

Soldaten trugen. Ich schaute<br />

nicht links und nicht rechts,<br />

sondern stürmte in die Stube,<br />

sprangmeinem Vater aufden<br />

Arm. Ich wollte ihn festhalten,<br />

ihn nie wieder los lassen.<br />

Mein Papa war da! Welchunsagbare<br />

Freude!<br />

Kann man sich ein schöneres<br />

Weihnachtsgeschenk vorstellen?<br />

Ich kann es bis heute<br />

nicht. Auch mein Vater hat<br />

keine lange Gefangenschaft<br />

erleben müssen.<br />

Man braucht nicht viel<br />

Fantasie, um sich vorzustellen,<br />

was sich dann im Krankensaal<br />

bei unserer Mutter<br />

und den anderen Frauen abgespielt<br />

hat.<br />

Ich hatte meinen Vater<br />

nur zweimal während seiner<br />

Urlaubstage erlebt, aber er<br />

war mir so vertraut, als wäre<br />

er immer bei uns gewesen.<br />

Wiesoll man all das heute<br />

einem sechsjährigen Kind erklären?<br />

Ich wundere mich nur über<br />

mich selbst, dass ich meine<br />

Brüder nie gefragt habe, ob<br />

sie vorher etwas gewusst<br />

haben. Sollte es eine Überraschung<br />

für uns sein?<br />

Für mich bleibt abschließend<br />

nur eine Feststellung:<br />

Washatten wir damals doch<br />

für ein Glück, dass wir den<br />

Krieg alle überlebt haben!<br />

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Seite 14 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Eine „göttliche Fügung“zum Weihnachtsfest<br />

Von Jeanette Bederke<br />

Gottesdienste ohne Musik,<br />

<strong>Weihnachten</strong> ohne Gesang<br />

und Posaunen –das ist<br />

eigentlich undenkbar. Im<br />

Angermünder Pfarrsprengel<br />

drohte ohne Kantor genau<br />

das. Doch dann gab es doch<br />

noch eine Lösung.<br />

Studentin Maria Schella freut sich darauf, zu<strong>Weihnachten</strong> die berühmte Wagner-Orgel zu spielen.<br />

