Als PDF herunterladen - Robbe & Berking

die sChWimmeNde sTAdT
liViNG ON WATeR
The FlOATiNG TOWN
meisTeRkONsTRukTeuR uNd ReNNseGleR
JOhAN AuGusT ANkeR
leGeNdARy desiGNeR ANd RACiNG sAilOR
seGelN uNd GeNiesseN iN sChOTTlANd
supeRb seAFOOd
sAiliNG ANd iNdulGeNCe iN sCOTlANd
y A C h T s · i s l A N d s · h O R i Z O N s · N°6 · W i N T e R 2 0 1 2 / 1 3
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sChWeiZ 17,00 sFR
06
4 192457 410009

MARITIME PRECISION
AT ITs BEST
Navigator II
A fresh breeze on board
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Liebe Leserinnen und Leser,
dear readers,
am 11. November wurde das Heft, das Sie in
Händen halten, gedruckt. In Deutschlands hohem
Norden, wo Goose entsteht, ist dieser Tag natürlich
nicht der Beginn von Karneval oder Fasching. Wir
hier in der Redaktion verkleiden
uns eigentlich nur dann, wenn es
uns technisch notwendig zu sein
scheint, also wenn wir zum Beispiel
schwimmen oder schlafen
gehen. Aber auch bei uns ist am
11. November Martinstag, und
rechts und links sprechen dann
alle von knusprigen Martinsgänsen,
die sie am Abend zu verspeisen gedenken. Ein
Brauch, den wir aus naheliegenden Gründen und von
ganzem Herzen ablehnen. Andererseits haben auch
wir in den vergangenen 15 Monaten 90.000 quicklebendige
Gänse auf den Tisch gebracht. Um unsere
Gans zu genießen, braucht man aber keinen Rotkohl,
sondern nur etwas Ruhe und vielleicht einen Stuhl.
Die Gans und ich wünschen Ihnen frohe und »vegetarische«
Weihnachten, ein gutes neues Jahr, etwas
Ruhe – und einen Stuhl. //
This magazine was printed on 11 November. Up
north, where GOOSE is published, this date is not
the start of carnival or Mardi Gras, unlike in more
southern parts of Germany. In fact, we usually only
get dressed up if we deem it
strictly necessary, for instance
when swimming or sleeping.
However, even in our latitudes,
11 November is St Martin’s Day,
when, according to an ancient
custom, everyone eats a nice
crunchy goose for dinner. This,
of course, is a tradition that
we wholeheartedly dislike for obvious reasons. On
the other hand, we have brought around 90,000
very lively geese – or should we rather say GOOSE
specimens? – onto tables over the past 15 months.
And to savour our goose, you don’t need a plate or
a portion of red cabbage but just a little peace and
quiet and maybe a comfy chair.
The goose and I wish you a very happy, if vegetarian,
Christmas, all the best for the new year, some
peace and quiet and a chair. //
editoriaL

SOUVERÄNITÄT OUVERÄNITÄT SOUVERÄNITÄT KÖNNEN WIR NICHT
ABER BER ABER SIE KÖNNEN SIE ERFAHREN.
Ein Automobil, Ein Ein Automobil, dessen dessen souveräne souveräne Leistung Leistung und elegante und und elegante Exklusivität Exklusivität weit über weit weit das über Gewohnte das das Gewohnte hinausgehen. hinausgehen. Und das Und Und auch das das abseits auch abseits der der der
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Zu Zu jeder Zeit Zeit mehr erfahren.
Freude am am Fahren

6
stadt der
Zukunft
Die Stadt der Zukunft schwimmt –
nicht nur in den Niederlanden, woher
diese Idee stammt
34
town of the
future
The town of the future will float – and
not only in the Netherlands, where this
urban concept was conceived
von prinZen
und drachen
Das Leben und Wirken von Johan
August Anker hört sich an wie ein
Märchen. Er begründete und beendete
eine Segelära in Norwegen schottLand
für seafood
of princes and
dragons
His life sounds like a fairy tale.
Johan Anker stands for the rise and fall
of a sailing era in Norway
44 54
Segeln und Seafood vom Feinsten
an der schottischen Westküste
to scotLand
for seafood
Sailing and seafood at its finest –
along the west coast of Scotland

neue
generation
Hans Schaedla führt das be-
rühmte Erbe seines Urgroßvaters
Jimmy Rasmussen (Foto) fort
segeLn in
singapur
70 84
new generation
Hans Schaedla carries on in the
tradition of his famous great-grand-
father, Jimmy Rasmussen
(pictured above)
Stadtstaat und Boomtown – doch
gesegelt wird auch hier. Bericht aus
dem Yachtclub RSYC
saiLing in
singapore
Tiger state and boom town – but there
is also sailing in Singapore, as we found
out at the local yacht club RSYC
3 Editorial
8 Impressum // Imprint
10 Goose Pictures
16 Goose News
34 Die Stadt der Zukunft
schwimmt! //
The town of the future will float
44 Johan August Anker – Porträt //
Portrait of Johan Anker
54 Seafood in Schottland //
Seafood in Scotland
70 Der dritte Mann //
The third man
84 Segeln in Singapur //
Sailing in Singapore
90 Yachten und Immobilien //
Yachts and estates
110 Meine Stadt – London //
My town – London

Goose erscheint vierteljährlich in der //
Goose is published quarterly by
Silber- und Yachtmanufaktur Robbe & Berking
Am Industriehafen 5
24937 Flensburg · Germany
Tel. + 49 (0) 461 31 80 30 60
Fax + 49 (0) 461 31 80 30 69
classics@robbeberking.de · classics.robbeberking.de
HERAUSGEBER UND CHEFREDAKTEUR //
PUBLISHER AND EDITOR
Oliver Berking
ART DIRECTION · GRAFIK UND LAYOUT //
ART DIRECTION · GRAPHICS AND LAYOUT
Singelmann Werbeagentur, Hamburg
DRUCK UND BINDUNG // PRINT AND BINDING
optimal media GmbH, Röbel/Müritz
BETREUUNG ANZEIGENKUNDEN //
CONTACT FOR ADVERTISING
Tel. + 49 (0) 461 31 80 30 60
EINZELVERKAUFSPREIS //
PRICE PER ISSUE
Europa 10 Euro // Europe 10 euros
Österreich 10,50 Euro // Austria 10,50 euros
Schweiz 17 sFr. // Switzerland 17 SFr
Außerhalb Europas 13 Euro // Rest of world 13 euros
jAHRESABONNEmENT //
YEARLY SUBSCRIPTION
Europa 40 Euro // Europe 40 euros
Außerhalb Europas 52 Euro // Rest of world 52 euros
Goose und alle in der Zeitschrift enthaltenen Beiträge und Abbildungen
sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ohne die Einwilligung
von Robbe & Berking ist strafbar. Die Redaktion behält sich Kürzungen
und auch Bearbeitungen von Beiträgen vor. Gerichtsstand und Erfüllungsort
sind Flensburg. // Goose and all its content (text and photos) is legally
protected by copyright. The use of any content without prior written consent
by Robbe & Berking is illegal. We reserve the right to edit and/or shorten
contributions. The court of jurisdiction is Flensburg, Germany.
TITEL // COVER
An Weihnachten dreht sich alles um
die Gans, wenn in unserem Fall auch
nicht unbedingt auf kulinarische Art. //
At Christmas, everyone concerns
themselves with geese, although we do
not see the goose in a culinary sense.
Foto: corbis

EISKALT GENIESSEN ...
… kann man den Winter an einem Ort wie diesem: der großen Bucht
Disko Bay in Westgrönland, dem »Wohnort« eines mächtigen treiben-
den Gletschers, von dem sich regelmäßig riesige Eisberge lösen.
ENjOY ICE-COLD
This is the place for winter: the wide Disko Bay in western Green-
land, which is »home« to one of the mightiest floating glaciers in the
world. Giant icebergs regularly break free from the glacier.

PRINZ Am RUDER
Prinz Olav von Norwegen am Ruder seines eigenen Bootes, 1939. Olav,
der nach dem Tod seines Vaters Haakon 1957 zum König wurde, segelte
gerne und viel und war ein guter Freund des Yachtkonstrukteurs Johan
August Anker (siehe Seite 44 ff. in diesem Heft). In seinem 6er Norna
gewann er 1928 die olympische Goldmedaille in Amsterdam.
PRINCE AT THE HELm
Prince Olav of Norway steering his own boat in 1939. After the death
of his father, Haakon, Olav became king in 1957. He was a keen sailor
and a good friend of the yacht designer Johan Anker (page 44 in this
issue). With his six-metre Norna, he won the Olympic gold medal in
Amsterdam in 1928.

HINTER DEN INSELN
Die zwei 12er Trivia (K 10) und Sphinx (G 4) kämpfen während des dies-
jährigen Robbe & Berking Sterling Cup auf der Flensburger Förde ge-
geneinander – hier zu sehen beim Passieren einer der zwei Ochseninseln,
wo übrigens auch der Film gedreht wurde, den Sie auf der diesem Heft
beigefügten CD sehen können.
BEHIND THE ISLANDS
The two twelve-metre yachts Trivia (K 10) and Sphinx (G 4) battling
it out during this year’s Robbe & Berking Sterling Cup on the Flensburg
Fjord. Here they can be seen passing one of the two »Ochseninseln«
(Oxen Islands), which happens to be where the film that you
can see on this issue’s CD was shot.

16
Living on water
DAS IST ROmANTISCHES FERN-
SEHEN – aus den bodentiefen Fenstern
hinaus über das Wasser, bis zum jenseitigen
Ufer. Schwäne gleiten vorbei, Lichter
gehen an, das Panorama lässt sich ebenso
gut aus dem Bett betrachten, ein Abendprogramm
wie Balsam für gestresste
Seelen. Noch schläfrig dann, am frühen
Morgen, den Tagesbeginn betrachtet. Es
wird hell über dem Wasser draußen, gemütlich
räkelnd aus dem Bett beobachtet.
Dann beruhigt umdrehen und ein wenig
weiterschlafen, irgendwann scheint die
Sonne und schickt blinkende Lichtreflexe
von der Wasseroberfläche hinein, draußen
hängen schon die frischen Brötchen an der
Tür. Besser kann man wohl kaum in einen
Urlaubstag starten.
ein dorf auf steLZen
//
a viLLage on stiLts
Das Häuschen, eins von insgesamt
14 Stück, steht auf Stelzen, 2,40 Meter
über der Wasseroberfläche, in einer Marina
in Lauterbach auf Rügen. Die Idee
dazu hatte der einstige Architekturstudent
Till Jaich auf den Malediven, das
zeigt sich auch in der Einrichtung. Chinesische
Wandbehänge, Vollholzmöbel
aus Indonesien, Glasdusche, Holzterrasse.
Da kann schon Fernwehfeeling aufkommen,
allerdings wird es auch gleich
wieder gestillt. Die 40-Quadratmeter-
Einzimmerhäuschen mit Grasdach sind
überdies ökologisch auf der Höhe der
Zeit – die gesamte Anlage wird mit Biomethan
beheizt und mit Strom versorgt.
Ein eigenes Blockheizkraftwerk sorgt
für eine CO 2 -neutrale Energiebilanz.
Ob das die Inseln der Malediven
noch vor dem Untergang rettet, ist ungewiss.
Doch was es auf den Malediven
gar nicht gibt, kann man hier auf jeden
Fall genießen: den Winter. Denn die
Häuschen auf dem Wasser sind auch in
der kalten Jahreszeit begehrt, bei Menschen,
die Ruhe suchen oder hier arbeiten
möchten; Künstler und Autoren und
andere Kreative mieten sich hier vor allem
im Winter gerne ein.
Vater Ingo Jaich, ein Yachthafenbetreiber
von der Schlei, hatte Rügen bereits
1989 »entdeckt« und sich in diese
Gegend verliebt, sah aber auch das Potenzial:
Dies wird einmal das Sylt des
Ostens, meinte er schon damals. Und
kaufte 1991 sechs Hektar Wasserfläche

Foto: Jens Frank (3)
Auch an knackigen Wintertagen wie diesem ist dies ein echtes Ferienparadies // A holiday paradise even on crisp winter days like this
und sieben Hektar Landfläche in Lauterbach.
Sohn Till dachte daraufhin:
»Hier werde ich gebraucht!«, und kam
vom Architekturstudium in Berlin nach
Lauterbach. Neben der Marina bauten
die beiden schwimmende Ferienhäuser
im Hafen und Apartments an Land und
nun, als jüngstes Projekt, die Häuser auf
Stelzen im Wasser.
Nun ist es winters wie – vor allem –
sommers ein Urlaubsparadies. An Bord,
pardon: Ins Haus gelangt man natürlich
trockenen Fußes, ohne übersetzen zu
müssen, über lange Holzstege. Das maritime
Lebensgefühl ist dennoch hundertprozentig
ausgeprägt, man wohnt ja
auf dem Wasser. Vom Bett in die Fluten,
so direkt geht das sonst nur an Bord eines
Bootes. Das wiederum liegt einem
hier quasi zu Füßen, wird bei Bedarf unterhalb
der Terrasse festgemacht. Und
auch die Anreise gestaltet sich problemlos:
Die Bahn fährt bis an die Hafenmole
heran. //
THIS IS BETTER THAN TV – gazing
through the deep windows out over
the water. Swans glide past. The view can
also be seen from bed. An evening entertainment
programme that is a balm for
stressed souls. Then, still sleepy in the
early hours of the morning, watching the
daybreak unfold. Slowly, the light spreads
Asien lässt grüßen // A feeling of Asia
over the water. Later, the bright sun sends
rays of light reflected by the water inside.
Fresh rolls for breakfast have already been
delivered and are hanging outside on the
doorknob. Could there be a better way to
start the day?
The little house, one of 14, stands on
stilts 2.4 metres above the water in a marina
in Lauterbach, on the island of Rügen.
Till Jaich, a former architecture student,
had the idea while on holiday in the
Mal-dives, and this is also evident in the
interior design. Chinese wall drapers, massive
wooden furniture from Indonesia, a
glass shower cubicle and a wooden terrace.
But the one-room holiday cottage, which
measures 40 square metres, is also ecologically
up to date: the entire ensemble is
heated using bioethanol, and a dedicated
thermal power system delivers a carbon
dioxide-neutral energy balance.
It remains to be seen whether this
alone is enough to save the Maldives from
permanent submersion. However, there
is one thing that does not exist on those
exotic islands that can be experienced
here: the winter. These little houses on the
water are also popular during wintertime
among people who are simply looking for
a little peace and quiet.
Jaich senior had a marina on the Schlei
fjord and discovered the island of Rügen
for himself in 1989. He fell in love with
the area and instantly saw its potential,
realising that it was soon going to be a very
popular place. He bought six hectares of
water and seven hectares of land in Lauterbach.
Then his son Till thought he would
be needed, so he stopped his architecture
course in Berlin to move to Lauterbach
and get involved in the project. Father
and son proceeded to build a marina, then
floating holiday apartments, more apartments
ashore and – the latest addition –
houses on stilts.
This is now a holiday paradise, both in
summer and in winter. The nautical feeling
is overwhelming: you literally live on
the water. A dive from bed directly into
the water is always a morning option –
otherwise only possible on a yacht at anchor
in some bay. And you can always tie a
boat to your doorstep. //
www.im-jaich.de
17

18
feuer und fLamme
für das feuerschiff
passionate about the Lightship
Selbst das gibt es bei eBay: ein ausgewachsenes historisches Feuerschiff . Jetzt ist es eine schwimmende Unterkunft //
Even this can be found on eBay: a full-size, historic lightship, now a floating holiday home
ES IST NICHT UNBEDINGT DAS,
wAS mAN TYPISCHERwEISE BEI
EBAY ERSTEIGERT: Ein komplettes
Feuerschiff, 128 Fuß lang, 600 Tonnen
schwer, Baujahr 1950 – das vorletzte
Feuerschiff, das in den Vereinigten Staaten
gebaut wurde. Im Jahr 2000 wäre es
um ein Haar verschrottet worden. Erst
wollte es der Staat Massachusetts, der das
Schiff bis dahin als Museum betrieben
hatte, abwracken. Auf den Protest vieler
Bürger hin wurde es dann bei eBay versteigert
– wo ausgerechnet Schrottfirmen
auf das Schiff boten, allein das Steuerhaus
aus Messing stellt einen nicht unerheblichen
Wert dar. Erst 20 Minuten vor
Schluss der Auktion sprang Bill Golden
ein und erhielt, für 126.000 Dollar, den
Zuschlag: Der Anwalt aus Boston arbeitete
nach einem von ihm selbst ausgeklügelten
System, das er hier nicht verraten
möchte: „Wenn andere es kennen, funktioniert
es nicht mehr!“
weiterlesen
THIS IS NOT THE TYPICAL ITEm
UP FOR AUCTION at eBay: a complete
lightship, 128 feet and 600 tons, built in
1950 – the last-but-one lightship that was
constructed in the United States. In 2000
it was very nearly scrapped. First, the state
of Massachusetts, which had up to then
ran the ship as a museum, wanted to get
rid of it. Only after the protests of many
residents was the ship instead offered for
auction on eBay. However, it was mainly
scrapyards that placed bids for the ship;
the brass in the bridge house alone was
worth a small fortune. Just 20 minutes
before the auction closed, Bill Golden
jumped on board bought the vessel for
126,000 dollars. The Boston attorney was
working with a self-devised system that
he does not wish to disclose: »As soon as
anyone else knows about it, it won’t work
any more!« read more
www.nantucketlightship.com
Foto: lightship (4)

each hideaway
Neuengland in Südengland: Das South Sands Hotel, direkt am Strand in Salcombe, verströmt das Lebensgefühl der US-Ostküste //
New England in southern England: the South Sands Hotel on the seafront in Salcombe has an aura of the US east coast lifestyle
FRüHSTüCK AUF DER TERRASSE
mIT »LES PIEDS DANS L’EAU«, wie
man in Frankreich zu dieser Lage sagen
würde, aber hier sind wir auf der anderen
Seite des Kanals in South Devon, in
dem ebenso beliebten wie belebten Ort
Salcombe. Das Hotel liegt etwas abseits
des sommerlichen Trubels am Wasser,
an einem kleinen Strand mit Segeljollen
und Hobie Cats. Der Blick von besagter
Terrasse, vom Restaurant und den
meisten Zimmern geht über den Kingsbridge
Estuary, kurz bevor der Fluss
hinter der Barre in den englischen Kanal
mündet. Das kleine Boutique-Hotel
ist ebenso charmant wie entspannt und
im Stil der US-Ostküste eingerichtet.
Dazu passend sind alle Zimmerkategorien
nach Segelbootstypen benannt –
von »Optimist« bis »J-Class«.
weiterlesen
BREAKFAST ON THE TERRACE
wITH »LES PIEDS DANS L’EAU«,
as the French would describe this location.
However, here we are on the other
side of the Channel, in South Devon,
in the popular, busy town of Salcombe.
The hotel is situated a short distance
away from the hustle and bustle by the
waterside, on a small beach with sailing
dinghies and Hobie Cats. The view from
the terrace, the restaurant and most
rooms looks out over the Kingsbridge
Estuary, just short of where the river is
about to flow into the English Channel,
across the bar. The small boutique
hotel is both charming and relaxed.
Decorated in the New England style of
the US east coast, it is no surprise that
the rooms types are named after sailing
boats – from »Optimist« to »J-Class«.
read more
www.southsands.com
Fotos: hotel south sands (4)
19

