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Titelthema: Herpetologische Forschung und Artenschutz in Vietnam

HerpetoramaGemeinsam

HerpetoramaGemeinsam für die Tierhaltung: Die DGHT gehört zu denfast 60 Organisationen, die den Offenen Brief des BNA andie EU mitunterzeichnet habendroht auch Artenschutzprojekte in zoologischen undprivaten Einrichtungen (Ex-situ-Artenschutz) in dergesamten EU.Der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- undArtenschutz (BNA) hat zur Sicherung des Tierwohls unddes Artenschutzes in menschlicher Obhut daher einenOffenen Brief an die Europäische Kommission verfasst,in dem auf Grundlage wissenschaftlicher Informationenerklärt wird, warum nicht nur Licht und Wärme abstrahlendeLampen für das Wohlergehen der Tiere unerlässlichsind, sondern auch, weshalb in bestimmten Lampentypenzur Erzeugung der lebenswichtigen UV-A- und -B-Strahlungnicht auf Quecksilber verzichtet werden kann.Um auf die Dringlichkeit des Anliegens hinzuweisen,hat der BNA europaweit Verbände und Organisationenaus den unterschiedlichen Bereichen der Tierhaltung,des Artenschutzes wie auch der Tierärzteschaft um Unterstützungdes Schreibens gebeten. Die Rückmeldungvon fast 60 Organisationen, darunter auch die DGHT,zeigt die Notwendigkeit und Dringlichkeit unsererInitiative.Die unterzeichnenden Verbände bitten die EU-Kommission,eine entsprechende Ausnahmeregelung für„Produkte mit besonderem Verwendungszweck“ für dieTierhaltung zu prüfen, damit der Tier- und Artenschutzin der EU nicht nur vorübergehend, sondern vor allemlangfristig gesichert werden kann.Martin Singheiser, BNAZoos für Artenschutz: Wihelmaunterstützt Unterschutzstellung desLebensraums von drei neu entdecktenFroscharten in Ecuador mit 100.000 EuroWas passiert eigentlich mit dem Artenschutzeuro, der inzwischenim Eintrittspreis vieler Zoos enthalten ist? Damitwird z. B. Land gekauft, etwa ein Stück Bergregenwald inden Anden. 100.000 Euro flossen dafür im Juli 2023 von derWilhelma in Stuttgart nach Ecuador. „Lebensraumschutz istsehr effektiver Artenschutz“, erläutert Dr. Thomas Kölpin,Direktor der Wilhelma und Fachbeirat „Zoo“ der DGHT.Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart arbeitet in Ecuadormit der Naturschutzorganisation Jocotoco zusammen,die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Biodiversität dessüdamerikanischen Landes zu bewahren, indem sie Regenwaldflächenerwirbt und unter Schutz stellt. Der Fokus liegtdabei auf Gebieten, die eine Vielfalt von Tier- und Pflanzenartenbeherbergen, von denen einige gefährdet oder garvom Aussterben bedroht sind. In den letzten 25 Jahren hatJocotoco 15 Reservate mit einer Gesamtfläche von knapp33.000 Hektar geschaffen; eine Fläche, dreimal so groß wieder Nationalpark Schwarzwald.Nun hat Jocotoco mit der finanziellen Hilfe der Wilhelmaein 203 Hektar großes Stück Bergregenwald erwerben können,das an das Naturschutzgebiet Buenaventura angrenzt.In dem im Südwesten Ecuadors liegenden Reservat lebenüber 400 Vogelarten, 35 Reptilien-, 24 Amphibien- und 31Säugetierarten.Das sind aber nur die Arten, die bereits bekannt sind. In demneu erworbenen Nebelwaldgebiet, das auf 1.800–2.200 mHöhe liegt, haben Forscher unlängst gleich drei neue, fingernagelgroßeFroscharten der Gattung Pristimantis entdeckt.Mit ein Grund für die Wilhelma, den Landkauf zu unterstützen:„Gerade Amphibien sind durch den Klimawandelextrem bedroht“, so Stefanie Reska, Stabsstellenleiterin fürArtenschutz in der Wilhelma. Dazu komme, dass mancheTierarten im Zuge der Klimaveränderungen in kühlere,höher gelegene Regionen abwandern. So stelle das neueSchutzgebiet eine wichtige Ergänzung des tiefer gelegenenBuenaventura-Reservats dar.Der gefährdete Dreistreifen-Baumsteiger (Epipedobatesanthonyi) kommt nur in den Bergregenwäldern derAnden vor Foto: J. Muchmore8

