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elaphe 2019-2

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Titelthema: Citizen Conservation - Haltung rettet Arten

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EditorialLiebe Mitgliederund Freunde,endlich ist sie da – Ihreneue „elaphe“, mit derSie wieder in die Weltder Amphibien undReptilien eintauchenund hoffentlich auchein Stück weit demAlltagsstress entfliehenkönnen. Stress ist nichtnur ein leider viel zuhäufiger Begleiter imBerufsleben, sonderndringt inzwischen desÖfteren auch in die ehrenamtlicheArbeit vor. Unsere DGHT bildet da keineAusnahme. Die Projektvielfalt, derer wir uns seit der letztenJahrestagung gegenübersehen, dürfte in der Geschichteunseres Fachverbands ohne Beispiel sein. Optimistisch wiewir sind, nehmen wir dies aber nicht als Belastung wahr,sondern als einen positiven Ausdruck der großen Vielfaltunserer Aufgaben und vor allem auch als Zeichen dafür,dass die Expertise der DGHT gebraucht und geschätzt wird.Der deutsche Aphoristiker Gerhard Uhlenbruck hat einmalgesagt „Nicht die Aufgaben sollen einem über den Kopfwachsen, sondern der Kopf soll über den Aufgaben wachsen“.Wir haben das Glück, dass durch die kompetentenMitglieder unseres Vereins nicht nur ein, sondern gleichmehrere Köpfe über den Aufgaben wachsen können – undwir dieses Potenzial jederzeit mit hoher Effizienz abrufenkönnen.Diese Fähigkeit war ganz aktuell wieder einmal gefragt. ImVorfeld der kommenden Weltkonferenz des WashingtonerArtenschutzübereinkommens (CITES), der sogenanntenCOP 18 Ende Mai auf Sri Lanka, fand in Brüssel ein Treffenrelevanter Verbände statt, bei dem die DGHT zunächstleider nicht berücksichtigt wurde. Durch unser exzellentesNetzwerk war es jedoch möglich, in aller Eile noch rechtzeitigeine Stellungnahme zu den Listungsvorschlägen fürverschiedene Reptilien- und Amphibienarten in Brüsseleinzureichen und unsere fachkundige Einschätzung zu dengeplanten Auf- und Abstufungen an entscheidender Stelleeinzuspielen. Die hervorragende Kooperation mit dem BNAsei an dieser Stelle lobend erwähnt. An diesem Beispiel hatsich wieder einmal gezeigt, wie wichtig die verbändeübergreifendeZusammenarbeit ist, die wir seit längerem in denStuttgarter Gesprächen für unsere gemeinsamen Ziele imBereich der sachkundigen Tierhaltung suchen. Die Erfahrunglehrt uns: Gerade, wenn man denkt, dass ruhigereZeiten anbrechen und derzeit eigentlich alles rund läuft, wasHaltungsverbote etc. anbetrifft, wird man durch aktuelleGeschehnisse eines Besseren belehrt.So mussten wir kürzlich leider erfahren, dass in Luxemburgdie Haltung von als gefährlich eingestuften Amphibien,Reptilien und Spinnentieren verboten wurde, de factoalso eine Positivliste auf nationaler Ebene erlassen wurde.Im Falle dieser Luxemburger Verordnung hat die DGHTeine Stellungnahme abgegeben und ein konstruktives Gesprächsangebotzur Unterstützung einer Regelung formuliert,die auch die Interessen der sachkundigen Terrarianerim Großherzogtum berücksichtigt. Mit den Kollegen inLuxemburg stehen wir in engem Austausch und werdenüber die weitere Entwicklung berichten.Etwas Ähnliches ist vor geraumer Zeit in Flandern, demnördlichen Teil von Belgien, mit Bezug zum Thema internationalerArtenschutz geschehen. Dort hat es vor allemdie Schildkrötenhalter getroffen. In diesem Fall konntedurch einen schnellen Austausch zwischen den dort organisiertenTerrarianern und der DGHT sowie einer gezieltenZusendung von Informationen auf Grundlage der Nachzuchtstatistikenunserer AG Schildkröten zumindest nocherreicht werden, dass die entsprechende Positivliste um gutzüchtbare Arten deutlich ergänzt wurde.Manch einem mag die Befassung mit dem Thema Verbandspolitikunnötig oder gar lästig erscheinen, aber an diesenBeispielen sieht man, dass gerade auch in scheinbar ereignisarmenPhasen eine kontinuierliche Interessenvertretunggegenüber den Entscheidungsträgern auf nationaler undeuropäischer Ebene unabdingbar ist. Grundsätzlich hatLobbyarbeit, die auf lange Sicht gedacht werden muss, immerauch das große Ziel, sie einmal überflüssig zu machen,wenn alle Belange unseres Fachverbands zur Zufriedenheitaller Seiten dauerhaft gesetzlich gelöst sind. Natürlich istdies eine Illusion, die immer wieder von der Realität eingeholtwird. Aber diesen Idealzustand dennoch zumindestanzustreben, wird ein steter Teil der Arbeit des Präsidiumsbleiben.Wir tun dies gerne und mit ganzem Herzen, immer in derÜberzeugung, dass die sachkundige Tierhaltung und unserevielen, auch internationalen Artenschutzprojekte zwei Seitenderselben Medaille sind.HerzlichstIhr3

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