20
ein buch,
so
exkLusiv
wie das
boot
a book as
exceptionaL
as the boat
Ist es möglich, ein Buch über die legendären
Riva-Mahagoni-Runabouts ohne
hinlänglich bekannte Alles-vom-Feinsten-Stereotypen,
ohne Jetset- und VIP-
Gedöns zu veröffentlichen? Ja, meint der
Berliner Verleger und Tritone-Eigner
Konrad Börries, in dessen Auftrag die
Fotografin Nicole Werner und der Autor
Erdmann Braschos die eineinhalbjährige
Rekonstruktion der lange als verschollen
geglaubten Axel-Springer-Yacht durch den
Riva-Restaurator Jürgen Renken begleitet
haben. Dabei entstand ein sehenswerter
224-Seiten-Band mit außergewöhnlichen
Aufnahmen über das letzte Exemplar der
Tritone-Serie. Das Buch zeigt und erklärt
vertieftes Handwerk: beginnend mit der
Zerlegung des Bootes über die Reparatur,
Holzreinigungs-, Beiz- und Lackiertechniken
und die Nachverchromung der Beschläge
durch einen lombardischen Spezialisten
bis hin zur Wiederherstellung der
aus heutiger Sicht kruden amerikanischen
Chris-Craft-Achtzylinder durch einen
Spezialisten in der Lüneburger Heide. //
Das Werk ist bei der Berliner Authentic
Treasures Publications KG in einer
deutschen und einer englischsprachigen
Ausgabe erschienen. Es kostet 225 Euro
zuzüglich Versandkosten, die Luxusausgabe
852 Euro. www.tritone258.de
Foto: Verlag
Is it possible to publish a book about
the legendary Riva mahogany runabouts
without mentioning the jet set and red
carpet treatment? It certainly is, according
to Berlin publisher and Tritone-owner
Konrad Börries. On his commission, the
photographer Nicole Werner and writer
Erdmann Braschos documented the
18-month restoration of Axel Springer’s
yacht – long believed to be lost – by Riva
restorer Jürgen Renken. The result is a
224-page volume that contains extraordinary
photographs and texts about the
last example of the Tritone series. The
book illustrates and explains craftsmanship
in depth. Starting with the stripping
down of the boat, it details methods
of wood repair and the techniques used
to clean, stain and varnish the precious
mahogany. It also describes how the boat’s
fixtures were re-chromed by a specialist
from Lombardy and how the American
Chris Craft eight-cylinder engines, which
are crude by today’s standards, were revamped
in a north German workshop. //
.
Available in German and English editions
from Authentic Treasure Publications
KG. The price for the standard
book is 225 euros excluding postage and
packaging; the luxury edition costs 852
euros. www.tritone258.com

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Genießen Sie den Klang der 36 Stimmen eines Schweizer Präzisionsspielwerkes bei „Stille Nacht“ oder „O du fröhliche“. Für ein stimmungsvolles
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Rejoice in the rich sound of the 36-note precision Swiss music works playing “Silent Night” or the traditional German “O du fröhliche”
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www.wendt-kuehn.de
21

22
deLikatessen
DER STAmm IST KNORRIG wIE
EIN BAUm, AUSGEBLEICHT wIE
EIN ALTER wALKNOCHEN UND
GEFORmT wIE EINE SKULPTUR.
Gefunden hat Frank Walbeck ihn in
Island, aber tatsächlich kommt er von
der Ostküste der USA. „Auf Island gibt
es nun einmal keine Bäume“, sagt er.
„Und mit dem Golfstrom könnte dieser
Stamm gut hierhergetrieben worden
sein!“ Jetzt ziert er einen kleinen Laden
in Hamburgs Szeneviertel Ottensen,
der unter dem Namen »Tide – Feinkost
und Treibholz« firmiert.
Was beides miteinander verbindet?
Nichts, außer dass man hier in der Mittagspause
mal eben ein Stück Treibholz
einkaufen kann, dazu vielleicht noch
ein Gläschen mit dem überaus köstlichen
hausgemachten Kuchen: toskani-
treibhoLZ
deLi and driftwood
Ein Baumstamm aus Amerika, angetrieben und gefunden auf Island // A tree from America, stranded and found in Iceland
scher Schokokuchen mit Pinienkernen
zum Beispiel. Und noch schnell einen
Teller leckerer Pasta dabei verzehrt. Die
kocht der Chef selbst, wenn er nicht gerade
auf Tour ist, um entlegene Strände
nach Treibgut abzusuchen. Denn das,
sagt er, sei sein großes Glück: »Wenn
mir mal die Decke hier auf den Kopf
fällt, kann ich für drei Tage weg und
einsam am Strand sein. Sonnenuntergänge,
auch schon mal ein guter Kaffee,
Lagerfeuer an einer schönen Stelle, und
wenn ich dann auch noch ein cooles
Stück Holz finde, ist alles super. Dann
komme ich so glücklich zurück, dass ich
dann auch wieder kochen und im Laden
stehen kann.«
Sein Laden ist voll mit dem Holz.
Groß und klein, in allen Farben, hell bis
dunkel und mit verschiedenen Struk-
&
turen, Maserungen und Formen, einige
mit alten Eisenbeschlägen, viele duften
auch himmlisch nach Teer und Salzwasser,
Weite und Ferne. Holzblöcke dienen
als Sitzmöbel und Deko, Planken als Regale
an der Wand, der Isländer Baumstumpf
steht wie ein Totem im Raum.
weiterlesen
Foto: Frank Walbeck (4)

THE TRUNK IS mASSIVE LIKE
A TREE, BLEACHED LIKE AN
ANCIENT wHALEBONE AND
SHAPED LIKE A SCULPTURE.
Frank Walbeck found it in on a beach in
Iceland, but this tree probably came from
the US east coast originally. »There
are no trees on Iceland,« he says. »But
with the Gulf stream, this one could
well have drifted here.« Now it adorns a
small shop called »Tide – Feinkost und
Treibholz« (Tide – delicatessen and
driftwood) in Ottensen, a trendy part
of Hamburg.
Is there any connection between a
delicatessen and driftwood? None, other
than the fact that here, you can quickly
buy a chunk of wood in your lunch break,
or maybe with a dish of delicious, homemade
cake – Tuscan chocolate with
pine nuts, for example. And while you
are here, why not eat some equally delicious
pasta? This is also made by the
boss himself, at least when he is not on
tour to scan deserted beaches for pieces
of driftwood. This, he says, is complete
bliss for him. »As soon as this shop gets
on my nerves, I can get away for a few
days and be alone on the beach. Sunsets,
good coffee, a small campfire, maybe, in
a romantic spot. And if I find a nice piece
of driftwood, I’m completely happy.«
His shop is full of this kind of wood.
Large and small, all colours from dark
to light and with very different shapes
and structures, some still with old iron
fittings. Most pieces smell of tar, saltwater
and faraway places. Wooden blocks
are used as seats and decoration, planks
are fastened to the walls as shelves and
the tree from Iceland stands like a totem
pole in the room.
read more
Classic
elegant. timeless. perfect.
North Sails GmbH
info@de.northsails.com
www.northsails.de
23
www.hqhh.de

24
die
hundert-
jährigen
the centenarians
PETER ERZBERGER, Vorsitzender
des Gstaad Yacht Club (GYC), über die
»Centenary Trophy« des GYC, die in
diesem Jahr im Rahmen der Voiles de
St. Tropez zum zweiten Mal gesegelt
wurde – von Yachten, die 100 Jahre oder
älter sind.
Goose: Wie kam es zur Idee der »Centenary
Trophy«?
Peter Erzberger: Die »Centenary
Trophy« ist im Winter 2009/10 im
Rahmen der Vorstandsarbeit des GYC
und unter Mitwirkung von Ehrenpräsident
Georg Nicholson entstanden. Wir
suchten nach einer Idee, wie der GYC die
famose Yacht Mariquita, die 2011 ihren
100. Geburtstag hatte, gebührend feiern
könnte. Der Besitzer wünschte sich, dass
wir nicht der Mariquita allein, sondern
allen original erhaltenen Yachten einen
gebührenden Auftritt verschaffen sollten.
Daraus entstand die Idee der »Centenary
Trophy«. Wir suchten in England
eine Trophy aus einer namhaften Manufaktur
(Wakely and Wheeler in London),
die verbrieft 1911 entstanden ist. Aufgearbeitet
und unserem Patron His Majesty
King Constantine of the Hellenes als
Trophyholder gewidmet, ist sie bei der
ISAF offiziell registriert. Damit ist sie
die einzige Trophy, die jährlich zwischen
Booten von 100 Jahren und darüber in
einer Regatta gesegelt werden kann.
G: Warum wird sie während der Voiles
de St. Tropez gesegelt?
Foto: Jürg kaufmann - GyC
PE: Zwischen St. Tropez und dem GYC
besteht eine emotionale Verbindung –
beides sind bekannte und traditionelle
Touristenorte. In St. Tropez wurde
auch die Idee des GYC geboren. Es war
also mehr als natürlich, mit der Société
Nautique de St. Tropez die Idee dieser
Regatta auszutauschen und im Rahmen
der Voiles de St. Tropez, deren Erfolg zu
einem gewichtigen Teil auf klassische
Yachten zurückzuführen ist, unsere spezielle
Regatta durchzuführen. Der Erfolg
der ersten Durchführung im letzten Jahr
und die Form der Pursuit-Regatta (das
langsamste Boot startet als erstes und die
anderen Yachten starten danach einzeln
mit dem Zeithandicap) hat uns die gute
Idee bestätigt. Das für diese Zeit vom
GYC gemietete Château St. Tropez in
unmittelbarer Hafennähe – das GYC-
Clubhaus am Wasser –hat uns die Gelegenheit
gegeben, zusätzlich auch unsere
Qualität als Club und Gastgeber unter
Beweis zu stellen. Die perfekte Organisation
auf dem Wasser durch die Société
Nautique de St. Tropez und unser Clubhaus
am Wasser ergeben zusammen die
Symbiose, in der sich eben auch Freundschaften
unter traditionellen Seglern feiern
lassen. Diese Symbiose wird hoffentlich
die nächsten Jahre weiter bestehen
und möglichst viele der fantastischen
Yachten, die 100 Jahre und älter sind,
an den Start bringen. Der Termin für
die dritte »Centenary Trophy« wird der
3. Oktober 2013 sein. weiterlesen

PETER ERZBERGER, chairman of
the Gstaad Yacht Club, speaks about
the club’s Centenary Trophy, which was
contested for the second time this year
during the Voiles de Saint Tropez – with
yachts that are 100 years or older.
GOOSE: How did the idea for the
Centenary Trophy evolve?
PETER ERZBERGER: The Centenary
Trophy was born during the winter of
2009/10 among the members of the
board of the Gstaad Yacht Club with
the participation of honorary president
George Nicholson. We were looking for
a way to honour the wonderful yacht
Mariquita, which celebrated her 100th
birthday in 2011. The owner wished to
honour all yachts of her age that were
originally kept, not only Mariquita. This
idea gave rise to the Centenary Trophy.
In England, we found a trophy made by
Wakely and Wheeler in London that
dated back to 1911. We had this piece
worked up, dedicated it to our patron,
HM King Constantine of the Hellenes,
and registered it with ISAF. This is the
only official trophy which is sailed for
annually in yachts that are at least a hundred
years old.
G: Why is it sailed during the Voiles de
St. Tropez?
PE: There is an emotional link between
St. Tropez and the Gstaad Yacht Club,
as they are both famous and traditional
Die Hundertjährigen
am Start der diesjährigen
»Centenary Trophy« //
The centenarians at the start
of this year's event
tourist resorts. The whole idea of the
Gstaad Yacht Club was also born in St.
Tropez. So it was more than natural to
discuss the idea of this regatta with the
Société Nautique de St. Tropez and to organise
it during the Voiles de St. Tropez,
where classic yachts are a big part of the
overall spectacle. The success of the
first regatta last year and the format of
the pursuit race regatta, where the slowest
boat starts first and the others later
according to their time handicap, has
shown us what a great idea it was. And
Chateau St. Tropez, directly by the harbour
– which we rent for the duration
and which thus becomes our clubhouse
by the water – gives us the opportunity
to demonstrate our qualities as hosts and
as a club. The perfect organisation of the
race course by the Société Nautique de
St. Tropez and our clubhouse by the water
is a symbiosis that allows friendships
between sailors of classic yachts to be
celebrated. This symbiosis will hopefully
endure over the coming years and help
to bring many fantastic yachts aged 100
years and more to the start. The date of
the third Centenary Trophy regatta is 3
October 2013. read more
André Beaufils (links, SNST) und Peter Erzberger
(rechts) // André Beaufils (left, of the SNST)
and Peter Erzberger
25

26
saLZ aus der nordsee
saLt from the north sea
Feinstes Tafelsalz aus der Nordsee, von der Insel Sylt:
Ab Frühjahr 2013 ist es zu haben. »Wir stellen es so
nachhaltig wie möglich und natürlich direkt hier auf
der Insel her«, sagt Initiator Alexandro Pape, mit
zwei Michelin-Sternen hochdekorierter Chefkoch
des Fährhauses Munkmarsch. »Dieses Salz wird ein
ganz besonderes Fleur de Sel, wie wir es bisher eben
nur von der Algarve oder aus der Camargue kennen.«
Der Unterschied: Dieses Salz wird aus reinem Nordseewasser
gewonnen, denn die Qualität des Wassers
dieser Region ist, dank des Wattenmeers und dessen
Status als Weltnaturerbe mit dem entsprechenden
Naturschutz, besonders hoch. Allerdings ist es alles
andere als einfach, in Norddeutschland ein Meersalz
ohne Kochen zu gewinnen. Alexandro Pape, der
seit vielen Jahren auf der Insel Sylt lebt und arbeitet,
hat sich bereits sechs Jahre lang mit dieser Idee beschäftigt. Gemeinsam
mit der Innovationsgruppe der IHK Kiel und der Firma
Terra Water, ebenfalls aus Kiel, ist es ihm gelungen, eine für seine
Art der Salzgewinnung geeignete Anlage zu entwickeln. Hierbei
wird das Meerwasser der Nordsee zunächst gereinigt und dann,
als hoch konzentrierte Lösung, durch einen Kristallisator geführt.
Hier wird das Salz gewonnen, nur mit Hilfe von warmer Luft, die
wiederum aus Solarenergie gewonnen wird. »Es ist entscheidend,
dass das Wasser nicht gekocht wird«, erklärt Pape. »Das würde
dem Salz wichtige Mineralien entziehen!« Nach etlichen bereits
erfolgreich absolvierten Probeläufen soll ab März mit der Produktion
begonnen werden. //
Fine table salt from the island of Sylt
in the North Sea will be available from
spring 2013. »We will produce it here on
the island as sustainably as possible,« says
Alexandro Pape, who initiated the project.
As chef of the gourmet restaurant in the
hotel Fährhaus Munkmarsch, he has been
awarded two Michelin stars. »This salt is a
very special fleur de sel, just as we know it
from the Algarve or the Camargue.« The
difference is that this salt is obtained from
pure North Sea water. The quality is much
higher than most people perceive thanks
to the salt marshes of the Wadden Sea and
its status as a world nature heritage site,
which means there is strict environmental
protection. However, it is not easy to extract salt from sea-
water in northern Germany without boiling the water. It took
Alexandro Pape, who has already lived and worked on Sylt for
many years, six years to work out a way of doing this. Together
with Terra Water from Kiel and the innovation group of the Kiel
Chamber of Commerce, he developed a suitable system. The
plant cleans the seawater before it is fed in a highly concentrated
form through a crystalliser, where the salt is extracted using only
hot air that is generated using solar energy. »It is critical that
the water is not boiled,« says Pape. »If that happens, important
minerals are lost from the salt!« Several test runs have already
been made and production is due to start in March. //
Alexandro Pape: Sternekoch voller
Ideen // A gourmet chef full of ideas
Foto: harald hentzschel

