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elaphe 2019-1

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Titelthema: 100 Jahre im Zeichen des Salamanders

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TitelthemaTitelthemaDie Teilnehmer des Treffens am 19. Mai 1990 im Haus des Kulturbunds der DDR in Magdeburg, Hegelstraße 2. Vonlinks: Peter Hallmann, Jürgen Frommer, Uwe Prokoph, Fritz Jürgen Obst, Ulla Bott, Joachim Hammermeister, UrsulaFriederich, Rainer Zöllner, Uwe Koepernik, Ulrich Kaden, Wolfgang Böhme und Dieter Schmidt Foto: W. BischoffHerausgeber der mit vier Heften pro Jahr erscheinendenkleinen Zeitschrift war der Kulturbund der DDR. Es warz. B. dessen Aufgabe, darauf zu achten, dass die DDR-typischenpolitisch-ideologischen Vorgaben auch hier eingehaltenwurden. Durchaus bemerkenswert ist es da, dassausgerechnet der erste Aufsatz im ersten Heft von einem„Klassenfeind“ geschrieben wurde, nämlich vom bekanntenholländischen Echsenzüchter Bert Langerwerf (Langerwerf1979). Es belegt, dass im Kulturbund nicht nur orthodoxeIm Kulturbund hatten nichtnur orthodoxe Parteibonzendas SagenParteibonzen das Sagen hatten, eine Erfahrung, die derErstautor während seiner DDR-Zeit auch immer wiedermachte (Bischoff 2001). Auch einige wenige andere Autorenaus dem „nicht-sozialistischen Ausland“ durften hin undwieder in der „elaphe“ publizieren. Ansonsten war die „elaphe“aber vor allem das Publikationsorgan der DDR-Terrarianer,zuweilen auch von Herpetologen. Das Spektrum derVeröffentlichungen ging über Haltungs- und Zuchtberichtevon Lurchen und Kriechtieren hinaus, denn mit der Zeit botdie „elaphe“ auch den Haltern von Kleinsäugern und späterauch Wirbellosen ein Forum. Es spiegelt sich das intensiveund erfolgreiche Bemühen um die Nachzucht der Terrarienpfleglingewider – in der DDR-Mangelwirtschaft von großerBedeutung. Apropos Mangelwirtschaft: Aufgrund der permanentenPapierknappheit reichte die Auflagenhöhe derZeitschrift nie aus, um das Bezugsinteresse aller Terrarianerin der DDR zu befriedigen – was für ein Wandel der Zeiten,wo doch heute Zeitschriften darum kämpfen, überhauptLeser zu interessieren. Stets hatte die „elaphe“ mit schlechterPapierqualität zu kämpfen. Trotzdem, wohl auch wegenihrer geringen Auflagenhöhe, war sie seinerzeit in der Bundesrepublikals Tauschobjekt begehrt, was einigen Terrarianernmit Westbeziehungen im Osten ermöglichte, an dortschwer beschaffbare Tiere oder Fachliteratur zu gelangen.Mit der politischen Wende von 1989/90 in der DDR zeichnetensich sehr bald auch gravierende Veränderungen fürden Kulturbund und damit für die dort organisierte Terraristikab. Der damalige DGHT-Vorstand reagierte unmittelbar,wie der „Rundbrief Nr. 104“ vom Februar 1990 zeigt(vgl. auch Hallmann 2001).Am 19. Mai 1990, also etwa ein halbes Jahr nach dem Mauerfallund ein halbes Jahr vor der Wiedervereinigung, kames schließlich zum historischen Treffen von Mitgliedern desdamaligen DGHT-Vorstandes mit Vertretern des ZFA (ZentralerFachausschuss) Terraristik im Kulturbund der DDRim Haus des Kulturbundes in Magdeburg in der Hegelstraße2 – im selben Gebäude befindet sich heute übrigensdas Restaurant „Croatien“, in dem am 29. September 2018der Abschlussabend der DGHT-Jubiläumstagung stattfand.Für die DGHT nahmen der Vorsitzende Wolfgang Böhme,die beiden Schriftleiter Ursula Friederich und Wolfgang Bischoffsowie Ulla Bott als Protokollantin an dem Treffen teil,auf Kulturbundseite Dieter Schmidt als ZFA-Vorsitzender,Peter Hallmann als hauptamtlicher Fachsekretär im Kulturbund,für die herpetologische Beratungsstelle Fritz JürgenObst, die Leiter der ZAG (Zentrale Arbeitsgruppen) Echsen,Schildkröten/Panzerechsen und Amphibien, Ulrich Kaden,Rainer Zöllner und Joachim Hammermeister, sowie dieHerren Uwe Prokoph, Jürgen Frommer und Uwe Koepernik.Über dieses Treffen berichteten Schmidt & Hallmann(1990) sowie Hallmann (2001).Nun war zu jenem Zeitpunkt zugegebenermaßen nochnicht genau abzusehen, wohin die Reise in Deutschlandgeht. Dennoch war der Mehrheit der Anwesenden schonklar, dass sowohl die DDR als auch der Kulturbund mit seinenbisherigen Aufgaben keine große Zukunft haben würden.Der DGHT-Vorstand offerierte deshalb den geregeltenÜbergang der DDR-Terrarianer in unsere Reihen, so diesees wünschten, und es wurde auch angeboten, die Zeitschrift„elaphe“ weiterzuführen. Dieses Angebot wurde von denanwesenden ZAG-Leitern und von Fritz Jürgen Obst sehrbegrüßt. Spontan schloss sich die ZAG Echsen unter UliKaden der DGHT an, etwas später auch die ZAG Schildkröten/Panzerechsen,die ZAG Amphibien und schließlichauch die ZAG Schlangen. Die Amphibien-AG überstanddie Wendezeit nicht. Da schon Anfang der 1970er-Jahregegründet, sind die drei übrigen, heute als AG Echsen, AGTitelseite des letzten Heftes der„elaphe“ aus dem Jahr 1990Titelseite des ersten Heftes der „elapheNeue Folge“ aus dem Jahr 1993Aussprache während des Treffens am 19. Mai 1990 imHaus des Kulturbunds der DDR in Magdeburg. Von links:Dieter Schmidt, Fritz Jürgen Obst, Ursula Friederich undWolfgang Böhme Foto: W. BischoffSchildkröten und AG Schlangen firmierenden Gruppendie ältesten Arbeitsgemeinschaften in der DGHT. Einigeanwesende Kulturbundvertreter verfolgten allerdings dieIdee, aus dem „ZFA Terraristik“ eine „Gesellschaft fürTerraristik und Herpetologie“ innerhalb eines neu organisierten„Kulturbund e. V.“ zu gründen, die dann die „elaphe“als Fachorgan weiterführen sollte. Aus heutiger Sichterwartbar, waren diese Ideen nicht zu verwirklichen. Mitdem vierten Heft des Jahres 1990 kam dann das ziemlichsang- und klanglose Ende der „elaphe“ aus finanziellenGründen. Der Erstautor, der die Bemühungen des Jahres1990 aktiv miterlebte, kann die Darstellung, dass der „ZFATerraristik“ der DGHT vorgeschlagen habe, unter anderemdie „elaphe“ zu erhalten, nicht bestätigen. Wie geschildert,wollten die Verantwortlichen damals genau das Gegenteilerreichen.Titelseite der deutlich verschönerten„elaphe“ 2/952425

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