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Pädagogik für DICH 6/2023 – STRICH DRUNTER

Ein Rückblick auf das, was man erlebt und geleistet hat, bringt oft wichtige Erkenntnisse. Im Team dient die Reflexion des vergangenen (Kita)-Jahres der Orientierung: Was lief gut, was hat weniger gut geklappt, welche Schlüsse ziehen wir daraus? Betrachtet gemeinsam die Hürden, die ihr gemeistert habt und seid dankbar für die Schätze, die eure Arbeit beinhaltet. In dieser Ausgabe betrachten wir mit dem metaphysischen Fokus die Kita-Welt ein wenig anders. Außerdem haben wir für euch Tipps zum Abschied von Kolleginnen und Kollegen sowie für die Begleitung von Eltern in Übergängen zusammengestellt. In weiteren Beiträgen geht es um das Portfolio, den Wert von Umfragen, Motivation durch Ruhe, den neuen Alltag nach der Pandemie und einiges mehr, das dich in deinem Alltag unterstützen kann.

Ein Rückblick auf das, was man erlebt und geleistet hat, bringt oft wichtige Erkenntnisse. Im Team dient die Reflexion des vergangenen (Kita)-Jahres der Orientierung: Was lief gut, was hat weniger gut geklappt, welche Schlüsse ziehen wir daraus? Betrachtet gemeinsam die Hürden, die ihr gemeistert habt und seid dankbar für die Schätze, die eure Arbeit beinhaltet. In dieser Ausgabe betrachten wir mit dem metaphysischen Fokus die Kita-Welt ein wenig anders. Außerdem haben wir für euch Tipps zum Abschied von Kolleginnen und Kollegen sowie für die Begleitung von Eltern in Übergängen zusammengestellt. In weiteren Beiträgen geht es um das Portfolio, den Wert von Umfragen, Motivation durch Ruhe, den neuen Alltag nach der Pandemie und einiges mehr, das dich in deinem Alltag unterstützen kann.

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<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 05/<strong>2023</strong><br />

Ein Gruß aus der Redaktion<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

das Jahresende bietet dir die Gelegenheit,<br />

Rückschau zu halten,<br />

Geschehenes und Erlebtes noch<br />

einmal Revue passieren zu lassen<br />

und zugleich Zukunftspläne zu<br />

schmieden. Dies gilt sowohl im<br />

privaten Kontext als auch im<br />

beruflichen. Wenn du an das<br />

vergangene Jahr zurückdenkst,<br />

woran erinnerst du dich<br />

sofort? Überwiegen die<br />

negativen oder die positiven<br />

Eindrücke? Welche<br />

Gefühle spürst du, wenn<br />

du an das Jahr <strong>2023</strong> in deinem<br />

Job denkst?<br />

Kinder der jetzigen Generation<br />

mehr denn je Menschen, die<br />

ihnen Halt und Sicherheit geben.<br />

Das erfordert sicher auch von dir<br />

einen Spagat.<br />

In dieser Ausgabe der <strong>Pädagogik</strong><br />

<strong>für</strong> Dich haben wir wieder<br />

viele Impulse zu spannenden<br />

Themen zusammengestellt.<br />

Unter anderem beschäftigen<br />

wir uns mit den<br />

Themen des Abschiednehmens,<br />

den Portfolios,<br />

Elternumfragen und einem besonderen<br />

Jahresrückblick.<br />

dankbar verabschieden und uns<br />

auf das bevorstehende Weihnachtsfest<br />

vorbereiten. Freu dich<br />

auf ein pädagogisch wertvolles<br />

Online-Weihnachts-Special am<br />

Dienstag, 19. Dezember <strong>2023</strong><br />

mit dem Titel „Im Miteinander<br />

Stärke finden“.<br />

Ich wünsche dir interessante und<br />

bereichernde Lesemomente und<br />

viel Freude mit der neuen Ausgabe<br />

der <strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich.<br />

Viele Grüße<br />

Die Kita-Welt befindet sich<br />

in einer äußerst dynamischen<br />

Phase. Der Umbruch ist vielfach<br />

erkennbar und doch ist kein Ende<br />

in Sicht. Zugleich brauchen die<br />

Außerdem laden wir dich und<br />

deine Kolleginnen und Kollegen<br />

ganz herzlich zu einem besonderen<br />

Webinar ein, bei dem wir<br />

gemeinsam mit euch das Jahr<br />

Marion Bischoff<br />

Chefredakteurin<br />

Webinar<br />

„Im Miteinander Stärke finden“<br />

Marion Bischoff ist Kommunikationstrainerin<br />

und unterstützt<br />

pädagogische Fachkräfte und<br />

Teams in Teamentwicklung,<br />

Alltagsmanagement u.v.m.<br />

Das abwechslungsreiche<br />

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am Dienstag, 19. Dezember <strong>2023</strong><br />

von 18 Uhr-19.30 Uhr<br />

mit Petra Knickenberg & Marion Bischoff<br />

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3


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Unser Thema dieser Ausgabe:<br />

Strich drunter<br />

Metaphysik begegnet <strong>Pädagogik</strong><br />

6 Alte Zöpfe abschneiden <strong>–</strong> Ist es Zeit <strong>für</strong> einen neuen „Look“ auf die Kita-Welt?<br />

Kinder<br />

8<br />

Ein Geschenk der Kinder <strong>für</strong> die Kinder <strong>–</strong> Das Portfolio als Bildungsdokumentation<br />

Kitaleitung<br />

12 Kinder, wie die Zeit vergeht <strong>–</strong> Impulse zum Jahresausklang<br />

14 Ein Teammitglied geht <strong>–</strong> Abschied und Neubeginn<br />

22 Schätze finden statt Fehler suchen <strong>–</strong> Jahresrückblick mal anders<br />

Eltern<br />

16 Fragen und Bedenken ernst nehmen <strong>–</strong> Eltern im Übergang begleiten<br />

28 Next Level zu einer gelingenden Zusammenarbeit <strong>–</strong> Umfragen bringen Einsicht<br />

Fachkräfte<br />

18 Re-Start <strong>–</strong> Veränderungen im Team betreffen auch dich<br />

25 Vieles anders <strong>–</strong> Der Kita-Alltag nach der Pandemie<br />

34 Das haben wir schon immer so gemacht <strong>–</strong> Ruhe bewahren bei Totschlagargumenten<br />

Fachkräfteverbände<br />

20 Weil wir nur als Gemeinschaft etwas verändern können <strong>–</strong> Warum Kooperationen mit<br />

den Kita-Fachkräfteverbänden wichtig sind<br />

Kreativität<br />

<br />

27 Motivation durch Ruhe <strong>–</strong> Reflektiert den Tag beenden<br />

Träger<br />

32 Zum Wohle aller <strong>–</strong> Blitzinterview mit Petra Knickenberg<br />

33 Lesen, reflektieren, neugestalten <strong>–</strong> Blitzinterview mit Angelika Kirn<br />

Die Empfehlung aus der Redaktion<br />

36 Lenny und der Surfstern <strong>–</strong> Adventskalender-Bilderbuch<br />

Pädi und Gogi präsentieren<br />

37 Das pädadogische ABC <strong>–</strong> B: Basiskompetenzen<br />

4


Pädis Tipp zu diesem Zitat:<br />

Schenke dir magische Momente<br />

Die Magie der Advents- und Weihnachtszeit<br />

haben viele von uns sicherlich in der Kindheit<br />

erlebt. Manch einer bewahrt sie sich bis ins<br />

Erwachsenenalter und gibt dieses besondere<br />

Gefühl an die eigenen Kinder oder die Kinder<br />

in Krippe, Kita und Tagespflege weiter. Doch in<br />

all dem Trubel des Alltags, zwischen Terminen<br />

und Einladungen kann es uns leicht passieren,<br />

dass wir die Magie verlieren. Nimm dir doch<br />

einmal ganz bewusst Zeit, um Kindheitserlebnisse<br />

oder die Erinnerung an einen besonderen<br />

Moment noch einmal aufleben zu lassen. Der<br />

glitzernde Weihnachtsbaum, das Plätzchenbacken,<br />

der Punsch, die Schlittenfahrt mit Freunden.<br />

Male alle Details, an die du dich erinnerst,<br />

auf und hänge dir diese Zeichnung <strong>für</strong> die<br />

Adventszeit so auf, dass du sie immer wieder<br />

siehst. Bestimmt wird die Magie auch bei dir<br />

wieder lebendig.<br />

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5


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Alte Zöpfe abschneiden<br />

Ist es Zeit <strong>für</strong> einen neuen „Look“ auf die Kita-Welt?<br />

von Petra Knickenberg<br />

Welche Frisur hast du? Wie<br />

lange schon? Bist du zufrieden<br />

damit? Was hat das mit der<br />

Kita zu tun? Vielleicht ist dieses<br />

Beispiel ein bisschen weit hergeholt.<br />

Doch macht es deutlich,<br />

wie unser Verhalten, unser<br />

Muster ist.<br />

Welche Antworten fallen dir<br />

auf die Fragen ein? Vielleicht:<br />

„Da habe ich noch nie drüber<br />

nachgedacht“ oder „Ich gehe<br />

schon immer zum gleichen Friseur.“„Spielt<br />

keine so große Rolle.“<br />

„Lange/kurze Haare stehen mir<br />

nicht. “Das ist so praktisch.“ „Ich<br />

habe die Haare immer schon so.“<br />

„Ist mir nicht wichtig.“ „Ist mir total<br />

wichtig.“ „Muss perfekt sitzen.“ „Es<br />

muss schnell gehen.“ Bestimmt<br />

fallen dir weitere Aussagen ein.<br />

Jetzt stell dir vor, du würdest dich<br />

radikal verändern. Als Mensch<br />

mit Kurzhaarfrisur unterziehst<br />

du dich einer Haarverlängerung,<br />

wer lange Haare hat, lässt sie sich<br />

abschneiden. Was denkst du bei<br />

dieser Vorstellung?<br />

Wie es mit der Frisur ist, ist es<br />

vielleicht auch mit deiner inneren<br />

Haltung. Wie stehst du zu<br />

bestimmten Themen, Personen,<br />

Situationen und Ereignissen? Im<br />

persönlichen Umfeld, in der Familie,<br />

im Freundeskreis. Und auch im<br />

Großen. Was denkst du über die<br />

Politik, die Weltlage? Wie denkst<br />

du über die Kita-Welt?<br />

Von der Steinzeit in die<br />

Gegenwart<br />

Hast du seit Jahren die gleiche<br />

Meinung? Wie hast du sie dir<br />

gebildet? Wer hat dich dabei<br />

geprägt? Überprüfst du diese Haltung<br />

immer wieder, ob sie noch<br />

aktuell und zeitgemäß ist? Die<br />

Dinge und das Leben ändern sich<br />

ständig. Wir sind immer mittendrin<br />

und voll dabei im Wandel. Ob<br />

wir das wollen oder nicht. Früher<br />

gab es keine Kitas. Die Kinder<br />

sind groß geworden im Familienverbund<br />

und in der Gemeinschaft.<br />

Und heute?<br />

Allein der Gedanke und Blick über<br />

den Tellerrand relativieren einiges.<br />

Sie können dich schmunzeln<br />

lassen. „Damals“ in der Höhle der<br />

Steinzeit war ein wichtiges Thema,<br />

dass das Feuer nicht ausgeht<br />

und Papa ein Mammut erlegt. Die<br />

Rollen und Aufgaben waren klar<br />

verteilt. Einfach war es nicht, nur<br />

eben anders als heute. Es geht<br />

nicht um besser und schlechter,<br />

sondern um ein Bewusstwerden<br />

und das Leben auf einer anderen<br />

neuen, vielleicht höheren Metaebene<br />

zu erfassen.<br />

Was sind heute die Mammuts, wo<br />

sind Eiszeit, Steinzeit oder Mittelalter?<br />

In unseren Köpfen, unserem<br />

Verhalten, in unserer Gesellschaft<br />

und auch in unseren Herzen. Wo<br />

haben wir uns weiterentwickelt<br />

Wo herrscht Eiszeit in deinem Alltag? Und wie kann das Eis schmelzen?<br />

6


Metaphysik begegnet <strong>Pädagogik</strong><br />

und wo sind wir stehen geblieben?<br />

Wir sind gut informiert und<br />

ausgebildet. Doch wie gehen wir<br />

mit unserem Wissen um? Heute<br />

hast du so viele Möglichkeiten,<br />

etwas zu erfahren, dich weiterzubilden<br />

und Chancen zu nutzen.<br />

Was von alldem wendest du wirklich<br />

an?<br />

Die Haltung macht‘s<br />

Das Bild unserer Frisur können<br />

wir als Metapher <strong>für</strong> unsere Haltung<br />

heranziehen. Ist sie statisch<br />

oder dynamisch? Entwickelt sie<br />

sich mit dir weiter? Oder bist du<br />

irgendwann irgendwo stehengeblieben,<br />

gar ausgestiegen?<br />

Hast du innerlich „gekündigt“,<br />

aufgegeben, dich gehen lassen?<br />

In irgendeinem Lebensbereich, in<br />

der Arbeit, in Beziehungen?<br />

Plätschert da so manches vor sich<br />

hin, und welche Begründungen<br />

(oder Ausreden) hast du da<strong>für</strong>? Es<br />

lohnt sich, sich da<strong>für</strong> mal bewusst<br />

Zeit zu nehmen und eine ganzheitliche,<br />

ehrliche Bestandsaufnahme<br />

zu machen. Wie schaut<br />

es in den verschiedenen Lebensfeldern<br />

aus? Und wie sieht es bei<br />

den verschiedenen Aufgaben in<br />

der Kita bei dir und bei<br />

euch im Team aus?<br />

Wo ist es Zeit, einen<br />

alten Zopf abzuschneiden,<br />

weil er überholt<br />

und auch nicht mehr<br />

passend ist? Wo braucht<br />

es was Frisches, Neues?<br />

Betrachte doch einmal ganz bewusst<br />

dein Arbeitsfeld und stelle<br />

dir folgende Fragen zur Selbstreflexion:<br />

→ Wo möchte ich meine Haltung<br />

verändern?<br />

→ Welche Glaubenssätze haben<br />

ausgedient?<br />

→ Wo will ich ein Upgrade?<br />

Natürlich geht das alles nicht über<br />

Nacht. Muss es auch nicht. Doch<br />

du kannst mit einem Punkt beginnen.<br />

Vielleicht nimmst du nicht<br />

gleich das allergrößte Thema.<br />

Welches Beispiel fällt dir spontan<br />

ein? Schreibe es dir auf. Wo findest<br />

du die alten Zöpfe? Notiere<br />

dir, was überfällig und nervig ist.<br />

Nicht mehr als eine DIN-A4-Seite.<br />

Lies es dir noch mal durch und<br />

lass es wirken.<br />

Dann überlege, was du tun möchtest<br />

und kannst, was du<br />

ändern willst, wie das<br />

neue Ergebnis aussehen<br />

soll. Auf welchem<br />

Weg kannst du zu<br />

diesem Ergebnis<br />

gelangen? Was soll und<br />

muss sich ändern? Veränderungen<br />

beginnen oft von innen<br />

und werden dann später<br />

im Außen sichtbar.<br />

Beginne damit, dir ein kraftvolles<br />

Mantra zusammenzubauen,<br />

das dir Mut und Zuversicht<br />

schenkt und ein Lächeln auf die<br />

Lippen zaubert. Es kann ein paar<br />

Tage dauern, bis du die passende<br />

Formulierung findest, die dir<br />

ganz leicht über die Lippen<br />

geht und auch dein Herz<br />

zum Singen bringt. Diese<br />

Affirmationen wirken wie<br />

ein innerer Motor. Wann<br />

genau du das neue Ziel erreichst,<br />

lässt du dabei offen. Denn<br />

vielleicht hilft „der Zufall“ und das<br />

Neue fällt dir schneller zu, als du<br />

denkst.<br />

Hier ein paar Affirmationsbeispiele,<br />

die du gerne ergänzen kannst:


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Ein Geschenk der Kinder <strong>für</strong> die Kinder<br />