ANGERMÜNDE. Maria Schella<br />

zieht so einige der 35 Register.<br />

Die 25-Jährigesitzt vor der riesigen<br />

barocken Wagner-Orgel<br />

in der Angermünder Marienkirche<br />

und greift gekonnt<br />

in die Tasten. Sofort ist das<br />

Kirchenschiff von orchestral<br />

anmutender Musik erfüllt.<br />

„Im Studium lernen wir das<br />

Improvisieren an der Orgel<br />

in verschiedenen Stilrichtungen,<br />

können so viel selbst gestalten“,<br />

erklärt die zierliche<br />

junge Frau.<br />

Improvisieren muss auch<br />

die evangelische Kirchengemeinde<br />

Angermünde mit<br />

ihren rund 2000 Mitgliedern.<br />

Ihr fehlt seit dem Herbst ein<br />

Kantor.„Nicht jeden Menschen<br />

erreichenwir mitdem gesprochenenWort.<br />

Kirchenmusikist<br />

die Ansprache an die Seele“,<br />

sagtPfarrer Jonathan Schmidt<br />

undmachtdamitdeutlich, warum<br />

die Gemeinde die Stelle<br />

dringend besetzen wollte und<br />

um die musikalische Adventszeit,<br />

die Christ-Mette und den<br />

Jahresausklang fürchtete.<br />

In Angermünde habe es<br />

durchaus Interessenten gegeben,<br />

sagt Holger Schella, zuständig<br />

für die Koordinierung<br />

der Kirchenmusik inder Gemeinde.<br />

„Diese Bewerberwollten<br />

allerdings in erster Linie<br />

diegroße, alte Wagner-Orgelin<br />

der Marienkirche spielen. Doch<br />

wir haben 21 Kirchen mit Instrumenten<br />

im Pfarrsprengel,<br />

um die sich der Kantor ebenfalls<br />

kümmern muss. Ganz zu<br />

schweigen von der sozialen<br />

Arbeit“, erklärt er. Das aber<br />

lehnten die Interessenten ab<br />

und verschwanden wieder.<br />

Rückkehr aus Berlin<br />

in die Uckermark<br />

Doch dann gab eseine „göttliche<br />

Fügung“,wie es der Pfarrer<br />

nennt: Schella brachte seine<br />

TochterMariains Spiel,die im<br />

nächsten Jahr ihr Studiumder<br />

Kirchenmusik ander Berliner<br />

Hochschule der Künste beendet.<br />

„Ich habe meinen Vater<br />

schon früher bei seiner Arbeit<br />

begleitet, sprang sogar als Organistin<br />

bei Gottesdiensten<br />

ein“, erinnert sichdie musikalische<br />

Frau,die seit ihrem siebten<br />

Lebensjahr Klavier spielt<br />

und seit 2017 Orgelunterricht<br />

bekommt.<br />

Maria, in der Uckermark<br />

aufgewachsen, wollte schon<br />

immer Kirchenmusikerin werden<br />

und in einer Kirchengemeinde<br />

arbeiten, wie sie sagt.<br />

Dass sie trotz Studiums und<br />

Lebens in Berlin tatsächlich<br />

in die Brandenburger Provinz<br />

zurückkehrt, hatte sie so nicht<br />

geplant. Doch die Not der Angermünder<br />

Gemeinde ließ sie<br />

umdenken: „Ich bin eingesprungen,weildie<br />

Leute dafür<br />

unendlich dankbar sind“, hat<br />

sie beobachtet und legt sich ins<br />

Zeug -mit musikalischen Andachten<br />

und der Orgelbegleitung<br />

zuGottesdiensten auch<br />

in den kleineren Kirchen des<br />

Pfarrsprengels.Jeden Mittwoch<br />

ist sie in Angermünde, um zunächst<br />

mit den Kindern in der<br />

evangelischen Kita zu musizieren<br />

und am Nachmittag sowie<br />

am Abend Kinder- und Posaunenchor<br />

zu betreuen.<br />

Wirkung weit über die<br />

Gemeinde hinaus<br />

Dank Maria Schella ist <strong>Weihnachten</strong><br />

in der Angermünder<br />

Kirchengemeindenun gerettet.<br />

EinAdventskonzert in der 450<br />

Plätze bietendenMarienkirche<br />

-mit Orgel, Kinder-, Posaunen-<br />

FOTO: PATRICK PLEUL<br />

und Kirchenchor<br />

hat die<br />

Studentin<br />

bereits gestaltet.<br />

Am<br />

Heiligen Abend begleitet sie<br />

mehrere Gottesdienste im<br />

Pfarrsprengel, bevor um 22.00<br />

Uhr in der MarienkircheMusik<br />

zur Christnacht erklingt. Und<br />

auch amSilvesterabend, um<br />

23.00 Uhr,gestaltet sieein Konzert<br />

für Orgel und Trompeten<br />

in dem mittelalterlichen Gotteshaus.<br />

„Das nächste Jahr ist<br />

auchschon durchgeplant -mit<br />

musikalischen Gottesdiensten<br />

und monatlich zwei Konzerten“,<br />

sagt ihr Vater stolz.<br />

Erleichtert ist JohannaHenschel,<br />

Chefin des Angermünder<br />

Tourismusvereins, die eng<br />

mit der Kirchengemeinde zusammenarbeitet.<br />

„Wir sind<br />

dankbar für diesetolle Lösung,<br />

denn wir erwarten gerade zu<br />

<strong>Weihnachten</strong> und dem Jahreswechsel<br />

viele Gäste, die gern<br />

die Konzerteinder Marienkirche<br />

besuchen“, sagt sie. Gern<br />

würde Maria Schella die Angermünder<br />

Kantorenstelle<br />

nach dem Studienabschluss<br />

im nächsten Jahrübernehmen.<br />

Doch zunächst werde der<br />

Posten ordnungsgemäß ausgeschrieben,<br />

erklärt Pfarrer<br />

Schmidt. „Dafür blieb nach<br />

dem überstürzten Abgang der<br />

bisherigen Kantorinkeine Zeit,<br />

aber wir werden das nachholen.“<br />

Maria, die sich auf jeden<br />

Fall bewerben will,rechnet<br />

er gute Chancen aus.<br />

Die 25-Jährige zeigt<br />

sich froh über die Gelegenheit,<br />

bereits jetzt<br />

schon praktische Erfahrungen<br />

sammeln<br />

zu können.<br />

Und sie genießt<br />

sichtbar das Spielgefühlauf<br />

derWagner-Orgel ausdem 18.<br />

Jahrhundert. „Das ist ein Instrument<br />

mit vielen Feinheiten<br />

und Klangfarben“, schwärmt<br />

die angehende Kirchenmusikerin.<br />

Die Orgel biete zudem<br />

etwasfürsAuge, auch wenn sie<br />

dringend restauriert werden<br />

müsse, ergänzt Vater Schella.<br />

„Zwei Posaunenengel heben<br />

ihre Trompeten, zwei weitere<br />

hauen auf Kesselpauken, wenn<br />

der Organist die entsprechenden<br />

HebeloderPedale bewegt“,<br />

erklärt erund sammelt eifrig<br />

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Geschäftspartnern ein geruhsames Weihnachtsfest sowie<br />

einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

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und erfolgreiches Jahr 2023 wünschen wir<br />

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langsam dem Ende zu.<br />

Ein Jahr voller Höhen und Tiefen,<br />

welches wir nur durch euch<br />

so gut meistern konnten.<br />

Dafür möchten wir uns in aller Form<br />

bei euch bedanken.<br />

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ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!<br />

Gebt acht auf euch und eure Lieben<br />

und bleibt gesund!<br />

Eure Geschäftsleitung<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 15<br />