CLASSIC BOAT
INTEGRITY
A
EMILY HARRIS
WILL STIRLING
nyone asked to name the outstanding of the cockpit, for instance, I could play around and see
Above: The heavy
classic yacht restorations of the past 20 what worked best, without being tied to a specific
oak interior wants
years is likely to include two boats on historic shape.”
only some personal
their list: the 1885 Camper &
Despite such ‘leeway’, you get the feeling that every
touches to bring it
Nicholson cutter Marigold and the component of the boat has been thoroughly investigated
to life
1885 Beavor-Webb cutter Partridge. before Will even lifted pencil to paper. Take the rig, for
Right: The
Yet, while there has been a steady stream of replica pilot instance. That topsail yard might look the same as
detailing, both
cutters, J-Class, Herreshoff schooners, and even Fife Partridge’s topsail yard to you and me, but Will is quick
below and on deck,
cutters, few people have attempted to copy this
to point out that the angle of the spar to the topmast
is exquisite and
particular type of yacht.
became squarer around 1885. Integrity’s rig, he assures
uncompromising
Perhaps it’s because this quintessential Victorian me, is to the older, steeper plan.
design, with its long overhangs, narrow beam and deep
keel, is no longer deemed practical. Not everyone can a blend of old and new
cope with a 10ft (3.1m) draught and 10ft of overhangs Nonetheless, the design he produced looks remarkably
(ex bowsprit) on a 60ft (18.3m) hull, à la Marigold. like Partridge, with her low sheer and rather austere
Will Stirling, however, is an idealist. He spent two stem. Yet the figures tell another story. Partridge is just
years researching the design and construction of
10ft 6in (3.2m) wide for her 49ft (14.9m) length –
Previous spread: 18th- and 19th-century revenue cutters when he built his practically ‘plank-on-edge’ – whereas Integrity is 11ft
Integrity won the first major project, Alert. He subsequently sailed the (3.4m) wide for 43ft (13.1m) length.
Best Boat Trophy vessel, with its dipping lug mainsail, to Iceland, and was Integrity also has more freeboard for her size, a more
and was People’s only prevented from sailing her further by the imminent rounded forefoot, slightly more sheer and a wider stern.
Choice at the arrival of his firstborn. When it came to designing his The result is a pleasing compromise which looks every bit
Plymouth Classics first yacht, he looked back to the distinctive craft that like a Victorian gentleman’s yacht, but is less likely to heel
Above: Gloriously defined the early years of British yacht design.
at the slightest breeze and to act like a submarine in a
authentic, but “The straight-stemmed cutters of this era are
seaway – the true ‘plank-on-edge’ designs were notoriously
some will quibble particularly graceful,” he says. “But whereas with tender and wet.
with the date 1879 Alert I was trying to duplicate an exact historic type, I “It’s great looking back, because you can pick and
carved on her had a bit more leeway this time. Designers were always choose,” says Will. “You can make a judgement about what
counter
trying out different things on yachts. So with the shape worked and what didn’t, and improve the bits that didn’t.”
WILL STIRLING
10 CLASSIC BOAT OCTOBER 2012
CLASSIC BOAT OCTOBER 2012 11
CB 292 Integrity V2.indd 10 03/09/2012 18:56 CB 292 Integrity V2.indd 11 03/09/2012 18:56
PREVIOUS SPREAD: NIC COMPTON
WILL STIRLING
NIC COMPTON
Saving a
Damsel
in diStreSS
NIC COMPTON
WILL STIRLING EMILY HARRIS
With a history as murky as the Norfolk
Broads, this 28ft yacht has been returned
to form as a racing filly. By Peter Willis
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NOVEMBER 2012 . ISSUE No 293
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OCTOBER 2012 . ISSUE No 292
CLASSIC BOAT
Rebuilding Britannia Hebridean cruise
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Broads yacht Damsel
saved from
distress
T H E W O R L D’ S M O S T B E A U T I F U L B O A T S
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Fife schooner
sails again
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Elizabeth Elizabeth Tiedemann Tiedemann Around Around UK UK in in a a yawl yawl Protecting Protecting your your rig rig
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Integrity has it all. By Nic Compton
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designer
Sparkman &
Stephens
Built
1937
length On deck
53ft (16.2m)
Beam
12ft (3.7m)
draught
7ft 7in (2.3m)
displacement
45,725lb
(20,741kg)
sail area
1,981 sqft
(184m2 SKYLARK
)
30 CLASSIC BOAT OCTOBER 2012
LEATHERWORK LEATHERWORK AT AT SEA SEA
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Greece joins
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circuit
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Protect your blocks
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W
Classic Boat is the monthly magazine that celebrates the
world’s most beautiful boats. Each issue contains glorious
photographs of classic boats of all types and sizes. This
beautiful magazine embodies the spirit of tradition, focusing
on boats that retain the unmistakable grace and looks of a
true classic.
You will fi nd news of international regattas, coverage of
the latest builds and restorations, plus valuable advice on
craftsmanship and tradition.
This year Classic Boat celebrates its 25th anniversary and to
mark this special occasion we are offering a discount of up
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SKYLARK AND ARGYLL
SOLENT SUMMER
DaN HoUsToN
Jessica Dobbs
Regatta
meTre & KeeLBOAT
a new mixed, or ‘revival’ class brought together 10 “one- off” designs,
including two 6-Ms, the Half-Rater Winifred and a Memory called sepia,
with 90-plus boats in Darings, XoDs, Loch Longs, bembridge one
Designs, solent sunbeams and squibs. There were also two 12-Ms – italia
and Richard Matthews’ crusader bringing some big boat pizazz.
organisers Royal Thames, the island sailing club, Royal corinthian and
Royal Victoria managed to run eight races over four days that were
relished by competitors. classic boat’s concours d’elegance trophy was
won by bursledon-based David Hopkins, in his 1927 gaff sloop chough.
Top: Medway One Worlds, the Metre and Keelboat Regatta, the Superyacht great year for prestigious yachts in UK waters. He laid
Design Mizpah Cup and the Taittinger Royal Solent Yacht Club Regatta. part of the credit at the tie-up with Italian luxury watch
Above middle: 100 Britain’s dismal summer brought clouds, rain and maker Panerai, which has pulled in some big yachts.
keelboats had strong winds at first, though race crews still seemed to But he stopped short of comparing the Med and the
good racing. thrive on the complicated tidal conditions. Then a rally Solent. “They’re different kettles of fish,” he told CB.
Above: Chough at the end of July bathed the Solent’s emerald waters “In the Med, the emphasis tends to be on the bigger
Opposite page: with an almost Mediterranean warmth.
ketches and cutters, moored stern-to, so you can’t see
Richard Gerve’s Rufus Gilday of the British Classic Yacht Club, which them so well. We’re all about the boats. We have our
8-M Sposa; Glana organises Panerai British Classic Week, said it had been a own unique footprint.”
14 CLASSIC BOAT SEPTEMBER 2012
Jessica Dobbs
GlaNa By PETER MUMFORD/BEKEN OF COWES
SOLENT SUMMER
PETER MUMFORD BEKEN OF COWES
8-meTre
Worlds
an impressive 22 8-Metre boats assembled in the Solent for their Worlds, coming
from as far as Canada. Closer to home, France, Germany, Switzerland, Norway and
Finland were also represented. Great Britain’s lafayette, owned by Murdoch
McKillop took first place, followed by Canada’s Raven (the only 1930s winner),
owned by Mark Decelles, and Finland’s luna - belonging to Harry Roschier.
CLASSIC BOAT SEPTEMBER 2012 15
CB 291 Solent summer V3.indd 14 31/07/2012 11:44 CB 291 Solent summer V3.indd 15 31/07/2012 11:44
hen you are from a billionaire With its free quayside parties, it is as much for the
family with a surname like Getty, crews as for the owners, and that helps to keep the
the size of your sailing yacht is atmosphere surprisingly real. A lot of people here are
fairly immaterial. So it was quite very down to earth in the way of wooden boat sailing
intriguing to see the 53ft (16.2m) everywhere. But down to earth people can party…
Sparkman & Stephens yawl
Skylark is a new boat on the scene. Built in 1937 and
Skylark alongside Tara Getty’s recently restored Blue Bird well known on America’s west coast, with a Transpac in
(CB271/272), in St Tropez, last October.
1947, she was restored on the east coast, first at
And, for CB, I’m going aboard to race her! It’s for a Loughborough Marine Interests, Rhode Island, then at
new perpetual cup – the Blue Bird Trophy for Speed East Passage Boatwrights, Bristol, RI. It was a thorough
Under Sail, which Tara intends to challenge for each year job – more of a complete rebuild, although her masts and
here. In a twist of synchronicity, the silver art deco trophy mizzen boom are original. Everything else has been
by Garrards was first awarded to Malcolm Campbell in replaced to the original plans.
Geneva in 1937 – the year Skylark was launched.
And that was one of the reasons Tara Getty was
St Tropez in the first week in October feels like a attracted to her. She had had a sympathetic rebuild,
privileged place to be. The nautical society (and the mayor) although her teak deck is laid over ply and epoxy for
Previous spread: move all the ugly, slab-sided, plastic motor cruisers out and strength. He bought her over the winter 2010/2011 and
Celebrations on replace them with low-slung classics, opening vistas across she was shipped to France.
Adventuress
Griff’s Argyll the pretty stone-quayed port. It’s pretty crammed too, with The day before this race, she and the other S&S
Above: Skylark 200 yachts in harbour, but the effect of all these swept teak inboard yawls, present including Stormy Weather, Argyll,
was shipped to decks, this gleaming bronzework and deep lustrous varnish Manitou and Cometa, had sailed in company creating a
the Med in 2011 is electrifying, and brings crowds in from miles around. marvellous spectacle. But today is Thursday – traditionally
Left: Her interior There are boats of all sizes, from the 1923 26ft 5in (8m) the one-on-one challenge day, and we have challenged
American beauty
was rebuilt to the Solent Sunbeam Dainty, up to the sleek 95ft 4in (29.1m) Griff Rhys Jones in his recently acquired 57ft 4in (17.5m)
original plans lines of Mariquita (plus her 30ft/9.1m bowsprit, of course). 1948 yawl Argyll… however there’s no wind.
Above right: The whole pantheon of wooden yacht design is here, and a We jill around in the bay to the west, but there’s not a
After a near-drowning in the wreck of his classic,
Skylark spent good many spirit of tradition boats, too. The disparate mix puff. In the end the sailors are invited to lunch aboard the
seven years in comes together in one of classic boating’s most fabulous Getty family yacht Talitha G – acting as our committee
Victor Janovich needed a new project. He found an
restoration at displays – Les Voiles de St Tropez, which started life 30 boat today. It’ll probably be the only time most of us
Rhode Island years ago as the Nioulargue series.
have a glass of chilled rosé followed by superbly
82ft Fife. By Kathy Mansfield; photos by Alison Langley
CLASSIC BOAT OCTOBER 2012 31
CB 293 Adventuress.indd 6 28/09/2012 15:33 CB 293 Adventuress.indd 7 03/10/2012 09:44
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EASY WAYS TO ORDER
FREJA
L
ows had been bombarding the British Isles
with the measured rhythm of a wellmanned
trebuchet for weeks, hurling
swirls of gales and rain. For the new,
liveaboard owners of Luke Powell’s
freshly-launched Pilot Cutter Freja, it can
hardly have been the most cheering conditions in which
logo on my jacket, was quizzing me about this Old
Gaffers’ song she was trying to find the words for. I bet I
know which song, I thought.
“It’s a parody of an American folksong,” she was
explaining, “only it’s about plastic boats in marinas.”
“Ah,” I said. “You mean ‘Little Bathtubs’?” “That’s it!”
she cried, and we joined in a quick chorus. “There’s a
to acquaint themselves with their new boat – nor, indeed, white one and a white one and a white one and a whi-ite
for Luke himself to go out with them, as is his habit, one, and they’re all made out of ticky-tacky and they all
introducing them to the management of the boat and look just the same.”
noting snags to be fixed as he went along.
“I was trying to find it on the internet,” added
Above: Luke mixes
his own paint
blends to achieve
unique colours
Right: Luke Powell
and his team’s
eighth boat, Freja
is also considered
the most beautiful
For a journalist from up-country trying to organise a Marion, “but I think they must have decided it was
Falmouth photo-shoot it was pretty hopeless. The boat offensive and taken it down.” (They hadn’t – try www.
was going out, but reefed down, which we don’t
oldgaffers.nl/vereniging/little-bathtubs.htm).
consider photogenic, and in any case, the light was
Luke’s Freja – we were then still at the stage where he
dismal. We’d cancelled one date already, and the best hadn’t let go, and still thought of her as his – is not the
part of a fortnight had gone by when Luke called to say same as the previous Pilot Cutters he’s designed and built
he’d spotted a break in the weather – just a short one at Working Sail on Gweek Quay, Cornwall. There are
Previous spread: – the coming Friday and how about it? I wasn’t
seven of them, all hand-built and different, although
A williwaw convinced, but I thought “what the hell?” – and in due there are family resemblances, most notably the open
presaged the course I set off down the familiar trail of the A303. ‘lute’ sterns, typical of the old Scillonian Pilot Cutters on
arrival of some When I arrived in Falmouth early on the Thursday which he models his designs. And, it hardly needs to be
wind and Freja evening, they were in the pub, Luke and the owners, added, they aren’t made of ticky-tacky, whatever that is.
heeled gently who are a Swedish couple called Anders and Marion, Oak for the frames and topside planks, larch for the
Above: Working late 50s, both hospital doctors given to working in New underwater planks and opepe for the keel and the deck.
Sail makes its own Zealand in the European winter and coming back to sail Nor are they white. This one is essentially dark blue
blocks; only the in the summers. Within five minutes of meeting,
and turquoise, but when I ask Luke for the paint-chart
lines are synthetic Marion, who had noticed the Old Gaffers Association colours, he explains that’s not how it is. “The paint is my
42 CLASSIC BOAT SEPTEMBER 2012
CLASSIC BOAT SEPTEMBER 2012 43
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M
oored stern-to at St Tropez – the annual
end-of-season regatta, which usually has
enough sun to banish thoughts of winter.
See the classics from 1 to 7 October. Photo by Kos
CB 292 Big Pic2.indd 6 03/09/2012 19:02 CB 292 Big Pic2.indd 7 03/09/2012 19:02

nicht essen, lesen! // don’t eat, read!
weihnachten // xmas
mit // with
verschenken sie diese ganz besondere weihnachtsgans: //
why not make a present of this very special goose for christmas:
das
geschenkabo
//
gift
subscription
Sie freuen sich über jede neue »Gans«?
Dann verschenken Sie dieses Vergnügen doch zu
Weihnachten! // Do you look forward to each
new issue of goose? Now you can pass on this pleasure
as a gift for Christmas!
wählen sie unter diesen aboprämien //
choose from one of these rewards
Der Klassiker-Kalender 2013 //
The Classics 2013 calendar
50-Euro-Gutschein von Robbe & Berking //
50 euro Robbe & Berking voucher
!
Drei alte Ausgaben von Goose //
Three back issues of Goose

“This is a Boat.”
YACHTS
Oliver Berking
Es gibt sie noch – die Schmuckstücke aus Holz. Bei uns entstehen klassische Yachten in traditioneller Handwerkskunst und aus-
schließlich aus Holz. Repliken klassischer Yachten, Restaurationen oder neue Einzelbauten. Die bekanntesten Projekte unserer
Werft sind die 12m R Yachten Sphinx und Johan Ankers letzter, noch namenloser Entwurf Nr. 434, diverse klassische 6er und
der Robbe & Berking Commuter, eine Hommage an die legendären Motoryachten aus dem New York der 1920er Jahre. //
They do still exist – wooden jewels. We create traditional yachts using traditional craftsmanship methods and nothing but wood.
Replicas of classic yachts, restorations and individual new builds. The most famous projects from our shipyard are the 12-metre yachts
Sphinx and Johan Anker’s final draft No. 434, which remains unnamed, various classic 6-metre craft, and the Robbe & Berking Commuter,
a tribute to the legendary motor yachts from New York in the 1920s.
WWW.CLASSICS.ROBBEBERKING.DE

30
Dieser schwimmende Wohnblock entsteht in den Niederlanden // This floating block of flats will be built in the Netherlands
Foto: Waterstudios Nl

DIE STADT
DER ZuKunFT
SCHWIMMT!
THE TOWn OF
THE FuTuRE WILL FLOAT!
31

32
Ungefähr drei viertel der erdoberfläche bestehen aUs Wasser.
Was liegt da näher, als städte aUf dem Wasser zU baUen? Und Woher
könnte diese idee stammen, Wenn nicht aUs den niederlanden,
dem land Unter dem meeresspiegel?
//
approXimatelY three-qUarters of the earth’s sUrface is covered
With Water. so isn’t it natUral to bUild toWns on the Water? and Who
coUld have had sUch an idea if not the dUtch, from the land
beloW sea-level?
Es ist eine Hassliebe. Die Niederländer und das
Meer. Seid verschlungen, Millionen, von der
Nordsee, wären da nicht die vielen Deiche, die
den »Blanken Hans« in Schach halten. Denn
es sind nicht nur ein paar flache Südseeatolle,
die vom dauerhaften Abtauchen bei steigenden
Wasserständen bedroht sind; auch die Niederlande gelten als
akut gefährdet, weite Teile des Landes liegen tatsächlich unterhalb
des Meeresspiegels, schon jetzt. Ein irgendwie beunruhigender
Gedanke, bei dem sich manch einer eine Arche wünscht.
Andererseits sind die Niederländer ein großartiges Volk von
Seefahrern und Entdeckern, bis heute, und sie bringen, vielleicht
unter dem Druck der Umstände, jede Menge kreativer und innovativer
Konzepte zum Umgang mit dem Wasser hervor.
Einer dieser kreativen Köpfe ist der Architekt Koen Olthuis.
Sein Büro heißt »Waterstudio« und er beschäftigt sich, wie
unser Magazin GOOSE, ausschließlich mit dem Leben am,
vor allem aber auf dem Wasser. »Die Niederlande sind ein
künstliches Land«, findet er. »Total fake – entstanden durch
Auspumpen und Trockenlegen. Wir haben hier ungefähr
3500 Polder, die nur trocken sind, weil wir sie 24 Stunden
am Tag, sieben Tage die Woche auspumpen. Und wenn wir
mal mit dem Pumpen aufhören, steigt das Wasser wieder und
das Land taucht ab.« Dass dies keine langfristige Lösung ist,
liegt für ihn auf der Hand, zumal die wahre Bedrohung durch
das Wasser in Zukunft vielleicht nicht nur aus der Nordsee
kommt. Sondern auch durch zunehmenden Regen und Überschwemmungen
durch steigende Flusspegel. »Wir müssen also
neue Lösungen suchen. Auf dem Wasser. Ich nenne das Holland
zu entpolderisieren!« Tatsächlich dienen ja schon jetzt
weite Polderflächen vor allem dazu, das Wasser bei steigenden
Pegelständen oder Überschwemmungen aufzunehmen.
Auf solch einer Wasserfläche, die durch das Fluten eines
ehemaligen Polders entstanden ist, soll nun das erste schwimmende
Apartmenthaus der Welt mit insgesamt 60 Wohnungen
entstehen. Es ist ein erster Schritt zur Realisierung von
Olthuis’ Vision der Städte der Zukunft. »Es ist quasi die
nächste Stufe der Evolution im Städtebau«, erklärte er in einem
Interview anlässlich der Architektur-Biennale in Venedig.
»Unsere Städte jetzt, die es seit ein paar Jahrhunderten
gibt, sind statisch. Aber die Ansprüche und Anforderungen
an eine Stadt ändern sich, es gibt da viele beeinflussende Faktoren
– kulturell, politisch, ökonomisch. Leider können wir
nicht wissen, wie eine Stadt in der Zukunft am besten gestaltet
sein sollte. Also wäre es doch perfekt, schwimmende Städte zu
bauen, die man auch umgestalten kann. Wir können unsere
Fehler in der Stadtplanung so viel leichter korrigieren, auf dem
Wasser fließt alles, wir haben dort eine viel größere Freiheit!«
Solch eine schwimmende Stadt der Zukunft, die Olthuis
übrigens nicht nur auf die Niederlande beschränkt sieht (»Das
funktioniert überall, wo Platz rar ist.«), bestünde aus schwimmenden
urbanen Komponenten; Bausteine quasi, die Olthuis
auch »City Apps« nennt. Aus diesen Apps will er dynamische
Städte entwickeln und bauen, aus schwimmenden Apartmenthäusern,
Hochhäusern, Gärten – was auch immer notwendig
ist. Ein weiteres Beispiel dieser Denkweise sind die schwimmenden
Inseln, die sein Büro derzeit für die Malediven entwirft:
Golfplatz, Hotel, Konferenzzentrum.
Die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung, sagt
Olthuis, seien ja bereits vorhanden. Als Beispiel nennt er Technologien
aus der Offshore-Branche oder auch von Kreuzfahrtschiffen;
mit bis zu 4000 Passagieren seien auch das ja schon
quasi schwimmende Städte. Ein schwimmendes, doch gleichzeitig
stationäres Element mit 60 Wohnungen zu bauen, sei
dagegen vergleichsweise einfach. weiterlesen