Das Portfolio als Bildungsdokumentation<br />

von Silvia Engler<br />

Ein Portfolio ist eine wertvolle<br />

Form der Bildungsdokumentation<br />

und verfolgt die Entwicklung<br />

des Kindes individuell<br />

<strong>–</strong> so gibt es keines, das dem<br />

anderen gleicht. Da jede Kita<br />

per Bildungs- und Orientierungsplan<br />

dazu verpflichtet ist,<br />

Bildungs- und Entwicklungsprozesse<br />

systematisch zu beobachten<br />

und zu dokumentieren,<br />

bietet es sich an, dies in einem<br />

Portfolio <strong>für</strong> die Kinder zu<br />

sammeln.<br />

Doch wie gestaltet man ein solches<br />

Portfolio, was kommt hinein<br />

und was nicht und was muss<br />

man dabei datenschutzrechtlich<br />

beachten? Im folgenden Beitrag<br />

werden diese Fragen beantwortet<br />

sowie die Bildungs- und Lerngeschichten<br />

als praxiserprobtes<br />

Beispiel der Portfolioarbeit vorgestellt.<br />

Lass das Kind die Farbe seiner Mappe selbst auswählen.<br />

Wenn du an deine eigene Kindergartenzeit<br />

zurückdenkst, fällt dir<br />

zum Thema Portfolio vielleicht<br />

eine große Sammelmappe ein,<br />

die mit deinen Kunstwerken gefüllt<br />

und am Ende der Kita-Zeit<br />

mit nach Hause gegeben wurde.<br />

Vielleicht hast du auch schon in<br />

eigener Kindheit Erfahrungen mit<br />

dem ausführlicheren Portfolio<br />

gemacht. Heute ist auf jeden Fall<br />

klar: Die Portfolioarbeit ist aus<br />

den Kitas nicht mehr wegzudenken.<br />

Doch was kommt hinein und<br />

wie kann es aussehen? Empfehlenswert<br />

sind Ordner oder feste<br />

Präsentationsmappen, da diese<br />

in verschiedenen Farben verfügbar<br />

und stabil sind. Vergiss dabei<br />

nicht, dass die Portfolios Eigentum<br />

des Kindes sind, sie also<br />

jederzeit sichtbar und griffbereit<br />

<strong>für</strong> das Kind sein sollten. Das<br />

Regal ganz oben an der Wand, an<br />

das die Kinder nicht ohne Hilfe<br />

der Erwachsenen herankommen,<br />

ist somit kein geeigneter Lagerplatz.<br />

Besser sind Rollwagen oder<br />

kleinere Schränke, die auf dem<br />

Boden stehen und nicht verschlossen<br />

sind.<br />

Die Ordner können dann mit<br />

dem Namen und einem Foto des<br />

Kindes beklebt werden, damit<br />

es sein eigenes Portfolio schnell<br />

wiedererkennt. Auch Gruppensymbole<br />

oder <strong>–</strong>farben können<br />

<strong>für</strong> die Gestaltung des Ordners<br />

genutzt werden, um gleichzeitig<br />

ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

zu schaffen.<br />

Ob du die Seiten des Portfolios<br />

mit der Hand schreibst oder die<br />

Dokumentation mithilfe des<br />

Computers erstellst, bleibt völlig<br />

dir überlassen. Der Inhalt ist auf<br />

alle Fälle wichtiger als die äußere<br />

Form.<br />

Verantwortlichkeit <strong>für</strong> das<br />

Portfolio<br />

Das Zitat des Autors Hans Rudolf<br />

Leu „Damit das Kind sich selbst<br />

als Lerner sieht, braucht es Erwachsene,<br />

die seine Lernbemühungen<br />

wertschätzen“, passt sehr<br />

gut zum Thema Portfolio. Denn<br />

es zeugt von der Verantwortung<br />

der Pädagoginnen und Pädagogen,<br />

dass das Kind die Einrichtung<br />

nach Jahren der Zugehörigkeit<br />

mit einem prall gefüllten<br />

Portfolio verlässt und stolz auch<br />

Jahre oder Jahrzehnte später darauf<br />

zurückblicken kann, was es in<br />

jungen Jahren alles gelernt hat.<br />

Alle pädagogischen Fachkräfte<br />

müssen die passenden Rahmen-<br />

8


Kinder<br />

Nimm dir Zeit, deine Beobachtungen kindgerecht zu formulieren.<br />

bedingungen <strong>für</strong> die Portfolioarbeit<br />

vorfinden und die ausgewählten<br />

Instrumente sicher<br />

beherrschen. Eine gute Portfolioarbeit<br />

lebt vor allem durch das<br />

Verständnis aller Teammitglieder,<br />

dass die Qualität der pädagogischen<br />

Arbeit mit der Beobachtung<br />

der Kinder um ein Vielfaches<br />

gesteigert werden kann<br />

und daher von allen Beteiligten<br />

umgesetzt werden sollte.<br />

In den meisten Kitas hat die<br />

jeweilige Bezugsfachkraft die<br />

Hauptverantwortung <strong>für</strong> die<br />

Portfolios ihrer Bezugskinder.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass<br />

nur diese Fachkraft auch <strong>für</strong> das<br />

Füllen des Portfolios zuständig ist:<br />

Im Idealfall füllt das Kind gemeinsam<br />

mit dir seinen Ordner. Dazu<br />

braucht es anfangs noch etwas<br />

mehr Unterstützung, versteht<br />

aber mit der Zeit immer besser,<br />

welche besonderen Werke in<br />

den Ordner abgeheftet werden<br />

können. Erste Pinselstriche in<br />

der Krippe, die nach Jahren des<br />

Malens und Zeichnens in der<br />

Kita ein detailliertes Familienbild<br />

ergeben, eignen sich zum Beispiel<br />

da<strong>für</strong>. So kann das Kind selbst<br />

ganz einfach mitverfolgen, wie es<br />

sich in den letzten Jahren weiterentwickelt<br />

hat, und zufrieden auf<br />

seine Erfolge zurückblicken.<br />

Es ist wichtig, das Kind <strong>–</strong> wenn<br />

möglich <strong>–</strong> an der Erstellung seiner<br />

Bildungsdokumentation zu beteiligen,<br />

es in die Auswahl der<br />

beigefügten Materialien einzubeziehen,<br />

seine Kommentare zu<br />

Situationen aufzugreifen und ihm<br />

sein „Produkt“ zur Mitgestaltung<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Aber nicht nur die<br />

Bezugspädagogen und<br />

<strong>–</strong>pädagoginnen können<br />

sich darum kümmern,<br />

sondern alle Fachkräfte, die<br />

das Kind dabei beobachten, wie<br />

es einen Entwicklungsschritt vollzieht.<br />

Die Beobachtungen sollten<br />

dazu schriftlich erfolgen und im<br />

Idealfall auch mit einer Foto-,<br />

Video- oder Sprachaufnahme<br />

dokumentiert werden. So hat<br />

man bereits beim Beobachten<br />

und Dokumentieren der Kinder<br />

eine sehr gute Basis geschaffen,<br />

daraus eine Seite <strong>für</strong> das Portfolio<br />

zu gestalten.<br />

Ein weiterer Vorteil, wenn das<br />

Portfolio von mehreren Personen<br />

gefüllt wird: Das Kita-Team besteht<br />

nicht nur aus einer einzigen<br />

Person, sondern aus einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher Charaktere,<br />

von denen alle ihre eigene<br />

Perspektive einbringen. Setzt<br />

man alle diese Teile zusammen,<br />

erhält man ein vollständigeres<br />

Bild eines Kindes.<br />

Ausgestaltung des Portfolios<br />

Ob das Portfolio auch ein paar<br />

standardisierte Seiten beinhaltet<br />

oder nur individuell gestaltete<br />

Werke <strong>–</strong> das besprecht ihr<br />

am besten vorab im Team. Das<br />

Portfolio kann zum Beispiel eine<br />

Startseite zum ersten Tag in der<br />

Einrichtung beinhalten, auf der<br />

ersichtlich wird, welcher Kita<br />

bzw. welcher Gruppe das Kind<br />

zugehörig ist und ggf. auch, wer<br />

die pädagogischen Fachkräfte in<br />

der Gruppe sind. In chronologischer<br />

Reihenfolge (daher immer<br />

alle Inhalte mit Datum versehen)<br />

werden dann Werke des Kindes,<br />

Fotos, Episoden, Ergebnisse<br />

und Schritte, die<br />

<strong>für</strong> das Kind und seine<br />

Entwicklung von Bedeutung<br />

sind, gesammelt<br />

und schließlich zum Ende<br />

der Krippen-/Kindergartenzeit<br />

bzw. zum Übergang in die weiterführende<br />

Gruppe/die Schule<br />

ausgehändigt.<br />

Um das Portfolio möglichst abwechslungsreich<br />

zu gestalten,<br />

kann man gemeinsam als Team<br />

festlegen, welche Seiten auf je-<br />

9


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

den Fall in den Ordner des Kindes<br />

Eingang finden sollten: eine Porträtseite<br />

des Kindes zum Beispiel<br />

oder Hand- und Fußabdrücke, um<br />

auch die körperliche Entwicklung<br />

des Kindes deutlich zu machen.<br />

Wichtig dabei ist, dass diese<br />

vorgegebenen Seiten nicht<br />

den Hauptteil eines Portfolios<br />

ausmachen. Vielmehr sollte es mit<br />

individuellen Ereignissen, die das<br />

Kind in der Kita erlebt hat, gefüllt<br />

werden. Daneben finden auch<br />

Werke (Malereien und Basteleien)<br />

des Kindes Einzug, idealerweise<br />

mit dem Hinweis, warum<br />

das Kind genau dieses Werk in<br />

seinem Portfolio haben möchte.<br />

Auch Post-its mit Äußerungen<br />

der Kinder, kommentierte Fotos<br />

oder auch beliebte Morgenkreislieder<br />

haben Platz in der Mappe<br />

des Kindes.<br />

Mach es nicht zur Sammelmappe<br />

Beachte dabei aber, dass das<br />

Portfolio kein Sammelsurium<br />

alles Möglichen oder bloß ein<br />

Fotoalbum sein sollte. Vielmehr<br />

solltest du die Bastelarbeiten,<br />

Fotos und Bilder gemeinsam mit<br />

dem Kind so auswählen, dass sie<br />

den Entwicklungsprozess und die<br />

Persönlichkeit des Kindes widerspiegeln.<br />

Bildungs- und Lerngeschichten<br />

Eine praxiserprobte Methode,<br />

mit der das gut gelingen kann,<br />

sind die Bildungs- und Lerngeschichten.<br />

Sie wurden 2001 von<br />

Margaret Carr und ihrem Team in<br />

Neuseeland entwickelt und vom<br />

Projekt „Bildungs- und Lerngeschichten“<br />

des DJI (Deutsches Jugendinstitut<br />

e. V.) nach Deutschland<br />

gebracht. Im Mittelpunkt des<br />

Beobachtungsverfahrens stehen<br />

die Lerndispositionen als Repertoire<br />

an Lernstrategien, mit deren<br />

Hilfe ein Mensch Lerngelegenheiten<br />

wahrnimmt und fortwährend<br />

erweitert. Es handelt sich hierbei<br />

um ein offenes Beobachtungsverfahren<br />

mit einem erzählenden<br />

Zugang, der das ganzheitliche<br />

Lernen des Kindes besser widerspiegelt<br />

als eine abzuhakende<br />

Tabelle, und ist daher sehr gut <strong>für</strong><br />

die Portfolios geeignet.<br />

Genau wie die Bildungsbiografien<br />

eines jeden Kindes unterschiedlich<br />

sind, so sind auch die<br />

kindzentrierten Beobachtungen<br />

und Dokumentationen individuell<br />

ausgestaltet. Bildungs- und Lerngeschichten<br />

ermöglichen pädagogischen<br />

Fachkräften, perfekt <strong>für</strong><br />

jedes Kind abgestimmte Portfolios<br />

zu gestalten, bei dem keines<br />

dem anderen gleicht. Es sind<br />

Erzählungen über das Lernen des<br />

Nimm dir Zeit, dem Kind die Lerngeschichte vorzulesen.<br />

Kindes, die sich auf den Lernprozess<br />

und nicht das Lernprodukt<br />

fokussieren: Es interessiert also<br />

mehr, wie Kinder etwas gelernt<br />

haben und weniger, was sie gelernt<br />

haben.<br />

Lerngeschichten sind Geschichten,<br />

die über das Lernen des<br />

Kindes erzählen. Sie werden<br />

in Briefform geschrieben und<br />

basieren immer auf der Grundlage<br />

von Beobachtungen und<br />

deren Auswirkung. Sie werden<br />

<strong>für</strong> jedes Kind mit einer positiven<br />

und achtsamen Grundhaltung<br />

geschrieben und dienen dazu, mit<br />

dem Kind selbst (und in Elterngesprächen<br />

auch mit seiner Familie)<br />

in einen Dialog zu treten. Die<br />

Briefe werden im Portfolio des<br />

Kindes aufbewahrt und haben,<br />

genau wie die Kinder, viele verschiedene<br />

Gesichter. Sobald du<br />

einen solchen Brief fertiggestellt<br />

hast, gehst du damit auf das Kind<br />

zu, das dich sicher sofort bitten<br />

10


Kinder<br />

wird, den Brief vorzulesen. In<br />

dieser Situation wird die Bindung<br />

zwischen dir und dem Kind gestärkt,<br />

da es sich gesehen und<br />

wahrgenommen fühlt. Außerdem<br />

wird dem Kind auf altersgerechte<br />

und wertschätzende Art und<br />

Weise gezeigt, wie es im beobachteten<br />

Bereich gelernt hat. Das<br />

kann zum Beispiel so aussehen:<br />

Am besten hat man noch ein<br />

Liebe Lara! Gestern habe ich<br />

dich dabei beobachtet, wie du<br />

das Klettergerüst bis zur letzten<br />

Sprosse hochgeklettert bist. In<br />

den Tagen davor hast du dich<br />

nie bis ganz nach oben getraut,<br />

doch gestern hast du all deinen<br />

Mut zusammengenommen und<br />

auch den allerletzten Schritt<br />

gewagt. Du hättest das Lächeln<br />

sehen sollen, das sich auf dein<br />

Gesicht gelegt hat, als du oben<br />

angekommen bist. Ich bin sehr<br />

stolz auf dich und es hat mir viel<br />

Spaß gemacht, dir in den letzten<br />

Tagen dabei zuzusehen, wie du<br />

deinem Ziel immer ein Stückchen<br />

näherkommst. Lass uns beim<br />

nächsten Mal auf dem Spielplatz<br />

gerne probieren, ob das auch bei<br />

anderen Klettergerüsten klappt.<br />

Deine Erzieherin Maike.<br />

Foto des lächelnden Kindes auf<br />

der Spitze des Gerüstes gemacht<br />

und fertig ist (mit etwas Übung)<br />

die Bildungs- und Lerngeschichte<br />

<strong>für</strong> Lara.<br />

Mit dieser vorgestellten Methode<br />

schaffst du es auf vielfältige<br />

und abwechslungsreiche Art und<br />

Weise, die Portfolios der Kinder<br />

wertschätzend und individuell zu<br />

füllen.<br />

Was gehört nicht in ein<br />

Portfolio?<br />

Wenn du Kinder im Kita-Alltag<br />

beobachtest, wirst du diese Situation<br />

vermutlich zunächst schriftlich<br />

<strong>für</strong> dich dokumentieren.<br />

Diese Beobachtungsmitschriften<br />

gehören allerdings nicht in das<br />

Portfolio des Kindes, sondern<br />

bilden lediglich die Basis da<strong>für</strong>,<br />

eine Seite <strong>für</strong> das Portfolio zu<br />

gestalten. Falls du dich mit deinen<br />

Kolleginnen und Kollegen über<br />

die Beobachtungen austauschst<br />

oder auch Fallbesprechungen im<br />

Gesamtteam daraus generierst,<br />

bleiben diese Notizen auch in<br />

deiner eigenen Schublade. Genau<br />

wie Protokolle von Elterngesprächen<br />

<strong>–</strong> all diese Dokumentationen<br />

haben nichts im Portfolio des<br />

Kindes verloren. Lege dir da<strong>für</strong><br />

am besten einen eigenen Ordner<br />

mit Registerblättern <strong>für</strong> jedes deiner<br />

Bezugskinder an. So behältst<br />

du den Überblick und hast die<br />

Dokumente jederzeit griffbereit.<br />

Zu guter Letzt: Der Datenschutz<br />

Damit du überhaupt starten<br />

kannst, wertvolle Entwicklungsschritte<br />

der Kinder in der Kita<br />

zu dokumentieren, musst du dir<br />

von den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten<br />

das schriftliche<br />

Einverständnis mit Unterschrift<br />

einholen. Es muss unter anderem<br />

zugestimmt werden,<br />

→ dass überhaupt ein Portfolio<br />

geführt werden darf,<br />

→ dass Tonaufnahmen, Videos<br />

und Fotos da<strong>für</strong> angefertigt<br />

werden dürfen,<br />

→ dass diese Aufnahmen auch<br />

<strong>für</strong> das Portfolio eines anderen<br />

Kindes genutzt werden dürfen<br />

(wenn zum Beispiel mehrere<br />

Kinder auf einem Foto abgebildet<br />

sind),<br />

→ dass das Kind auf Fotos der<br />

gesamten Gruppe zu sehen<br />

sein darf,<br />

→ dass das Portfolio frei zugänglich<br />

im Gruppenraum aufbewahrt<br />

wird<br />

→ und ggf. weitere Punkte, die<br />

dein Träger festgelegt hat.<br />

Sobald alle schriftlichen Einverständniserklärungen<br />

vorliegen,<br />

steht der Portfolioarbeit in deiner<br />

Einrichtung nichts mehr im Wege.<br />

Leuchtende Kinderaugen garantiert!<br />

Literatur:<br />

Leu, Hans Rudolf; Flämig, Katja; Frankenstein,<br />

Yvonne; Koch, Sandra; Pack, Irene;<br />

Schneider, Kornelia; Schweiger, Martina<br />

(2015): Bildungs- und Lerngeschichten.<br />

Bildungsprozesse in früher Kindheit beobachten,<br />

dokumentieren und unterstützen.<br />

Verlag das Netz, Weimar & Berlin.<br />

Hier findest du<br />

Erläuterungen<br />

zu den fünf<br />

Lerndispositionen<br />

nach Carr.<br />

Silvia Engler ist Sozialpädagogin <strong>für</strong><br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung (M.A.)<br />

und Projektleiterin bei educcare <strong>für</strong><br />

„Digitale Medien in Kitas“.<br />

11


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Kinder, wie die Zeit vergeht<br />