DDR-<strong>Weihnachten</strong> mit Jung und Alt<br />

Lesergeschichte<br />

vonAnnetteFranke-Blume<br />

aus Lychen<br />

Alle Senioren und Kinder des<br />

Ortes feierten inden 70ern<br />

zu DDR-Zeiten gemeinsam in<br />

der Dorfgaststätte –sein<br />

Geschirr musste man von zu<br />

Hause mitbringen. Unsere<br />

Leserin erinnert sich bis<br />

heute gern daran.<br />

Als ich Ihren Aufruf las,<br />

doch mal über <strong>Weihnachten</strong><br />

in der DDR<br />

zu schreiben, fielen mir unsere<br />

Weihnachtsfeiern in den<br />

70iger Jahren, an die ich mich<br />

heute noch gerne erinnere.<br />

Zu dieser Zeit war ich elf oder<br />

zwölf Jahre alt, wir wohnten<br />

da in Warthe.Die Weihnachtsfeiern<br />

wurden zuder Zeit von<br />

der Gemeinde im großen Saal<br />

in der Gaststätte „Drei Eichen“,<br />

die noch heute im Familienbesitz<br />

existiert, für alle Kinder<br />

und Rentner ausgerichtet.<br />

Im Saal wurden lange Tischreihen<br />

aufgestellt, eine große<br />

echte Tanne stand im Raum<br />

geschmückt mit bunten Kugelnund<br />

echte Kerzenwurden<br />

angezündet. Ich glaube mich<br />

zu erinnern, dass auch Feuerwehrleute<br />

auf den Baum aufpassten.<br />

Mit unserem Chor<br />

und der Laienspielgruppe haben<br />

wir lange vorher tüchtig<br />

geprobt. Ein kleines Theaterstück<br />

wurde natürlich mit<br />

selbst gebauter Dekoration<br />

für die Bühneeingeübt, Lieder<br />

geprobt und unsere Gedichte<br />

immer wieder geübt.<br />

Dann war es soweit, die<br />

Pionierbluse und das Halstuch<br />

wurden nochmal aufgebügelt,<br />

der Plisseerock gerichtet, dicke<br />

Strumpfhosenanund die Stiefel<br />

auf Vordermann gebracht<br />

–und dann konnten wir los.<br />

Meine Schwester Petra war<br />

auch mit im Chor und spielte<br />

Flöte. Die Aufregung wuchs,<br />

hoffentlich würde uns kein<br />

Patzerunterlaufen. Die Gedichte<br />

wurden noch ein letztes Mal<br />

abgefragt.<br />

Wirsuchtenuns einenPlatz<br />

und jeder hatte sein eigenes<br />

Kaffeegedeckmitgebracht. Die<br />

Feier wurde mit einer Ansprache<br />

vom Bürgermeister eröffnet.<br />

Danachging derChorauf<br />

die Bühne. Lieder wurden gesungen,von<br />

HerrnLöschmann<br />

mit der Gitarre begleitet.<br />

DasGedicht„Weihnachtsabend“<br />

Hört nur, gesternAbend,sogegen sieben,<br />

Mutter wargradbeim Kaufmanndrüben,<br />

da poltertesdieTreppehinauf,<br />

klopft an dieTür undreißtsie auf.<br />

Knecht Ruprecht kamherein<br />

unddenkt euch:Ich warganz allein...<br />

Er brummteetwas wieWeihnachtslieder,<br />

da rutschte ich flink vomStuhl hernieder<br />

undsangdas Lied der heiligenNacht,<br />

da hateraberAugen gemacht!<br />

Er schenkte mirNüsse undPfefferkuchen<br />

undbrummte: Dich werdeich nochmalbesuchen!<br />

Grüß Vater undMutter,ich dankedir auch.<br />

AufWiedersehen!<br />

Ich stand mit in der ersten<br />

Reihe und durfte nur die Lippen<br />

bewegen, weil ich nicht<br />

singen konnte. Gedichte durfte<br />

und konnte ich aber aufsagen<br />

–wie etwa „Leise rieselt<br />

der Schnee“ oder „Stille Nacht,<br />

heilige Nacht.“ Das habe ich<br />

gerne gemacht. Eines davon<br />

habe ich bis heute noch in guter<br />

Erinnerung –siehe anbei.<br />

Dann folgte ein kleines<br />

Laienspielstück, das auch mit<br />

Applaus beendet wurde. Es<br />

hieß „Peter sucht den Weihnachtsmann“.<br />

Meine Schulfreundin<br />

Doris war der Peter<br />

und ich einer von den Zwergen.<br />

Danach war unser Programm<br />

zuEnde. Nach einer<br />

kurzen Pause polterte es an<br />

der Tür: Der Weihnachtsmann<br />

kommt! Mit den Worten des<br />

Knecht-Ruprecht-Gedichts von<br />

Theodor Storm („Vondrauß‘<br />

vom Walde komme ich her,<br />

ich muss euch sagen, es weihnachtet<br />

sehr!“...) kam der Bärtige<br />

herein.<br />

Der GasthofWartheheutzutage:Erexistiertseit 1909. Zu DDR-Zeiten<br />

wurde hier mitJungund Alt <strong>Weihnachten</strong>gefeiert. FOTO:NK-ARCHIV<br />

Er hatte einen riesigen<br />

großen Mantel an und frisch<br />

geputzte Knobelbecher guckten<br />

darunter vor. Trotz seiner<br />

Verkleidung wussten wir<br />

ziemlich schnell, wer wohl<br />

darunter steckte – haben<br />

uns aber nicht getraut, herum<br />

zu kichern. Wir hatten<br />

schließlich Respekt! Denn<br />

der verkleidete Weihnachtsmann<br />

hatte nicht nur einen<br />

großen Sack mit Geschenken<br />

dabei, sondern auch eine große<br />

Rute!<br />

Nach und nach wurde<br />

jedes Kind aufgerufen und<br />

muste einen Vers aufsagen,<br />

erst dann bekam man sein<br />

Geschenk. Die Jungen haben<br />

auch mal die Rute zu spüren<br />

bekommen, weil sie es mit<br />

ihrem Schabernack übertrieben<br />

haben; da wurde dann<br />

nicht lange gefackelt.<br />

Mit frischem Kuchen und<br />

Kakao klang dann langsam<br />

unsere Feier aus, wir gingen<br />

glücklich mit unseren Geschenken<br />

nach Hause.<br />

Stille Nachtist<br />

in den USA<br />

Nummer Eins<br />

WASHINGTON. Ein deutscher<br />

Exportschlager liegt an der<br />

Spitze: Die Hitliste der beliebtesten<br />

Weihnachtslieder<br />

in US-Kirchen ist eindeutig:<br />

„O Holy Night“, die amerikanische<br />

Version von „Stille<br />

Nacht, heilige Nacht“,rangiert<br />

unangefochten an der Spitze.<br />

Ermittelt hat das „Pushpay“,<br />

ein Spendenportal, das rund<br />

15.000 US-Kirchengemeinden<br />

befragte, welches Weihnachtslied<br />

die Gläubigen am<br />

häufigsten anstimmen. Der<br />

Evergreen – inzwischen in<br />

mehr als 300 Sprachen übersetzt<br />

–ist ein Phänomen sowohl<br />

inden Kirchenbänken<br />

vieler Gotteshäuser. Seine Beliebtheit<br />

ist umso erstaunlicher,<br />

als „O Holy Night“ nicht<br />

amerikanisch ist, sondern ein<br />

musikalischer Exportschlager<br />

aus Österreich. Das weltweit<br />

bekannteste Weihnachtslied<br />

hat seineWurzeln in Salzburg<br />

–sie reichen in das Jahr 1818<br />

zurück. In die USA schaffte<br />

es das Lied schon gut 20 Jahre<br />

nach seiner Premiere. 1839<br />

sangen esdie „Rainer Sänger“<br />

ausdem Zillertalinder Trinity<br />

Church in New York nahe der<br />

Wall Street –auf Deutsch. Eine<br />

englische Version präsentierte<br />

John Freeman Young, der spätereBischof<br />

von Florida in den<br />

1850er Jahren. Seine Übersetzung<br />

gilt bis heute.<br />

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Komplementärin: <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

Verwaltungs GmbH<br />

Verlag und Redaktion 0395 4575-0<br />

Geschäftsführung: Lutz Schumacher,Holger Timm<br />

Anzeigen: BorisLazar<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur und verantwortlich für den Inhalt<br />

Gabriel Kords 0395 4575-401<br />

(verantwortlich im Sinne desPresserechts)<br />

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Friedrich-Engels-Ring 29,17033 Neubrandenburg<br />