projekt 1 // project 1
Das Projekt »New Water« in Naaldwijk beinhaltet ein ganzes Wohnviertel
auf dem Wasser. Dieser Entwurf, »Citadel«, ist eines der ersten
schwimmenden Bauwerke hier. Die geschwungenen Formen, aber
auch die vielen Ebenen und Varianten zeigen die vielen Möglichkeiten,
die Bauen auf dem Wasser mit sich bringt.
//
The »New Water« project in Naaldwijk is a whole community on the
water. This design, the »Citadel«, is one of the first floating buildings.
Both the flowing shape of the design and its many different levels show
the endless possibilities of building on the water
It is a love–hate relationship: the Dutch and the sea.
Millions would be swallowed by the North Sea were
it not for the many dykes that hold the cruel waters at
bay. After all, it is not only a few South Pacific atolls
that are endangered by rising sea levels: the Netherlands
are also at risk of being submerged, and large
areas of the country actually lie below sea-level. This is a somewhat
disturbing thought that makes some wish for an ark. On
the other hand, the Dutch are a great nation of seafarers and
explorers to this day, and it is perhaps because they have to face
such pressures from nature that they so often come up with
creative and innovative ideas for dealing with the rising sea.
One of these creative thinkers is architect Koen Olthuis.
His company, Waterstudio, specialises in spaces that are next
to, or in many cases on top of, the water – just like our GOOSE
magazine. »The Netherlands is an artificial country,« he says.
»Completely fake! It was made by pumping and drying out
land. We have around 3,500 polders that are only dry because
the pumps are running 24 hours a day, seven days a week. As
soon as we stop pumping, the water levels rise again and the
Fotos: Waterstudios Nl
land submerges.« Clearly, at least for Olthuis, this not a longterm
solution – especially as the true threat of the future not
only comes from the sea, but also in the form of floods caused
by extensive rainfall and overflowing rivers. »We must find
new solutions. On the water. De-polderising Holland, as I call
it!« Extensive areas of the polders are already mainly used for
no other reason than to hold water during floods.
It is on a stretch of water like this, created by flooding a
former polder, that the world’s first floating apartment block
is to be built with a total of 60 flats. This could be the first
step towards realising Olthuis’s vision for cities of the future.
»This is essentially the next level of evolution in town-
planning,« he explained in an interview at the architectural
biennial in Venice. »Our present towns have been there for
several hundred years and are static, but demands and requirements
change, and there are many factors that influence these
developments – cultural, economic and political. We do not
know for sure how a town of the future should be structured.
So it would be quite a big advantage to have floating towns that
can actually be re-arranged and altered. In this way, it would be
possible and much easier to correct mistakes in town-planning.
On the water, everything flows. Here, we have much more
freedom!«
Such floating cities of the future, which Olthuis envisages
not only for the Netherlands but »everywhere where space is
rare«, are made up of various floating elements that Olthuis
calls »city apps«. These modules are used to create dynamic
towns with floating apartment blocks, high-rise buildings,
shopping centres, parks, and anything else that is necessary.
Another example of this concept are the floating islands that
his company is currently developing in the Maldives, which
feature a golf course, hotel and conference centre.
According to Olthuis, the technical means to realise a project
of this kind are already available in the form of technology
used in the offshore industry and in cruise ships. A cruise ship
that carries up to 4,000 passengers is, in itself, already a floating
city, he explains. To build a floating but stationary element
with only 60 flats seems to be simple in comparison.
read more
Foto: Waterstudio Nl
Koen Olthuis, Jahrgang 1971, studierte
Architektur und Industriedesign an der TU
Delft. Er ist der Gründer des Architekturbüros
Waterstudio.nl, das sich auf den Entwurf und die
Realisierung schwimmender Gebäude spezialisiert
hat. Er ist ebenfalls Mitglied der Forschungsgruppe
»Flood Resilience Group« der UNESCO und
der TU Delft, in der tragfähige Konzepte für
ein urbanes Wassermanagement auch nach
Naturkatastrophen und Überschwemmungen
entwickelt werden.
www.waterstudio.nl
33

34
»Greenstar« – ein schwimmendes Hotel und Konferenzzentrum auf den Malediven // »Greenstar« will be a floating hotel and conference centre in the Maldives
Foto: Waterstudios Nl

Foto: Waterstudios Nl
projekt 2 //
project 2
Die Antwort auf den Klimawandel auf den
Malediven: »Greenstar«, schwimmendes
Hotel und Konferenzzentrum für bis zu
2000 Personen. Die künstliche Insel fügt
sich in ihre natürliche Umgebung ein; dies
wird DER Ort, um in Zukunft Konferenzen
zum Klimaschutz abzuhalten
//
The Maldivian answer to climate change:
»Greenstar« is a floating hotel and conference
centre for up to 2000 participants. This
artificial island blends in natuarlly with
the surrounding islands and will be THE
place to stage future conferences on climate
change and all related topics
Schon 2014 soll diese schwimmende Insel gebaut werden // This floating island is scheduled to be built in 2014
35

36
Oben: Ankers 12er Magda IX, Gewinnerin der Goldmedaille. Unten: sein bekanntester Entwurf, der Drachen // Anker’s 12-metre Magda IX winning the
gold medal. Below: his most popular boat, the one-design class Dragon
Foto: John Gardner Foto: John Gardner

von prinzen
Und drachen
of princes and dragons
die karriere des Johan aUgUst anker als YachtkonstrUkteUr
klingt geradezU märchenhaft. vor allem, Weil darin aUch prinzen Und
drachen vorkommen …
//
the career of Johan aUgUst anker as a Yacht designer soUnds almost
magical, especiallY as princes and dragons plaY a part in his storY...
es war einmal ein Yachtkonstrukteur, der
hielt eigentlich gar nichts von Einheitsklassen.
Dennoch entwarf er die erste offizielle
Einheits-Kielbootklasse der Welt,
die »Königsklasse« obendrein und den
»Bugatti zur See«; kurz: den Drachen.
Ihr Konstrukteur, der Norweger Johan
August Anker, war ein Fan der eleganten Meter-Yachten, kostspieligen
Konstruktionsklassen, in denen sich Konstrukteure
und Werften verwirklichen konnten. Ein Jahr vor der Geburt
des Drachen hatte er noch die olympischen Segelregatten von
1928 in den Niederlanden gewonnen, auf der 6-Meter-R-Yacht
Norna mit dem norwegischen Kronprinz Olav als Crewmitglied.
Nicht ahnend, dass sein anfangs eher ungeliebtes Kind
auch einmal eine olympische Klasse sein würde; und eben eine
»Königsklasse« obendrein, in der auffällig viele blaublütige
Segler an den Start gingen und es immer noch tun.
VON/by DETLEF jENS
ÜbeRseTZuNG/TRANslATiON RON VALENT
Dabei sollte der Drachen ursprünglich das ganze Gegenteil
dessen werden, nämlich ein preiswertes Jugendboot für
die Sprösslinge reicher Yachtsegler. Johan Anker (1871–1940)
kam aus einer wohlhabenden Familie aus Halden, Südnorwegen.
Er war charmant und eloquent und hatte stets die besten
Verbindungen zu den Mitgliedern der königlichen Familie, zu
Reedern, Politikern und Industriellen.
Sein Vater hatte das Familienvermögen in der Forstwirtschaft
gemacht, war aber auch ein leidenschaftlicher Segler und
gehörte 1883 zu den Gründungsmitgliedern des Königlich Norwegischen
Segelclubs – KNS (Kongelig Norsk Seilforening).
Außerdem entwarf er, als Hobby, in seiner Freizeit Yachten.
Der Stammsitz der Familie befand sich auf einem Landgut bei
Halden, nahe der schwedischen Grenze, doch seit Johan August
Anker 14 Jahre alt war, verbrachte die Familie jeden Sommer auf
ihrem Sommersitz auf der Insel Søndre Sandøy, die zur Hvaler-
37

38
Gruppe südlich des Oslofjords gehört. Fast die ganze Familie
segelte begeistert; spätestens hier wird sich Johans Leidenschaft
für das Segeln und für Yachten entwickelt haben.
EIGENTLICH SOLLTE ER DAS FAmILIENGESCHäFT
üBERNEHmEN, doch Johan wollte Ingenieur werden und
studierte, von 1891 bis 1893, zunächst in Kristiania (dem
heutigen Oslo) und später auch an der Technischen
Universität in Berlin-Charlottenburg.
Seine Hauptfächer waren
Yachtkonstruktion und Yachtbau,
dennoch trat er nach seinem Diplom
zunächst in das Unternehmen seines
Vaters ein. 1898, der damals 27-Jährige
hatte sich ein Bein gebrochen
und musste deshalb zuhause bleiben,
entwarf er endlich seine erste Yacht,
die Brand, schon mit einem kurzen
Kiel und separatem Ruder, wie es in jenen
Jahren üblich war. Erst mit der Universal
Rule und der daraus entwickelten
International Rule, nach der die
Meterklasse-Yachten
entstanden sind
Immer stilvoll: Anker in
seinen späteren Jahren //
Always stylish: Anker in
his later years
und immer noch entstehen, ging die Entwicklung vorübergehend
zurück zu Yachten mit längeren Kielen und daran angehängten
Rudern.
Mit diesem Boot ersegelte Anker sich die ersten Regattaerfolge.
1905 war es dann so weit, dass er sich ganz und gar dem Segeln
und der Yachtkonstruktion widmen konnte. In diesem Jahr kaufte
Johan sich in die Werft von Christian Jensen ein und stürzte
sich sogleich in die Arbeit. In den folgenden Jahren wurde die
Werft Anker & Jensen am Oslofjord weltberühmt. Ankers
Ehe hingegen war weniger glücklich und wurde vor allem
durch die drei Söhne, Christian, Carsten und Erik, noch
zusammengehalten. 1907, die Kinder waren zehn, sieben
und vier Jahre alt, trennten sich Julie und Johan Anker –
er hatte sich in Nini Roll Anker verliebt, die er im Januar
1910 heiratete. Nini war eine Schriftstellerin und war
zuvor mit seinem Cousin Peter Martin Anker verheiratet.
Nini und Johan lebten nahe bei der Werft in dem noblen Vorort
Asker am Oslofjord und sie gab seinem Leben als reicher
und angesehener Werftbesitzer und Konstrukteur eine neue
Dimension. Nini war politisch sehr engagiert, als Liberale
ebenso wie als Pazifistin. Ihren literarischen
Durchbruch hatte sie schon 1909
erlebt. Während des Ersten
Weltkrieges hielt sie sich zeitweise
in Paris auf, auch war
sie stellvertretende Vorsitzende
des norwegischen
Schriftstellerverbandes.
Foto: Norwegian maritime museum
Dank seines Familienvermögens
konnte
Anker sich mehrere
Yachten auf der Werft
nach seinen eigenen
Entwürfen bauen lassen
und mit Hilfe seiner
Regattaerfolge, die
Schlag auf Schlag kamen,
wurde die Werft
bald berühmt und er-

eR WAR kONsTRukTeuR uNd AkTiVeR
ReGATTAseGleR // he WAs A desiGNeR
ANd ACTiVe RACiNG helmsmAN
folgreich. Seine eigenen Boote waren Brand II, die 1906 den
Kattegat Cup gewann und ihm einen Namen machte – der
Kattegat Cup war eine Art »skandinavischer America’s Cup«,
eine Herausforderung zwischen Dänemark, Schweden und
Norwegen, und wurde entsprechend wichtig genommen. Die
Brand III, entworfen nach der gerade neu eingesetzten International
Rule von 1906, war sein erster 8er und gewann den
Kattegat Cup 1907. 1908 steuerte Anker den 8er Fram bei
der Olympiade in Großbritannien auf den vierten Platz. Sein
größter olympischer Erfolg gelang ihm vier Jahre später, 1912
in Stockholm, wo er mit seinem 12er Magda X die Goldmedaille
für Norwegen ersegelte.
Der eigene 12er, das war einer der Träume, die Anker sich
erfüllen konnte. Zuerst mit der Brand IV, die er 1909 zur Kieler
Woche brachte. Dort segelte er so gut, dass er schon nach vier
Tagen in der Gesamtwertung nach berechneter Zeit vorn lag –
noch vor der mächtigen Meteor des Kaisers. Der war einerseits
beeindruckt, andererseits wohl auch verstimmt. »Sie fahren ja
wie ein Dampfer!«, soll Wilhelm II. dem Norweger gesagt haben,
als sie sich einmal kurz an Land trafen. Und dabei stand
Ankers größter internationaler Erfolg noch bevor: 1911 segelte
er seinen dritten eigenen 12er, die Rollo, nach Cowes und dort
die starke britische Konkurrenz und die Yachten von Fife und
Kollegen in Grund und Boden. Der Präsident des Royal Yacht
Squadron, ganz Sports- und Gentleman, sagte damals: »Das
nenne ich Sport. Die haben ihr Boot selbst gebaut, es über die
Nordsee hierhergesegelt, mit ihrer eigenen Mannschaft, und
dann fast alle ersten Preise gewonnen!«
ANKER GALT ZU RECHT ALS EINER DER BESTEN
STEUERLEUTE SEINER ZEIT. Da er schon durch seine Familie
und Herkunft in den entsprechenden Kreisen verkehrte,
wurde er auch bald zum seglerischen Mentor des Kronprinzen
Olav. Die beiden verband bald eine echte Freundschaft
und diese enge Verbindung zur königlichen Familie bescherte
ihm Ansehen und geschäftlichen Erfolg. Und auch als Konstrukteur
war er hoch geschätzt. Man nannte ihn den »Meister
der Linien«, weil ihm die Ästhetik seiner Boote fast wichtiger
war als die reine Geschwindigkeit der Yachten – undenkbar,
dass er, in einem anderen Zeitalter, beulige und kantige For-
melschinder entworfen hätte, die zwar hässlich, aber auf der
Regattabahn vielleicht erfolgreich gewesen wären. Ihm kam
zugute, dass die Meter-Formel, die er so sehr liebte, zu seiner
Zeit elegante Yachten hervorbrachte – ganz nach der alten
Weisheit: »Was gut aussieht, segelt auch gut!«
So gesehen war ausgerechnet der Drachen, obwohl von unbestreitbarer
Eleganz, nicht wirklich ein typischer Anker-Entwurf.
Ursprünglich war der Drachen schwer und eher untertakelt,
denn es sollte ein sicheres Boot für die Jugend sein. Der
Mast stand rund 40 Zentimeter weiter achtern als heute. So hatte
das Boot bei viel Brise eine stark ausgeprägte Luvgierigkeit, in
einer schweren Bö schoss es einfach in den Wind. Die Segelflä-
D A S R I C H T I G E S Y S T E M
EPIFANES Farben und Lacke haben sich vielfach unter harten
Bedingungen bewährt. Die Qualität insbesondere in der Schönheit,
Konservierung und Performance sind legendär. Bereits seit 1902 ist
EPIFANES berühmt für seine Bootsfarben und –lacke und setzt bis
heute Maßstäbe.
www.vonderlinden.de, Tel. +49 (0)281-33830-0
39
Machbar