Impulse zum Jahresausklang<br />

von Tanja Peter<br />

Bestimmt kennst du das auch:<br />

Die Monate nach den Sommerferien<br />

bis Weihnachten sind<br />

mit die arbeitsintensivste Zeit<br />

des ganzen Kindergartenjahres.<br />

Eingewöhnungen am laufenden<br />

Band, Elternabend, neuer Elternbeirat,<br />

Laternenfest. Dazu<br />

die kürzer werdenden Tage und<br />

herbstliches Wetter <strong>–</strong> das erfordert<br />

einen langen Atem und<br />

eine gute Selbst<strong>für</strong>sorge. Daher<br />

haben wir uns in unserer Kita<br />

seit ein paar Jahren darauf verständigt,<br />

die Adventszeit nicht<br />

nur <strong>für</strong> die Kinder zu einer Zeit<br />

der Ruhe und Entschleunigung<br />

werden zu lassen, sondern ganz<br />

bewusst auch <strong>für</strong> uns als Team.<br />

Zum Anstoßen beim Jahresausklang bietet<br />

sich ein alkoholfreier Orangenpunsch an.<br />

Wenn die Weihnachtszeit näher<br />

rückt, kommt in der Dienstbesprechung<br />

unweigerlich die Frage<br />

nach einem gemeinsamen Jahresausklang<br />

oder einer Weihnachtsfeier<br />

unter den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zur Sprache.<br />

Alle sind sich einig, dass es<br />

schön wäre, miteinander<br />

zu feiern. Und es sind<br />

sich auch alle einig, dass<br />

es schön wäre, wenn die<br />

Feier etwas Besonderes<br />

wird. Wichteln, Tee trinken und<br />

Weihnachtslieder singen geht<br />

schon, ist damit allerdings nur bedingt<br />

gemeint.<br />

Ich habe mir in meiner Funktion<br />

als Einrichtungsleitung dazu ganz<br />

eigene Gedanken gemacht. Ich<br />

möchte meinem Team <strong>für</strong> die<br />

außerordentlich gute Arbeit im<br />

vergangenen Jahr danken, und<br />

ich möchte auch, dass jeder und<br />

jedem Einzelnen bewusst wird,<br />

was er oder sie geleistet hat.<br />

Diese letzte Dienstbesprechung<br />

vor den Weihnachtsferien ist ein<br />

guter Rahmen zum Innehalten,<br />

zur Rückbesinnung und ja, auch<br />

zu Eigenlob und der Möglichkeit,<br />

stolz auf das Erreichte zu sein.<br />

Für alle einzeln, aber auch als<br />

Team. Eine Weihnachtsfeier bietet<br />

eine ideale Gelegenheit, uns<br />

als Gemeinschaft enger zusammenzubringen<br />

und die Bindung<br />

untereinander zu stärken.<br />

Die beiden folgenden Gestaltungselemente<br />

sind als Anregungen<br />

gedacht, den gemeinsamen<br />

Jahresausklang mit Humor, Spaß<br />

und einer guten Prise Wertschätzung<br />

zu begehen.<br />

Liebesbrief-Roulette<br />

Diese Methode eignet sich gut<br />

<strong>für</strong> kleinere Teams, die<br />

schon eine gewisse<br />

Zeit zusammenarbeiten.<br />

Jedes Teammitglied<br />

bekommt einen Bogen<br />

Papier. Am unteren<br />

Rand notierst du deinen Namen.<br />

Schön ist es, wenn das Papier<br />

weihnachtliche Motive als Hintergrund<br />

hat oder du Briefpapier<br />

verwendest. Dann notierst du<br />

oben auf deinem Blatt die erste<br />

Aussage: „Als Kollegin beziehungsweise<br />

als Kollegen schätze ich besonders<br />

an dir …“ Das Papier gebt<br />

ihr im Uhrzeigersinn eine Position<br />

an die Sitznachbarn weiter. Du<br />

notierst deine Antwort <strong>für</strong> den<br />

Adressaten, der auf dem vor<br />

dir liegenden Briefbogen steht.<br />

Anschließend deckst du deine<br />

Antwort ab, indem du das Papier<br />

faltest. Wenn jeder mit Schreiben<br />

fertig ist, reichst du das Papier<br />

wieder einen Platz im Uhrzeigersinn<br />

weiter. Auf diese Weise<br />

schreibst du <strong>für</strong> alle Kolleginnen<br />

und Kollegen eine Antwort zu<br />

diesem Impuls. Wenn das Blatt<br />

mit deinem Namen wieder vor<br />

dir liegt, folgt die zweite Aussage:<br />

„Da<strong>für</strong> möchte ich dir danken<br />

…“, und die Runde beginnt von<br />

Neuem.<br />

Ich habe die Impulse <strong>für</strong> das<br />

Spiel zusätzlich auf Kärtchen<br />

notiert, die ich in jeder Runde in<br />

die Tischmitte lege. Das ist als<br />

12


Kitaleitung<br />

Orientierungshilfe eine gute Idee,<br />

da du den aktuellen Impuls durch<br />

die Faltungen ja nicht mehr lesen<br />

kannst. Eine dritte Runde könnte<br />

mit „Das wünsche ich dir <strong>für</strong>s neue<br />

Jahr …“ starten.<br />

Am Ende des Spiels darfst du<br />

deinen „kollegialen Liebesbrief“<br />

entweder gleich lesen oder du<br />

steckst ihn in einen Umschlag<br />

und nimmst ihn mit nach Hause,<br />

um ihn dort zu lesen. Selbstverständlich<br />

steht es dir frei, die<br />

Aussagen inhaltlich zu variieren.<br />

Auch die Anzahl der Spielerunden<br />

ist abhängig von den jeweiligen<br />

Gegebenheiten vor Ort. Es darf<br />

auch gerne humorvoll werden:


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Ein Teammitglied geht<br />

Abschied und Neubeginn<br />

von Yasmina Plohl-Djemili<br />

Eine Willkommenskultur zu<br />

etablieren hat sich bereits<br />

in vielen Kindertageseinrichtungen<br />

durchgesetzt. Die<br />

Abschiedskultur ist hingegen<br />

weniger ausgeprägt. Doch<br />

wir können nur neu beginnen,<br />

wenn wir Vergangenes bewusst<br />

verabschiedet haben.<br />

Damit ein solcher Neuanfang<br />

mit einem guten Gefühl und<br />

ohne negative Gedanken aus<br />

der Vergangenheit gelingt, ist<br />

ein wertschätzender Abschied<br />

<strong>für</strong> alle Beteiligten empfehlenswert.<br />

Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />

die die Einrichtung<br />

verlassen, beginnt ein neuer<br />

Lebensabschnitt. Doch auch auf<br />

das Team, die Eltern und die Kinder<br />

kommt ein neuer Abschnitt<br />

zu, der mit Veränderungen verbunden<br />

ist. Warum jemand die<br />

Einrichtung verlässt, kann ganz<br />

verschiedene Gründe haben, wie<br />

zum Beispiel:<br />

→ Eintritt in das Rentenalter,<br />

→ Mutterschutz,<br />

→ Elternzeit,<br />

→ Umzug,<br />

→ gesundheitliche Gründe,<br />

→ Wunsch nach beruflicher<br />

Veränderung etc.<br />

Professioneller Umgang mit<br />

Abschieden<br />

Unabhängig davon, warum Fachkräfte<br />

die Kita verlassen, zeichnet<br />

sich ein professioneller Umgang<br />

mit Abschieden dadurch aus,<br />

persönliche Meinungen über die<br />

mutmaßlichen Gründe des jeweiligen<br />

Kollegen oder der jeweiligen<br />

Kollegin zurückzustellen. Für die<br />

weitere Zusammenarbeit mit den<br />

Kindern und den Familien ist es<br />

irrelevant, warum eine pädagogische<br />

Fachkraft die Einrichtung<br />

verlassen hat oder verlassen wird.<br />

Wenn jemand das Team verlässt, musst du die Gruppe „neu aufstellen“.<br />

Auffangen und informieren<br />

Als Kita-Leitung musst du zuerst<br />

dein Team und dann gemeinsam<br />

mit den pädagogischen<br />

Fachkräften die Kinder und Familien<br />

in dieser Situation auffangen<br />

und ihnen die Informationen<br />

geben, die sie brauchen, um sich<br />

auf die neue Situation einzustellen.<br />

Nicht alle Gründe <strong>für</strong> den<br />

Ausstieg gehören ins Team oder<br />

die Elternschaft. Fokussiere dabei<br />

eher die mögliche Nachfolgeregelung.<br />

Schließlich wollen die<br />

Eltern ihre Kinder „gut aufgehoben“<br />

wissen und sind demzufolge<br />

auf die Transparenz der Kita<br />

angewiesen. Deswegen sollten<br />

sowohl die Kinder als auch die<br />

Eltern rechtzeitig erfahren, wenn<br />

ein Abschied naht, und wenn<br />

möglich auch, wer in Zukunft als<br />

Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin<br />

fungiert.<br />

Folgende Impulse können dich<br />

dabei unterstützen, einen Abschied<br />

professionell zu gestalten:


Kitaleitung<br />

hen einer externen Fachberatung<br />

sinnvoll sein.


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Fragen und Bedenken<br />

ernst nehmen<br />

Eltern im Übergang begleiten<br />

von Vanessa Pivit<br />

Jedes Kita-Jahr ist neben den<br />

vielen schönen Erlebnissen<br />

auch von Ereignissen gezeichnet,<br />

die mitunter eine Herausforderung<br />

sein können, <strong>für</strong><br />

die Kinder, die pädagogischen<br />

Fachkräfte wie auch <strong>für</strong> die<br />

Eltern: die Abschiede. Jede und<br />

jeder erlebt die verschiedenen<br />

Abschiede ganz individuell. Das<br />

bedeutet <strong>für</strong> dich, auf verschiedenste<br />

Emotionen und Bedürfnisse<br />

vorbereitet zu sein.<br />

Meist denken wir zuerst an den<br />

Abschluss der Kinder, die nach<br />

den Sommerferien in die Schule<br />

gehen werden. Die Kinder freuen<br />

sich und fiebern dem neuen<br />

Lebensabschnitt entgegen. Sie<br />

sind bereit <strong>für</strong> die Schultüte und<br />

den Ranzen, der oft schon eine<br />

Weile zu Hause auf seinen Einsatz<br />

wartet. Doch wie geht es<br />

den Eltern? Viele verlassen die<br />

Einrichtung mit einem weinenden<br />

und einem lachenden Auge. Der<br />

Abschied aus der Kita wirft viele<br />

Fragen, Gedanken und Unsicherheiten<br />

auf:<br />

→ Wird mein Kind in der Schule<br />

zurechtkommen?<br />

→ Wird mein Kind bei Unsicherheiten<br />

um Hilfe bitten?<br />

→ Wird die Lehrkraft mein Kind<br />

mit seinem ICH wahrnehmen<br />

und es unterstützen?<br />

Um <strong>für</strong> die Mütter und Väter<br />

diese Unsicherheiten zu minimieren,<br />

ist eine gute Kommunikation<br />

zwischen Kita und Schule unabdingbar.<br />

Bestenfalls lernen die<br />

Eltern die neue Bezugsperson<br />

ihres Kindes, also Lehrerinnen<br />

und Lehrer und auch die Schulleitung,<br />

bei einem gemeinsamen<br />

Elternabend oder noch besser bei<br />

gemeinsamen Aktivitäten schon<br />

ein wenig kennen. In einigen<br />

Einrichtungen gibt es bereits die<br />

„Übergabe“ des Kindes von der<br />

Kita an die Schule, bei der die<br />

Eltern mit anwesend sind. Andere<br />

Ideen sind gemeinsame Ausflüge,<br />

Schulbesuche oder auch Elterncafés<br />

mit Schüler- und Vorschülereltern.<br />

Wenn du dir Gedanken über eine<br />

Verabschiedung machst, tauchen<br />

sicher auch bei dir Fragen auf.<br />

Wie können wir den Abschied<br />

gestalten, damit er <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />

gut wird? Geht das überhaupt?<br />

Muss er <strong>für</strong> alle gut sein?<br />

Hierbei gilt es sicher in erster<br />

Linie die unterschiedlichen Arten<br />

von Abschieden zu betrachten<br />

und vor allem das Individuum,<br />

also den Menschen, das Kind, die<br />

Familie, in den Fokus zu rücken,<br />

die von dem Übergang am meisten<br />

betroffen sind.<br />

Der Start in Kita oder Krippe<br />

Längst vor dem Wechsel in die<br />

Schule finden <strong>für</strong> Kinder und<br />

Eltern jedoch andere Abschiede<br />

statt. Der erste Abschied <strong>für</strong> Mutter<br />

und Kind ist die Geburt, denn<br />

der Säugling verlässt den mütterlichen<br />

Bauch. Mit dem Übergang<br />

aus der Familie in die Krippe oder<br />

zu Tageseltern sind die Eltern<br />

meist erstmals im Leben ihres<br />

Kindes damit konfrontiert, einem<br />

fremden Menschen das Wertvollste<br />

anzuvertrauen, was sie<br />

haben: ihr Kind. Je bewusster du<br />

dir diese Situation machst, umso<br />

leichter fällt es dir, mit Fragen und<br />

Bedenken von Eltern umzugehen,<br />

die dich erreichen können.<br />

Eltern brauchen Vertrauen <strong>–</strong> in dich und in<br />

die Einrichtung.<br />

Oft nicht gleich in einem Aufnahmegespräch,<br />

sondern im<br />

Laufe der Zeit, sobald Situationen<br />

eintreten, die <strong>für</strong> Eltern neu und<br />

ungewohnt sind. Umso wichtiger<br />

ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

und ausreichend Zeit<br />

<strong>für</strong> die Eingewöhnung von Eltern<br />

und Kind. (Wir empfehlen dazu<br />

auch das Interview aus <strong>Pädagogik</strong><br />

<strong>für</strong> Dich „Echt besonders“<br />

5-<strong>2023</strong> mit Anja Cantzler.)<br />

16


Eltern<br />

Personalwechsel<br />

Verlässt eine pädagogische Fachkraft<br />

die Kita aus Altersgründen,<br />

wegen Umzug, Erkrankung oder<br />

anderen Gründen, fängt ein Rad<br />

an, sich in Bewegung zu setzen.<br />

Eltern und Kinder müssen nicht<br />

alle Umstände erfahren. Doch<br />

sie sollten so früh wie möglich<br />

über den Wechsel der Bezugsperson<br />

informiert werden. Hier<br />

habe ich auch die Erfahrung<br />

machen dürfen: Kinder leben den<br />

Augenblick und nicht das, was<br />

später sein wird. Für die Kinder<br />

ist der Abschied ein „so ist das“.<br />

Sie nehmen es an. Selten fragt<br />

ein Kind nach dem „wieso“. Bei<br />

Eltern ist das anders. Sie erleben<br />

einen Personalwechsel aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven.<br />

Schnell tauchen Unsicherheiten<br />

und Fragen auf:<br />

→ Gibt es beim heutigen Personalmangel<br />

eine neue Fachkraft?<br />

→ Wie wird die neue Fachkraft<br />

sein?<br />

→ Wird sie/er mein Kind auch<br />

liebevoll begleiten?<br />

→ Wie wird die Zusammenarbeit<br />

zwischen uns sein?<br />

→ Ist sie/er gut <strong>für</strong> mein Kind?<br />

→ Können die Stärken und<br />

Schwächen meines Kindes<br />

gesehen, angenommen und<br />

gefördert werden?<br />

In einem Vorgespräch mit einer<br />

Kita-Mutter zu diesem Artikel<br />

äußerte sie, dass sie ihrem Kind<br />

mehr Kompetenzen zutraut, den<br />

Verlust einer gewohnten Bezugsperson<br />

gut zu kompensieren, als<br />

sich selbst. Sie sieht bei sich die<br />

Gefahr, die beiden Fachkräfte zu<br />

vergleichen. Das bedeutet <strong>für</strong><br />

dich als „Gehende“, dass du dich<br />

In den Karaffen können verschiedene Fruchtsäfte oder Wasser mit unterschiedlichen Brausemischungen<br />