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Liebe Kunden!<br />

Das Autohaus Tavus bedankt sich bei Ihnen für Ihr<br />

Vertrauen im vergangenen Jahr. Die herzlichsten<br />

Weihnachtsgrüße aller unserer Mitarbeiter begleiten<br />

Sie: Wir wünschen Ihnen fröhliche Weihnachtstage,<br />

ein Jahr voller positiver Erlebnisse, beruflicher und<br />

privater Erfolge und natürlich Gesundheit.<br />

Das Team vom Autohaus Tavus<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Seite 16 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

<strong>Weihnachten</strong> in schwersten Zeiten<br />

Lesergeschichte<br />

vonAnne Kamp<br />

aus Neubrandenburg<br />

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Auch im Kriegsjahr 1944 wurde <strong>Weihnachten</strong> gefeiert, für viele<br />

Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen. Unsere Leserin, damals<br />

noch ein Kind, konnte damals trotzdem <strong>Weihnachten</strong> feiern. Aber unter<br />

Bedingungen, die man sich heute kaum noch vorstellen kann.<br />

Eines der wenigen Bilder, die es von den Flüchtlings-Trecks aus Ostpreußen gibt: Wer diese Zeit miterlebt hat, hat zwangsläufig auch<br />

Weihnachtsfeste feiern müssen, die wenig mit den heutigen gemeinsam haben.<br />

FOTO: BUNDESARCHIV BILD 183-R77440 (AUTOR UNBEKANNT)<br />

Über eine Himmelsleiter<br />

geht es weit nach<br />

oben, gleich über dem<br />

Kuhstall in eine kleine Kammer,die<br />

vormals dem Knecht<br />

August gehörte. Der ist nun<br />

im Krieg und daher gerade<br />

frei für Anna und ihre vier<br />

Kinder. Ein Lumpenlager in<br />

der Ecke und ein paar Bretter<br />

mit Nägeln versehen für<br />

ihre wenigen Habseligkeiten.<br />

Einen Ofen sucht man vergeblich.<br />

Die Bäuerin betrachtet<br />

die Flüchtlingsfamilie aus<br />

Ostpreußen wie Gesindel,<br />

die an ihrem Schicksal selbst<br />

schuld seien. Mitgefühl? Fehlanzeige!<br />

Dabei wäre Anna schon<br />

mit der kleinsten Geste zufrieden<br />

gewesen. Vier Wochen<br />

auf dem Treck bei klirrender<br />

Kälte, bei Eis und Schnee und<br />

einem eisigen Ostwind –<br />

und über ihnen die Bomben<br />

–täglich, stündlich<br />

den Tod vor Augen.<br />

Und jetzt? Sie haben<br />

alles verloren. Sie haben<br />

nur das, was sie auf dem<br />

Leib tragen. Klar, sie<br />

haben sich, haben ein<br />

Dach über dem Kopf ...<br />

keine akute Bedrohung<br />

mehr.<br />

In wenigen Tagen ist<br />

<strong>Weihnachten</strong> – <strong>Weihnachten</strong><br />

1944 im<br />

Mecklenburgischen<br />

–weit entfernt von<br />

der einstigen Heimat<br />

in Ostpreußen. Einen<br />

Tag vor Heiligabend<br />

geht Anna mit ihren<br />

Kindern in den nahen<br />

Wald und bittet den Förster<br />

um ein paar Zweige für ihre<br />

Stube – Tannenzweige für<br />

<strong>Weihnachten</strong>. Er gibt sie ihr<br />

und die Förstersfrau reicht<br />

ihr dazu zwei kleine Kerzen.<br />

Anna dankt ihnen –dankt<br />

ihnen sehr.<br />

Am Heiligen Abend sitzen<br />

sie alle om der Dachkammer<br />

des Kuhstalls vor den<br />

geschmückten Tannenzweigen.<br />

Die Kinder haben aus<br />

Stroh Sterne gebastelt, die<br />

zwei Kerzen angezündet und<br />

sie singen Weihnachtslieder.<br />

Sie sind glücklich. Die Tränen<br />

ihrer Mutter sehen die Kinder<br />

nicht– denn sie bleiben wieder<br />

einmal ungeweint, sie<br />

lässt wie immer niemanden<br />

an ihrem Kummer teilhaben.<br />

Da klopft es an der Tür.Ein<br />

kleiner,vielleicht 5Jahre alter<br />

Junge wird von seiner Mutter<br />

in die Stube geschoben. Etwas<br />

verlegen überreicht er den<br />

Kindern ein paar rotbackige<br />

Äpfel und Annas Sohn Erich<br />

ein geschnitztes Holzpferdchen.<br />

Bevor sie sich besinnen,<br />

ist der kleine Junge mit<br />

seiner Mutter schon wieder<br />

verschwunden. Später wird<br />

man erfahren, dass es Manfred<br />

war, der fünfjährige Tagelöhnerssohn.<br />

Während die Kinder ihre<br />

Geschenke betrachten, sitzt<br />

Anna ganz still da – und<br />

weint jetzt doch. Sie weint,<br />

dass es sie schüttelt, weil sie<br />

so gerührt ist über die Geste<br />

von Manfred und seiner Familie,<br />

die –anders als etwa die<br />

Bauersfamilie –selbst nur das<br />

nötigste hat.<br />

Anna und ihre Kinder<br />

überleben den Krieg, überstehen<br />

die Nachkriegsjahre.<br />

Anna nimmt jede Arbeit<br />

an, sie ist sich für nichts zu<br />

schade. Die Kinder lernen<br />

fleißig in der Schule. Sie<br />

sind ihr ganzer Stolz. Jahr<br />

um Jahr verbessert sich ihr<br />

Leben. Bald haben sie schon<br />

eine klitzekleine Wohnung<br />

mit einer eigenen Küche. Die<br />

Kinder gehen ihren Wegund<br />

Anna wartet noch immer auf<br />

ihren Mann Willy.<br />

Jahrzehnte später treffen<br />

sich Manfred und Erich zufällig<br />

auf einer Fachtagung<br />

der Flugzeugbauingenieure.<br />

Lange erzählen sie von früher...<br />

Und auch das hölzerne<br />

Pferdchen gibt es bis heute.<br />

Mit diesem Weihnachtsgruß<br />

bedanken wir uns recht<br />

herzlich bei unserer Kundschaft.<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

ein schönes und gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und kommen<br />

