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Titelthema: Herpetologische Forschung und Artenschutz in Vietnam

TitelthemaVorher/nachher: Eine erfolgte Eiablage ist dem Weibchen deutlich anzusehenLarven schrecken auch nicht vor dem Verzehrkleinerer Geschwistertiere oder von Körperteilengleich großer Geschwister zurückPaarung. Danach legt das Weibchen seine Eier in Gewässernäheab und zieht sich wieder ins Unterholz zurück.Im Terrarium begeben sich die deutlich größeren Weibchenzur Paarung in den Wasserteil, wo das Männchenschon Tage vorher ungeduldig wartet. In der Fortpflanzungszeitbekommen die Männchen eine glatte Hautstruktur,und auch eine leichte Graufärbung verändertdas Erscheinungsbild.Ausgewachsene Männchen und Weibchen sind auch gutaußerhalb der Fortpflanzungszeit an der Körpergröße undder Form ihrer Kloaken zu unterscheiden. Die Kloake beimMännchen hat eine schlitzförmige Öffnung, wohingegendie der Weibchen kreisförmig ist.Das Fortpflanzungsverhalten von Krokodilmolchen istsehr interessant und stellt eine Mixtur aus dem bei Wassermolchen(Triturus) und Rippenmolchen (Pleurodeles) zubeobachtenden Verhalten dar. Wie bei Triturus wedeln dieMännchen zunächst mit dem Schwanz Lockstoffe zu denWeibchen.Typisch für Tylototriton-Arten ist der Kreiseltanz, der sichüber mehrere Stunden hinziehen kann. Dabei wird dasWeibchen immer wieder vom Männchen mit dem Kopf angestoßen.Zwischendurch wedelt das Männchen mit demSchwanz in Richtung Kopf des Weibchens. Dabei werdengleichzeitig auch Spermatophoren (Samenkegel) abgesetzt,die das Weibchen mit der Kloake bei den Kreiseltanzbewegungenaufnimmt.Den Ansatz eines Amplexus (die Männchen umklammerndie Weibchen mit den Vorderbeinen unter den Achseln, sozusagenHuckepack), wie bei Rippenmolchen, kann manerahnen. Er findet aber nur wenige Sekunden statt.Normalerweise findet die Eiablage in den folgenden 24–48Stunden statt, überwiegend nachts.So ähnlich war es auch bei mir das erste Mal. Nur habe ichdas erste Gelege erst am vierten Tag nach der Werbungund am zweiten Tag nach dem Ablaichen gefunden. Dassdie Weibchen ein Gelege abgesetzt haben, erkennt man gutam Volumenverlust ihres Körpers. Mittlerweile weiß ich,wo ich suchen darf. Versteckt unterm Laub, in einer kleinenMulde oder auf Moos gebettet.Laich und LarvenFür eine bessere Kontrolle, und damit die Eltern den Laichnicht fressen, überführe ich das Gelege behutsam in eineDose mit feuchtem Küchenpapier. Die Temperatur aufdem Küchenpapier liegt bei 21–22 °C. Zweimal täglichkontrolliere ich das Gelege und sammle verpilzte Eier ab.Gleichzeitig achte ich auf die Feuchtigkeit im Behälter. VerunreinigtesPapier wird ausgetauscht.Am dritten Tag kann man schon sehen, welche Eier befruchtetsind. Die unbefruchteten werden aussortiert. 10Tage später konnte ich die erste Larve (12 mm groß) in ihre„Babystube“ umziehen lassen.Zum schonenden Umsetzen verwende ich eine Plastepipette.Mit der sauge ich die Larven vorsichtig an und setzesie in einen vorbereiteten Behälter. Dazu verwende ich einePlastedose, die zuvor mit Speiseeis gefüllt war (Opfer müsseneben gebracht werden). In die ausgewaschene Dosekommt außer Wasser noch etwas Javamoos, damit die Larvensich besser aus dem Weg gehen können.Die ersten Tage zehren die Larven vorerst von ihrem Dottersackund beginnen die Aufnahme von ganz kleinenWasserflöhen aus der eigenen Zucht (die ein paar Tagevorher in Gang gebracht wurde).Die Wassertemperatur liegt um 24 °C. Spätestens alle zweiTage werden Verunreinigungen abgesaugt. Um großeTemperaturunterschiede zu vermeiden, fülle ich den Behältermit abgestandenem Wasser wieder auf.Wenn die kleinen Larven gut Futter aufnehmen und stabilwirken, werden Sie in das Aufzuchtbecken überführt.Larven schrecken auch nicht vor dem Verzehr kleinererGeschwistertiere oder von Körperteilen gleich großer Geschwisterzurück. Deshalb versuche ich, nur gleichgroße30