sein.<br />

bestenfalls positiv über Nachfolgende<br />

äußerst oder den Eltern<br />

zumindest Mut zusprichst.<br />

Nichts geht über Vertrauen<br />

Abschiede von Kolleginnen und<br />

Kollegen, die Kinder und Eltern in<br />

einen Trauerprozess fallen lassen,<br />

erfordern oft mehr Begleitung<br />

und Feingefühl von den verbleibenden<br />

Fachkräften. Wir hatten<br />

dazu folgende Situation: Eine Kollegin,<br />

die ein wichtiger Anker <strong>für</strong><br />

ein Kind war, hat die Einrichtung<br />

gewechselt. Dieses Kind hat sich<br />

während der Abschiedsfeier nicht<br />

von der Kollegin verabschiedet.<br />

Es sah sie mit großen Augen an,<br />

konnte jedoch nicht zu ihr gehen.<br />

Sie gab ihm diesen Freiraum. Als<br />

das Kind nachmittags abgeholt<br />

wurde, konnte es nicht nach Hause<br />

gehen und hat viel geweint.<br />

Ich habe mich zu ihm gesetzt, es<br />

in den Arm genommen, die Situation<br />

benannt. Ich habe dem Kind<br />

angeboten der Erzieherin ein Bild<br />

zu malen und ich schicke es ihr<br />

zu. Diese Möglichkeit reichte. Das<br />

Kind atmete hörbar aus, nahm<br />

seine Tasche und ging hüpfend<br />

an der Hand seiner Mutter aus<br />

der Kita. Das Bild hat es nicht gemalt,<br />

doch die Möglichkeit, es zu<br />

tun, war ein großer Trost.<br />

Praxistipp<br />

Wenn unsere Kinder in die Schule<br />

kommen, feiern wir dies mit<br />

einem Abschiedstrunk. Ein Trunk,<br />

den es nur einmal im Leben gibt.<br />

Dazu gibt es vier besonders beschriftete<br />

Karaffen (Kraft, Freunde,<br />

ein paar Tränen, Freude) mit<br />

verschieden farblichen Getränken<br />

darin. Jedes Kind gießt sich aus<br />

allen Karaffen etwas in sein Glas.<br />

Dann trinken die Kinder ihren<br />

Abschiedstrunk. Das ist <strong>für</strong> viele<br />

das Highlight der Kita-Zeit. Und<br />

mit diesem fröhlichen Gesicht<br />

gehen die Kinder in einen neuen<br />

spannenden Lebensabschnitt.<br />

Vielleicht können die Eltern auch<br />

einen Schluck dieses Getränkes<br />

brauchen <strong>–</strong> lade sie doch einfach<br />

dazu ein.<br />

Vanessa Pivit ist Erzieherin und<br />

Trauerbegleiterin. Sie bietet Einzelcoachings<br />

und Vorträge zu verschiedenen<br />

Bereichen der Trauer an.<br />

www.trauerbegleitung-pivit.de<br />

17


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Re-Start<br />

Veränderungen im Team betreffen auch dich<br />

von Angelika Kirn<br />

Die Zeiten der beständigen<br />

Zusammenarbeit mit den immer<br />

gleichen Kolleginnen und<br />

Kollegen werden immer seltener.<br />

Fluktuationen in Teams<br />

sind häufig. Das bedeutet <strong>für</strong><br />

dich, dass du dich auf neue<br />

Menschen einlassen, neue<br />

Arbeitsweisen akzeptieren und<br />

deinen Fokus auf bestimmte<br />

Arbeitsabläufe immer wieder<br />

anpassen musst.<br />

Zwischen auf Wiedersehen und<br />

Lebewohl liegen Meilensteine.<br />

Jedes Teammitglied hinterlässt<br />

Spuren bei jedem<br />

Kind, im Team, bei den<br />

Familien sowie beim<br />

Träger. Denn jede Zusammenarbeit,<br />

ganz egal<br />

wie lange sie dauerte, ist<br />

eine Erfahrung, prägt und wird<br />

Teil deiner Biografie und auch<br />

der der anderen Person. War die<br />

gemeinsame Zeit mit positiven,<br />

wunderbaren und pädagogisch<br />

erlebnisreichen Momenten gesät,<br />

dann fällt der Abschied oft<br />

allen schwer. Gleichzeitig gibt es<br />

Arbeitsverhältnisse, bei denen<br />

alle Seiten froh über ein Ende<br />

sind.<br />

Welche Gründe auch immer <strong>für</strong><br />

einen Abschied stehen, du bist<br />

Profi und daher heißt es, professionell<br />

zu arbeiten und den<br />

Übergang <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />

wertschätzend zu gestalten. Kinder<br />

und Erwachsene haben ein<br />

Recht, sich auf die bevorstehende<br />

oder akute Trennung einzustellen.<br />

Jeder Abschied beinhaltet eine<br />

gewisse Unsicherheit, da man<br />

den gewohnten täglichen Ablauf<br />

verlässt und <strong>für</strong> alle etwas Neues,<br />

Unbekanntes beginnt. Nicht <strong>für</strong><br />

jeden, ob groß oder klein, sind<br />

Veränderungen im Tagesrhythmus<br />

einfach, deshalb braucht es<br />

eine klare Linie beim Abschied.<br />

Bewahre Haltung<br />

Auch in schwierigen Momenten<br />

Haltung zu bewahren, ist<br />

nicht einfach. Denn manchmal<br />

sehnt man den Abschied eines<br />

Teammitglieds geradezu<br />

herbei. Dies kann beispielsweise<br />

der Fall sein,<br />

wenn jemand im Team<br />

<strong>für</strong> Aufruhr gesorgt hat,<br />

dieser Mensch dir persönlich<br />

unsympathisch ist oder du<br />

dich in dessen Beisein unsicher<br />

fühlst oder wenn es gar übergriffiges<br />

Verhalten gegenüber<br />

Kindern und Kolleginnen und<br />

Kollegen gab.<br />

Emotionsregulation<br />

Viele Gefühle kommen ins Spiel,<br />

wenn ein Abschied bevorsteht.<br />

Wie kannst du diese Emotionen<br />

regeln? Was auch<br />

immer der Auslöser <strong>für</strong><br />

ein Ausscheiden eines<br />

Teammitglieds ist, frage<br />

dich stets, welche Emotionen<br />

dieser Abschied in dir<br />

auslöst und warum. Mit deinen<br />

Antworten wirst du dir klarer<br />

darüber, was du brauchst, um die<br />

Situation zu verarbeiten.<br />

Eine wichtige Frage in diesem<br />

Zusammenhang ist immer der<br />

Grund <strong>für</strong> den Ausstieg:


Fachkräfte<br />

bildfunktion <strong>für</strong> die Kinder, Eltern<br />

und auch <strong>für</strong> Auszubildende.<br />

Tipp:<br />

Nimm dir die Zeit, die du<br />

brauchst, um eine Situation zu<br />

verstehen, tausche dich dazu<br />

auch mit Kolleginnen und Kollegen<br />

aus und sprich bestenfalls<br />

mit dem Teammitglied,<br />

das euch verlässt.<br />

Den Abschied mitgestalten<br />

Bereitest du mit dem Team und<br />

den Kindern ein gemeinsames<br />

Abschiedsgeschenk vor, hilft das<br />

allen, die Geschehnisse gemeinsam<br />

zu verarbeiten. So kann ein<br />

hoffnungsfrohes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

entstehen, es verbindet<br />

die Gruppe und <strong>für</strong> die gehende<br />

Person ist es ein wohltuender<br />

Abschluss mit Herzenswärme.<br />

Ein gemeinsames Lied<br />

Sofern ihr den Abschied planen<br />

und organisieren könnt, ist ein<br />

selbst gedichtetes, gemeinsames<br />

Lied eine gute Gelegenheit,<br />

gemeinsame Augenblicke auf besondere<br />

Weise Revue passieren<br />

zu lassen. Beim Singen lassen sich<br />

Emotionen oft einfacher im Griff<br />

behalten, was allen Beteiligten<br />

helfen kann.<br />

Wir sagen jetzt auf Wiedersehen<br />

(Melodie: Häschen in der Grube)<br />

1. Wir sagen jetzt Auf Wiedersehen,<br />

Servus, Tschüss und Dankeschön.<br />

Ciao, Pfiade, Auf Wiedersehen.<br />

Es war mit dir so wunderschön,<br />

nun müssen wir auseinandergehen.<br />

Kinder klatscht,<br />

Kinder klatscht,<br />

Kinder klatscht!<br />

2. Wir haben viel mit dir gespielt,<br />

gesungen (gereimt, gelesen, getanzt,<br />

geredet…) und (auch) gelacht,<br />

gesungen und gelacht.<br />

Du hast uns immer Freude gebracht,<br />

mit dir hat alles Spaß gemacht!<br />

Kinder stampft,<br />

Kinder stampft,<br />

Kinder stampft!<br />

3. Die größten Stürme erlebten wir,<br />

mit jeder Träne kamen wir zu dir,<br />

mit jeder Träne kamen wir zu dir.<br />

Geholfen hast du jedem Kind,<br />

jetzt alle wir beisammen sind.<br />

Kinder hüpft,<br />

Kinder hüpft,<br />

Kinder hüpft!<br />

4. Nun wünschen wir dir ganz viel<br />

Glück,<br />

Gesundheit und ein Kuchenstück,<br />

denke oft an uns zurück.<br />

Es war eine zauberhafte Zeit,<br />

doch nun ist es so weit.<br />

Kinder winkt,<br />

Kinder winkt,<br />

Zum Abschied: winkt!<br />

Angelika Kirn ist Erzieherin,<br />

Praxisanleitung mit den<br />

Schwerpunkten Partizipation und<br />

Vorschularbeit sowie<br />

Dozentin.<br />

www.wir-bauen-bruecken.com.<br />

19


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Weil wir nur als Gemeinschaft<br />

etwas verändern können<br />

Warum Kooperationen mit den Kita-Fachkräfteverbänden wichtig sind<br />

von Marion Bischoff<br />

Als ich vor knapp drei Jahren<br />

die ersten Fachkräfteverbände<br />

kontaktierte, war ich voller<br />

Euphorie <strong>für</strong> meine, unsere<br />

Idee, Kooperationen zu starten,<br />

die natürlich eine Werbung <strong>für</strong><br />

uns sein würden. Doch das war<br />

<strong>für</strong> mich gar nicht der Hauptgrund.<br />

Vielmehr hätte ich mir<br />

schon zu meiner aktiven Zeit<br />

als Erzieherin und Kita-Leitung<br />

gewünscht, dass es solche<br />

Verbände gibt. Auch vor zehn,<br />

fünfzehn und zwanzig Jahren<br />

gab es schon Situationen, in<br />

denen man <strong>–</strong> ja, auch ich <strong>–</strong> hätte<br />

„Nein“ sagen müssen.<br />

Letztlich baden die Pädagoginnen<br />

und Pädagogen, die heute im<br />

Dienst stehen, all die Verfehlungen<br />

aus, die wir in Jahrzehnten<br />

zuvor zugelassen haben. Ich<br />

erinnere mich gut an eine Kollegin,<br />

die nach Dienstschluss wie<br />

selbstverständlich ein Kind immer<br />

mal wieder mit zu sich nach<br />

Hause genommen hat, damit<br />

die Eltern zum Abholen nicht so<br />

einen Stress haben … Der Vater<br />

des Kindes war selbst schon Kita-<br />

Kind bei ihr und klar hat man da<br />

oft eine besondere Verbindung.<br />

Über mögliche juristische Nachteile<br />

bei einem Unfall, einem Fehler<br />

ihrerseits, einer allergischen<br />

Reaktion, wenn das Kind wieder<br />

Kranke Kinder brauchen Ruhe und Erholung,<br />

die sie in der Kita nicht in passendem Maß<br />

bekommen können.<br />

mal bei ihr isst, wurde in keiner<br />

Weise nachgedacht.<br />

Ebenso erinnere ich mich daran,<br />

dass ein verschnupftes Kind<br />

selbstredend in der Kita blieb,<br />

man auch bei Fieber noch überlegte,<br />

ob man den Eltern ein<br />

früheres Abholen zumuten kann,<br />

oder ob man sich den Läusebefall<br />

auf dem Kinderkopf vielleicht nur<br />

einbildet.<br />

Um ehrlich zu sein, war vieles sicherlich<br />

herzlich und gut gemeint.<br />

Doch professionell war es nicht<br />

(immer). Damit Professionalität in<br />

unseren Kitas immer mehr Einzug<br />

halten kann, braucht es klare<br />

Regeln und Grenzen. Und wir<br />

brauchen Arbeitssituationen, die<br />

zum Wohle des Kindes gestaltet<br />

sind. Dazu gehören ein passendes<br />

Raumangebot, eine gute<br />

Personalausstattung, sinnvolle<br />

Dienstpläne und Einsatzzeiten<br />

Baden-Württemberg<br />

Email: Info@verband-kitafachkraefte-bw.de<br />

https://verband-kitafachkraefte-bw.de<br />

Bayern<br />

E-Mail: info@verband-kitafachkraefte-bayern.de<br />

https://www.verband-kitafachkraefte-bayern.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

E-Mail: info@kitafachkraefteverband-rlp.de<br />

https://kitafachkraefteverband-rlp.de<br />

Saarland<br />

E-Mail: Verband@kita-fachkraefte-saar.de<br />

https://www.kita-fachkraefte-saar.de/<br />

Hessen<br />

E-Mail: kfvhessen@gmail.com<br />

https://kfvhessen.org<br />

Niedersachsen-Bremen<br />

E-Mail: info@kitafachkraefte-niedersachsen-bremen.de<br />

https://www.kfkv-niedersachsen-bremen.de<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt<br />

E-Mail: kontakt@verband-kitafachkraefte-s-sa.de<br />

https://verband-kitafachkraefte-s-sa.de<br />

Thüringen<br />

E-Mail: info@kita-fkv-th.de<br />

https://www.kita-fachkraefteverband-thueringen.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

E-Mail: vorsitz@kitafachkraefteverband-nrw.de<br />

https://kitafachkraefteverband-nrw.de<br />

20


Kita-Fachkräfteverbände<br />

und kein „Wunschkonzert“ <strong>für</strong><br />

Eltern und Gesellschaft, das die<br />

Politik kreiert und dem der aktuelle<br />

Kita-Alltag entgegensteht.<br />

Zukunft braucht Veränderung<br />

Politische Entscheider müssen<br />

ihre Ideen viel öfter und eigentlich<br />

dauerhaft mit den Menschen<br />

aus der Praxis absprechen. Dazu<br />

gehören Plenumssitzungen mit<br />

Mitgliedern der Fachkräfteverbände,<br />

die aus dem Kita-Alltag<br />

berichten können. Als Bundesministerin<br />

oder Landesminister<br />

kennt man sicherlich die Situation<br />

im Plenarsaal. Aber wie es ist,<br />

wenn sich am Morgen zwei Mitarbeitende<br />

der Kita krankmelden<br />

und eigentlich ein Waldausflug<br />

geplant war, das wissen sie nicht.<br />

Ich werfe das nicht vor, denn<br />

es gehört eben nicht zum Alltag<br />

der Politik. Umso wichtiger ist<br />

es, in den Dialog zu treten, sich<br />

Meinungen aus der Praxis anzuhören<br />

und damit zu arbeiten. Es<br />

geht dabei nicht um individuelle<br />

Wünsche aus Einrichtung A oder<br />

B, sondern um flächendeckende<br />

Veränderungen, die einen sinnvollen<br />

Mindeststandard sichern.<br />

Darüber hinaus sind die Träger in<br />

der Pflicht, bestmögliche Lernorte<br />

zu gestalten.<br />

Aber wenn man bundesweit hört,<br />

dass sich Fachkräfte eine bessere<br />

Personalausstattung, mehr Zeit<br />

<strong>für</strong> Vor-/Nachbereitung, Leitungsfreistellungen<br />

und die finanziellen<br />

und zeitlichen Ressourcen<br />

<strong>für</strong> gute Fortbildung wünschen,<br />

dann denke ich: Liebe Politiker<br />

und Politikerinnen, HIER könnt<br />

ihr ansetzen. Schafft Kitas, in<br />

denen ihr den „Perfekt-Zustand“<br />

kreiert, und betrachtet deren<br />

Entwicklung über mehrere Jahre.<br />

Ihr werdet sehen, dass dadurch<br />

die Personalnot sinkt und sich<br />

die Bildungs- und Bindungsarbeit<br />

der Elementarpädagogik positiv<br />

auf das ganze Leben der Kinder<br />

auswirkt. So bilden wir die Generation<br />

der Zukunft aus zu sozial<br />

starken, gesellschaftsfähigen,<br />

entscheidungsfreudigen, demokratischen<br />

und bildungsnahen<br />

Erwachsenen. In einer solchen<br />

Gesellschaft wollen wir doch alle<br />

leben, oder?<br />

Zugleich müssen die Qualitätskriterien<br />

meiner Meinung nach<br />

erhöht werden, wir brauchen<br />

Menschen in diesen Jobs, die<br />

begeistert und motiviert sind, die<br />

in ihrem Beruf eine BeRUFung<br />

sehen und <strong>für</strong> die Engagement<br />

kein Fremdwort ist. Jammerer<br />

und Nörgler, Demotivatoren und<br />

Wüteriche haben in der Arbeit<br />

mit Menschen nichts zu suchen.<br />

Auch hier<strong>für</strong> braucht es Klarheit<br />

und Mut zum „Nein“.<br />

Eine Selbstverständlichkeit<br />

Die Ideen der Kita-Fachkräfteverbände<br />

zu unterstützen, bedeutet<br />

<strong>für</strong> uns als Fachmagazin,<br />

dass man als Mitglied eines mit<br />

uns kooperierenden Verbandes<br />

Sonderkonditionen erhält bei der<br />

Buchung von Seminaren/Webinaren,<br />

beim Abo unseres Fachmagazins,<br />

den pädagogischen<br />

Fachtagen, ja sogar Rabatt, wenn<br />

du als Mitglied ein Teamseminar<br />

buchst. Wir möchten damit all<br />

diejenigen unterstützen, die sich<br />

ehrenamtlich engagieren, die<br />

ihre Stimme erheben und nicht<br />

einfach weitermachen wie bisher.<br />

Deswegen ist es <strong>für</strong> uns eine<br />

Selbstverständlichkeit, diesen<br />

Ist in der Plenarsitzung jemand krank, können<br />

die anderen trotzdem arbeiten. In der<br />

Kita ist das anders.<br />

Weg zu gehen, und wir freuen<br />

uns, wenn sich neben den Verbänden<br />

aus Baden-Württemberg,<br />

Niedersachsen-Bremen, Sachsen/<br />

Sachsen-Anhalt und Nordrhein-<br />

Westfalen irgendwann weitere<br />

Verbände entscheiden, als Goodie<br />

<strong>für</strong> ihre Mitglieder die Zusammenarbeit<br />

mit uns zu intensivieren.<br />

Gemeinsam können wir viel erreichen.<br />

Davon bin ich überzeugt.<br />

Bist du schon Mitglied im Verband<br />

deines Bundeslandes?<br />

Wenn nicht, ändere es doch<br />

gleich. Wir haben hier die Kontaktdaten<br />

<strong>für</strong> dich zusammengestellt.<br />

Marion Bischoff ist Kommunikationstrainerin<br />

und unterstützt<br />

pädagogische Fachkräfte und<br />

Teams in Teamentwicklung,<br />

Alltagsmanagement u.v.m.<br />

Das abwechslungsreiche<br />

Fortbildungsprogramm findest<br />

du unter<br />

www.wir-bauen-bruecken.com<br />

21


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Schätze finden statt Fehler suchen<br />