Sie gut ins neue Jahr!<br />

Ein frohes<br />

WEIHNACHTSFEST<br />

wünschen wir<br />

unseren Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern<br />

und bedanken uns fürdie gute Zusammenarbeit!<br />

Mit unseren Kunden freuen wir<br />

uns auf künftige, bessere Zeiten<br />

und wünschen dafür vorab,<br />

schöne <strong>Weihnachten</strong>, sowie einen<br />

glücklichen Start ins neue Jahr!<br />

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Wirwollen euch<br />

wünschen<br />

zum heiligen Feste vom Schönen das<br />

Schönste, vom Guten das Beste!<br />

Gustav Falke<br />

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<strong>Weihnachten</strong><br />

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Waren mbH<br />

wünscht Ihnen<br />

ein gesundes<br />

neues Jahr <strong>2022</strong>. 2023.<br />

Jede Fahrt,<br />

ein kleiner Urlaub!<br />

In diesem sinne,<br />

wünschen wir allen Kunden<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und besinnliche Zeiten im<br />

Rahmen der Familie.<br />

Allen Kunden,<br />

Geschäftspartnern,<br />

Mitarbeitern und deren<br />

Familien ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

erfolgreiches Jahr 2023.<br />

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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 17<br />

Kriegsweihnachten 1943/44:<br />

„Und dasamheiligenAbend!“<br />

Lesergeschichte<br />

vonJoachim Lups<br />

aus Neubrandenburg<br />

Ohne Vati und ohne größere<br />

Geschenke musste unser<br />

Leser im anderthalb Jahre<br />

vor Kriegsende <strong>Weihnachten</strong><br />

feiern. Und dann gab es<br />

unter den Kindern auch<br />

noch Streit!<br />

Ich war 7Jahre alt. In dieser<br />

Zeit wurde zu Hause<br />

viel von Jerusalem und<br />

Betlehem gesprochen. Ich<br />

dachte immer, diese Orte<br />

liegen bei uns in Deutschland<br />

und ich war sehr enttäuscht,<br />

dass es nicht so war.<br />

Aber wenn schon nicht in<br />

Deutschland, warum dann<br />

gerade in diesem Land ,,Judäa”<br />

wo es doch so viele<br />

andere Länder auf der Erde<br />

gab? Es musste doch Gründe<br />

dafür geben. Eine Antwort<br />

darauf habe ich aber nicht<br />

bekommen.<br />

Das Weihnachtsfest rückte<br />

näher und die Erwartungen<br />

auf Geschenke waren<br />

auch bei mir schon da, obwohl<br />

ich wusste, dass es in<br />

dieser Zeit weniger zu kaufen<br />

gab. Ich kann mich noch<br />

erinnern, dass es im Saal des<br />

Gasthauses Pietschmann in<br />

der Oberbaustraße in Altentreptow<br />

eine Spielzeugausstellung<br />

im Saal gab. Dort<br />

waren die Tische zusammengerückt,<br />

auf diesen stand<br />

alles voll mit gebrauchtem<br />

Spielzeug.<br />

Dieses hatten Eltern in<br />

dieser Notzeit von ihren<br />

schon erwachsenen Kindern<br />

gespendet. Die Nazis aber<br />

haben dieses Spielzeug verkauft<br />

und das Geld für den<br />

Endsieg gesammelt. Meine<br />

Mutter und ich haben diese<br />

Ausstellung besucht, aber<br />

nichts gekauft, weil es wohl<br />

auch zu teuer war. Ich hätte<br />

mir damals natürlich gerne<br />

etwas ausgesucht ...<br />

Wir waren zu Hause vier<br />

Geschwister und unsere<br />

Mutter. Unser Vater war in<br />

Norwegen im Krieg und so<br />

sah es auch in vielen anderen<br />

Familien aus.<br />

Heiligabend wurdeander<br />

Tür geklopft, als Ersatz für<br />

den Weihnachtsmann und<br />

den eigentlich erhofften<br />

Sack mit Geschenken stand<br />

eine Gestalt auf dem Flur,<br />

die ziemlich eingefallen war.<br />

Aber immerhin: Mein Bruder<br />

und ich bekamen je zwei<br />

Hühner und einen Hahn<br />

geschenkt, aus Ton grob geformt,<br />

nur getrocknet und<br />

ohne Farbe, vielleicht etwa<br />

drei Zentimeter groß. Der<br />

Hahn hatte hinten eine Feder<br />

eingesteckt, damit man<br />

ihn als einen solchen erkennen<br />

konnte.<br />

Wir haben uns trotzdem<br />

gefreut und damit auf dem<br />

Tisch gespielt. Wir waren<br />

ja anspruchslos, weil wir<br />

ja nichts Besseres kannten.<br />

Meine jüngere Schwester<br />

(4 Jahre alt) wollte von meinem<br />

Bruder und mir von diesem<br />

wenigen Geflügel noch<br />

welches abhaben. Das ging<br />

aus unserer kindlichen Sicht<br />

doch wohl überhaupt nicht!<br />

Und so wurde es wahrscheinlich<br />

ein bisschen laut.<br />

Unserer Mutter,die wahrscheinlich<br />

aus heutiger Sicht,<br />

traurig war, wieder ohne<br />

Ehemann und Familienvater<br />

<strong>Weihnachten</strong> mit den Kindern<br />

feiern zu müssen, ging<br />

die Streiterei auf die Nerven.<br />

Sie schickte meinen Bruder<br />

und mich auf den Flur, damit<br />

wieder Ruhe einzog,<br />

obwohl wir ja in unseren<br />

Augen vollkommen schuldlos<br />

waren. Die Vierjährige<br />

hätte sie wohl auch nicht<br />

allein auf den dunklen Flur<br />

können und so mussten wir<br />

das Opfer bringen. Dort saßen<br />

wir nun im dunklen Flur<br />

auf der Treppe und ich soll<br />

dann nach Aussage meines<br />

Bruders, der damals achteinhalb<br />

Jahre alt war, ganz<br />

empört gesagt haben: „Und<br />

das am Heiligen Abend!”<br />

An Kinderspielzeug –hier etwa Puppen –war zu Kriegsweihnachten 1943 für unseren Leser Joachim<br />