HerpetoramaDie Naturschutzorganisation Jocotocowurde 1998 gegründet und hat vieleinternationale Partner und Unterstützer.Die Wilhelma ist seit 2020 dabei.In diesen vier Jahren konnte der Zoologisch-BotanischeGarten Stuttgartdank des Artenschutzeuro-Beitragsder Wilhelma-Gäste die Landkäufe derOrganisation mit insgesamt 386.000Euro unterstützen.WilhelmaWie hessische ForschendeGiftschlangen auf denZahn fühlenKobras, Mambas oder Klapperschlangen– dass von solchen Giftschlangeneine Gefahr für Leib und Leben ausgehenkann, ist sicherlich den meistenMenschen bewusst. Weltweit ereignensich jährlich beinahe drei MillionenSchlangenbisse, die bis zu hunderttausendTodesopfer fordern, vor allem intropischen Regionen. Die Weltgesundheitsorganisationhat daher bereits vorDas Gift der Milosviper konnte nun entschlüsselt werden Foto: T. Lindnerkurzem Schlangenbisse als vernachlässigteTropenkrankheit eingestuft.Doch auch in Europa gibt es Giftschlangen.Zwar geht von ihren Giftbissenhäufig eine deutlich geringereGefahr aus als von den tropischen Verwandten,dennoch können die Bisse einigerArten Langzeitschäden und auchTodesfälle verursachen. Im Vergleichzu den Giftcocktails tropischer Schlan-BlattsteigerGodzillas Baby vs. BolidenZwischen Belustigung und „Schock“ changierten die Reaktionenauf die Begleitumstände des Formel-1-Trainings zumGroßen Preis von Singapur am 14. September. Gleich mehrfachmusste die „gelbe Flagge“ gehisst und das Gedröhneunterbrochen werden, weil nicht nur Rennwagen in denKurven des südostasiatischen Stadtstaats unterwegs waren,sondern auch mehrere Bindenwarane (Varanus salvator).Beim Sportsender Sky zeigten die verdutzten Kommentatorenerst Mitleid („Der arme Kerl, weiß gar nicht, wo erhinsoll“ – „Der hat jetzt auch Stress“), um sich dann aberpflichtbewusst zu fangen und das Reißerische zu bedienen(„Die sind übrigens gefährlich!“), während Formel-1-PilotMax Verstappen immerhin schlagfertig aus seiner Fahrerkabinefunkte: „Maybe Godzilla had a kid“ (vielleicht hatteGodzilla ja ein Kind).Ganz so lustig ist der Zwischenfall für die Warane allerdingsnicht ausgegangen, zumindest einen von ihnen hat es laut„Sport Bild“ dann doch erwischt. Vielleicht kann man dasauch als kleinen Hinweis angesichts der derzeit mal wiederziemlich hysterisch geführten Debatte um den Autoverkehrsehen: Neben Schadstoffausstoß, Klimaschäden und zahlreichenUnfalltoten gehen auf das Konto des Individualverkehrseben auch ungezählte Opfer aus der Tierwelt, was,neben dem Tierleid, auch durchaus Artenschutzrelevanz hat.Könnte man vielleicht beim nächsten Witz oder empörtenGeschnarre über Lastenfahrräder, Verkehrsberuhigung oderdie Bahn ja kurz mal dran denken.Heiko WerningScreenshot aus dem österreichischen „Kurier”: DerSchock dürfte eher auf Seiten der Warane gewesen sein9

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