Jahresrückblick mal anders<br />

von Anja Cantzler<br />

Mit dem Ende des Jahres nähert<br />

sich der Zeitpunkt, an dem<br />

viele von uns auf das vergangene<br />

Jahr zurückblicken und<br />

Bilanz ziehen. Viele Medien<br />

berichten hierbei vermehrt<br />

über Krisen und Katastrophen.<br />

Dabei geht der Blick auf<br />

das Positive im Jahr verloren.<br />

Schnell und nachhaltig entsteht<br />

der Eindruck, dass alles ganz<br />

schwer und schrecklich war.<br />

Und mal Hand aufs Herz: Wie<br />

oft denkst du selbst eher an<br />

die Dinge und Situationen, die<br />

schiefgelaufen sind und bei<br />

denen du unzufrieden warst?<br />

Die schlechte Nachricht: Du<br />

bist damit nicht alleine. Die gute<br />

Nachricht: Du bist damit nicht<br />

alleine.<br />

Warum erinnern wir uns an viele<br />

negative Erfahrungen und Erlebnisse<br />

viel intensiver? Ein Grund<br />

da<strong>für</strong> ist der sogenannte Negativitätseffekt,<br />

der Negativity Bias,<br />

Wie stark ist der Negativitätseffekt bei dir ausgeprägt?<br />

mit dem wir evolutionsbedingt<br />

ausgestattet sind. Dieser Effekt<br />

hatte eine wichtige Funktion <strong>für</strong><br />

das Leben und Überleben unserer<br />

Vorfahren. Er trug dazu bei, dass<br />

negative Situationen, z. B. der<br />

Kontakt zu gefährlichen Raubtieren<br />

und Situationen, vermieden<br />

wurden. Diese Vermeidung trug<br />

somit bedeutsam zum Fortbestehen<br />

unserer Spezies bei. Die<br />

Aufmerksamkeit auf mögliche<br />

negative Erfahrungen war zu<br />

Urzeiten somit wichtiger als die<br />

Beschäftigung mit positiven Situationen.<br />

Und ebendiese Konditionierung<br />

hat sich in der DNA des<br />

Menschen eingespeichert.<br />

Deshalb scannen wir auch heute<br />

noch unsere Umwelt nach negativen<br />

und bedrohlichen Situationen<br />

ab. Die Erfahrungen gelangen mit<br />

all ihren emotionalen und körperlichen<br />

Färbungen in unser Gedächtnis.<br />

Negative Eindrücke und<br />

Erlebnisse aktivieren das Stresshormon<br />

Cortisol. Die Amygdala<br />

(Emotionsgehirn) wird daraufhin<br />

buchstäblich mit Gefühlen überschüttet<br />

und gleichzeitig wird<br />

das Hirnareal des Hippocampus<br />

(Denkgehirn) geschwächt. Unser<br />

Stammhirn (Sensorisches Gehirn)<br />

ist nun in absoluter Alarmbereitschaft.<br />

Unser ganzer Körper<br />

konzentriert sich auf mögliche<br />

Gefahren.<br />

Dies war <strong>–</strong> wie gesagt <strong>–</strong> lange<br />

Zeit <strong>für</strong> das Überleben der Menschen<br />

entscheidend, führt aber<br />

heute zu unnötigem Leid, wenn<br />

das Warnsystem auch in Situationen<br />

dauerhaft aktiviert ist, die<br />

nicht lebensbedrohlich sind oder<br />

die eher eine Bedrohung auf der<br />

sozialen und zwischenmenschlichen<br />

Ebene bedeuten. Wir laufen<br />

gewissermaßen die meiste Zeit<br />

mit einer Gefahrenbrille auf der<br />

Nase und einer Sirene auf dem<br />

Kopf durch die Gegend. Das Ergebnis<br />

ist: Dauerstress in seinen<br />

unterschiedlichen Facetten und<br />

Auswirkungen.<br />

Eine Einladung zum<br />

Perspektivwechsel<br />

Egal ob wir das Weltgeschehen,<br />

unser Privat- und Familienleben<br />

oder unser Berufsleben betrachten,<br />

häufig fokussieren wir dabei<br />

eher die Fehler und unerfüllten<br />

Ziele. Die Kita-Welt ist tatsächlich<br />

gerade sehr herausfordernd und<br />

es gibt viel zu bemängeln. Es gibt<br />

bestimmt vieles, was nicht gut<br />

läuft bzw. gelaufen ist und was<br />

du gerne ändern möchtest. Wenn<br />

du dich hierbei immer wieder<br />

22


Kitaleitung<br />

Erstelle gemeinsam mit deinem<br />

Team beispielsweise eine Pinnwand,<br />

auf der die Meilensteine<br />

des vergangenen Jahres festgehalten<br />

werden. Visualisiert die<br />

erreichten Ziele und Fortschritte,<br />

um sie immer wieder vor Augen<br />

zu haben. Das gibt Kraft und Mut<br />

<strong>für</strong> den Start ins neue Jahr.<br />

Wenn ihr im Team digitale Methoden<br />

bevorzugt, könnt ihr dies<br />

mit geeigneten Tools wie zum<br />

Beispiel mit miro, mentimeter<br />

oder padlet umsetzen.<br />

Das Bewusstsein verändert sich, wenn du Erfolge sichtbar machst.<br />

auf das Negative konzentrierst,<br />

versperrst du dir den Blick <strong>für</strong> das<br />

Schöne und Positive, das ganz<br />

nebenbei auch stattfindet oder<br />

stattgefunden hat.<br />

Genau diese schönen Erlebnisse<br />

und Begegnungen brauchen Beachtung.<br />

Sie sind es wert, auch<br />

ohne Schönfärberei gewürdigt<br />

und gefeiert zu werden.<br />

Ich lade dich zu einem besonderen<br />

Perspektivwechsel ein. Lass<br />

uns gemeinsam Schätze finden,<br />

statt Fehler zu suchen, und die<br />

entdeckten Freuden und Erfolge<br />

gebührend feiern. Am besten<br />

nimmst du dabei dein Team direkt<br />

mit auf diese Entdeckungsreise.<br />

Los gehts<br />

Beginne euren Jahresrückblick<br />

zunächst einmal mit einer positiven<br />

Grundatmosphäre. Mache<br />

es dir mit deinem Team gemütlich,<br />

z. B. mit warmen Getränken<br />

und leckerem Gebäck. Starte mit<br />

einer zwanglosen Plauderrunde,<br />

in der ihr euch an all das Positive<br />

aus dem zurückliegenden Jahr<br />

erinnert:<br />

→ Ein Kind, das besondere Fortschritte<br />

gemacht hat,<br />

→ wie die Eltern euch in einer<br />

schwierigen Personalsituation<br />

unterstützt haben,<br />

→ das gelungene Sommerfest,<br />

wo alle viel Spaß hatten,<br />

→ eine gewinnbringende<br />

Fortbildung,<br />

→ der abgeschlossene<br />

Anbau,<br />

→ eine überwundene<br />

Durststrecke,<br />

→ die erfolgreiche Re-Zertifizierung<br />

etc.<br />

Betrachtet ganz individuell auf<br />

euer Team und eure Einrichtung<br />

zugeschnitten die guten Dinge<br />

des vergangenen Jahres.<br />

Erfolge sichtbar machen<br />

Findet eine sichtbare Form,<br />

um eure Erfolge zu würdigen.<br />

Schreibt alles auf kleine bunte<br />

Zettel, z. B. auf die gelben alles,<br />

was euer Team betrifft, grün <strong>für</strong><br />

die pädagogische Arbeit mit den<br />

Kindern, blau <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit den Familien, …<br />

Erfolge gemeinsam reflektieren<br />

Wenn alle wesentlichen Begegnungen,<br />

Fortschritte und Erfolge<br />

dokumentiert sind, nehmt euch<br />

als Team Zeit, um gemeinsam<br />

darüber zu reflektieren. Teilt euch<br />

in entspannter Runde gegenseitig<br />

mit, wie ihr euch gerade fühlt,<br />

wenn ihr auf die positiven Seiten<br />

eurer Arbeit schaut. Jedes<br />

Teammitglied überlegt<br />

sich, welche Erinnerung es<br />

als etwas ganz Besonderes<br />

mit ins neue Jahr nehmen<br />

möchte.<br />

Gibt es etwas, was ihr auch mit<br />

den Kindern oder Eltern teilen<br />

möchtet oder wo<strong>für</strong> ihr euch<br />

rückblickend bei den Familien<br />

bedanken wollt? Dann überlegt,<br />

welche Möglichkeiten und Ideen<br />

es gibt, auch dies weiterzugeben.<br />

Mit den Kindern auf Schatzsuche<br />

gehen<br />

Wir wissen alle, wie gut es tut,<br />

gemeinsam auf Gelungenes zu<br />

schauen. Warum nicht auch einmal<br />

gemeinsam mit den Kindern<br />

diesen positiven Jahresrückblick<br />

machen? Nehmt Fotos aus dem<br />

23


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Bist du bereit <strong>für</strong> einen positiven Start?<br />

zurückliegenden Jahr mit in die<br />

Gesprächsrunden oder blättert<br />

gemeinsam mit einem oder mehreren<br />

Kindern durch die Portfoliomappen.<br />

Ermutige die Kinder, ihr<br />

eigenes Geschafftes zu benennen<br />

und stolz darauf zu sein. Gibt es<br />

eine besondere Freundschaft,<br />

die dem Kind wichtig ist? Hat es<br />

etwas Besonderes dazugelernt?<br />

Was hat ihm viel Spaß gemacht?<br />

Je nach Alter werden die erinnerten<br />

Momente ganz unterschiedlich<br />

sein. So oder so erfährt das<br />

einzelne Kind einen Moment der<br />

besonderen Wertschätzung, Anerkennung<br />

und Aufmerksamkeit.<br />

Vielleicht möchte das ein oder<br />

andere Kind hierzu auch seine<br />

ganz eigene Portfolioseite gestalten,<br />

um das zurückliegende Jahr<br />

in der Kita in ganz besonderer<br />

Erinnerung zu behalten.<br />

Wem das alles zu viel <strong>für</strong> die<br />

Weihnachtszeit erscheint, kann<br />

mit diesem Jahresrückblick auch<br />

sehr gut im Januar in das Neue<br />

Jahr starten.<br />

So oder so ermöglicht ein Jahresrückblick<br />

unter dem Motto<br />

„Schätze finden statt Fehler<br />

suchen“, die erreichten Erfolge zu<br />

würdigen, das Selbstbewusstsein<br />

aller zu stärken und eine positive<br />

Atmosphäre zu schaffen. Durch<br />

den positiven Blick auf das, was<br />

war, das Sichtbarmachen von<br />

Erreichtem und die gemeinsame<br />

Reflexion darüber wird eine Plattform<br />

geschaffen, um die Erfolge<br />

einzelner und aller zusammen zu<br />

würdigen.<br />

Den Erfolg im Team gebührend<br />

feiern<br />

Plant eine Erfolgsfeier, um die<br />

vielen kleinen gefundenen Erlebnis-<br />

und Erfolgsschätze am<br />

Ende des Jahres angemessen zu<br />

würdigen. Dies kann eine kleine<br />

Veranstaltung in der Kita oder<br />

eine größere Feier außerhalb sein.<br />

Vergesst nicht, das Engagement<br />

und die Arbeit des Gesamtteams<br />

zu ehren. Eine solche Feier stärkt<br />

das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und ermutigt alle Beteiligten,<br />

auch in Zukunft ihr Bestes zu<br />

geben. Vielleicht habt ihr ja auch<br />

Lust mit den Kindern und/oder<br />

den Eltern eine kleine Feier zu<br />

veranstalten.<br />

Und wenn du niemanden davon<br />

überzeugen kannst, mit dir zu feiern?<br />

Dann feiere dich selbst. Du<br />

hast es dir verdient. Finde deine<br />

Schätze und freue dich darüber.<br />

Einen positiven Start ins<br />

neue Jahr<br />

Schätze finden statt Fehler<br />

suchen ist eine positive Herangehensweise,<br />

die den Fokus auf<br />

das Gute lenkt und das Wachstum<br />

und die Entwicklung aller<br />

Beteiligten fördert. Als Kita-Leitung<br />

und auch als pädagogische<br />

Fachkraft hast du die Möglichkeit,<br />

diese Perspektive zu vermitteln<br />

und eine Kultur der Wertschätzung<br />

und Würdigung zu etablieren.<br />

Nutze den Jahresrückblick,<br />

um Geschafftes und Geleistetes<br />

wahrzunehmen und anzuerkennen.<br />

Dadurch entsteht ein positives<br />

und ermutigendes Umfeld <strong>für</strong><br />

dich und dein Team. Eine Atmosphäre,<br />

die ihr an die Kinder und<br />

ihre Familien weitergeben könnt.<br />

Lenken wir den Blick auf unsere<br />

Schätze und Erfolge, können wir<br />

gemeinsam die Bildungswelt verändern.<br />

Eine Bildungswelt, die auf<br />

das Positive schaut und stärkenund<br />

ressourcenorientiert ist.<br />

In diesem Sinne wünsche ich dir,<br />

deinem Team, den Kindern und<br />

ihren Familien eine inspirierende<br />

und erfüllende Schatzfindung.<br />

Anja Cantzler ist Weiterbildnerin,<br />

Coach (DGfC) und Supervisorin.<br />

www.coaching-cantzler.de<br />

24


Fachkräfte<br />

Vieles anders ...<br />

Der Kita<strong>–</strong>Alltag nach der Pandemie<br />

von Svenja Gleffe<br />

Guten Tag, mein Name ist<br />

Svenja Gleffe und ich bin Autorin<br />

<strong>für</strong> <strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich.<br />

Heute treffe ich mich mit Frau<br />

P. in einem Café. Frau P. ist<br />

Fachkraft <strong>für</strong> Inklusion. Sie<br />

arbeitet zurzeit Vollzeit in einer<br />

Kita. Dort betreut sie aktuell<br />

bis zu neun Kinder mit erhöhtem<br />

Förderbedarf.<br />

Frau P. hat gerade ihren Arbeitstag<br />

beendet. Wir setzen uns an<br />

einen ruhigen Platz im Café. Im<br />

Vorfeld habe ich Frau P. bereits<br />

von dem Inhalt des Interviews<br />

berichtet.<br />

<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich: Frau P. vielen<br />

Dank im Vorfeld da<strong>für</strong>, dass Sie sich<br />

Zeit <strong>für</strong> das Interview genommen<br />

haben.<br />

Frau P.: Ich habe dem Interview<br />

gerne zugestimmt. Als ich gefragt<br />

wurde, ob ich Interesse daran<br />

hätte, aus meinem Alltag in der<br />

Kita zu berichten, habe ich mich<br />

gefreut. Aber ich muss zugeben,<br />

dass ich ebenso aufgeregt war.<br />

Sowas macht man schließlich<br />

nicht jeden Tag. Aber ich freue<br />

mich, über das Thema „Post-Corona“<br />

zu berichten.<br />

PfD: Hat die Pandemie Ihrer Meinung<br />

nach nachhaltige und bereits<br />

spürbare Auswirkungen auf Ihren<br />

beruflichen Alltag? Wenn ja, welche?<br />

Frau P.: Ja, da fällt mir sofort die<br />

Elternarbeit ein. Sie ist nicht mehr<br />

so, wie vor der Pandemie.<br />

Im Alltag merkt man schon, dass<br />

die Hemmschwelle größer geworden<br />

ist, auf die Eltern zuzugehen<br />

und mit ihnen wieder ins<br />

Gespräch zu kommen. Auf mich<br />

macht es den Eindruck, als hätten<br />

wir es alle in der Corona-Zeit verlernt<br />

und müssten die Verbindung<br />

erst wiederherstellen. Den Eltern,<br />

fällt es genauso schwer, denke<br />

ich.<br />

Zwei Jahre keine Feste, Veranstaltungen,<br />

Elterngespräche oder<br />

-abende. Gerade <strong>für</strong> die Eltern,<br />

deren Kinder in der Pandemie-<br />

Zeit eingewöhnt wurden, ist es<br />

schwierig gewesen, eine vertraute<br />

Kommunikation aufzubauen.<br />

Mir ist außerdem aufgefallen,<br />

dass die Eltern bei Anzeichen von<br />

Krankheit ihre Kinder schneller<br />

und öfter zu Hause lassen. Das<br />

finde ich sehr <strong>für</strong>sorglich uns Erzieherinnen<br />

und Erziehern gegenüber,<br />

aber zugleich finde ich es<br />

bemerkenswert, wie die Familien<br />

sich aktuell organisieren. Die<br />

Zeit der Pandemie hat uns alle,<br />

aber besonders die Familien mit<br />

Kindern, vor eine große Herausforderung<br />

gestellt.<br />

Eine weitere, wie ich finde, ebenfalls<br />

positive Auswirkung der<br />

Lockdown-Phase, sind die gut<br />

aufgearbeiteten Portfolios der<br />

Kinder. Während des Lockdowns<br />

war öfter Zeit, an den Mappen<br />

der Kinder zu arbeiten. Während<br />

des normalen Regelbetriebs ist<br />

daran kaum zu denken und der<br />

Begriff „Vorbereitungszeit“, nun<br />

in der Zeit des Personalmangels<br />

und hohen Krankenstandes, ein<br />

Fremdwort. Ebenso verändert<br />

haben sich die Feste und die Vorbereitungen.<br />

Die Eltern nehmen<br />

nicht mehr so häufig daran teil.<br />

PfD: Welche wertvollen Erfahrungen<br />

nehmen Sie aus der Corona-<br />

Zeit mit?<br />

Frau P.: Alles geht über die Elternarbeit.<br />

Dadurch, dass diese<br />

in der Corona-Zeit stark eingeschränkt<br />

war, verlor man den<br />

Überblick über aktuelle Familiensituationen.<br />

Auf Elternarbeit baut<br />

alles auf.<br />

Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben und<br />

sich auskurieren.<br />

PfD: Nach dieser Zeit bekommt das<br />

Wort „Selbst<strong>für</strong>sorge“ nochmal eine<br />

ganz andere Bedeutung.<br />

25


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Finden Sie, dass Sie und andere<br />

pädagogische Fachkräfte in Ihrem<br />

Umfeld mehr auf ihr Wohl achten<br />

als vor der Pandemie?<br />

Frau P.: Ja, ich erlebe es häufig,<br />

dass sich eine Kollegin oder ein<br />

Kollege bei einem Infekt krankmeldet.<br />

Ich ebenso.<br />

Auch der Schutz der Mitmenschen<br />

ist stärker in den Vordergrund<br />

gerückt. Früher ist man mit<br />

einem Infekt häufig zur Arbeit gegangen,<br />

solange man kein Fieber<br />

hatte. Im Nachhinein <strong>für</strong> mich totaler<br />

Quatsch. Mir selbst ging es<br />

oft danach noch viel schlechter,<br />

ich steckte meine Mitmenschen<br />

an und richtig arbeitsfähig war<br />

ich trotzdem nicht.<br />

Natürlich haben wir zurzeit auch<br />

in unserem Berufsfeld hohen<br />

Personalmangel. Aber meiner<br />

Meinung nach ist krank auf der<br />

Arbeit wie gar nicht auf der<br />

Arbeit.<br />

PfD: Wie sehen Sie die pädagogische<br />

Arbeit in der Kita im Vergleich<br />

zu der Zeit vor Corona?<br />

Frau P.: Vorher wurde alles als<br />

selbstverständlich angesehen.<br />

Ausflüge zum Beispiel. Es gehörte<br />

einfach zur Arbeit dazu. Heute<br />

freue ich mich darauf und<br />

sauge diese Momente<br />

noch intensiver auf.<br />

Vor Corona kamen die<br />

Berichte und Diagnosen<br />

der I-Kinder von<br />

den Eltern. Heute muss<br />

man noch oft daran erinnern.<br />

PfD: Was muss sich Ihrer Meinung<br />

nach ändern, damit die pädagogische<br />

Arbeit entlastet wird und eine<br />

Zukunft hat?<br />

Gemeinsame Ausflüge sind Teil einer viefältigen <strong>Pädagogik</strong>.<br />