40
che von Groß und Fock betrug zusammen
20 Quadratmeter (heute sind es, am Wind
mit Groß und Genua, 27,7 Quadratmeter,
hinzu kommt ein Spinnaker von 23,6 Quadratmeter),
zunächst segelte das Boot dann
auch unter der Bezeichnung »20er«.
ES wAR BEI EINEm LUNCH mIT
DEN EINFLUSSREICHSTEN wIRT-
SCHAFTSKAPITäNEN SEINER ZEIT,
als Anker die ersten Skizzen des Drachen
auf eine Papierserviette malte. Beim Kaffee
beklagten die Männer, die allesamt 6-,
8- oder 12-Meter-R-Yachten segelten, dass
es kein kleines und sicheres Kielboot gebe, Der 8er Sira im vergangenen Jahr bei der Robbe & Berking-WM mit König Harald am Ruder //
das ihre Söhne auch ohne sie segeln könn- The 8-metre Sira at the Robbe & Berking World Championships last year, with King Harald at the helm
ten. Es müsse vor allem sehr sicher sein, damit
sich die Mütter nicht zu viele Sorgen machten. Anker warf Originally the Dragon was supposed to be the very oppo-
einige Linien auf besagte Serviette und meinte: »Ist es das, was site: a low-priced boat for the young offspring of rich yachts-
ihr meint?« Der GKSS (Königlich Göteborger Segelclub) hatmen. Johan Anker (1871–1940) came from a wealthy family
te im gleichen Jahr, 1928, einen Designwettbewerb ausgelobt, in Halden, Norway. He was charming, eloquent and always
in dem ein erschwingliches Einheitsklassen-Kielboot gesucht well connected to members of the royal family, ship owners,
wurde, ganz im Sinne der Zeit – die Weltwirtschaft war damals, politicians and industrialists.
Ende der Goldenen 20er, alles andere als prosperierend. Ankers
Entwurf jedenfalls gewann. Und das, obwohl er sich nicht viel
aus Einheitsklassen machte – sie würden die Entwicklung im
Design der Segelyachten eher behindern, so seine feste Überzeugung.
Dabei hat sich sogar der Drachen selbst im Laufe der Jahre
immer weiterentwickelt.
weiterlesen
ONCE THERE wAS A YACHT DESIGNER who actually
didn’t like one-design classes. Yet he designed the first official
one-design keelboat class in the world, the »king’s class« or
the »Bugatti of the sea«, otherwise known as the Dragon. The
Norwegian designer, Johan Anker, was a fan of the elegant
metre yachts, a class that are expensive to build and that allows
both designer and shipyard to excel. In 1928, a year before
the birth of the Dragon, he had won an Olympic sailing
event in the Netherlands in the 6-metre yacht Norna with the
Norwegian Crown Prince Olav as crewmember. Little did he
know that his initially rather unloved child would one day
become an Olympic class, too, and a »royal class« to boot,
with a striking number of blue-blooded sailors participating
to this day.
His father, who had made the family fortune in the forestry
sector, was also a keen sailor and one of the founding members
of the Royal Norwegian Sailing Club, KNS (Kongelig Norsk
Seilforening) in 1883. In his spare time he also designed yachts
as a hobby. The family’s ancestral home was on a farm in Halden,
near the Swedish border, but since Johan August Anker
was 14 years old, the family spent every summer at their summer
home on the island Søndre Sandøy, which belongs to the Hvaler
Islands in the south of the Oslo Fjord. All of the family members
were fanatical sailors, and it was here that Johan developed
his passion for sailing and for yachts.
jOHAN wAS SUPPOSED TO TAKE OVER THE FAmILY
BUSINESS but he wanted to be an engineer and studied
from 1891 to 1893, first in Christiania (now Oslo) and later
at the Berlin Institute of Technology in Charlottenburg. His
main subjects were yacht design and construction, but after
once he had graduated he first started working at his father’s
company. In 1898, at the age of 27, he broke a leg and had
to stay at home to recover. It was during this period that he
finally drew his first yacht, Brand, with a short keel and
separate rudder – as was customary in those days. It was only
Foto: Regattanews

due to the Universal Rule and the resulting International Rule
according to which the metre class yachts are still built to this
day, that developments in yacht design temporarily returned to
yachts with long keels and keel-hung rudders.
It was with this boat that Anker achieved his first regatta
successes. In 1905 he was ready to devote himself entirely to
sailing and yacht construction. It was in this year that Johan
became partner in the yard of Christian Jensen and plunged
into the profession of designer. In the following years, the Anker
& Jensen boatyard became famous on the Oslo Fjord, but
his marriage was less fortunate and was held together mainly
thanks to the couple’s three sons, Christian, Carsten and Erik.
By 1907, with the children ten, seven and four years old, Julie
and Johan Anker separated – he was in love with Nini Roll Anker,
whom he married in January 1910. Nini was a writer who
had previously been married to his cousin, Peter Martin Anker.
Nini and Johan lived near the shipyard in the upmarket suburb
of Asker on the Oslo Fjord. Nini gave his life as a wealthy and
respected shipyard owner and designer a new dimension. She
was politically very active as a liberal and a pacifist. She experienced
her literary breakthrough in 1909, and during the First
World War she temporarily moved to Paris, where she was also
deputy chairperson of the Norwegian Writers’ Association.
john ankers LetZter 12er
Entwurf Nr. 434: 1939 zeichnete Johan August Anker mit der
Design Nr. 434 seine letzte 12-Meter-R-Yacht und seinen vorletzten
Entwurf überhaupt – der letzte war Entwurf Nr. 435, eine
8-Meter-R-Yacht. Der Krieg und sein Tod im darauf folgenden
Jahr verhinderten es, dass diese Yachten je gebaut wurden. Bis
heute, denn Robbe & Berking Classics hat alle Zeichnungen, die
Johan August Anker für diesen letzten seiner großen 12er angefertigt
hatte, gefunden und lässt diese besondere Yacht nun im
Auftrag eines skandinavischen Kunden entstehen. Im Frühjahr
2014 wird sie in der Flensburger Werft von Stapel laufen.
//
john anker’s Last 12-metre
Design number 434: in 1939, Johan Anker drew his last 12-metre
yacht with this design number, and it was to be his penultimate
yacht. The last design was number 435 – an 8-metre yacht. The
war and his death in the following year prevented these yachts
from ever being built. Until now – as Robbe & Berking Classics
has found all the drawings that Johan Anker made for this last of
his great 12s, and this particular yacht has been commissioned to
be built for a Scandinavian customer. In the spring of 2014,
it is due to be launched by the Flensburg-based yacht builders.
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in der Gastronomie: Gerichte aus Naturprodukten,
die regional angebaut, frisch geerntet
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Koch kunst mit Nachhaltigkeitsanspruch.«
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41

42
THANKS TO HIS FAmILY’S wEALTH, Anker could build
several yachts to his own design at his boatyard, and thanks to
his racing success, which followed quickly, the shipyard soon
became famous and successful. His own boats included Brand
II, which won the Kattegat Cup in 1906 and established his
name: the Kattegat Cup was a sort of »Scandinavian America’s
Cup« – a challenge between Denmark, Sweden and Norway,
and thus extremely important. Brand III, designed to the new
International Rule of 1906, was his first 8-metre and won the
Kattegat Cup in 1907. In 1908, he was helmsman of
the 8-metre Fram at the Olympics in England, where
he came fourth. His achieved his greatest Olympic success
four years later, in 1912 in Stockholm, where he
won gold for Norway in his 12-metre yacht Magda IX.
Having his own 12-metre was one of the personal dreams
that Anker could fulfil, first with Brand IV, which he brought
to Kiel Week in 1909. He sailed so well at this event that after
only four days he was well ahead in the overall rankings on
corrected time – even over the mighty Meteor owned by the
German Emperor, who was both impressed and probably quite
upset. »You’re going like a steamship,« Wilhelm II reportedly
told the Norwegian when they once briefly met ashore. And
yet Anker’s biggest international success was yet to come. In
1911 he sailed his third own 12-metre, Rollo, to Cowes and put
the strong British competition and the yachts of Fife and other
designers to shame. The President of the Royal Yacht Squadron,
above all a sportsman and a gentleman, said at the time,
»Now that’s what I call sport! You have built your own boat,
sailed it across the North Sea with your own crew and then
won almost every single first prize available.«
Anker was justifiably considered one of the best helmsmen
of his time. Through his family connections he had always
moved in the right circles, and he soon became the sailing mentor
of Crown Prince Olav. Before long, the two were soon true
friends, and this close connection to the royal family brought
him prestige and success in business. He was also held in high
esteem as a designer. They called him the »master of lines«
because he felt that the aesthetics of the lines was almost more
important than the speed of the yachts themselves. In another
age, it is inconceivable that he would have designed rule cheaters
with bumps and sharp edges – yachts that despite being
ugly would perhaps be successful on the race course.
It was to his advantage that the metre class formula,
which he loved so much, brought forth such elegant
yachts in his time. As the old saying goes, »What
looks good, sails good!«
Seen in this context, the Dragon, though of undeniable elegance,
was not really a typical Anker design. Originally, the
Dragon was heavy and rather under-sparred because it was meant
to be a safe boat for young people. The mast was about 40 inches
further aft than it is today, so in a strong breeze the boat had a
pronounced weather helm, and in a heavy squall it automatically
headed up into the wind. The total sail area of the main and jib
was 20 sq m (today the upwind area with main and genoa is 27.7
sq m with a spinnaker of 23.6 sq m), which is why in the beginning
the boat was sometimes called »the 20 square metre«.
It was at a luncheon with some of the most influential
captains of industry of his time when Anker made the first
sketches of the Dragon on a paper napkin. Over coffee, the
men, all owners of 6-, 8- or 12-metre yachts, complained that
there wasn’t a small and safe keelboat that their sons could sail
without them. It had to be an especially safe boat so that the
mothers wouldn’t worry too much. Anker sketched a few lines
on said napkin and asked if that was what they had in mind.
In the same year, 1928, the GKSS (Royal Gothenburg Sailing
Club) announced a design competition to find an affordable
one-design keelboat, fully in the spirit of the time as the
world economy was impacted by the end of the Golden 20s and
anything but prosperous. Whatever the case, Anker’s design
won, despite his firm conviction that one-design classes would
sooner hinder the development of the design of yachts than
stimulate them. Nevertheless, even the Dragon itself has
evolved over the years read more
Johan und seine zweite Frau Nini Roll Anker //
Johan and his second wife, Nini Roll Anker
Foto: Norwegian maritime museum / unknown photographer

Michael Walther,
Regatta-Segler
Spür die
Freiheit
360° Wassersport erleben.
Die Naturgewalten erleben, das Salz auf der Zunge schmecken,
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44
die
früchte
der see
fruit of the sea
an schottlands Westküste lebt der segler vom meer in den mUnd.
beim kreUzen dUrch die inselWelt kommt Um aUstern, mUscheln Und dicke
hUmmer keiner herUm
//
on the scottish West coast, sailors live ‘sea to moUth’. on a crUise throUgh
the islands, YoU cannot ignore the oYsters, mUssels and fat lobsters
VON/by mARC BIELEFELD FOTOs/phOTOs THOmAS HEGENBART

Mit der klassischen »Lion Class«
(links) unterwegs im Seafood-
Paradies Westschottland //
A classic Lion Class sloop in the seafood
paradise that is Western Scotland
45

46
Es gibt Tage, die kann sich nur ein segelnder
Schöpfer ausgedacht haben. Die Sonne
strahlt, der Himmel ist blau und frisch geputzt.
Ein milder Ostwind psalmodiert über
die Inseln vor der Küste Schottlands, das
Meer in den Fjorden und Sunden breitet sich
aus wie die Farbkomposition eines Dramatikers: Petrolblau,
Gelb, Silber. Ein Tanz aus Licht.
Besser wird es nicht: Meeresfrüchte, direkt aus dem Meer // It doesn’t get any better: seafood straight from the sea
Wir segeln auf einer »Lion Class«-Sloop des Designers
Arthur Robb, 1964 in Hongkong gebaut, 36 Fuß, komplett aus
Teak. Mit gütigen Winden kreuzen wir vor der Insel Mull, grüne,
saftige Hügel ziehen vorbei, steile Klippen, an die das Meer
brandet. An Steuerbord fällt der Blick auf karges, ehrliches
Land, auf dem noch mehr Papageientaucher und Kormorane
brüten, als Menschen leben. Doch auf der Seekarte deutet sich
schon bald ein Phänomen an, das glatt vom Segeln ablenkt: Als
wir in die Bucht von Loch Spelve laufen, sind auf der Admiralty
Chart auf einmal kleine Fische eingezeichnet, umrahmt von
gezackten Kästchen. Yachten, mahnt der Revierführer, sollten
vorsichtig navigieren und sich fernhalten von diesen Stellen.
Dabei künden die kleinen Symbole auf der Seekarte von
sagenhaften Verlockungen. Hier draußen liegen Austernbänke,
Muschelfarmen, Hummergründe: Brutplätze ungeahnter
Leckereien! Auch die lokalen Fischerboote kehren abends zurück
– randvoll mit Jakobsmuscheln, Langusten, Schnecken,
Seezungen und allerlei anderen Gaumenschmeichlern, die geneigte
Zungen ad hoc in Erregung versetzen.
Westschottland, wenige wissen es, ist ein Paradies für
Schalentiere, Krabbenwesen und diverse Muschelspezies. Die
kleinen Freunde aus dem Meer existieren hier in rauen Mengen,
zudem sollen die schottischen Meeresfrüchte von erlesener
Qualität sein.
Im Norden der Bucht von Loch Spelve lugen Bojen und
Kanister aus dem Wasser. Als wir näher kommen, sehen wir
Dutzende Stränge dicker Taue, die in der Tiefe verschwinden.
Dann werden es mehr, Hunderte, Tausende sogenannter Peg
Ropes hängen bis zu zehn Meter tief im Meer. An diesen speziell
geknüpften Leinen wachsen die Muscheln zu Millionen. In
seinem Arbeitsboot kommt uns Cameron MacLean entgegen,
Manager der Muschelfarm von Loch Spelve. Und er scheucht
uns keineswegs davon. »Wir haben drei Moorings für Yachten«,
ruft er rüber. »Gleich da vorn neben unserem Steg, ihr
könnt umsonst bleiben.«
KAUm AN LAND, ENTDECKEN wIR EINE KISTE mIT
EISGEKüHLTEN PLASTIKTüTEN. In jeder stecken fünf
Kilo frische Miesmuscheln – zu haben für umgerechnet sieben
Euro. Man kann die Muscheln einfach mitnehmen, die
Taler landen in einer alten Kaffeedose. Das Marmeladenbezahlprinzip
auf Vertrauensbasis, bekannt von dänischen Bau-

ernhöfen. Nur dass hier maritime Delikatessen unter freiem
Himmel ausliegen, einfach so.
Die Muscheln schmecken fantastisch, in Knoblauch und
Wein, frisch gekocht an Bord. Kein Wunder, vom Meer in den
Mund mögen sie keine 200 Meter zurückgelegt haben. Die
Wegstrecke vom Fangplatz in den Bauch wird ab sofort zum
Maß der Dinge – und womöglich bald wichtiger als die geloggten
Seemeilen. Denn beim allmächtigen Meeresfrüchtegott:
Wir werden den Frischeindex von 200 Metern sogar noch bei
weitem unterbieten können!
Abends treffen wir Douglas Wilson, einen Pionier auf dem
schottischen Seafood-Markt. Mit anderen Fischern hat er die
»Scottish Shellfish Marketing Group« gegründet. Ihm gehört
die Muschelfarm, er fängt aber auch Hummer, Langusten
und hat auf den Shetland-Inseln gerade ein Boot in Betrieb
genommen, um die großen Lachsfarmen mit Futter zu
versorgen. Denn ja, Lachs erster Güte kommt zur schottischen
Proviantliste auch noch hinzu. »Unser Meer ist das ganze Jahr
über kalt, die enormen Tidenströmungen schaufeln Massen an
Plankton heran«, erzählt Wilson. »Fische und Meeresfrüchte
lieben das.« Zudem sei die Westküste dünn besiedelt, das
Wasser noch weitgehend unberührt und sauber. Alles Gründe
für die hohe Qualität des schottischen Seafood.
FAST 90 PROZENT DER mEERESFRüCHTE wERDEN
ExPORTIERT, nach Spanien, Frankreich, Deutschland.
Hummer und Austern von hier landen in Londoner und Pariser
Nobelrestaurants; Schottland ist zu einem Marktführer auf
dem Seafood-Sektor geworden. Sogar ein Großteil der Austern
in Frankreich stammt heute von den westschottischen Inseln.
Ein Millionengeschäft.
Vor Ort bekäme man die Meereskost aber noch ziemlich
günstig. Wilson, so mancher Gaumen wird allein schon bei
der Vorstellung nervös, erzählt von kapitalen Hummern, die
die Fischer für vier Pfund direkt von den Booten verscherbeln.
»Die Schotten sind nun mal Fleischesser«, erklärt er. Wenn
schon Fisch, dann als Fish ’n’ Chips. Kabeljau, frittiert, geschmacklos.
Das fettige Grausen in der Essiglache. Den Schotten
sei einfach nicht zu helfen. »Bis die eine Auster oder einen
Hummer schätzen lernen, werden noch Jahrzehnte vergehen.«
westschottLand
isLe of coLL
isLe of muLL
kerrera
isLand
tobermory
Loch spLeve
aLLgemeines // generaL
Die Westküste Schottlands ist eines der anspruchsvollsten, für
Kenner aber auch schönsten Segelreviere der Welt.
Auf relativ kurzer Strecke gibt es eine reiche Vielfalt an Inseln,
Buchten und Häfen zu entdecken. Und, wie unser Autor hier
beschreibt, natürlich auch das beste Seafood der Welt!
//
The west coast of Scotland is highly challenging, but
for seasoned sailors it is also one of the world’s finest cruising
grounds. A rich variety of islands, bays and harbours wait
to be explored along a relatively short stretch of coastline – and
of course it is an area that also offers the world’s best seafood,
as our author discovered!
gLasgow
47

48
sCheReN kNACkeN,
pANZeR bReCheN,
uNFAssbAR ZARTes
FleisCh kOmmT Zum
VORsCheiN
//
We bReAk OpeN
The ClAWs, CRush
The CARApACes,
ANd uNbelieVAbly
TeNdeR meAT
AppeARs