TitelthemaLarven gemeinsam unterzubringen,und achte stets auf ein hohes Futterangebot.Für die Aufzucht verwendeich die Becken, in denen ich zuvordie Wasserflohzucht betrieben habe.Die Flöhe haben sich gut vermehrtund dienen den eingesetzten Larveneine ganze Weile, ad libitum, als Nahrungsgrundlage.Wenn die Larven eine gewisse Größeerreicht haben, bekommen sie nebenden Wasserflöhen Rote Mückenlarven,lebende Glanzwürmer undTubifex. Später biete ich auch die handelsüblichenFrostfuttersorten fürZierfische an. Sämtliches Futter wirdvorher gut gewässert und durchgespült.Die Aufzuchtbecken haben die Maße25 x 40 x 25 cm und werden durcheine 30 cm lange LED-Aquarienlampe12 Stunden täglich beleuchtet.Anfänglich wird durch einenSchwammfilter etwas Sauerstoff zugeführt.Mit der fortschreitendenEntwicklung der Larven steigt dieSauerstoffzufuhr. Die Wassertemperaturvon 25 °C erreiche ich durch einenNano-Aquarienheizer (10 W). Wichtigerscheint mir, in den Becken Laub(Buche, Eiche, Seemandelbaum), Javamooso. Ä. anzubieten. Es dient zumVerstecken und schafft mehrere Ebenen.Dadurch können sich die Larvenbesser aus dem Weg gehen. Durch dieZugabe von Buchenlaub und Javamooserreiche ich einen pH-Wert von6,8 und eine Karbonathärte von 6°.Wenn die Larven sich auf die Metamorphosevorbereiten, senke ich denWasserstand so weit, dass eine sich imBecken befindliche Wurzel aus demWasser herausragt.Kurz vor dem Landgang konnte ichbeobachten, dass sich die Tiere ihrenobersten Hautfilm abstreifen undz. T. auch fressen. Das ist für michdas Zeichen, dass die Umwandlungvollzogen ist und der Landgang kurzbevorsteht. Der Landgänger klettertan dem im Wasser befindlichen Teilder Wurzel heraus, um mir zu zeigen,dass es Zeit wird, den nächsten Schritteinzuleiten.Es geht übrigens auch anders: Trotzregelmäßiger Kontrollen ist es einemWeibchen gelungen, ein Gelege vorDie Eier werden vorsichtig mit einem Plastelöffel aus dem Terrarium entnommen...... und im Inkubationsbehälter platziertmir zu verstecken, sodass es im Terrariumblieb und sich offenkundigdort entwickelte. Wie in der Naturauch, haben sich die Larven nachdem Schlupf mit Schleuder- undSpringbewegungen ihres Körpersden Weg in den Wasserteil gebahnt.Dort haben Sie sich prima weiterentwickelt.Ich hätte die Larven gerneweiter im Wasserteil gelassen. Leiderbeschloss der Papa aber schließlich,auch wieder ins Wasser zurückzukehren.Mit berechtigter Sorge, dassdas Männchen den Nachwuchs frisst,beschloss ich, die Larven zu den anderenaußerhalb des Terrariums zusetzen.AufzuchtDer Umzug in die Landgängerbox istrecht unspektakulär. Mit der Handentnehme ich die schon wartendenJungtiere aus dem Aufzuchtbeckenund setze sie in eine vorbereiteteBox. Dazu verwende ich im Handelerhältliche Latex- und puderfreieEinweghandschuhe. Um die Übertragungvon Krankheiten, Pilzenund Bakterien zu vermeiden, sollteder direkte Kontakt stets vermiedenwerden.Für die Landgängerboxen verwendeich große Heimchendosen. Diese wurdenim Vorfeld mit Wasser aus demWasserkocher ausgespült. Anfäng-31

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