Frau P.: Die Stellenangebote <strong>für</strong><br />

Erzieherinnen und Erzieher sollten<br />

attraktiver gestaltet werden.<br />

Gerade auch <strong>für</strong> die Erzieher. Wir<br />

brauchen Männer in den Kitas!<br />

Fortbildungen zu aktuellen<br />

Themen wie Inklusion, Freispielgestaltung<br />

und -begleitung und<br />

Praxisanleitung sollten vom Träger<br />

finanziert werden.<br />

Die Ausbildungspläne der Schulen<br />

müssen überarbeitet werden.<br />

Diese passen mit dem Ist-<br />

Zustand in den Kitas oft<br />

überhaupt nicht zusammen.<br />

Auch innerhalb<br />

der Ausbildung sollten<br />

schon Fortbildungen<br />

zu aktuellen Themen stattfinden,<br />

um den Auszubildenden<br />

Sicherheit <strong>für</strong> den Alltag in der<br />

Praxis zu geben.<br />

Aus meiner Erfahrung, wäre auch<br />

eine Überarbeitung der Richtlinien<br />

zur Einstellung von pädagogischen<br />

Fachkräften nötig, unter<br />

anderem auch, dass das Team bei<br />

den Neueinstellungen Mitspracherecht<br />

hat.<br />

PfD: Liebe Frau P., wir sind bereits<br />

am Ende unseres Interviews. Ich<br />

danke Ihnen herzlich <strong>für</strong> den ehrlichen<br />

Austausch. Ich wünsche Ihnen<br />

weiterhin viele schöne Momente<br />

bei Ihrer Arbeit und hoffe, dass das<br />

Interview <strong>für</strong> Sie ebenso angenehm<br />

war.<br />

Frau P.: Das war es. Ich bedanke<br />

mich ebenfalls und bin bereits auf<br />

die Ausgabe von <strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong><br />

Dich gespannt!<br />

Svenja Gleffe ist Fachkraft <strong>für</strong><br />

frühkindliche Bildungsberatung<br />

und Fachautorin.<br />

26


Kreativität<br />

Motivation durch Ruhe<br />

Reflektiert den Tag beenden<br />

von Marion Bischoff<br />

Um immer wieder neu motiviert<br />

und fokussiert arbeiten zu<br />

können, brauchst du Momente<br />

der Ruhe und Einkehr. Zeiten<br />

nur <strong>für</strong> dich. Ja, ich sehe dich<br />

schon müde abwinken und<br />

höre dich sagen: „Wann soll<br />

ich das denn noch machen?“<br />

Doch wenn du ehrlich bist, gibt<br />

es diese Zeiten. Wenn wir Zeit<br />

haben, die sozialen Medien zu<br />

durchstöbern, Kurznachrichten<br />

hin und her zu schicken, fernzusehen,<br />

dann haben wir auch<br />

Zeit, jeden Tag fünf Minuten in<br />

die Ruhe zu gehen.<br />

Diese fünf Minuten am Tag sind<br />

ein guter Anfang. Aus Erfahrung<br />

kann ich dir sagen: Dabei wird es<br />

nicht bleiben. Du spürst, dass sie<br />

dir guttun, und bald wird die Zeit,<br />

die du dir <strong>für</strong> dich nimmst, mehr<br />

werden.<br />

Ich habe hier einen praktischen<br />

Impuls <strong>für</strong> dich, der <strong>für</strong> den Einstieg<br />

in die Ruhe und Selbstreflexion<br />

gut geeignet ist. Selbstreflexion<br />

<strong>–</strong> noch so ein Wort, bei dem<br />

viele „lange Zähne“ bekommen.<br />

Dabei ist sie so enorm wichtig.<br />

Frag dich doch mal, wie oft du<br />

in den vergangenen Wochen zu<br />

dir selbst gesagt oder über dich<br />

gedacht hast: „Das habe ich nicht<br />

gut gemacht“ oder „Ich Blödmann“<br />

oder „Wie konnte ich nur<br />

so doof sein?“ Ich sehe dich jetzt<br />

direkt vor mir, wie du dir denkst,<br />

dass du solche oder ähnliche<br />

Dinge dachtest oder gar ausgesprochen<br />

hast. Jetzt überleg<br />

mal, wann du dir zuletzt dachtest:<br />

„Wow, das habe ich gut gemeistert“<br />

oder „Ich bin wirklich gut“<br />

oder ähnliches … grübelst du?<br />

Ich kann es mir vorstellen, denn<br />

auch mir ging es oft so. Und heute<br />

passiert es mir auch manchmal<br />

noch. Doch viel seltener, denn<br />

ich achte bewusst auf die guten<br />

Dinge und Erlebnisse des Tages.<br />

Jeden Abend betrachte ich rückblickend<br />

meinen Tag und frage<br />

mich, wo<strong>für</strong> ich heute dankbar<br />

bin. Es gibt Tage, da bin ich dankbar<br />

<strong>für</strong> eine Begegnung, bei der<br />

ich gelernt habe, dass ich so wie<br />

diese Person nie sein möchte.<br />

Oft bin ich dankbar <strong>für</strong> etwas,<br />

was ich fertiggestellt habe, <strong>für</strong> ein<br />

Gespräch, eine Idee usw. Jetzt<br />

möchtest du vermutlich wissen,<br />

wie ich das anstelle. Hier habe ich<br />

eine einfache Übung <strong>für</strong> dich:<br />

Die drei Steine<br />

Jeden Morgen, wenn ich mein<br />

Bett gemacht habe, lege ich<br />

drei Steine aufs Kopfkissen. Am<br />

Abend nehme ich jeden der Steine<br />

in die Hand und bestücke ihn<br />

mit Dankbarkeit, indem ich mir<br />

denke (oder es ausspreche):


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Next Level zu einer gelingenden<br />

Zusammenarbeit<br />

Umfragen bringen Einsicht<br />

von Anja Braekow<br />

Gäbe es keine Eltern, gäbe es<br />

keine Kinder. Würde es keine<br />

Kinder mehr geben, wären die<br />

Kitas unseres Landes überflüssig.<br />

Ein grauenvoller Gedanke.<br />

Eltern haben eine Funktion in<br />

der Kita, diese ist von großer<br />

Bedeutung. Sie spielen eine<br />

aktive und entscheidende Rolle<br />

im Leben ihrer Kinder und<br />

damit auch im Betrieb der Kita.<br />

Deswegen solltet ihr die Bedürfnisse<br />

und Erwartungen der<br />

Eltern ernst nehmen und sie<br />

aktiv in den Prozess der Qualitätsverbesserung<br />

einbeziehen.<br />

Regelmäßig stattfindende<br />

Elternumfragen sind eine Möglichkeit<br />

der Evaluation.<br />

Die gemeinsame Verantwortung<br />

<strong>für</strong> Erziehung und Bildung des<br />

Kindes wird in den Fokus genommen<br />

und nach und nach gefestigt.<br />

Schon weit vor der Eingewöhnung<br />

beginnt dieser Prozess.<br />

Im günstigsten Fall lädst du die<br />

Familien zu einem Infogespräch<br />

in die Kita ein, dabei können die<br />

ersten Fragen gestellt und besprochen<br />

werden. Die Mütter<br />

und Väter sind oftmals voller<br />

Ängste und Fragen, die pädagogischen<br />

Fachkräfte brauchen viel<br />

Zeit und Ruhe, um eine gute und<br />

stabile Grundlage <strong>für</strong> die weitere,<br />

oftmals langjährige Zusammenarbeit<br />

zu bilden.<br />

Es gilt gemeinschaftliche Ziele <strong>für</strong><br />

das Kind zu vereinbaren. Das bedeutet,<br />

mehrere Parteien arbeiten<br />

darauf hin, das Beste <strong>für</strong> das Kind<br />

zu erreichen und seine individuellen<br />

Stärken und Interessen<br />

zu fördern. Dabei ist es Aufgabe<br />

der Kita, die Eltern aktiv in den<br />

Bildungsprozess einzubeziehen.<br />

Damit Eltern ihr Kind und deine<br />

Arbeit unterstützen können, müssen<br />

sie über Aktivitäten, Projekte<br />

und Entwicklungsfortschritte<br />

ihrer Kinder informiert werden.<br />

Eine klare und transparente Kommunikation<br />

und die Bereitschaft,<br />

im Dialog zu bleiben, ist eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen <strong>für</strong><br />

Durch die Teilnahme an einer Umfrage partizipieren Eltern und das Team an der Entwicklung<br />

der Kita.<br />

gelingende Erziehungspartnerschaft.<br />

So kannst du Vertrauen<br />

aufbauen und Missverständnissen<br />

und Vorurteilen vorbeugen.<br />

Damit die Kollision kein<br />

Unfall wird<br />

Betrachte die Elternperspektive<br />

wertschätzend. Die Eltern wollen<br />

in der Regel das Beste <strong>für</strong><br />

ihr Kind und diese Vorstellung<br />

kollidiert manchmal mit deiner<br />

Verantwortung <strong>für</strong> die Gruppe<br />

oder die Kita als Institution. Eine<br />

gute Erziehungspartnerschaft<br />

berücksichtigt die individuellen<br />

Bedürfnisse, Werte und kulturellen<br />

Hintergründe der Familien.<br />

In einer Erziehungspartnerschaft<br />

kann es gelegentlich zu Meinungsverschiedenheiten<br />

oder<br />

Konflikten kommen. Wichtig ist,<br />

dass beide Seiten diese konstruktiv<br />

angehen und nach Lösungen<br />

suchen, die das Wohl des Kindes<br />

im Blick behalten.<br />

Bestenfalls sind die Eltern zufrieden<br />

mit der Kita und dir als<br />

Bezugsperson. Doch was bedeutet<br />

das?<br />

„Zufriedenheit“ ist ein Zustand, in<br />

dem jemand mit einer Situation,<br />

einem Produkt, einer Dienstleistung<br />

oder einer Erfahrung einverstanden<br />

ist.<br />

Das heißt in der Kita, dass die Eltern<br />

mit der Qualität der Betreuung,<br />

der pädagogischen Arbeit,<br />

den Räumlichkeiten, den Angeboten<br />

und der Gesamtorganisation<br />

der Einrichtung einverstanden<br />

28


Eltern<br />

sind. Trotz aller Notwendigkeit:<br />

Elterliche Zufriedenheit ist nicht<br />

immer und um jeden Preis das<br />

oberste Ziel. Eine Kita hat vor<br />

allem einen pädagogischen Bildungsauftrag,<br />

der auf das Wohl,<br />

die Entwicklung und Bildung der<br />

Kinder ausgerichtet ist.<br />

Qualität erfahrbar machen<br />

Eine Umfrage kann ein wichtiges<br />

Qualitätsmerkmal in der Kita sein.<br />

Hier werden Rückmeldungen einer<br />

bestimmten Interessengruppe<br />

gesammelt und ausgewertet.<br />

Wenn ihr eine Umfrage durchführt,<br />

zeigt ihr euer Interesse an<br />

den Bedürfnissen und Meinungen<br />

eurer „Kunden“, insbesondere<br />

der Eltern und Erziehungsberechtigten.<br />

Dies unterstreicht die<br />

Kundenorientierung und euer<br />

Engagement <strong>für</strong> eine hohe Betreuungsqualität.<br />

Die Ergebnisse<br />

können als Grundlage <strong>für</strong> Verbesserungsmaßnahmen<br />

und interne<br />

Qualitätskontrollen dienen.<br />

Eltern und Mitarbeiter fühlen<br />

sich durch die Möglichkeit, an der<br />

Umfrage teilzunehmen, stärker<br />

einbezogen und wertgeschätzt.<br />

Gerade die Einbindung in Veränderungen<br />

stärkt die Partizipation<br />

in der Einrichtung. Dies<br />

zeigt, dass ihr als Team bereit<br />

seid, konstruktives Feedback zu<br />

akzeptieren und euch weiterzuentwickeln.<br />

Durch die Umfrage können die<br />

Stärken und Schwächen der Kita<br />

identifiziert werden. Auf diese<br />

Weise könnt ihr eure Stärken<br />

weiter ausbauen und gezielt an<br />

der Verbesserung von Schwachpunkten<br />

arbeiten. Die Umfrageergebnisse<br />

dienen als Grundlage<br />

<strong>für</strong> strategische Entscheidungen<br />

und Veränderungsmaßnahmen.<br />

Nehmt euch Zeit <strong>für</strong> die Auswertung.<br />

Die Auswahl des passenden Umfragebogens<br />

hängt von verschiedenen<br />

Faktoren ab. Es erfordert<br />

sorgfältige Planung und Abstimmung<br />

auf die Bedürfnisse der<br />

jeweiligen Kita.<br />

Ziele und Zielgruppe<br />

Am Anfang steht die Zieldefinierung.<br />

Was soll mit der Umfrage<br />

erreicht werden? Soll die Zufriedenheit<br />

der Eltern gemessen werden?<br />

Geht es darum, Feedback<br />

der Mitarbeitenden einzuholen<br />

oder soll die pädagogische Arbeit<br />

bewertet und evaluiert werden?<br />

Oder werden ganz andere Aspekte<br />

in den Fokus genommen?<br />

Das Ziel der Umfrage bestimmt,<br />

welche Fragen und Themen im<br />

Umfragebogen enthalten sein<br />

sollten. Danach bestimmt ihr die<br />

Zielgruppe. Soll die Umfrage nur<br />

an Eltern gerichtet sein oder auch<br />

an das Team, Bildungspartner<br />

oder andere Interessengruppen?<br />

Die Zielgruppe beeinflusst die<br />

Art der Fragen und die Sprache,<br />

die im Umfragebogen verwendet<br />

wird.<br />

Ein weiterer Punkt ist der Umfragetyp.<br />

Soll es eine schriftliche<br />

Umfrage, eine Online-Umfrage<br />

oder eine Kombination aus beidem<br />

sein? Online-Umfragen sind<br />

oft praktischer, da die Ergebnisse<br />

automatisch erfasst werden und<br />

die Teilnehmer sie bequem von<br />

überall ausfüllen können.<br />

Welche Fragen sollen gestellt<br />

werden? Basierend auf dem Ziel<br />

und der Zielgruppe können die<br />

Fragen ausgewählt werden. Die<br />

Anzahl der Fragen und deren<br />

Länge entscheiden oftmals über<br />

die Teilnehmerquote. Kurze<br />

Umfragen erreichen mehr als zu<br />

umfangreiche und inhaltlich zu<br />

verschachtelte Fragen. Bewährte<br />

Fragenformate wie Skalenbewertungen<br />

(zum Beispiel 1 bis 5), Ja/<br />

Nein-Fragen, Multiple-Choice-<br />

Fragen sind leichter zu bewerten<br />

als offene Fragen, bei denen es<br />

keine Antwortvorgaben gibt und<br />

die Rückmeldungen daher individuell<br />

betrachtet werden müssen.<br />

In Einrichtungen mit Familien mit<br />

unterschiedlichen Heimatsprachen<br />

ist es sinnvoll, die Umfrage<br />

entsprechend zu übersetzen.<br />

Gerade bei sensiblen Fragen<br />

oder persönlichem Feedback sind<br />

Anonymität und Datenschutz<br />

wichtig. Manche Eltern möchten<br />

ihre Antworten nicht namentlich<br />

abgeben.<br />

29


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Individuell und gut<br />

Funktioniert euer Qualitätsmanagement,<br />

gibt es sicher auch<br />

verschiedene Evaluationsbögen,<br />

die ihr vorbereitet habt. Trotzdem<br />

solltet ihr eure Umfragen stets<br />

prüfen und auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse und Gegebenheiten<br />

