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elaphe 2019-3

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Titelthema: Kanareneidechsen

TitelthemaTitelthemaWeibchen von Gallotia intermediaDiese Paarung dauerte ungefähr sechs Minuten. Dass das Männchen sich im Nacken des Weibchens verbeißt, ist imGegensatz zum Flankenbiss anderer Eidechsen typisch für Gallotia.Die Männchen der Gallotia-Arten können sehr variabel sein. Auf engstemRaum konnten zwei dieser sehr hellen Männchen von G. g. eisentrauti gesichtetwerden. Sie waren deutlich kleiner als die übrigen dort lebenden Männchen.Die Kanarengeckos (Tarentola delalandii)kommen auch auf der benachbartenKanareninsel La Palma vorgelben Querbänder auf dem Rücken der Männchen undderen blaue Wangenregion sind ein wichtiges Unterscheidungsmerkmaldieser Unterart zur Nominatform. Manchegelben Querbänder wirken bei bestimmten Lichtverhältnissenwie eine grüne Rückenzeichnung.Im Süden Teneriffas lebt Gallotia galloti galloti flächendeckend.Vor allem an der Ostküste sind uns wahre Farbwunderbegegnet. Aber auch an der Westküste bei Los Giganteskonnten wir sehr schön ausgefärbte Adulti mit großenblauen Ozellen nachweisen.Die mittelgroßen Gallotia intermedia sind lediglich in zweiHabitaten auf der Insel anzutreffen. Insgesamt werdendie beiden Populationen auf höchstens 1.200 Exemplaregeschätzt. Die Getüpfelten Kanareneidechsen leben inunzugänglichem Gelände. Genau diesen Umstand sehenwir als Grund dafür an, dass sie so lange unentdeckt bleibenkonnten. Vor allem die Tatsache, dass es sich bei denHabitaten um Landstriche handelt, die touristisch nichterschlossen sind, könnte ein Überleben der Art auch in Zukunftermöglichen. Wir konnten trotzintensiver Suche an den Wegrändernleider nur ein einziges Exemplar finden.Die unberührten Flächen zwischenden Wegen haben wir bewusstnicht betreten – dies ist im Übrigenauch gar nicht gestattet. Der lebend beschriebene Holotypusder Art ist leider im Februar 2018 in einem Terrariumverstorben und wurde an die Universität von La Lagunaübergeben. Einige Jungtiere wurden auf der Insel aber bereitsnachgezüchtet (pers. Mitteilung Jaime A. de Urioste).Insgesamt werden diePopulationen auf höchstens1.200 Exemplare geschätztDer Kanarengecko (Tarentola delalandii) ist auf Teneriffaund La Palma anzutreffen. Die überwiegend nachtaktivenGeckos sind auch am Tag immer wieder beim Sonnenbadanzutreffen. Mehrere Exemplare konnten wirvom südlichsten Inselpunkt bis in die Nebelregionendes Anaga-Gebirges nachweisen. Der hervorragendenTarnung geschuldet, sind die flinken Geckos auf demgrauschwarzen Vulkangestein oft erst zu entdecken,wenn sie in eine Felsspalte flüchten. Ein Exemplar hatuns auf dem Balkon unseres Hotelzimmers besucht.Dabei konnten wir beobachten, dass die Geckos in derLage sind, mindestens 30 cm weit zu springen, um Hindernissezu überwinden. Neben der endemischen Artkommen auch eingeschleppte Mauergeckos (Tarentolamauretanica) und Europäische Halbfingergeckos (Hemidactylusturcicus) vor.Die Nördlichen Kanarenskinke (Chalcides viridanus)sind versteckt lebende Echsen der tieferen Lagen bis1.200 m ü. NN, vereinzelt sind sie aber auch bis 2.500 manzutreffen. Unser höchster Nachweis erfolgte im Lorbeerwaldauf ca. 850 m. Die Skinke sind auf zugeworfeneBananenstücke genauso verrückt abgefahren wie dieKanareneidechsen. Leider haben wirdie Skinke im Süden der Insel nichtnachweisen können.Puerto de la CruzEntgegen unserer ursprünglichenPlanung, einen Mietwagen für dengesamten Zeitraum unseres vierzehntägigenAufenthalts anzumieten,haben wir uns lediglich für siebenTage ein Fahrzeug ausgeliehen. Dieersten Urlaubstage haben wir unszu Fuß in und um Puerto de la Cruzfortbewegt. In dieser Stadt gibt es dieschönsten Exemplare von G. g. eisentrauti;ihr Gelb ist besonders ausgeprägt. Puerto de la Cruzist eine Touristenstadt, die viele Sehenswürdigkeiten bietet.Neben dem botanischen Garten, der einst angelegt wurde,um als Akklimatisierungsstation für tropische Pflanzenaus den spanischen Kolonien zu dienen, gibt es auch denwesentlich höher gelegenen Taoro-Park. Die Mühe desAufstiegs ist nicht zu unterschätzen, wird aber mit schönerAussicht und hunderten Kanareneidechsen, Geckos undSkinken belohnt.Auch Strandpromenaden, Strandmauern und Vorgärtenbeherbergen Vertreter der kanarischen Herpetofauna.Mit Geduld findet man selbst im Hotelgarten Kanareneidechsen.Ein Highlight stellt mit Sicherheit der Besuchdes immer wieder ausgezeichneten Zoos „Loro Parque“dar.2425

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