Das Schicksal unseres Westschottlandtörns zeichnet sich
immer deutlicher ab: Es ist, als seien wir mitten in einer Goldgrube
aufgekreuzt – und keiner hier will etwas von dem vielen
Gold haben!
TAGS DARAUF SEGELN wIR GEN wESTEN, hinaus in
die Hebriden zur Isle of Coll. Wer den Meeresfrüchten hinterhersegelt,
findet in diesen Breiten stets ein lohnendes Ziel: auf
Coll zum Beispiel ein kleines Hotel mit eigenen Moorings, das
für sein Seafood sogar ausgezeichnet wurde.
Jedoch wäre es völlig verantwortungslos, unterwegs keinen
Stopp in Croigh einzustreuen, im Nordwesten der Insel Mull.
Denn dort hat Nick Turnbull seine Austernfarm. Ein schmaler
Meeresarm windet sich ins grüne Land, fällt teils trocken,
und erst dann sind die Austernbänke zu sehen: Metallgitter,
dicht and dicht behangen mit feinmaschigen Säcken. Darin
gedeihen über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren die salzigen
Pretiosen – über 400.000 Austern produziert Turnbull
pro Jahr. Und auch die landen zumeist in besten Restaurants,
von Großbritannien bis Frankreich.
Turnbull bevorzugt die sogenannte Gigas-Auster, auch
Pacific Oyster genannt. »Die Nachfrage steigt«, sagt er, »wir
kommen kaum hinterher.« In Wathosen steht er im flachen
Meer, neben seinem Traktor und den Austerngittern. Dann
klaubt er sich eine Handvoll Exemplare aus den Säcken, legt
die Austern, noch nass, auf die Pritsche des Traktors und zückt
prompt das Messer.
Wir schlürfen, saugen, was das Zeug hält. Stehen in Wathosen
im Meer unweit der Yacht. Umgeben von Hunderttausenden
von Austern! Sie schmecken sagenhaft. Fest und zart
zugleich, von perfekter Konsistenz. Salzig, aber nicht zu salzig.
Keine Zitrone, nichts. Nur die nackte, lebende Auster. Frischer
gibt’s die nicht. Null und nirgends. Wir reden über Zentime-
ter: Hand austrecken, rausholen, öffnen, schlürfen. Turnbull
greift sich noch ein paar aus den Säcken. Ein paar gehen noch.
Und wie die gehen.
VIER wINDSTäRKEN AUS OST, BLAUwEISS DAHI-
NAqUARELLIERTER HImmEL: SCHOTTLAND KANN
RICHTIG AUF SOmmER mACHEN. 20 Seemeilen segeln
wir weiter durch die Passage of Tiree zur Insel Coll. Wie ratzende
Bäuche liegen die Inseln am Horizont, geschwungene Linien
an der Kimm. Dann das: Kurz vorm Eingang zu Loch Eatherna
Dutzende spitze Flossen, die durchs Meer schneiden. Es sind
Riesenhaie, die an der Oberfläche Plankton in sich hineinfiltern.
Harmlose Tiere, die allerdings bis zu zehn Meter lang sind. Wir
ziehen wenige Meter neben den herkulischen Haien vorbei, sehen
ihre mächtigen aufgerissenen Mäuler.
Eine Stunde später haben wir an der nächsten Mooring
festgemacht, mit dem Dingi übergesetzt und sitzen vor dem
»Coll Hotel« in der Sonne. Das kleine Hotel hat sogar einen
Helikop terlandeplatz, falls mancher Gast es besonders eilig
haben sollte, um zur Nahrungsaufnahme zu erscheinen. Die
Chefin kommt. Sie balanciert eine majestätische Silberplatte in
ihren Händen. Darauf penibel angerichtet: die gesamte Palette
lokaler Meereskost.
Wir starren auf einen massiven Hummer, rosa, orange,
zartrot, flankiert von Langusten, Mudcrabs, Cockels, Razor
Clams. Die Beinchen von zwei Velvet Crabs hängen über den
Plattenrand, und mitten in dem fantastischen Gewühl sind
noch diese Burschen zu orten: acht ansehnliche Türmchen von
Jakobsmuscheln. »Ja, sicher, alles von hier«, sagt die Chefin.
Dumme Frage. »War gestern alles noch am Strampeln in den
Fluten. Wir haben unsere eigenen Fischerboote, die brauchen
nur um die Ecke zu fahren. Wir fangen nach Bedarf.«
weiterlesen
Das »Coll Hotel« auf der gleichnamigen Insel ist berühmt für sein Seafood // The »Coll Hotel« on the island of Coll is famous for its seafood
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Die Fischerpier in Tobermory // Fishing boat pier at Tobermory
meeresfrüchte in westschottLand
Rund um die Insel Mull liegen einige der besten Plätze, um an der schottischen
Westküste frisches lokales Seafood zu bekommen. Der Stand von Fischer John Ogden liegt
in Oban, direkt im alten Ortskern an der Pier für die Fähren. Empfehlenswert sind das
»Café Fish« in Tobermory und das »Whitehouse Restaurant« in Loch Aline, das sogar eine
Michelin-Erwähnung bekam. Sehr gut ist auch das Essen in »The Coll Hotel« auf der gleichnamigen
Insel Coll, das ebenfalls ausgezeichnet wurde. Hier werden unter anderem große
Meeresfrüchteplatten serviert. Hervorragende Austern bekommt man am nördlichen
Zipfel von Loch Fyne. Dort liegt die gleichnamige Austernzucht mit Restaurant und angegliedertem
Feinkostladen. Wer Mies muscheln mag, sollte in Loch Spelve ankern:
Bei der Muschelfarm von Doug Wilson liegen die Köstlichkeiten am Steg (freie Moorings).
www.thecafefish.com / www.thewhitehouserestaurant.co.uk
www.collhotel.com / http://inverlussa.com/musselfarm.asp / www.lochfyne.com 51

Muschelfarmer
Cameron MacLean an
seinem Arbeitsplatz //
Mussel farmer
Cameron MacLean
at work
52
SOmE DAYS SEEm TO HAVE BEEN mADE BY A SAI-
LING CREATOR. The sun is shining, the sky is blue and
freshly scrubbed. A mild easterly wafts across the islands off
the Scottish coast. The water in the sounds and lochs is like a
painter’s dramatic composition: petrol blue, yellow and silver.
The light dances on the ripples.
We are sailing on a Lion Class sloop, designed by Arthur
Robb and built in 1964 in Hong Kong. It is 36 feet long and
made entirely from teak. Friendly winds take us along the Isle
of Mull, green pastures slip by and waves crash against steep
cliffs. To starboard is a bleak and meagre land, where more cormorants
and puffins brood than people live. The chart soon
shows a symbol that distracts us from the water. As we enter
the bay of Loch Spelve, the Admiralty chart shows small fish
framed by a small fence. Yachts, the pilot book says, should
navigate with care and keep well clear of the little boxes.
But wait! The small symbols on the chart seem to promise
fantastic temptations. It is here that oyster beds, mussel farms
and lobster grounds lie – the breeding grounds of wonderful
culinary delights! The local fishing boats return in the evenings,
full to the gunwales with pecten scallops, spiny lobsters,
sea snails, common sole and many more delicacies that
would instantly whet the appetite.
Not everybody knows that West Scotland is a paradise
for crustaceans, crabs of all descriptions, and many species of
scallops and shellfish. These small animals of the sea live here
in large numbers and Scottish »fruits de mer« are said to be
of an excellent quality.
Buoys and canisters sit on the water at the northern end
of Loch Spelve. As we come nearer, we can see dozens of ropes
disappearing into the depths. Hundreds, if not thousands of
these peg ropes hang ten metres deep, and it is on these specially
knit structures that the mussels live in their millions.
Cameron MacLean comes out to us in his working boat. He
is the manager of the mussel farm here on Loch Spelve and
he is not here to shoo us away. »We have three moorings for
yachts,« he calls out to us. »Over there, next to the pontoon.
You are welcome to stay for free!«
As soon as we are ashore, we see a box containing icecooled
plastic bags, each of which holds five kilos of fresh
mussels for the price of seven euros. Just pick a bag and put
the money into an old coffee tin. Shopping as we know it, for
example, also from Danish farms. But here we are buying marine
delicacies instead of potatoes or apples.
The mussels are delicious, freshly cooked on board in wine
and garlic sauce. Little wonder, as they have probably travelled
only 200 metres to come from sea to mouth! This distance,
from origin to stomach, instantly becomes the benchmark
for all things to come – much more important than the miles
logged when sailing. By the almighty god of seafood, in the
next couple of days, we will be able to beat this freshness index
of 200 metres by far!
In the evening we meet Douglas Wilson, a pioneer of the
Scottish seafood market and, together with other fishermen,
founder of the Scottish Shellfish Marketing Group. He owns
the mussel farm but also catches lobster and has just commissioned
a boat in the Shetlands to supply the big salmon farms
with food. Yes, top-quality salmon also features on our list of
Scottish delicacies. »The sea here is cold throughout the year
and the tides bring in masses of plankton,« explains Wilson.
»Fish and shellfish just love that.« Furthermore, the west
coast is only sparsely inhabited, so the water is still clean and
largely untouched. Reasons enough for the outstanding quality
of Scottish seafood.
NEARLY 90 PER CENT OF SEAFOOD FROm HERE IS
ExPORTED to Spain, France and Germany. Lobsters and
oysters are sent to the best restaurants in London and Paris.
Scotland ranks among the market leaders for seafood. Even
a large portion of the oysters served in France today actually
originate from Scotland. It is a business worth millions.

Die Muschelfarm in Loch Spelve hat sogar Mooringtonnen für Yachten // The musselfarm in Loch Spelve also has moorings for visiting yachts
However, here the seafood is still comparatively cheap.
Wilson tells us of large lobsters that are sold directly from
the fishing boats for just four pounds. »The Scots are mainly
meat eaters,« he says. If they eat fish at all, it is usually in the
form of fish and chips. Cod, deep-fried and without taste. A
fattening horror in a vinegar bath. The Scots, he says, can’t be
helped. »It will probably be another couple of decades before
they really appreciate an oyster or a lobster.«
THIS SEEmS TO BE THE DESTINY OF OUR wEST
SCOTLAND CRUISE: we have ended up in a gold mine –
and nobody wants to have any of the gold!
The next day we sail west, out to the Hebrides and the
Isle of Coll. Whoever follows the lure of seafood will always
find a worthy destination in these latitudes. On Coll, it is a
small hotel with its own moorings that has achieved acclaim
for its seafood. However, it would be entirely irresponsible not
to stop en route in Croigh, on north-west Mull. Here, Nick
Turnbull has his oyster farm. A small sound winds its way into
the green land, drying out in parts, and then the oyster beds
come into view: metal grids, tightly packed with finely woven
sacks. Here, over a period of three to four years, these salty
valuables grow – and Turnbull produces up to 400,000 oysters
a year. Most of them are delivered to the finest restaurants
in England and France.
die musChelN
siNd kösTliCh,
FRisCh AN bORd
GekOChT, iN WeiN
uNd kNOblAuCh
//
The mussels ARe
deliCiOus, FReshly
COOked ON
bOARd iN WiNe
ANd GARliC sAuCe
53

54
Turnbull prefers the »gigas«, which is also known as the
Pacific oyster. »The demand is growing so fast that we can
only just cope,« he says. Wearing waders, he stands in the
shallow water next to his tractor and the oyster grids. Then he
suddenly picks a handful of oysters from the sacks, puts them
on the back of the tractor and pulls out a knife.
We sip and suck like mad, standing in wade trousers not
far from our yacht among hundreds and thousands of oysters.
They taste fantastic. Firm and tender at the same time, salty,
but not too much. We have no lemon or anything else – all we
taste is the plain, living oyster. It couldn’t be fresher. We are
talking about centimetres. Stretch out your hand, take one,
open, eat. A few still go... and how well they go down!
A mODERATE BREEZE FROm THE EAST, A wHITE
AND BLUE SKY – SCOTLAND CAN REALLY HAVE A
SUmmER. We sail 20 miles through the Passage of Tiree to
Coll. The islands lie on the horizon like swollen, sleeping tummies,
as finely curved lines. Then, just before the entrance to
Loch Eatherna, we see dozens of pointed fins cutting through
Unter der Oberfläche des Loch Spelve wachsen Millionen von Muscheln //
Millions of mussels grow underneath the surface of Loch Spelve
Austernfarmer Nick
Turnbull von der Isle of
Mull // Nick Turnbull,
an oyster farmer on the
Isle of Mull
the surface. These are giant sharks that filter plankton into
their mouths – harmless animals that are, however, up to ten
metres long. We sail past very close and are impressed by their
giant, gaping mouths.
An hour later, we have moored the boat, taken the dinghy
ashore and are sitting in the sun in front of Coll Hotel. This
small hotel even has a helicopter pad, just in case a guest is in
a real hurry to come to the table. Then the boss arrives. She is
carrying a mighty silver tray on which the entire range of local
seafood is presented.
We stare at a giant lobster that is pink, orange and pale
red. It is flanked by spider crabs, mudcrabs, cockles and razor
clams. The thin legs of two velvet crabs dangle from the platter,
and among this wonderful array are eight piles of pectin
scallops. »Yes, of course, everything is caught locally,« she
says. Silly question. »Yesterday, it was all still alive and kicking
in the water. We have our own boats, which go just around
the corner. We only catch what we need.«
read more
fruit of the sea in
western scotLand
Some of the best places to find fresh, local
Seafood are located around the island of Mull.
The stall of John Ogden is in Oban, in the old
city centre by the ferry pier. To be recommended
are the Café Fish in Tobermory and the Whitehouse
Restaurant in Loch Aline, which even has
a mention in the Michelin Guide. The food in
The Coll Hotel, on the island of Coll, is also very
good; amongst ther things gigantic platters of
seafood are served here. Fantastic oysters can be
had in the northermost part of Loch Fyne, at the
Loch Fyne Oyster Farm with its own restaurant
and deli shop. If you like mussels, you should anchor
in Loch Spelve, in the mussel farm of Doug
Wilson which also has free moorings.
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Foto: Werft
der
dritte
mann
the third man
henry rasmussen (1877–1959) hermann schaedla (1934–2011)
Foto: Werft

hans schaedla ist erst der dritte steUermann am rUder der legendären
traditionsWerft abeking & rasmUssen, die 1907 von seinem berühmten
Urgrossvater henrY rasmUssen am Ufer der Weser gegründet
Worden War. Wie seine beiden vorgänger hat aUch er sehr spezielle her-
aUsforderUngen zU bestehen – Und scheint, aUch in dieser hinsicht
ganz in der tradition der Werft, aUf bestem kUrs zU liegen.
//
hans schaedla is onlY the third person to be at the helm of the
legendarY boatbUilding Yard of abeking & rasmUssen. it Was foUnded in
1907 bY his famoUs great-grandfather, henrY rasmUssen, on the bank
of the river Weser. like his tWo predecessors, he has to cope With
some verY specific challenges – and in this respect, in the endUring
tradition of the shipYard, it seems that he is right on coUrse.
eiN pORTRAiT VON/A pORTRAiT by DETLEF jENS TRANslATiON by RON VALENT
Foto: Werft
hans schaedla (geboren 1962)
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58
Foto: Werft
Die Belegschaft der Werft im Jahre 1909 // The yard workforce in 1909
Geboren wurde er an einem Freitag, den 13.,
und dann auch noch bei Vollmond. Was
das zu bedeuten hat? »Nichts!«, lacht er.
Abergläubisch ist Hans Schaedla nicht,
aber vielleicht war diese Geburtskonstellation
dennoch ein gutes Omen. Denn er
hat es geschafft, erst einmal. Die Auftragsbücher der Werft sind
voll, die Weichen auf Zukunft gestellt. Ein Jahr nach dem Tod
seines Vaters, der die Traditionswerft fast ein halbes Jahrhundert
lang geführt und geprägt hatte, hat Hans Schaedla jetzt
erstmals Zeit, um, wie er sagt, einmal durchzuatmen.
Die letzten drei Jahre musste er allerdings kämpfen: »Der
Umbau der Firma zur AG, der plötzliche Tod meines Vaters,
danach mussten viele Dinge geregelt werden; dazu die Renovierung
unseres Verwaltungsgebäudes und der Ausbau der
Werft, damit wir nun auch Yachten bis 90 Meter Länge bauen
können.« Das zehrt an den Kräften, kann man sich vorstellen.
Doch die Werft hat in ihrer langen Geschichte schon
ganz andere Zeiten überstanden. Gegründet 1907, überlebte
sie bereits zwei Weltkriege, Inflation und Brände. Geleitet
wurde sie bislang von nur zwei Männern, Hans Schaedla ist
der dritte am Ruder. Henry Rasmussen, aus Svendborg stam-
mend, gründete den Betrieb und arbeitete dort bis zu seinem
Tod im Jahre 1959. Die Werft Abeking & Rasmussen vererbte
er seinem Enkel, Hermann Schaedla, der in Kalifornien
geboren worden und dort auch aufgewachsen war. Der hatte
nach seiner Schulzeit in San Francisco eine Bootsbauerlehre
beim Opa in Deutschland gemacht, bekam dann aber einen
Einberufungsbefehl zum Militär und kehrte deswegen nach
Amerika zurück, wo er sich zur Marine meldete und, an Bord
eines Zerstörers im Pazifik, bis zum Leutnant befördert wurde.
Die Nachricht von seinem Erbe als Hauptgesellschafter der
Werft im fernen Deutschland wird ihn wohl eher unvorbereitet
erwischt haben, doch er ging nach Bremen, wo er die Werft
hat »übernehmen können, dürfen, müssen …«, wie sein Sohn
Hans sich heute ausdrückt.
Hans Schaedla wurde in Lemwerder geboren und wuchs
quasi auf der Werft auf, während Vater Hermann mit Learning
by Doing vollauf beschäftigt war. Den Job als Chef einer
Werft mit damals immerhin fast 700 Mitarbeitern musste er
erst einmal lernen, oft auch auf die harte Tour. Sohn Hans war
genau einen Monat alt, als der Betrieb in Flammen stand, am
13. Mai 1962. Im Februar hatte es eine enorme Sturmflut gegeben;
in Hamburg brachen die Deiche und durch die folgen-