der aktuellen Situation in der Kita<br />

anpassen.<br />

Um euch auf eine Umfrage vorzubereiten,<br />

kann es hilfreich sein,<br />

bereits vorhandene Vorlagen aus<br />

anderen Einrichtungen oder vom<br />

Träger anzuschauen. Am Ende<br />

solltet ihr jedoch immer eure<br />

eigene „Handschrift“ auf den<br />

Bögen wiederfinden. Jedes Kita-Team<br />

hat Ressourcen, Wissen<br />

und Erfahrungen und genau dies<br />

wird nun benötigt.<br />

Besprecht im Team, warum ihr die<br />

Umfrage startet, was euer Ziel<br />

ist und wen ihr wie ansprechen<br />

wollt. Im Prinzip könnt ihr euch<br />

folgende Frageliste zur Vorbereitung<br />

einer Umfrage bereitlegen:<br />

→ WAS wollen wir erreichen/erfahren?<br />

(Zielformulierung)<br />

→ Von WEM wollen wir etwas<br />

erfahren? (Zielgruppenbestimmung)<br />

→ WIE wollen wir befragen?<br />

(Schriftlich oder online und mit<br />

welcher Frageform)<br />

Je reflektierter ihr als Team schon<br />

seid, umso wichtiger wird auch<br />

die Frage nach dem „WARUM<br />

wollen wir von den Eltern diese<br />

Informationen haben?“<br />

Habt ihr diese Fragen beantwortet,<br />

steht die Gliederung an.<br />

Um die Eltern zur Teilnahme zu<br />

motivieren, hilft eine freundliche<br />

Einleitung.<br />

Je nachdem, um welche Art der<br />

Elternbefragung es geht, können<br />

folgende Gliederungspunkte dich<br />

bei der Vorbereitung unterstützen:<br />

→ Begrüßung und Einleitung<br />

→ Allgemeine Fragen (zum Beispiel,<br />

wie alt ist das Kind, wie<br />

lange ist das Kind bereits in<br />

der Kita)<br />

→ Kennenlernen und Eingewöhnung<br />

→ Erziehungspartnerschaft und<br />

Zusammenarbeit<br />

→ Pädagogische Arbeit (diese<br />

wird dann in Unterbereiche<br />

gegliedert, wie zum Beispiel:<br />

Beziehungen oder Enwicklungsfelder)<br />

→ Wünsche, Fragen und Anregungen<br />

Eine Umfrage kann auch in die<br />

Richtung gehen, dass eine Rückmeldung<br />

über die Räumlichkeiten,<br />

die Gestaltung des Außengeländes<br />

oder Weiterentwicklung der<br />

Inhalte, Materialien und Fortbildungen<br />

eingeholt werden. Weitere<br />

wichtige Bereiche sind auch<br />

die Ausgestaltung von Teilhabe<br />

oder kulturellen Besonderheiten.<br />

Keine Eintagsfliege<br />

Da so eine Umfrage zur fortlaufenden<br />

Qualitätsverbesserung<br />

genutzt werden soll, muss sie in<br />

regelmäßigen Abständen wiederholt<br />

werden. Nur so lässt sich ein<br />

Fortschritt erkennen und die Zufriedenheit<br />

der Familien kontinuierlich<br />

steigern, verbessern oder halten.<br />

Nutzt die individuellen Ressourcen im Team.<br />

30


Eltern<br />

Die Kita-Leitung sagt<br />

In einigen Teams herrschen Vorbehalte<br />

gegen Umfragen jeglicher<br />

Art. Dieser Aspekt sollte vorher<br />

im Rahmen einer Teamfortbildung<br />

besprochen und geklärt werden.<br />

„Die Mütter und Väter können<br />

doch unsere Arbeit gar nicht beurteilen<br />

und bewerten“, so manche<br />

Stimmen. Solche Vorbehalte<br />

sind ernst zu nehmen und sollten<br />

im Vorfeld besprochen und ausgeräumt<br />

werden.<br />

Das pädagogische Personal ist<br />

und bleibt das Fachpersonal <strong>für</strong><br />

die Kita. Darum ist es sinnvoll,<br />

nur Inhalte abzufragen, <strong>für</strong> die die<br />

Eltern Spezialisten sind.<br />

Inhalte, die Eltern gut beurteilen<br />

können, sind:<br />

→ Atmosphäre in der Einrichtung<br />

→ Freundlichkeit des Personals<br />

insgesamt, ohne einzelne<br />

Namen abzufragen<br />

→ Verständlichkeit der Informationen<br />

<strong>für</strong> Eltern: Elternbriefe,<br />

Aushänge, Elternzeitungen etc.<br />

→ Zufriedenheit mit Öffnungszeiten<br />

und Schließtagen<br />

→ Beratungsqualitäten der<br />

Einrichtung<br />

→ Bildungsangebote <strong>für</strong> Kinder<br />

→ Fördermöglichkeiten<br />

Ein weiterer Vorbehalt kann sein,<br />

dass Eltern bei einer Befragung<br />

nur subjektiv urteilen. Jeder<br />

Mensch, der an einer Befragung<br />

teilnimmt, urteilt so. Eine<br />

Befragung ist immer ein Stimmungsbild<br />

und zeigt momentane<br />

Befindlichkeiten. Und genau das<br />

sollte <strong>für</strong> jedes Team interessant<br />

sein. Wie ernst genommen fühlen<br />

sich die Eltern und welches aktuelle<br />

Bild haben sie von der Arbeit<br />

in der Einrichtung?<br />

Du kannst nicht alle Wünsche,<br />

die durch Eltern geäußert werden,<br />

erfüllen. Und Kita ist auch<br />

kein Wunschkonzert. Darum ist<br />

es wichtig, schon mit den Fragen<br />

den Rahmen festzulegen, um<br />

keine falsche Erwartungshaltung<br />

entstehen zu lassen.<br />

Manch eine pädagogische Fachkraft<br />

kann be<strong>für</strong>chten, dass vor<br />

allem überkritische Eltern bestärkt<br />

und bestätigt werden. Jede<br />

Einrichtung kennt „schwierige“ Eltern,<br />

die schwer zufrieden zu<br />

stellen und überkritisch sind. In<br />

eine Elternbefragung geht jedoch<br />

das Urteil und das Stimmungsbild<br />

vieler Eltern ein. Die Meinung der<br />

überkritischen Eltern geht in der<br />

Masse der positiven Beurteilungen<br />

unter und wird so relativiert<br />

und entschärft.<br />

Vorab-Test und Auswertung<br />

Wichtig ist, dass der fertige Umfragebogen<br />

unbedingt getestet<br />

wird, bevor er an die Eltern geht.<br />

Damit lassen sich mögliche Fehler<br />

oder Unklarheiten identifizieren<br />

und ausräumen.<br />

Und nach der Befragung müssen<br />

die Bögen oder die Onlineumfragen<br />

sorgfältig ausgewertet<br />

werden. Auch bei den Maßnahmen<br />

der Weiterentwicklung<br />

oder Verbesserung sollte das<br />

komplette Team mitarbeiten. Ob<br />

die Ergebnisse mit den Eltern<br />

geteilt werden, ist eine ebenso<br />

wichtige Entscheidung. Dies zeigt<br />

das Engagement einer Kita zur<br />

Transparenz und dass Meinungen<br />

und Bedenken ernst genommen<br />

werden. Je offener ihr den Eltern<br />

zeigt, was das Team aus den Ergebnissen<br />

der Umfrage macht,<br />

umso mehr fühlen Eltern sich<br />

ernstgenommen. Dadurch erhöht<br />

sich automatisch auch die Zahl<br />

der Umfrage-Teilnahmen.<br />

Die Ergebnisse dienen euch<br />

als Grundlage <strong>für</strong> strategische<br />

Entscheidungen, Maßnahmen<br />

zur Qualitätssteigerung und die<br />

kontinuierliche Verbesserung der<br />

Kita-Qualität. Insgesamt tragen<br />

Qualitätsumfragen dazu bei, eine<br />

positive Umgebung zu schaffen,<br />

die das Wohlbefinden und die<br />

Entwicklung der Kinder unterstützt.<br />

Und keine Angst, es könnte ja gut<br />

werden!<br />

Anja Braekow ist Kindergarten-<br />

Fachwirtin und Trägerin ihrer eigenen<br />

Kita. Außerdem ist sie Vorsitzende des<br />

Kita-Fachkräfteverbandes<br />

Baden-Württemberg.<br />

www.kita-neu-gedacht.de<br />

31


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Zum Wohle aller<br />

Blitzinterview mit Petra Knickenberg<br />

<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich: Liebe Petra, du<br />

bist als Autorin <strong>für</strong> die <strong>Pädagogik</strong><br />

<strong>für</strong> Dich tätig und wirst auch als<br />

Dozentin wieder bei den pädagogischen<br />

Fachtagen dabei sein. Was<br />

ist <strong>für</strong> dich das Besondere an diesen<br />

Fachtagen?<br />

Petra Knickenberg: Es sind die<br />

Begegnungen mit den Menschen,<br />

der persönliche Kontakt und Austausch.<br />

Aus ganz verschiedenen<br />

Regionen sind Teilnehmer dabei<br />

und die bunte Mischung machts.<br />

PfD: Mit deiner Profession als<br />

Metaphysikerin betrachtest du die<br />

Diskussionen um Kitas und Personalmangel<br />

bestimmt noch mal aus<br />

einer anderen Perspektive. Gibt es<br />

etwas, was du dem Kitapersonal<br />

mitgeben würdest?<br />

P.K.: Schaut, was das alles im<br />

Außen immer mit euch im Inneren<br />

macht. Was triggert euch<br />

ganz besonders und warum. Dort<br />

zu starten, die eigene Haltung zu<br />

reflektieren, kann sehr hilfreich<br />

sein. Die Metaperspektive einzunehmen,<br />

um dann konkret im<br />

Hier und Jetzt zum Wohle aller<br />

beizutragen, dass ein gutes Miteinander<br />

trotz allem möglich ist.<br />

PfD: Manch einer wird denken, dass<br />

deine Themen (metaphysische Entspannung,<br />

Selbstvertrauen, Motivation<br />

und Resilienz, mentale Stärke)<br />

ja gar nichts mit <strong>Pädagogik</strong> zu tun<br />

haben. Was sagst du dazu?<br />

P.K.: Gerade in unseren dynamischen<br />

Zeiten ist die innere Stabilität<br />

besonders <strong>für</strong> Pädagogen<br />

so wichtig, <strong>für</strong> sich selbst und<br />

auch <strong>für</strong> die Begegnungen im<br />

Kita-Alltag. Wenn unser Denken,<br />

Fühlen und Handeln immer mehr<br />

in einen harmonischen Einklang<br />

kommen, werden wir gesünder<br />

und zuversichtlicher all die Herausforderungen<br />

meistern können.<br />

Motivierte Mitarbeitende<br />

leben es vor, wie es auch in turbulenten<br />

Situationen mit Leichtigkeit<br />

und Lebensfreude viel<br />

leichter gehen kann. Als stabile<br />

Persönlichkeit gibst du anderen<br />

Orientierung.<br />

PfD: Worauf können sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer bei<br />

deinen Workshops freuen? Was ist<br />

dir wichtig?<br />

P.K.: In dieser schönen Umgebung<br />

der Chiemgauer Berge fällt<br />

es leicht, die Perspektive mal zu<br />

verändern. Der Gipfelblick ist<br />

leichter möglich, um so Überund<br />

Einblicke zu gewinnen. Die<br />

inneren Batterien wieder aufzuladen,<br />

und das durch kreative Methoden,<br />

die auch leicht im Alltag<br />

anzuwenden sind. Immer bodenständig,<br />

mit Humor und Tiefgang<br />

werden Zusammenhänge sichtbar<br />

und so manches Aha-Erlebnis<br />

wartet auf die Teilnehmenden.<br />

Wir trainieren die Seele und spüren,<br />

was geschieht, wenn wir den<br />

Kontakt zu uns selbst verstärken.<br />

Dann geht uns sicher das ein<br />

oder andere Lichtlein auf und das<br />

eigene Leben und der Kita-Alltag<br />

werden heller.<br />

Das Blitzinterview führte Eva Martin.<br />

32


Träger<br />

Lesen, reflektieren,<br />

neugestalten<br />

Blitzinterview mit Angelika Kirn<br />

<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich: Liebe Angelika,<br />

schon an den Planungen zum<br />

Projekt „<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich“ warst<br />

du aktiv beteiligt und bist seither<br />

in allen Bereichen aktiv. Du arbeitest<br />

als Autorin, Dozentin und im<br />

Planungsteam mit. Dadurch bist du<br />

auch in die Überlegungen zu den<br />

pädagogischen Fachtagen involviert<br />

und wirst 2024 wieder als Dozentin<br />

dabei sein. Was bedeuten <strong>für</strong> dich<br />

die pädagogischen Fachtage in<br />

Aschau im Chiemgau?<br />

Angelika Kirn: Um auch nach<br />

20 Jahren im gleichen Berufsfeld<br />

täglich mit Freude am Tun und<br />

Zufriedenheit im pädagogischen<br />

Alltag zu agieren, ist es <strong>für</strong> mich<br />

wichtig, mir immer wieder eine<br />

Auszeit zu nehmen. Diese Momente<br />

fülle ich gerne mit neuen<br />

Eindrücken. Im Austausch zu<br />

sein mit anderen Pädagogen und<br />

Pädagoginnen, mit der Reflexion<br />

meiner eigenen Arbeit und der<br />

eigenen Biografie.<br />

Umso mehr freut es mich, dass<br />

wir wieder in meiner Heimat im<br />

Chiemgau genau solche Glücksmomente<br />

anbieten<br />

können.<br />

Ein Rundum-Paket mit interessanten<br />

pädagogischen Themen,<br />

mit Auszeiten <strong>für</strong> sich und gemeinsamen<br />

Aktionen <strong>für</strong> alle.<br />

Gutes <strong>für</strong> sich tun, ist Gutes <strong>für</strong><br />

den Alltag, ist ein Mehrwert <strong>für</strong><br />

die Kinder, denen wir täglich auf<br />

Augenhöhe begegnen.<br />

PfD: Du bist mit einem Seminar<br />

als Dozentin allein tätig und auch<br />

wieder im Team mit Marion. Wie<br />

kann man sich die Vorbereitung auf<br />

die Workshops bei dir vorstellen?<br />

A.K.: Lesen, Wissen anwenden,<br />

reflektieren, alte Denkmuster<br />

pädagogisch neugestalten. Meine<br />

Erfahrungen weitergeben, neue<br />

Erkenntnisse gewinnen, Anregungen<br />

zum Überdenken des<br />

eigenen Handelns geben und<br />

gemeinsam im wertschätzenden<br />

Dialog sein, so möchte ich Workshops<br />

anbieten.<br />

Da ich mit Marion nun schon<br />

einige Jahre im regen Austausch<br />

bin und unsere Gespräche sich<br />

regelmäßig um die moderne<br />

<strong>Pädagogik</strong> und ihre Umsetzung<br />

drehen, fällt es uns leicht, gemeinsam<br />

mit dem gleichen Ziel<br />

im Blick einen Workshop<br />

zu kreieren. Dieses<br />

Lebensgefühl möchten wir unseren<br />

Teilnehmenden vermitteln.<br />

PfD: Worauf freust du dich bei den<br />

pädagogischen Fachtagen?<br />

A.K.: Als Dozentin freue ich mich<br />

auf Kollegen und Kolleginnen<br />

aus allen Teilen Deutschlands,<br />

um gemeinsam Zeit mit pädagogischen<br />

Themen zu verbringen<br />

und uns auszutauschen. Als<br />

Teilnehmerin bei den anderen<br />

Workshops freue ich mich auf<br />

frisches, neues, pädagogisches<br />

und psychologisches Wissen, auf<br />

glückliche, zauberhafte Momente,<br />

dabei mich selbst wieder ein<br />

Stück näher kennenzulernen und<br />

ein Auf-, Durch- und Weiteratmen<br />

im Alltag.<br />

PfD: Wenn du einen Wunsch <strong>für</strong><br />

die Fachtage frei hättest: Was würdest<br />

du dir wünschen?<br />

A.K.: Unsere ersten pädagogischen<br />

Fachtage waren letztes<br />

Jahr eine wertvolle Erfahrung<br />

mit emotionalen Momenten,<br />

wertschätzenden Gesprächen.<br />

Gleichzeitig wurde neues Wissen<br />

vermittelt und Bekanntes wieder<br />

aufgefrischt. Nach diesen Workshops<br />

konnte ich dies in meine<br />

Arbeit umsetzen und weiterentwickeln.<br />

Und genau das wünsche<br />

ich mir <strong>für</strong> die kommenden Fachtage!<br />

Das Blitzinterview führte Eva Martin.<br />

33


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Das haben wir schon immer so gemacht<br />

