Denkstoff_fr_No2
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EXEMPLES D’APPLICATION<br />
Diabetes-Pass als<br />
Printversion und App<br />
Der Diabetes-Pass hilft Betroffenen im Umgang<br />
mit ihrer Erkrankung und bei der Langzeitkontrolle.<br />
Er gibt Sicherheit, ist unverzichtbar<br />
für Reisen und kann Komplikationen recht <br />
zeitig vorbeugen.<br />
Von Dr. Tania Weng-Bornholt, Geschäftsführerin QualiCCare,<br />
und Stephanie Alder, Projekte und Marketing,<br />
Schweizerische Diabetes-Gesellschaft<br />
www.diabetesuisse.ch<br />
Kontakt: Tania Weng-Bornholt<br />
weng@qualiccare.ch<br />
Den Diabetes-Pass der Schweizerischen Diabetes-Stiftung sollte jede<br />
Person mit Diabetes auf sich tragen oder zumindest bei jeder Kontrolle<br />
dem Arzt/der Ärztin zum Nachtragen der aktuellen Befunde<br />
vorweisen. Der Pass enthält neben den persönlichen Daten des<br />
Diabetes-Betroffenen und seinen Notfallkontakten ein mehrsprachiges<br />
Reiseattest, welches dem Pass-Inhaber gestattet, Diabetes-Material<br />
wie Lanzetten für die Blutzuckermessung oder Insulinspritzen und<br />
-Pens auf Flugreisen in der Kabine mitzuführen.<br />
Der Pass enthält zudem eine Medikamentenliste, in der verschriebene<br />
und selbstgekaufte Medikamente nachgeführt werden können. Er<br />
bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Arzt/der Ärztin ein individuelles<br />
Schema für die Blutzuckerselbstmessung zusammenzustellen<br />
und vermittelt jeweils auf einer Doppelseite eine Übersicht<br />
über die Ergebnisse der regelmässigen Kontrollbesprechungen (zum<br />
Beispiel HbA1c-Wert oder Blutdruck) sowie der jährlichen Kontrolluntersuchungen<br />
der Nieren, Augen und Füsse. Zudem existiert eine<br />
separate, zweite Auflage des Passes (blau), die zusätzliche Seiten<br />
aufweist, um ein Blutzuckertagebuch zu führen.<br />
Einbezug von Betroffenen<br />
Der Diabetes-Pass wurde erstmals 1997 gemeinsam von Diabetologen<br />
und Diabetes-Betroffenen ausgearbeitet. Im Jahr 2013 wurden<br />
die Inhalte in einer interdisziplinären und interprofessionellen<br />
Arbeitsgruppe im Rahmen des QualiCCare-Projektes vollständig<br />
überarbeitet und ergänzt. In der Arbeitsgruppe waren Diabetes-Betroffene<br />
– sowohl mit dem sogenannten Typ 1 Diabetes (Autoimmunerkrankung)<br />
als auch Typ 2 Diabetes (Insulinresistenz) – aktiv<br />
involviert, um ihre Bedürfnisse und Anliegen einzubringen.<br />
Insbesondere die Mehrsprachigkeit und der Zusatznutzen für (Flug-)<br />
Reisen stammen aus der Feder der Patientinnen und Patienten.<br />
Weiter hin in dieser interdisziplinären und interprofessionellen Arbeitsgruppe<br />
vertreten waren und sind die Schweizerische Diabetes-<br />
Gesellschaft in ihrer Rolle als Patienten- und Fachorganisation sowie<br />
Repräsentantinnen und Repräsentanten der Dia betologen, Hausärzte,<br />
Diabetesfachberatung und Apotheker.<br />
Als Resultat der Arbeiten des interdisziplinären Teams finden sich<br />
heute neu im Diabetes-Pass auch Informationen zu den Themen<br />
Autofahren, Diabetes-Schulung, Selbstmanagement sowie die erwähnte<br />
ärztliche Bescheinigung für Diabetes-Betroffene auf Reisen.<br />
Durch diese Ergänzung konnte den aktuellen Gegebenheiten und<br />
insbesondere den Bedürfnissen der Betroffenen Rechnung getragen<br />
werden und der Nutzen des Diabetes-Passes optimiert werden.<br />
Diabetes-Pass als mobile Applikation<br />
Um den Zugang zum Diabetes-Pass auch über die neuen Medien<br />
zu garantieren, plant die Schweizerische Diabetes-Stiftung, den Pass<br />
im kommenden Jahr auch als mobile App zur Verfügung zu stellen.<br />
Dies war ein weiteres prioritäres Bedürfnis, das von Seiten der<br />
Betroffenen und der Pflegefachpersonen an die Stiftung herangetragen<br />
wurde, und welches in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Partnern gerne berücksichtigt wird. In Bezug auf die Benutzer<strong>fr</strong>eundlichkeit<br />
der neuen Pass-App ist erneut eine enge Kooperation mit<br />
Diabetes-Betroffenen geplant, um das Feedback der Patientinnen<br />
und Patienten bereits im Entwicklungsprozess einzuholen. Auf diese<br />
Weise kann die App möglichst optimal auf Patienten-Bedürfnisse<br />
ausgerichtet werden.<br />
Der Diabetes-Pass wurde gemeinsam von Diabetologen und<br />
Betroffenen entwickelt und 2013 vollständig überarbeitet.<br />
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