Lups und seine Familie nicht zudenken.<br />

FOTO: MATTHIAS HIEKEL (ARCHIV)<br />

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Im Herzen der Altstadt von Waren (Müritz)<br />

Am Ende des Jahres danken wir unseren großartigen Kunden<br />

und Mitarbeiter, ihr seid spitze!<br />

Wir wünschen allen besinnliche Weihnachtsfeiertage und<br />

einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.<br />

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Fischerstraße 15 (Ecke Alter Markt) ∙ 17192 Waren (Müritz)<br />

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WIR SAGEN DANKE ...<br />

... und wünschen unseren Kunden<br />

ein besinnliches <strong>Weihnachten</strong><br />

und für 2023 viel Glück!<br />

Das Team vom<br />

NEUSTRELITZ • Bruchstraße 9<br />

Wir bedanken uns bei<br />

allen Kunden und<br />

Geschäftspartnern für die<br />

gute Zusammenarbeit und<br />

wünschen ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

gesundes neues Jahr.<br />

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Wir wünschen<br />

Ihnen besinnliche<br />

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Auch in diesem etwas anderen und<br />

schwierigeren Jahr möchten wir uns<br />

bei all unseren Kunden für Ihr Vertrauen<br />

bedanken und wünschen besinnliche,<br />

zufriedene <strong>Weihnachten</strong> und<br />

ein glückliches Jahr 2023.<br />

APOTHEKE AM PAPENBERG<br />

Gesundheit und Erfolg<br />

im neuen Jahr<br />

wünschen wir unseren Kunden<br />

und Geschäftspartnern.<br />

Hausmeisterservice<br />

Enri<br />

rico Ziebell<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

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Bei allen Kunden und Freunden bedanken wir<br />

uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen und<br />

wünschen ein frohes Weihnachtsfest und einen<br />

erfolgreichen Start ins Jahr 2023.<br />

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Seite 18 Frohes Fest<br />

Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Mit unserem diesjährigen Aufruf, Ihre Geschichten für<br />

die Weihnachtsbeilage an unsere Redaktion zu senden,<br />

hatten wir in diesem Jahr auch die Einladung verbunden,<br />

uns Geschichten aus den Weihnachtsbeilagen der<br />

vergangenen Jahre vorzuschlagen, die Sie gerne noch<br />

einmal lesen würden. Am Ende hat der verfügbare Platz<br />

dafür leider nicht ausgereicht –mit dieser Ausnahme:<br />

Gleich mehrere Leser haben sich diese beiden tierischen<br />

Geschichten gewünscht. Eine erschien erstmals im Jahr<br />

2013, die andere erstmals imJahr 2015.<br />

An <strong>Weihnachten</strong><br />

wurden dieseKatzenzahm<br />

Lesergeschichten<br />

vonErikaRademacher<br />

aus Fünfseen<br />

das Beste<br />

Terrier-Mischling Lutz war für Familie Rademacher das schönste Weihnachtsgeschenk.<br />

Weihnachtshund Lutz:<br />

Ein tierisches Geschenk<br />

Lesergeschichten<br />

vonErikaRademacher<br />

aus Fünfseen<br />

Sie betrauerten eigentlich<br />

noch den Verlust ihres alten<br />

Hundes, da hatten sie auch<br />

schon einen neuen...<br />

Mein Mann und ich<br />

wohnten inBremen<br />

und verbrachten<br />

unseren Weihnachtsurlaub<br />

am Plauer See. Unser Hund<br />

„Bobby“ war vor vier Wochen<br />

gestorben. Von früheren<br />

Urlauben kannten wir<br />

das Tierheim in Malchow<br />

und wollten daher seine<br />

Spielsachen im Tierheim<br />

abgeben.<br />

Zwei Tage vor <strong>Weihnachten</strong><br />

fuhren wir zum<br />

Malchower Tierheim. Am<br />

Eingang nahm eine sehr<br />

nette Dame uns die Sachen<br />

ab und fragte uns, obwir<br />

reinkommen wollten, um<br />

uns die Tiere anzusehen.<br />

Wir nahmen die Einladung<br />

gerne an. Wir gingen an<br />

den Zwingern der Hunde<br />

vorbei. Alle Hunde bis auf<br />

einen bellten. Wir blieben<br />

am Zwinger stehen, er kam<br />

ans Gitter und schaute uns<br />

an. Wir lasen die Tafel am<br />

Gitter: Lutz, circa zwei Jahre<br />

alt –Terrier-Mischling –<br />

Fundhund.<br />

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das Beste<br />

Ich schaute ihn an und<br />

sagte zu ihm:„Du bist auch<br />

ein ganz Lieber!“ Wir gingen<br />

weiter, er blieb ruhig<br />

stehen und verfolgte uns<br />

mit seinen Augen, ohne<br />

einen Laut von sich zu geben.<br />

Wir drehten uns noch<br />

einmal nach ihm um, er<br />

stand immer noch regungslos<br />

da und schaute uns nach.<br />

Wir fragten aus Spaß die<br />

Frau vom Tierheim: „Kann<br />

er überhaupt bellen?“ „Ja,<br />

er kann bellen“, sagte sie<br />

und lachte. Wir bedankten<br />

uns für den Rundgang und<br />

wünschten ihr frohe <strong>Weihnachten</strong>.<br />

Sie riefuns hinterher:<br />

„Kommen Sie doch einmal<br />

wieder vorbei.“<br />

Nach einem Spaziergang<br />

ist plötzlich alles klar<br />

DasWeihnachtsfest nahte –<br />

zumerstenMal nach langer<br />

Zeit ohne Hund. Wir waren<br />

traurig und dachten andie<br />

schöne Zeit mit unserem<br />

Hund „Bobby“. Aber wir<br />

dachten auch anLutz aus<br />

dem Tierheim Malchow;<br />

denn wir konntenihn nicht<br />

vergessen. Und plötzlich<br />

kam eine große Vorfreude<br />

auf: Wir wollten Lutz wiedersehen.<br />

Nach den Feiertagen<br />

fuhren wir ins Tierheim,<br />

um Lutz zusehen,<br />

undfragten, ob wir mitihm<br />

spazieren gehen durften.<br />

Die Dame vom Tierheim<br />

war einverstanden.<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Nach dem Spaziergang<br />