Foto: Werft
Die mächtige Ketsch Hetairos, 1992 bei A&R gebaut // The mighty ketch Hetairos was built by A&R in 1992
den Rettungsmaßnahmen wurde der damalige Innensenator
Helmut Schmidt berühmt. In Bremen verlief das Hochwasser
weniger dramatisch, doch Teile der Werft standen natürlich
unter Wasser. Nach dem Brand fand man die Ursache: Es lag
daran, dass durch die Überflutung die Elektrik beschädigt
worden war und schließlich einen Kurzschluss produziert hatte,
der letztendlich die Flammen entfachte. Dank des schnellen
Feuerwehreinsatzes brannte »nur« die große Halle ab, zwei
kleinere Schiffe und ein amerikanischer Motorsegler wurden
zerstört – Letzterer wurde dann, auf ausdrücklichen Wunsch
des Eigners, quasi aus der Asche neu aufgebaut.
Andere Herausforderungen waren grundsätzlicherer Art.
Nach dem Tode Henry Rasmussens gab es keinen genialen
Hauskonstrukteur mehr, aber dank der guten Verbindungen
beider, Rasmussens wie Schaedlas, in die USA wurden in den
folgenden Jahren viele Yachten amerikanischer Designer (und
für amerikanische Kunden) gebaut; unter den Konstrukteuren
waren berühmte Namen wie Philip Rhodes und Olin Stephens,
aber auch der des damals radikalen Außenseiters Dick Carter.
Bis zu den 1970er Jahren baute A&R noch Yachten, nebenher
aber auch zunehmend Marine- und Spezialfahrzeuge. Dies war
die Zeit, in der Hans aufwuchs und in der seine Leidenschaft
und Begeisterung für die Yachten seinen Ursprung hat. »Ich
fand es toll, als kleiner Junge auf der Werft herumzustromern,
im Holzlager zu spielen, den wunderbaren Duft des frisch aufgeschnittenen
Mahagonis in der Nase«, erinnert er sich heute.
»Später bekam ich Gewichte und eine Straklatte in die Hände
und durfte Linienrisse von Yachten nachzeichnen, das hat mir
unglaublichen Spaß gemacht!«
SO, wIE DAS SEGELN OFFENBAR AUCH. 1968 wurde
eine kleine »Serie« von fünf Yachten nach einem Entwurf von
Dick Carter bei A&R gebaut, die fünfte war für Vater Schaedla
selbst. Es ist die Indigo, Baunummer 6311, wie Hans aus
dem Gedächtnis sagt, »ein Eigenbau also!«. In den folgenden
Jahrzehnten wurde das Schiff intensiv gesegelt und gerade
wurde es erst in der Werft generalüberholt. »Sie war vier Jahre
lang außer Gefecht, wir mussten sie schon richtig anfassen«,
meint Hans. »Das Schiff ist ja immer hart gesegelt worden, auf
all den Regatten. Im Frühjahr letzten Jahres war es dann fast
fertig, man hätte damit segeln können und eigentlich wollte
ich noch einmal mit meinem Vater einen Törn machen, aber
dazu kam es dann nicht mehr. Seither hatte ich dann ja auch
andere Dinge im Kopf und zu tun und dann haben wir das
Schiff schließlich komplett neu gemacht – Deck ab, Einrich-
59

60
tung raus, Isolierung aus dem Rumpf geschabt und dann alles
so originalgetreu wie möglich wieder aufgebaut!« Zum Herbst
schwamm die Indigo endlich wieder am Werftsteg und glänzte
wie ein Neubau.
In der Schule zeigte Hans weniger Enthusiasmus, war mit
seinen Gedanken wohl zu oft auf dem Wasser und bei den
Yachten. Nach dem Abitur studierte er an der Technischen
Hochschule in Bremen Schiffbau, und zwar in Rekordzeit und
mit großer Begeisterung: »Ich habe mit 19 angefangen zu studieren
und war mit 22 fertig. Schneller ging es nicht! Das hat
keiner geglaubt, nach den schulischen Leistungen die ich vorher
so gezeigt hatte!« Im Anschluss begleitete er bei A&R ein
halbes Jahr lang den Bau eines großen Motorseglers und heuerte
dann gleich dort an Bord an, als zweiter Ingenieur. »Wir
segelten von Bremen direkt nach Antigua. Dort musterte ich
ab, bewarb mich dann in den USA und bekam eine Stelle als
Schiffbauingenieur bei John Alden in Boston.« John G. Alden
ist einer der ganz großen Namen im Yachtbau; von der Bedeutung
her vergleichbar mit Herreshoff oder Sparkman & Stephens.
Der 1909 gegründete Betrieb existierte 99 Jahre lang,
bis 2008, und baute Tausende berühmte und weniger berühmte
Yachten; bekannt wurde Alden vor allem für die eleganten
und schnellen Schoner, die hier entworfen und gebaut wurden.
Hans Schaedla blieb bis 1987 in Boston. Zuhause bei A&R
wurden, seit den 70er Jahren und dem Siegeszug der kleineren
Kunststoffyachten, immer weniger Segelboote gebaut. Sein
(Wieder-)Einstieg im Familienbetrieb passierte mit einem
Paukenschlag: Als Projektleiter des 35,80 Meter langen Supermaxis
Extra Beat, eines gigantischen Daysailers für Fiat-Boss
Giovanni Agnelli. Entworfen von German Frers, verschob das
Schiff in technischer Hinsicht Grenzen. Noch nie hatte ein
Aluminium-Leichtbau einen 32-Tonnen-Kiel zu tragen gehabt.
Noch nie wurde ein so großes Ruderblatt aus Titan und
Kohlefasern gebaut. Noch nie hatte ein Boot die Kapazität,
sechs Tonnen Wasserballast innerhalb von nur 60 Sekunden
von einer Seite des Schiffes auf die andere zu pumpen. Und
so weiter, immerhin war Extra Beat 1988 die größte Sloop,
mit 710 Quadratmetern Segelfläche an einem 45 Meter hohen
Mast. Und als wäre das alles noch nicht genug an Superlativen,
kam noch der Zeitfaktor hinzu: »Agnelli wollte nicht lange
warten auf sein Schiff. Wir haben es in zwölf Monaten gebaut,
von Auftragseingang bis zur Auslieferung!«
EINE mEISTERLEISTUNG ALS EINSTIEG. Danach kümmerte
Hans Schaedla sich intensiv darum, A&R wieder etwas
mehr in das Yachtgeschäft zurückzubringen – mit Erfolg, auch
wenn die Werft, die einst vor allem für ihre eleganten Segelyachten
bekannt war, inzwischen nur vornehmlich Motoryachten
baut. Das mag vor allem daran liegen, dass die Schiffbauer
bei A&R den Materialien Stahl und Aluminium treu
geblieben sind. Es gab auch einen »Ausflug« in die Komposit-
Foto: Werft

Die 60-Meter-Motoryacht Excellence V wurde erst kürzlich ausgeliefert // The 60-metre yacht Excellence V was delivered not long ago
61

62
technologie – in den 80er Jahren baute die Firma sehr erfolgreich
Rotorblätter für Windkraftwerke. »Aber dann wollten
wir uns auf das Werftgeschäft konzentrieren. Die Nachfrage
nach den Rotorblättern stieg so rasant, dass größere Investitionen
in diesem Bereich notwendig wurden. Dieses Geld hätten
wir aus der Werft nehmen müssen, und das wollten wir nicht,
also haben wir dieses Geschäft zum größeren Teil an eine andere
Firma abgegeben«, erklärt Hans Schaedla.
einmal, aber hat sich damals nicht durchgesetzt weil das Konzept
technologisch sehr anspruchsvoll ist. Wir haben das dann
wieder aufgegriffen und hatten das Glück, dass unsere ersten
Schiffe gut schwammen und sich gut benommen haben. Jetzt
wissen wir, wie es geht. Alle anderen müssten neu anfangen,
wir haben da einen sehr großen Vorsprung!«
weiterlesen
DIE KONZENTRATION AUF DEN SCHIFFBAU wAR wHEN HE wAS BORN IT wAS A FRIDAY 13TH AND A
GANZ OFFENBAR EINE ERFOLGREICHE STRATEGIE. FULL mOON. What does that mean? »Nothing!« he laughs.
»Seit ich hier bin, haben wir die Werft praktisch auf drei Beine Hans Schaedla is not superstitious, but maybe this birth con-
gestellt: Yachten, komstellation
was a good
merzielle Spezialschiffe
omen after all because he
und Marine. Das gibt uns
has had a successful time
eine ganz gute Flexibili-
in business – and on the
tät, falls ein Bereich ein-
first attempt. The yard’s
mal nicht so gut läuft, in
order books are full, on
den anderen Bereichen zu
course for a strong fu-
arbeiten.« Außer bei den
ture. A year after the
Yachten, die aktuell im-
death of his father, who
merhin etwas mehr als die
had led and inspired the
Hälfte des Jahresumsat-
traditional shipyard for
zes ausmachen, hat A&R
almost half a century,
sich vor allem bei den
Hans Schaedla, in his
Spezialschiffen einen sehr
own words, can now fi-
guten Namen gemacht
Vater und Sohn Schaedla // The Schaedlas, father and son
nally breathe for the first
und einen Nischenmarkt
erobert. »Das sind meist
time.
Behördenfahrzeuge: Lotsenboote, Küstenwache, aber auch The last three years have been an uphill struggle: »Many
Versorger für Windparks und Forschungsschiffe.« Die meis- things had to be settled following our transition to becoming
ten von ihnen werden heute als sogenannte SWATH-Schiffe a limited company and the sudden death of my father, not to
gebaut. Dank ihrer Konstruktion und Bauweise sind diese mention the renovation of the administration building and the
Schiffe besonders stabil und ruhig, auch bei schwerer See, und expansion of the yard so that we can now build yachts up to
daher nicht nur als Berufsfahrzeuge geeignet: Vor einigen Jah- 90 meters in length.« Understandably, such events can drain
ren schon ließ sich ein Amerikaner ein solches Schiff als private one’s energy. But during its long history, the shipyard has been
Yacht bauen; seine Frau und er selbst leiden häufig unter See- through many difficult times. Founded in 1907, it has surkrankheit.
Doch mit diesem Schiff sind die beiden, ohne dass vived two world wars, inflation and fires. Up to now, only two
ihnen schlecht wurde, um die Welt gefahren!
men have led the company; Hans Schaedla is the third at the
helm. Henry Rasmussen, a native of Svendborg, founded the
Auf diesem Gebiet ist A&R führend, denn es ist derzeit die business and worked there until his death in 1959. He then
einzige Werft, die solche Schiffe mit großem Know-how und bequeathed the Abeking & Rasmussen yard to his grandson,
entsprechender Zuverlässigkeit bauen kann. Dabei ist es keine Hermann Schaedla, who was born and raised in California.
Erfindung der Bremer: »Das gab es vor rund 50 Jahren schon After his school days in San Francisco, he did an apprenticeship
Foto: Werft

Foto: Werft
Auch Yachten können als SWATH-Schiffe gebaut werden //
Yachts can also be built as SWATH ships
as a boatbuilder with his grandfather in Germany but was then
called up for military service and returned to America, where
he enlisted in the navy. He later worked aboard a destroyer in
the Pacific and reached the rank of lieutenant. The news that
his inheritance had made him the main shareholder of a shipyard
in faraway Germany caught him rather off-guard, but he
went to Bremen. Here he realised that he »could, should and
had to take over the shipyard,« his son Hans today explains.
Hans Schaedla was born in Lemwerder. He virtually grew up
at the shipyard, while his father Hermann was busy learning by
doing in order to master the business. After all, as manager of a
boatyard with almost 700 employees at the time, he had to learn
quickly, and often the hard way. His son Hans was just a month
old when, on 13 May 1962, the business went up in flames.
In February, there had been a huge storm surge that broke the
dykes in Hamburg, and the rescue operations that followed
were to make Interior Minister Helmut Schmidt famous. In
Bremen, the scale of the floods was less dramatic, but parts
of the yard were inevitably left below water. After the boatyard
fire, it was established that the cause was damage to the
electrics during the floods, which eventually produced a short
swath-schiffe
SWATH steht für »Small Waterplane Area Twin
Hull«. Dahinter verbirgt sich ein innovatives Rumpfkonzept
für optimale Manövrier- und Fahreigenschaften
bei rauer See. Der Auftrieb eines SWATH-Rumpfes wird
durch zwei torpedoförmige Schwimmkörper erzeugt, die
weit unter der Wasserlinie angeordnet sind. Diese sind
durch vertikale Stützen mit einer Plattform verbunden,
die Decks und Aufbauten tragen. Dadurch wird der
Querschnitt an der Wasserlinie und damit die hebende
Kraft der Wellen auf ein Minimum reduziert. Die
SWATH-Idee wurde vom Prinzip der halbtauchenden
Offshore Riggs hergeleitet – diese dienen auf offener
See als Arbeitsplattformen und zeichnen sich durch
besonders geringe Rollbewegungen aus.
Mit spezieller Software, geeicht mit Referenzwerten
von bereits in Fahrt befindlichen Schiffen, kann A&R
SWATH-Schiffe verschiedener Abmessungen und für
die unterschiedlichsten Einsätze entwerfen und bauen.
63

64
Foto: Werft
circuit that sparked and triggered the flames. Thanks to the
quick arrival of the fire brigade, it was »only« the main hall
building, two smaller ships and an American motor sailer that
were destroyed. The latter was rebuilt at the express request of
the owner, virtually from the ashes.
Other challenges were more fundamental. After the death
of Henry Rasmussen, there was no longer a talented in-house
designer. However, thanks to the good contacts of Schaedla
and Rasmussen in the United States, many yachts by American
designers (and for U.S. customers) were built in the years that
followed. The designers included famous names such as Philip
Rhodes and Olin Stephens, but also Dick Carter – a radical
outsider at that time. By the 1970s, Abeking & Rasmussen had
built many yachts, but also an increasing number of navy and
commercial vessels. This was the time when Hans was growing
up, and it gave birth to his passion and enthusiasm for yachts.
»As a young boy, I thought it was great to wander around the
complex, to play in the timber yard and breathe in the wonderful
smell of freshly cut mahogany,« he recalls. »Later, I was
given weights and rulers and was allowed to trace and draw the
lines of yachts. I used to enjoy doing this so much!«
jUST LIKE SAILING, EVIDENTLY. In 1968, a small »series«
of five yachts was built at A & R, designed by Dick
Carter. The fifth was for Hans’s father. This was Indigo, hull
number 6311, Hans recalls from memory, »a self-built yacht.«
In the following decades, the yacht was sailed extensively and
only overhauled at the shipyard. »She was out of action for
four years, and we had to really do some major work,« says
Hans. »The yacht was always sailed hard in all her races.
Last spring she was finally finished. We could sail her again,
and I really wanted to go on another cruise with my father,
but it never came to pass. Since then I’ve had so many other

things to do and on my mind, but we’ve now finally redone
the whole yacht in full – taken the deck off, removed the interior,
scraped the insulation from the hull and then rebuilt or
replaced everything as close to the original design as possible.
«This Autumn, Indigo was finally floating again at the shipyard
dock, and she is shining like a new build.«
Hans showed less enthusiasm at school, probably because
his thoughts wandered too often out to sea and to the yachts
in the yard. He then studied shipbuilding at the Technical
University of Bremen – with great enthusiasm and in record
time: »I started when I was 19 and finished when I was 22.
It wasn’t possible to do it faster. Nobody could believe it
after my previous academic performance!« As soon as he
graduated, he project-managed the construction of a large
motor sailer at A & R for half a year and was then hired
as second engineer on the yacht. »We sailed directly from
Die Werft Abeking & Rasmussen
am Ufer der Weser // The
Abeking & Rasmussen boatyard
on the bank of the River Weser
65

66
die WeRFT
sTehT AuF dRei
beiNeN: yAChTeN,
mARiNe uNd
speZiAlsChiFFe
//
The yARd hAs
ThRee leGs:
yAChTs, NAVy
ANd COmmeRCiAl
ships
Bremen to Antigua, where I left the ship and applied for some
positions in the U.S. In the end, I became a marine engineer
at John G. Alden in Boston.« This is one of the biggest
names in yacht design, on par with Herreshoff and Sparkman
& Stephens. The company was founded in 1909 and existed for
99 years, until 2008. It designed and built thousands of famous
and less famous yachts. Alden was known mainly for the
fast, elegant schooners that were designed and built there.
Hans Schaedla stayed in Boston until 1987. Back home at
A & R, fewer and fewer sailing boats had been built since the
70s after the rise in popularity of smaller plastic yachts. His
return to the family business happened with a bang: he was
project manager of the 35.8-meter super maxi Extra Beat, a
gigantic daysailor for Fiat boss Giovanni Agnelli. Designed
by German Frers, she set new standards in technology. Never
before had a lightweight aluminium hull had to carry a 32-ton
keel. It was also the first time a large rudder blade been made
of titanium and carbon fibre. And it was the first yacht with
the capacity to pump six tons of water ballast from one side to
the other in just 60 seconds. And so on. Finally, in 1988, Extra
Beat became the largest sloop with 710 square metres of sail
area on a 45-metre-high mast. And as if that was not enough
superlatives, there was also the time factor: »Agnelli did not
want to wait long for his yacht. We built her in 12 months,
from order to delivery!«
A masterpiece as an introduction. From then on, Hans
Schaedla worked intensely to bring A & R back into the yacht
business – and with success, even if the yard, once known for
its elegant sailing yachts, now primarily builds motor yachts.
This can mainly be attributed to the fact that the shipbuilders
of A & R remained loyal to the materials steel and aluminium.
There was also a »side step« into composite technology: in the
80s, the company did very well building rotor blades for wind
turbines. »But we wanted to focus on the shipyard business,«
explains Hans Schaedla. »The demand for blades increased
so rapidly that a major investment in this area was necessary.
We would have had to take the money for this out of
the yard, which was something we didn’t want to do, so we
handed over most of this business to another company.«THE
FOCUS ON THE SHIPBUILDING wAS OBVIOUSLY
A SUCCESSFUL STRATEGY. »Since I’ve been here, we’ve
run the shipyard on three legs: yachts, commercial ships and
navy orders. This makes us highly flexible. Even if one range
is not going so well, there is always work in the other areas.«
In addition to the yachts, which currently make up a little
more than half of the average annual turnover, A & R has
established a strong name in specialised ships and dominates
this niche market. »These are mostly government vessels:
pilot boats, coast guard vessels and ships that supply wind
farms and research vessels.« Today, most of them are built
as so-called SWATH ships. Thanks to their design and construction,
these vessels are particularly stable and calm, even
in heavy seas. This makes them suitable for other applications
as well as professional craft: a few years ago, an American had
such a ship built as a private yacht because he and his wife often
suffered from seasickness. And with this ship they have since
sailed around the world without either of them becoming ill!
In this area, A & R is a market leader because it is the only
shipyard capable of building such ships with the extensive
technical knowledge and appropriate reliability needed. It is
not an invention of the men from Bremen: »The technology
has been around for some 50 years, but in the past it was not
feasible because the concept was so technically demanding.
We have taken it up again and were lucky that our first ships
floated well and behaved correctly. Now we understand how it
works. Anyone else would have to start from scratch, so in that
sense we’ve got a very big head start!«
read more

68
Auch das Volvo Ocean Race machte hier Station: in der Marina von Singapur //
The Volvo Ocean Race had a stopover here: the modern marina in Singapore
Foto: Volvo Ocean Race

POSITIOn 01° 18 N, 103° 46 e – Republic of SingapoRe Yacht club
stadtstaat
und
segeLmetropoLe
-----
city state and saiLing
metropoLis
VON/by HANS-HARALD SCHACK
ÜbeRseTZuNG/TRANslATiON RON VALENT
69