Ruhe bewahren bei Totschlagargumenten<br />

von Stephanie Wendle<br />

Kennst du den Ausdruck „Und<br />

täglich grüßt das Murmeltier“<br />

und weißt auch, wo dieser<br />

seinen Ursprung hat? Im Jahr<br />

1993 war das der Name eines<br />

Kinohits und seitdem steht der<br />

Titel <strong>für</strong> alles, was sich ständig<br />

wiederholt. Er steht <strong>für</strong> Prozesse,<br />

die immer gleich sind und<br />

keine Änderungen zulassen.<br />

Solche sich ständig wiederholenden<br />

Abläufe hast du in deiner<br />

Kita bestimmt auch. Da ist<br />

vielleicht die Weihnachtsfeier,<br />

die sich jedes Jahr wiederholt,<br />

die Essenszeit, die jeden Tag<br />

gleich ist oder der Schulanfängerausflug,<br />

der zum X-ten Mal<br />

zum gleichen Ziel führt.<br />

Hier möchte ich sofort erwähnen,<br />

dass Wiederholungen per<br />

se nicht schlecht sind. Sie bieten<br />

Sicherheit und die Kinder können<br />

sich daran orientieren. Denn<br />

Kinder brauchen vor allem Rituale,<br />

um sich im Alltag einer Kita<br />

zurechtzufinden. Da gibt es zum<br />

Beispiel den Gong, der zum Morgenkreis<br />

ruft, das Tischgebet, das<br />

zu Beginn des Essens gemeinsam<br />

gesprochen wird, oder der täglich<br />

gleiche Abschied von der Mutter<br />

oder dem Vater. Alle diese Methoden<br />

stärken das Selbstwertgefühl,<br />

machen stark, sicher und<br />

groß. Kinder haben ein Bedürfnis<br />

nach Ordnung und Struktur. Da<br />

sie noch kein verlässliches Zeitgefühl<br />

haben, geben immer gleiche<br />

Signale dem Tagesablauf eine<br />

gewisse Überschaubarkeit.<br />

Die Lebenswelt im Wandel<br />

der Zeit<br />

Die aktuelle Lebenswelt der Kinder<br />

unterliegt aber dem Wandel<br />

der Zeit. Was früher vielleicht einfach<br />

nebenher ging, muss heute<br />

bewusst mit und <strong>für</strong> die Kinder<br />

erlebbar gemacht werden. Kinder<br />

konnten früher zum Beispiel viel<br />

Zeit draußen verbringen, boten<br />

sich dort doch unzählige Spielund<br />

Begegnungsmöglichkeiten.<br />

Wenn du dich an deine Kindheit<br />

erinnerst, fallen dir bestimmt viele<br />

Momente ein, in denen du mit<br />

deinen Freunden an der frischen<br />

Luft unterwegs warst. Mit dem<br />

Wandel der Zeit schrumpften<br />

auch die Möglichkeiten, ungestört<br />

draußen sein zu können. Heute<br />

verbringen Kinder ihre Freizeit<br />

oft mit Medien, allein im Zimmer,<br />

immer länger in Kitas, Vereinen<br />

oder betreuten Programmen.<br />

Aber nicht nur die Kinder unterstehen<br />

dem stetigen Wandel der<br />

Der Morgenkreis ist ein wichtiges Ritual <strong>für</strong> Kinder.<br />

Zeit, sondern natürlich auch wir<br />

pädagogische Fachkräfte. Auch<br />

unsere Lebenswelt verändert sich<br />

ständig und auch wir brauchen<br />

Rituale und Abläufe, an denen wir<br />

uns orientieren können. Wie den<br />

Kindern bieten sie uns ebenso<br />

Sicherheit und Geborgenheit. Nur<br />

mit Hilfe solcher Rituale können<br />

wir den Kindern die nötige<br />

Struktur bieten, die sie benötigen.<br />

Wichtig ist, immer wieder zu<br />

reflektieren, ob die angewandten<br />

Methoden noch gut passen oder<br />

ob etwas verändert werden muss.<br />

Wenn du reflektierst, solltest du<br />

dabei stets die Perspektive der<br />

Kinder einnehmen.<br />

Das haben wir doch schon<br />

immer so gemacht<br />

Und genau bei solchen Reflexionen<br />

fällt oftmals der Satz:<br />

„Das haben wir aber immer so<br />

gemacht!“ Sicherlich hast du<br />

diesen oder einen ähnlichen Satz<br />

34


Fachkräfte<br />

Medien sind ein wichtiger Bestandteil im Leben der Kinder heute.<br />

in deinen Teambesprechungen<br />

auch schon gehört. Er gehört in<br />

die Kategorie der sogenannten<br />

Scheinargumente, auch Totschlagargumente<br />

genannt. Bei<br />

der Recherche findet man dazu<br />

z. B. folgende Erklärung:<br />

Totschlagargumente sind Phrasen,<br />

Floskeln oder Behauptungen<br />

mit dem Ziel ein Gespräch zum<br />

eigenen Vorteil zu beenden und<br />

Widerreden vorzubeugen. Zumeist<br />

sind sie inhaltsleer oder so<br />

verallgemeinernd, dass sie überall<br />

einsetzbar wären. Argumentierende<br />

haben die Absicht, Auseinandersetzungen<br />

zu vermeiden.<br />

Totschlagargumente dienen dem<br />

Zweck der Selbstbehauptung,<br />

ohne zu überzeugen. Es geht<br />

ausschließlich darum, den eigenen<br />

Willen durchzusetzen. Darin<br />

unterscheiden sich Totschlagargumente<br />

auch von anderen Vermeidungsstrategien.<br />

Totschlagargumente<br />

kommen häufig durch<br />

Menschen in Machtpositionen<br />

zum Einsatz und gehen oft mit<br />

der Herabwürdigung des Gegenübers<br />

einher.<br />

Wenn du dieses sogenannte Totschlagargument<br />

mal genauer hinterfragst<br />

und zwischen den Zeilen<br />

liest, dann fällt dir bestimmt<br />

auf, dass Fachkräfte hinter<br />

diesen Worten oft<br />

etwas zu verstecken<br />

versuchen. Vielmals<br />

sind es Unsicherheiten<br />

und das Bedürfnis<br />

nach Sicherheit.<br />

Oder aber der Wunsch sich auf<br />

keine Diskussionen einlassen zu<br />

müssen. Manchmal steckt Unwissenheit<br />

dahinter, ein anderes Mal<br />

das Bedürfnis seine Komfortzone<br />

nicht verlassen zu müssen. Nicht<br />

zu vergessen sind eigene Ängste,<br />

Rückschläge, die man nicht<br />

riskieren will, oder Auseinandersetzungen,<br />

die man vermeiden<br />

möchte. Aber egal welcher Ursprung<br />

dahintersteckt: Wird ein<br />

Totschlagargument angewandt,<br />

geht es einzig und allein darum,<br />

die Veränderungen zu verhindern.<br />

Und dabei ist es völlig zweitrangig,<br />

ob das Alte noch passt oder<br />

nicht.<br />

Das Rad muss nicht neu<br />

erfunden werden<br />

Wenn sich etwas bewährt hat,<br />

muss man das berühmte Rad ja<br />

auch nicht neu erfinden. Wichtig<br />

ist, immer genau hinzuschauen,<br />

ob es sich noch an der Lebenswelt<br />

der Kinder orientiert,<br />

ob es umsetzbar ist und<br />

was die Kinder dabei<br />

erfahren und lernen.<br />

Wie schon erwähnt<br />

müssen sie immer mit ihrer<br />

aktuellen Lebenswelt und ihren<br />

Bedürfnissen im Zentrum der<br />

Beobachtung stehen. Das Totschlagargument<br />

„Das haben wir<br />

schon immer so gemacht“ gibt<br />

ganz klar den Blick auf das Bedürfnis<br />

der aussagenden Person<br />

frei. Hier steht nur sie im Mittelpunkt<br />

und damit werden ausschließlich<br />

ihr Verlangen und ihre<br />

Wünsche befriedigt. Jetzt ist es<br />

wichtig, dass du dich durch eine<br />

solche Entgegnung nicht von<br />

deinem Weg abbringen lässt und<br />

dich freundlich, sensibel, aber bestimmt<br />

<strong>für</strong> die Belange der Kinder<br />

einsetzt. Lege dir gute Argumente<br />

zurecht und stelle dich auf solche<br />

Sätze ein, denn nur dann kannst<br />

du sie entkräften und sie werfen<br />

dich nicht aus der Bahn. Bleibe<br />

beharrlich, hinterfrage stets die<br />

Gründe <strong>für</strong> eine solche Behauptung<br />

und versuche immer wieder<br />

andere mit deinem Mut und deiner<br />

Motivation anzustecken. Oft<br />

kannst du dabei nur in kleinen<br />

Schritten gehen, aber auch diese<br />

führen dich irgendwann zum Ziel.<br />

Stephanie Wendle ist Erzieherin<br />

und zertifizierte Praxisanleiterin.<br />

Außerdem ist sie im Verband <strong>für</strong> Kita-<br />

Fachkräfte Baden-Württemberg aktiv.<br />

35


Die Empfehlung aus der Redaktion<br />

Lenny und der Surfstern<br />

Adventskalender-Bilderbuch mit einer kindgerechten Fantasiereise<br />

von Marion Bischoff und Petra Knickenberg<br />

Der fünfjährige Lenny hat nur einen Wunsch: Er möchte einmal<br />

den Weihnachtsmann in dessen Werkstatt besuchen. Weder Mama<br />

und Papa noch Lennys Freunde können sich vorstellen, dass dieser<br />

Wunsch in Erfüllung geht. Nur Opa erzählt Lenny von Traumzauberkräften,<br />

mit denen man alles schaffen kann. Hat Lenny solche<br />

Kräfte? An einem Abend kracht Emma Engel mit ihrem Surfstern<br />

gegen Lennys Fensterscheibe. Er kümmert sich um ihre Schramme am Kopf und repariert ihren zerbrochenen<br />

Stern, damit sie rechtzeitig wieder im Himmel ankommt. Leise spricht er seinen Wunsch<br />

aus und schon beginnt das Abenteuer seines Lebens.<br />

Ein Adventskalenderbuch ab 4 Jahren und <strong>für</strong> Erstleser.<br />

„Für alle kleinen und großen Kinder, die den Zauber des Träumens nicht verloren haben.“<br />

Unsere Meinung:<br />

Auf der täglichen Doppelseite vereinen sich die liebevollen und detailgetreuen Illustrationen mit dem<br />

Text zu einem kurzen abgeschlossenen Kapitel. So machst du die gemeinsamen Lesemomente zu<br />

eurem Adventsritual. Werft die Fantasie an und lasst euch verzaubern. Dieses Buch ist sowohl <strong>für</strong> Lesestunden<br />

in der Familie als auch <strong>für</strong> Kita-Gruppen bestens geeignet, um die Adventszeit gemeinsam<br />

zu erleben.<br />

Marion Bischoff und Petra Knickenberg<br />

Lenny und der Surfstern<br />

ISBN: 9783898013833<br />

Preis: 19,90 EUR<br />

Verlag: Rhein-Mosel-Verlag, 2021<br />

Möchtest du „Lenny und der Surfstern“ gerne gewinnen?<br />

Alle Abonnentinnen und Abonnenten landen automatisch im Lostopf. Hast<br />

du noch kein Abonnement? Du kannst trotzdem mitspielen:<br />

Sende uns eine E-Mail an info@wir-bauen-bruecken.com und verrate uns<br />

den <strong>für</strong> dich spannendsten Artikel dieses Magazins.<br />

Einsendeschluss: 25.11.<strong>2023</strong><br />

Danke an den Rhein-Mosel-Verlag und<br />

die Autorinnen <strong>für</strong> die Bereitstellung<br />

dieses Gewinns.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.


Das pädagogische ABC<br />

Pädi und Gogi präsentieren dir das<br />

pädagogische ABC<br />

Basiskompetenzen<br />

B<br />

Der Begriff Basiskompetenzen beschreibt wesentliche Fähigkeiten und Charaktereigenschaften<br />

eines Menschen. Als pädagogische Fachkraft musst du dir nicht nur<br />

deiner eigenen Basiskompetenzen bewusst sein, sondern durch gezielte Beobachtung<br />

und Wahrnehmung die Kompetenzen der Kinder erkennen und fördern.<br />

Wichtige Basiskompetenzen<br />

Eine Basiskompetenz ist die kognitive Kompetenz, zu der das gezielte Nachdenken über Fragen,<br />

Chancen und Probleme ebenso gehört wie die Wahrnehmung der Umwelt und die Auseinandersetzung<br />

mit der Lebenswelt durch Sinneserfahrung. In weiterer Folge sind auch sprachlicher<br />

Ausdruck und Kreativität der kognitiven Kompetenz zuzuordnen.<br />

Auch die motorische Kompetenz ist eine Grundvoraussetzung, damit Kinder durch Bewegung<br />

ihre Umwelt erkunden können. Durch die Entwicklung grob- und feinmotorischer Fähigkeiten<br />

erweitern sie nach und nach ihren Erlebensspielraum. Auch die Fähigkeit, sich selbst zwischen<br />

Anspannung und Entspannung zu regulieren, gehört im weiteren Sinne zur motorischen Kompetenz.<br />

Das Sozialverhalten wird als Basiskompetenz zunehmend wichtiger. Kinder lernen von ihren<br />

Vorbildern und dabei müssen sie heute oft zwischen schlechten und guten Vorbildern unterscheiden<br />

(lernen) und ihre Sozialkompetenzen immer häufiger aufgrund eigener Erfahrungen<br />

entwickeln.<br />

Sich im sozialen Gefüge der Gesellschaft zurechtzufinden, fällt denen leichter, die eine gesunde<br />

Selbstregulation und Resilienz mitbringen. Je resilienter sie auf Herausforderungen und Hindernisse<br />

reagieren, umso leichter fällt ihnen das Zusammenleben mit anderen Menschen. Wer seine<br />

Emotionen gut regulieren kann, gewinnt meist schnell Ansehen in der Gesellschaft und somit<br />

auch in der Gruppe der Kinder.<br />

Im Umgang mit den Kindern kannst du durch gezielte und spontane Beobachtungen viele<br />

Basiskompetenzen des einzelnen Kindes wahrnehmen. Achte auf eine entwicklungsorientierte<br />

Grundhaltung während der Beobachtung und stelle nicht die defizitorientierte Haltung voran,<br />

wie es noch vor einigen Jahren in vielen Kitas gang und gäbe war. Indem wir bei Kindern vorhandene<br />

Kompetenzen stärken, reduzieren wir automatisch die fehlenden oder wenig ausgeprägten<br />

Kompetenzen.<br />

Viel Freude beim Entdecken der Basiskompetenzen!<br />

37


<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich | Ausgabe 06/<strong>2023</strong><br />

Webinar „Im Miteinander Stärke finden“<br />

am Dienstag, 19. Dezember <strong>2023</strong> von 18 Uhr<strong>–</strong>19.30 Uhr<br />

mit Petra Knickenberg & Marion Bischoff<br />

Schnupper-Preis: 9,00 EUR<br />

Melde dich gleich an unter<br />

www.pädagogik-<strong>für</strong>-dich.de<br />

Was Pädi dir noch sagen möchte:<br />

Hast du Fragen, Wünsche oder Anregungen?<br />

Dann schreib uns gerne eine Nachricht an:<br />

info@paedagogik-fuer-dich.de<br />

Im neuen Jahr starten wir mit einem spannenden Thema und<br />

Gogi freut sich schon sehr darauf. Du auch?<br />

Dann schließe jetzt noch dein Abo <strong>für</strong> 2024 unter www.pädagogik-<strong>für</strong>-dich.de ab und<br />

profitiere von den vielen Vorteilen, die man dadurch hat.<br />

Unser Thema: „Mein Job und ich“<br />

Was bedeutet es eigentlich, im sozialpädagogischen Feld, in der Elementarpädagogik zu arbeiten? Wie kann<br />

man der Mär der kaffeetrinkenden Frauen begegnen? Warum sind Männer in diesem Berufszweig eine<br />

echte Bereicherung und welche Aufgaben hat man eigentlich als Kita-Leitung? Wir betrachten kritisch, was<br />

Gesellschaft und Kita-Alltag miteinander zu tun haben, welchem Wandel die Betreuung in Kita und Tagespflege<br />

unterliegt und warum Politik bei vielem einfach in den Dialog mit den Profis gehen sollte.<br />

Lies in Ausgabe 01-2024 unter anderem:<br />

„Wann gehst du eigentlich arbeiten?“<br />

Was tut man denn als Kita-Leitung?<br />

Frühstückspause? <strong>–</strong> Hier doch nicht!<br />

und vieles mehr<br />

Die Ausgabe „Mein Job und ich“ erscheint im Januar 2024.<br />

Impressum:<br />

<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich <strong>–</strong> Dein lebendiges Fachmagazin<br />

wird herausgegeben von Wir bauen Brücken<br />

Kreuzbergstr. 17a, 66978 Clausen<br />

www.wir-bauen-bruecken.com<br />

Verantwortlich: Philipp Bischoff<br />

Redaktion<br />

Marion Bischoff<br />

Kreuzbergstr. 17a, 66978 Clausen<br />

Layout, Design, Satz und Gestaltung<br />

Eva Martin<br />

Am Scherzacker 2, 36358 Herbstein<br />

Korrektorat<br />

Sandra Jungen <strong>–</strong> www.sandra-jungen.de<br />

Illustrationen Pädi und Gogi<br />

Tobias Thies <strong>–</strong> www.tobiasthies.de<br />

Titelbild<br />

Eva Martin<br />

Marketing<br />

Headlight Marketing, Christof Classen <strong>–</strong> www.headlight-marketing.de<br />

Online-Magazin generiert durch YUMPU.com<br />

i-magazine AG, Verwaltungsrat Kuster Martin<br />

Gewerbestrasse 3, 9444 Diepoldsau<br />

Bezugsbedingungen<br />

<strong>Pädagogik</strong> <strong>für</strong> Dich <strong>–</strong> Dein lebendiges Fachmagazin erscheint sechs Mal jährlich <strong>für</strong><br />

54 EUR zzgl. 15 EUR Versandkosten. Auslandspreise auf Anfrage. Die Mindestbezugsdauer<br />

beträgt ein Jahr. Eine Kündigung ist schriftlich bis 31.10. des Bezugsjahres<br />

einzureichen, ansonsten verlängert sich der Bezug um weitere zwölf Monate. Es<br />

gelten unsere aktuellen Allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Adressänderungen<br />

Bitte teile uns deine neue Adresse so früh wie möglich mit. Gib dazu deine Kundennummer,<br />

die alte und die neue Adresse an.<br />

Für die Zustellung der Online-Ausgabe wird eine gültige E-Mail-Adresse benötigt.<br />

Copyright<br />

Alle in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

ISSN 2751-8434<br />

38


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uns täglich schenkt? Wird das, was Sie vielleicht<br />

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des Lebens, in Ihrem Alltag sichtbar und lebendig?<br />

Wenn auch Sie Ihr Leben immer mehr in die<br />

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Mein Angebot ist vielseitig und entwickelt sich ständig weiter. Je nach Bedarf<br />

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29. Februar - 2. März 2024<br />

in Aschau im Chiemgau<br />

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Für<br />

pädagogische<br />

Fachkräfte<br />

in Krippe, Kita,<br />

Tagespflege und Hort<br />

Donnerstag,<br />

29.02.2024<br />

- Eltern, die schimpfen<br />

und nörgeln<br />

- Naturpädagogik<br />

- Innere Schatzsuche<br />

- metaphysische<br />

Entspannung<br />

Freitag,<br />

01.03.2024<br />

- herausfordernde Kinder<br />

professionell begleiten<br />

- traumatisierte Kinderseelen<br />

- Yoga <strong>für</strong> Pädagoginnen<br />

und Pädagogen<br />

Samstag,<br />

02.03.2024<br />

- Selbstvertrauen<br />

als pädagogische<br />

Fachkraft<br />

- Neue Ideen motiviert<br />

angehen<br />

- Abschlussrunde<br />

Alle Infos und Anmeldung: www.wir-bauen-bruecken.com

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