brachten wir ihn wieder.<br />

Ein Mitarbeiter führte ihn<br />

in seinen Zwinger zurück.<br />

Wir schauten ihm sehnsüchtig<br />

nach. Die Dame vom<br />

Tierheim sprach uns an und<br />

fragte: „Wollen Sie ihn gleich<br />

mitnehmen?“ Jaaaaaaa, wir<br />

wollten! Nach der Erledigung<br />

der Formalitäten holte<br />

der Mitarbeiter Lutz wieder<br />

aus dem Zwinger.Lutz hüpfte<br />

vor Freude und sprang<br />

uns an. Ich nahm seine Leine,<br />

er ging mit uns aus dem<br />

Tierheim, lief zielstrebig zu<br />

unserem Auto, setzte sich an<br />

die hintere Beifahrertür und<br />

wartete, bis die Tür aufging.<br />

Er sprang ins Auto auf den<br />

Rücksitz, setzte sich hin, als<br />

hätte er immer schon dort<br />

gesessen. Wir hatten unser<br />

schönstes Weihnachtsgeschenk<br />

aus dem Tierheim<br />

Malchow bekommen.<br />

Lutz heißt heute „Robby“,<br />

ist sechs Jahre alt und<br />

wohnt seit vier Jahren mit<br />

uns wieder in seiner alten<br />

Heimat am Plauer See. Er besucht<br />

regelmäßig sein altes<br />

Tierheim in Malchow und<br />

begrüßt dort immer wieder<br />

freudig die Mitarbeiter, die<br />

ihn noch kennen.<br />

Diese Geschichte ist ein<br />

kleines Dankeschön an die<br />

Mitarbeiter des Tierheimes<br />

in Malchow für die liebevolle<br />

Betreuung ihrer tierischen<br />

Bewohner.<br />

Unsere Leserin fütterte drei<br />

streuende Katzen, die sich<br />

aber nicht inihr Haus<br />

trauten. Doch am heiligen<br />

Abend geschah dann ein<br />

kleines Weihnachtswunder.<br />

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Wir wünschen allen KUnden und Geschäftspartnern<br />

ein besinnliches Weihnachtsfest!<br />

Einen Lieblingsplatz hat die Neue schnell gefunden.<br />

Endlich ein schönes Zuhause! Und so weihnachtlich!<br />

Unschwer zuerkennen: Diese Katze fühlt sich pudelwohl. FOTOS:PRIVAT<br />

Im Sommer 2009 verbrachten<br />

wir zum letzten<br />

Mal den Urlaub in<br />

unserem Ferienhaus am<br />

Plauer See, bevor wir im<br />

Dezember dort endgültig<br />

einziehen wollten. Nach<br />

unserer Ankunft machten<br />

wir mit unserem Hund<br />

„Bobby“ einen Spaziergang<br />

im Ferienpark in der<br />

Nähe unseres Hauses. Auf<br />

dem Dorfplatz sahen wir<br />

eine schwarz-weiße Katze,<br />

welche sehr mager aussah.<br />

Ich sagte zu ihr: „Wenn du<br />

Hunger hast, dann komm<br />

doch zu unserem Haus,<br />

dort bekommst du etwas<br />

zu fressen.“<br />

Sie schaute uns an, und<br />

wir gingenweiter.Nachdem<br />

wir wieder zu Hause angekommenwaren,<br />

schauteich<br />

nach einer Stunde aus dem<br />

Fenster in den Garten. Die<br />

schwarz-weiße Katze saß<br />

auf dem Rasen und schaute<br />

die Haustür an. Ich brachte<br />

ihr eine Portion Hundefutter,weil<br />

wir kein Katzenfutter<br />

hatten. Sie verzog sich<br />

ins Gebüsch, wartete, bisich<br />

wieder ins Haus gegangen<br />

bin, und fraß dann gierig.<br />

Am nächsten Tag kauften<br />

wir dann Katzenfutter.<br />

In den drei Wochen unseres<br />

Urlaubs kam die Katze<br />

dreimal amTag vorbei und<br />

holte sich regelmäßig ihr<br />

Futter ab. Anfassen ließ sie<br />

sich immernoch nicht, und<br />

sie hielt immer einen Abstand<br />

von fünf Metern. Wir<br />

baten unsere Nachbarn vom<br />

Ferienpark, die Katze nach<br />

unserem Urlaub weiterzufüttern.<br />

Nach drei Wochen<br />

kam ein Anruf, dass noch<br />

zwei weitere Katzen aufgetaucht<br />

seien. Die Nachbarn<br />

fragten uns, ob sie die beiden<br />

Katzenauch füttern sollen.<br />

WirsagtennatürlichJa.<br />

Mitte Dezember war<br />

unser Umzug anden Plauer<br />

See beendet. Wir stellten<br />

dann eine Hütte für unsere<br />

Katzen in den Garten.<br />

Sie waren alle noch sehr<br />

scheu. Es wurde sehr kalt,<br />

undesfiel viel Schnee. Aber<br />

die Katzen kamen nicht ins<br />

Haus.<br />

Am 24. Dezember ging<br />

ich wie immer morgens in<br />

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den Garten, um ihnen Futter<br />