70
Die 4-Millionen-Stadt Singapur ist ein
Hotspot in mancherlei Hinsicht, und
sie ist das Zuhause eines der ältesten
Yachtclubs der Welt, des RSYC. Das
»R« steht ausnahmsweise einmal nicht
für Royal, sondern für Republic. (Von
1922, als Prinz Edward die Schirmherrschaft übernahm, bis
zur Unabhängigkeit Singapurs 1967 stand es allerdings wirklich
für »Royal«.) Der Republic of Singapore Yacht Club präsentiert
eine beeindruckende Edelmetallsammlung im Foyer,
in 184 Jahren kommt halt einiges zusammen. Der Club lag
einst in einer ländlichen Umgebung an der Fährstraße, aber
die Industriehäfen Singapurs haben ihn eingekreist. Heute
würde höchstens ein Engländer die Umgebung des Clubs
»lovely« nennen. Aber man kann gut dort essen, und er ist
eine der ersten Adressen der Stadt. Zum Programm gehören
auch Tanz- und Schwimmkurse, die wichtigste Regatta des
Jahres ist die RSYC-Regatta, zumindest für die Mitglieder.
Die wichtigeren Regatten, wie die Phuket Race Week, der
King’s Cup und das Rolex China Sea Race finden weiter im
Norden statt.
TEO PING LOw (64) ist im RSYC kein Unbekannter. Er ist
der Vorsitzende von Singapurs Seglerverband und Vizepräsident
der ISAF in London, und er dominiert diverse Gremien,
Aufsichtsräte und Vorstände. An der südlichen Küstenstraße
weist er auf ein paar mittelalte vierstöckige Bauten: »So
war früher ganz Singapur. Haben wir alles abgerissen. Diese
Häuser sind ineffizient.« Als er den bestürzten Blick des
Europäers bemerkt, beeilt er sich zu erklären: »Man darf bei
Häusern nicht emotional sein.« Tatsächlich ist Singapur eine
moderne, gepflegte Großstadt ohne sichtbare Armut und Kriminalität.
Die Regierung ist fürsorglich und streng. Davon
zeugt der rote Aufdruck auf dem Einreisevisum »Todesstrafe
für Drogenkuriere«. Kann keiner sagen, er hätte es nicht
gewusst. Radfahren in einer Fußgängerunterführung kostet
1000 Singapur-Dollar (rund 500 Euro).
Auf Sentosa Island im Süden Singapurs wartet die One°-
15-Marina auf Gäste. Den Namen verdankt sie ihrer geografischen
Breite. Zwei Drittel der Liegeplätze sind mit Motorbooten
und kleineren Motoryachten belegt, ein Drittel mit
Mittelklasse-Fahrtenyachten. Direkt am Hafen wird gebaut.
Für eine Unterkunft in dem Apartmenthaus an der Hafeneinfahrt
kann man mit Preisen ab einer Million Singapur-Dollar
rechnen. Die Villen an den Wasserläufen nördlich der Marina
kosten ab zehn Millionen Singapur-Dollar, dafür kann
man aber auch sein Boot hinterm Haus festmachen. Es ist ein
Resort für Begüterte oder sparsame Reiche, luxuriös, nicht
protzig. Bei der Konzeption der Anlage stand Port Grimaud
Pate. One°-15-Manager Jean-Jaques Lavigne: »Die Boote hier
sind alle cash bezahlt, Singapur ist ein Finanzplatz.« Auch
La vigne begann seine Karriere in der Finanzbranche.
weiterlesen
Alter Tempel in der Moderne: Buddha Tooth Relic Temple //
Old temple in the modern city
Die roten Laternen Asiens // The red lanterns of Asia
Die Küchenbuden am Marina Square sind sehr zu empfehlen //
The kitchen stalls at Marina Square are great
Foto: istock photo
Foto: istock photo
Foto: istock photo

With a population of four-million,
the city of Singapore is a
hotspot in many respects. It is
also home to one of the oldest
yacht clubs in the world, the
RSYC. And for once the »R«
does not stand for »Royal« but »Republic«, although from
1922, when Prince Edward took on the patronage of the club,
until the independence of Singapore in 1967 it did stand for
»Royal«. The Republic of Singapore Yacht Club presents an
impressive collection of precious metal objects in the foyer
that spans a period of 184 and soon adds up in size. The club
once lay in a rural setting on the fairway, but the industrial
ports of Singapore have encircled it and today only an Englishman
would call the neighbourhood »lovely«. But you can get
a good meal there, and it is one of the best restaurants in town.
The events programme includes dance and swimming lessons,
and, at least for the members, the most important race of the
year is the RSYC Regatta. The more important races, such as
the Phuket Race Week, the King’s Cup and the Rolex China
Sea Race, all take place further to the north.
TEO PING LOw (64) is no stranger to the RSYC. He is the
chairman of the Singapore Sailing Federation, Vice-President
of the ISAF in London, and a member of various committees
and supervisory boards. On the southern coast road, he points
out a couple of four-storey medieval buildings. »This is what
all of Singapore used to look like. We have demolished everything.
These houses are inefficient.« Noticing the bewildered
gaze of the European, he hastens to explain: »One cannot
be emotional about homes.« Indeed, Singapore is a modern,
clean city with no visible poverty or crime. The government is
caring and strict. A clear example of this is the red stamp on
the entry visa: »Death penalty for drug traffickers.« No one
can say they did not know the rules. Cycling in a pedestrian
underpass costs 1,000 Singapore dollars (500 euros).
To the south of Singapore on Sentosa Island, One°15
Marina waits for guests. It takes its name from the latitude.
Two-thirds of the berths have motorboats and small motor
yachts, one-third has mid-class cruising yachts. Construction
is under way right on the harbour front. For a property in the
apartment building at the harbour entrance, you can expect
prices of a million Singapore dollars. The villas bordering on
the waterways to the north of the marina cost upwards of 10
million Singapore dollars, but you can moor your boat in your
back garden. It is a resort for the well-to-do or the economically
minded rich – luxurious but not pretentious. In designing
the concept, Port Grimaud was taken as an example. One°15
manager Jean-Jacques Lavigne explains, »The boats here are
all paid for in cash, Singapore is a financial centre.« Lavigne
also began his career in the financial industry.
read more
dies isT eiNe
AlTe seeFAhReRsTAdT,
iN deR
die JuGeNd
eNdliCh WiedeR
seGelN leRNT
adressen
//
addresses
----------------------------
Republic of Singapore Yacht Club
52 West Coast Ferry Road
Singapore 126887
Tel: (65) 6768 9290
Fax: (65) 6768 9280
sailing@rsyc.org.sg
----------------------------
Changi Sailing Club
32 Netheravon Road
Singapore 508508
Tel : (65) 6545 2876
enquiry@csc.org
----------------------------
Marina at Keppel Bay
2 Keppel Bay Vista
Singapore 098382
Tel: (65) 6303 8448
enquiry@marinakeppelbay.com
----------------------------
Meridian Sailing Club
c/o National Sailing Centre
1500 East Coast Parkway
Singapore 468963
Tel: (65) 6444 4555
jepts532@singnet.com.sg
----------------------------
One°15 Marina Club
11 Cove Drive, Sentosa Cove
Singapore 098497
Tel: (65) 6305 6988
info@one15marina.com
Outward Bound Singapore
2003 Pulau Ubin
Singapore 508477
Tel : (65) 6545 9008
----------------------------
NOSS Sailing Club
c/o 1500 East Coast Parkway
National Sailing Centre
Singapore 468963
Tel: (65) 6444 4555
aznan@aznan.com
----------------------------
Raffles Marina
10 Tuas West Drive
Singapore 638404
Tel : (65) 6861 8000
hello@rafflesmarina.com.sg
----------------------------
SAF Yacht Club
110 Tanah Merah Coast Road
Singapore 498800
Tel: (65) 6758 3032
safyc@singnet.com.sg
----------------------------
Sembawang Clubhouse
43 Admiralty Road West
Singapore 759962
Tel: (65) 6758 3359
safyc@singnet.com.sg
----------------------------
Singapore Polytechnic Yachting Centre
500 Dover Road
Singapore 139651
Tel: (65) 6772 1107
sma@sp.edu.sg
71

72
No PassioN
Without Risk ...
... leave the Risk to us.
PaNtaeNius.com/Passion Germany · Great Britain * · monaco · Denmark · austria · spain · sweden · usa ** · australia
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erstklassiger Immobilien am Wasser // On the
following pages you will find specially selected,
classic yachts and first-class real estate by the water
yachts · estates
73

74
Launched around 1894, Vril was the fastest boat in
the 5-ton class and the world’s first yacht with an
external lead keel. This gave her a low centre of gravity
and, complemented by an easily driven hull shape
with a low wetted surface, made her successful on
the racecourse and easily handled. In fact, Vril set
a standard that changed the future of yacht design.
VRIL
Replica of a histoRic Racing cutteR
Her original drawings are available so here is a fantastic
opportunity to recreate a historic yacht that
will also be exhilarating and rewarding to sail. Signifi-
cant research and design work has already been carried
out. Construction could eitherbe traditional or
in line with more modern boatbuilding methods. It is
also possible to fit a small engine and simple systems.
LOD: 9.85 m LWL: 8.78 m Beam: 1.92 m Draft: 1.69 m Displacem.: 6.6 tons Price: on request
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The 6-metre Risken was designed by Bjarne Aas and
built in 1946. Aas is considered to be one of the
three most important Norwegian yacht designers
(alongside Colin Archer and Johan Anker) and,
more important, was most successful in the 6-metre
class where one of his earlier designs won the
RISKEN
classic 6-MetRe with Massive potential
Olympic Gold Medal at Le Havre. Risken is one
of his successful racing designs but was lost. She
will be the third 6-metre replica built at Robbe
& Berking Classics after Nirvana (Olin Stephens,
939) and Apache (Bjarne Aas, 1939).
LOD: 11.19 m Beam: 1.85 m Dr aft: 1.63 m Design: Bjarne Aas
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20-mEtRE
COmmutER YaCht
this is the tRue stuff –
a head-tuRneR if eveR theRe was one!
This is the yacht strictly for the gentleman with taste
and style: the large Commuter yacht, featuring a
profile as elegant as the originals of the 1920s and
1930s but driven by contemporary technology.
These were the preferred boats of the mighty on
Wall Street, from Astor to Vanderbilt and they used
them each morning on their way to work, from their
summer villas mostly on Long Island to downtown
Manhattan. In March 1926 the American yachting
periodical »The Rudder« wrote: »Every year the
number of rich men peddling between their summer
homes and their offices grows. Between 8.30
and 9.30 the Hudson and East Rivers turn into a
parade of fast motor yachts. This scene repeats it-
YACHTS
self every morning and every afternoon. To cater
for the growing demand naval architects have come
up with newer designs for yachts that have enough
covered space to shelter in bad weather with fully
fitted-out galleys so the owner can enjoy a good
breakfast on board and accommodation for crew.
It is also deemed necessary to have at least one
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This is almost too good to be true: a golden oppor-
tunity to restore a 3rd rule 12-metre. Designed in
1939 by the master himself, Alfred Mylne, for Sir
William Burton who helmed Shamrock IV in the
1920 America’s Cup races for his friend and business
partner Sir Thomas Lipton. Jenetta is not only
JENEtta
histoRic 12-MetRe RestoRation
the longest 12-metre ever built but was also one
of the fastest, the only one capable of beating
Vim in 1939. After a long and colourful history she
was found as a wreck in Canada and rescued by
Robbe & Berking Classics. Now in the yard for a
complete rebuild.
LOD: 21.7 m Beam: 3.66 m Dr aft: 2.7 m Design: Alfred Mylne
Builder: Bute Slip Dock Year: 1939 Price: on request
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gREtEL
12-MetRe Yacht fRoM 1962 aMeRica’s cup
This is a true piece of yachting history! The 12-metre
“Gretel” was challenger for the America’s Cup in
1962 and the first Australian 12 ever. The challenge
of Sir Frank Packer and “Gretel” was a dangerous
one for the Americans, the races against the defender
“Weatherly” very close. The Australians won the race
on 18th September 1962, the first time since 1934
that the Americans had lost a Cup race. The final
YACHTS
score of four to one races for “Weatherly” does not
reflect how exciting the racing really was. Magazines
all over the world identified “Gretel” as the faster boat
and saw the Americans just winning due to the greater
efficiency of the crew and greater experience. We
have now found her in Italy and will restore her to her
original condition to preserve this important piece of
yachting history for the next generations.
LOa: 21.16 m Beam: 3.58 m Dr aft: 2.67 m Displacement: 26.6 tons Price: on request
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81

9-m COmmutER
The Robbe & Berking Commuter is inspired by a
great chapter in yachting: the American commuter
yachts of the »Roaring Twenties«. The Robbe &
Berking Commuter reflects the style and tradition
of these outstanding yachts that served to shuttle
the mighty of Wall Street from their summer
homes on Long Island to their offices in Manhattan
puRe stYle: fast MahoganY launch
in the spiRit of the 1930s
and back. Built from mahogany, by hand, in the
proper way by the craftsmen of the Robbe & Berking
Yacht Manufacture, this compact but decidedly able
boat is not only very pretty, but also extremely
versatile: picnic boat, superyacht tender, shuttle-
boat, club or hotel lounge, or quite simply the
easiest and most relaxing family boat ever.
Length: 9.12 m Beam: 2.00 m Dr aft: 0.65 m Price: EUR 232,000 ex-yard/Flensburg
YACHTS
+49 (0)461 31 80 30 60 · classics@robbeberking.de · www.classics.robbeberking.de
83

One of the most famous big cutters from the
“Golden Age” of yachting. Designed by George
Lennox Watson in 1886 for a syndicate of owners
based on the Clyde, she was later sold to Wilhelm,
Emperor of Germany and renamed Meteor. After
winning or coming second in 13 out of the 15 races
that she entered in her first season, she was sailed
across the Atlantic to challenge for the America’s
thIStLE
this is the one and onlY oppoRtunitY to sail like the kaiseR!
LOD: 33.05 m LWL: 26.35 m Beam: 6.20 m Draft: 4.16 m Displacem.: 138 tons Price: on request
YACHTS
Cup in 1887 but lost both Cup races to the defender,
Volunteer. In 1891 she was sold to the German
Kaiser who raced her in Cowes against the Britannia,
owned by his uncle, the Prince of Wales, and
later by King Edward. In 1895 she was handed over
to the German navy and was broken up in 1921.
A once in a lifetime opportunity for a very serious
re-build!
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IStRIa
a RevolutionaRY 15-MetRe designed bY chaRles nicholson
She is quite simply the most interesting 15 metre
ever. Designed and built by Charles Nicholson in
1912, she had some revolutionary features. She was
the first yacht with a Marconi mainmast where the
topsail is not set on a separate jack-yard hoisted from
deck, but on a track on the mast that extends to the
full height of the topsail. Nicholson also invented
for her the “dinghy cockpit”, again saving weight
LOD: 23.94 m LWL: 14.78 m Beam: 4.16 m Draft: 2.82 m Displacem.: 40 tons Price: on request
YACHTS
and windage: Instead of carrying a dinghy on deck
as the class rules required, he designed a dinghy that
was “sunk” into the main deck and also served as the
cockpit. Istria had 72 wins out of 81 starts but was
broken up in Norway in 1924. The 15 Metre Class is
now substantially revived with the prospect of four
yachts racing (Tuiga, Hispania, Mariska and the
Lady Anne).
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ROWINg BOat
A small mahogany jewel, ready to row and to sail,
including a transom hung rudder and centreboard.
Meticulously built by Robbe & Berking Classics,
this little boat has real style. Very pretty with nice
sMall, but what class!
details like brass rowlocks, this gem is ready to use
– as a tender, for a family picnic, for the kids or
simply to mess about in. Must be seen!
LOa: 4.35 m Beam: 1.48 m Draft: 0.25 m Price: on request
YACHTS
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WELLENBINDER
stunning and unique Runabout
LOa: 9.28 m Beam: 1.96 m Dr aft: 0.70 m year: 1937 Price: EUR 200,000
KIaLOa II
legendaRY spaRkMan & stephens Yawl
LOa: 22.40 m Beam: 4.55 m Dr aft: 3.58 m year: 1964 Price: EUR 790,000
hEtaIROS
woRld’s laRgest MahagonY sailing Yacht
LOa: 42.85 m Beam: 8.40 m Dr aft: 3.00 m year: 1993 Price: EUR 9,900,000
ONE Off, DESIgNED BY KNuD LJuNBERg
LOa: 9.50 m Beam: 2.40 m year: 1938 Price: EUR 80,000
LOa: 17.45 m Beam: 4.09 m Dr aft: 1.60 - 3.85 m year: 1958 Price: On Request
LOa: 12.06 m Beam: 2.30 m Dr aft: 0.70 m year: 1932 Price: EUR 80,000
Member of the Robbe & Berking family YACHTS
SamaRK aND
olin stephens classic – aMong his best designs
fIONa maRY
caMpeR & nicholsons coMMuteR
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A unique piece of Swedish yachting heritage is now
available. This fine mahogany varnished motor
yacht is considered to be a valuable asset of the
Swedish cultural history by the Swedish National
Maritime Museum. Sanna was built in 1947 and
has just undergone a complete, four-year renovation.
SaNNa
supeRb classic MotoR Yacht with swedish heRitage
Semi-open mid cockpit with very cosy and original
interior, sleeping four adults and two children in
two cabins, plus galley and toilet. Elegant lines and
a dinghy in davits aft. She is a prominent member
of the Royal Swedish Motorboat Club and there
is nothing quite like her!
LOD: 10.65 m/35' Beam: 2.85 m/9'4" Dr aft: 0.80 m/2'6" Engine: Volvo Penta 145 AA 145 hp from 1983
Price: EUR 198,000
Member of the Robbe & Berking family YACHTS
+49 (0)461 31 80 30 65 · baum+koenig@classic-yachts.de · www.classic-yachts.de

SILVER
We give life a special sheen.
The Robbe & Berking family wishes you a Merry Christmas.
YACHTS
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04/22/10
launching day
Phone: 49-(0)421-67 33-531 www.abeking.com
Fax: 49-(0)421-67 33-115 e-mail:yacht@abeking.com
Maldiv
Portofi no 06/20/10
Urushi - Main salon
Katie & John
Birthday Party St. Barth
Monaco Boat Show
What it is made for…