hinzustellen. Dabei ließ<br />

ich die Hintertür offen, damit<br />

sie ins Haus reingehen<br />

könnten. Nach 15Minuten<br />

kamen unsere drei„wilden“<br />

Katzenindie Küche und liefen<br />

weiter inden Raum mit<br />

der Gästetoilette.EineKatze<br />

legte sich ins Waschbecken,<br />

eine andere in die Dusche<br />

und die dritte auf den Toilettendeckel.<br />

Sie ließensich<br />

jetzt anfassen und streicheln.<br />

Ich sagte zuihnen:<br />

„Ihr seid endlich zu Hause<br />

angekommen!“<br />

Nachmittags legte ich<br />

ein Kissen ins Waschbecken<br />

und einen Hundekorb<br />

von unserem Hund Bobby<br />

in die Dusche. Sie nahmen<br />

die Sachen dankbar anund<br />

schliefen tiefund fest in den<br />

Heiligen Abend hinein. Bei<br />

näherem Betrachten stellten<br />

wir fest, dass es drei<br />

Kater waren. Am Heiligen<br />

Abend habenwir sie aufdie<br />

Namen Felix, Bärchen und<br />

Timmy getauft.<br />

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />

Frohes Fest<br />

Seite 19<br />

Ein Weihnachtswunder,das bis heutenachwirkt<br />

Lesergeschichte<br />

vonIngrid Giese<br />

aus Strasburg(Uckermark)<br />

Vierzehn Jahre ist inzwischen<br />

ein Weihnachtsfest her, an<br />

das unsere Leserin bis heute<br />

jedes Jahr zurückdenkt. Denn<br />

das ihr Mann damals und<br />

seitdem jedes Jahr mit ihr<br />

<strong>Weihnachten</strong> feiern konnte,<br />

ist ein echtes Wunder.<br />

Am Heiligabend 2008<br />

hat unser Sohn nachmittags<br />

unseren Vati,<br />

meinen Mann, nach Hause<br />

geholt. Drei Monate hatte<br />

er zu diesem Zeitpunkt im<br />

Krankenhaus gelegen –nun<br />

durfte erbis zum zweiten<br />

Feiertag bei uns bleiben.<br />

Danach musste er wieder zurück<br />

ins Krankenhaus. Wir<br />

alle waren sehr aufgeregt:<br />

Wie würde es sein? Würden<br />

wir zurecht kommen? Trotz<br />

aller Zweifel und der Strapazen<br />

der Vormonate überwog<br />

am Ende die Freude.<br />

Und dass wir seitdem<br />

schon 14 Mal gemeinsam<br />

<strong>Weihnachten</strong> mit Vati, der<br />

inzwischen auch wieder zu<br />

Hause wohnt, feiern konnten,<br />

war damals wirklich<br />

noch nicht abzusehen.<br />

Als wir ihn am 26. September<br />

2008 ins Krankenhaus<br />

Tagelang bangte die Familie im Herbst 2008 um das Leben von Vati Giese.<br />

Inzwischen sind vierzehn Jahre verganen.<br />

FOTOS: ©RDNZL –STOCK.ADOBE.COM /PRIVAT<br />

brachten, ahnten wir nichts<br />

Böses. Er war gesund und lief<br />

auf eigenen Beinen. Er sollte<br />

am Rücken operiert werden.<br />

Als er am 29. September<br />

schließlich operiert wurde,<br />

ging die OP leider total schief<br />

gegangen. In der Nacht kam<br />

es dann zu einer Not-OP mit<br />

schrecklichen Folgen.<br />

Morgens am 30. September<br />

– es war mein<br />

66. Geburtstag und unser<br />

48. Hochzeitstag –wurden<br />

wir telefonisch vom Krankenhaus<br />

informiert, dass<br />

wir sofort kommen sollten,<br />

da mein Mann, unser Vati,<br />

die OP nicht überstehen<br />

würde. Die ganze Familie<br />

kam am Vormittag<br />

im Krankenhaus<br />

zusammen. Mein Mann<br />

lag auf der Intensivstation<br />

im Koma, wir konnten ihn<br />

nicht erkennen. Die Überwachungsmaschinen<br />

pfeiften<br />

und klingelten – der<br />

ganze Raum voller Säcke<br />

mit blutigen Kompressen.<br />

Überall waren Schläuche<br />

an ihm angebracht.<br />

Man sagte uns, dass es in<br />

der Nacht zu großen Blutungen<br />

im Brustkorb gekommen<br />

sei, dass man den Brustkorb<br />

mit zwei großen Schnitten<br />

habe öffnen müssen, damit<br />

die Lunge frei wurde. Er<br />

habe dabei Schlaganfälle<br />

und Hirnblutungen erlitten.<br />

Vier Mal musste unser<br />

Vati reanimiert werden und<br />

literweise Blut wurde ihm<br />

übertragen.<br />

„Ja, er lebt noch“, hieß<br />

es damals von den Ärzten:<br />

Aber es sehe schlecht aus<br />

und wenn er es überhaupt<br />

schaffe, dann würde<br />

er ein schwerer<br />

Pflegefall bleiben.<br />

Tag und<br />

Nacht waren<br />

wir bei<br />

ihm. So<br />

lag er zehn<br />

Tage, dann<br />

merkte man,<br />

dass er sich<br />

nicht mehr bewegen<br />

konnte. Er wurde<br />

im Koma noch einmal<br />

operiert, da es zu einem Knocheneinbruch<br />

in der Wirbelsäule<br />

gekommen war. Es<br />

ging wochenlang um Leben<br />

und Tod. Ich war froh, dass<br />

ich alle Vollmachten hatte,<br />

sonst hätte man uns noch<br />

einen Betreuer vorgesetzt.<br />

Und dann geschah das,<br />

was für mich bis heute ein<br />

Wunder ist: Nach vier Wochen<br />

kam er aus dem Koma<br />

zurück.Erwar geistigorientiert,<br />

aber querschnittsgelähmt.<br />

Dass er an<strong>Weihnachten</strong><br />

tatsächlich wieder nach<br />

Hause kommen könnte –<br />

wenn auch im Rollstuhl –<br />

das hätten wir uns in den<br />

Wochen zuvor nicht träumen<br />

lassen. Wir feierten<br />

ein Weihnachtsfest, sowie<br />

wir es immer getan hatten:<br />

Die Wohnung festlich geschmückt,<br />

dazu ein gutes<br />

Essengemacht –wie immer<br />

mit Karpfen am heiligen<br />

Abend. Die engste Familie<br />

war beisammen.<br />

Jetzt ist es schon fast<br />

14 Jahre her. Mein Mann hat<br />

sich ins Leben zurück gekämpft<br />

und konnte Anfang<br />

2009 das Krankenhaus wieder<br />

verlassen. Sein Bruder, der<br />

Mediziner ist, sagt immer,<br />

damals, in den Wochen vor<br />

<strong>Weihnachten</strong>, sei ein kleines<br />

Wunder geschehen.<br />

Ich bin auch heute noch<br />

immer sehr aufgeregt, wenn<br />

ich daran denke. Ich könnte<br />

ein Buchdarüber schreiben,<br />

was uns alles passiert ist und<br />

wie wir uns gemeinsam an<br />

die neue Situation gewöhnen<br />

mussten. Wirleben weiterhin<br />

in unserem schönen<br />

Haus und sind zufrieden.<br />

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