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Radiata2014(3)

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Mario Schweiger „Man

Mario Schweiger „Man sieht nur die im Licht sind, die im Dunkeln sieht man nicht.“ Beobachtungen an Testudo hermanni in der Toskana (Italien) Das als Haupttitel gewählte Zitat aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ (1928) beschreibt wohl bestens unsere Kenntnis der tatsächlichen Verbreitung von Testudo hermanni in der küstennahen Toskana. Warum, soll unter anderem in der vorliegenden Arbeit dargelegt werden. Nur wenig lässt sich in der Literatur über die Griechische Landschildkröte in der Toskana finden. Und dort wird Testudo hermanni meist als selten bis sehr selten, als im starken Rückgang befindlich oder in verschiedenen Gegenden schon ausgestorben bezeichnet (z. B. Schwarzer et al. 1982). Als Ursachen werden vor allem die Urbarmachung von natürlichen Lebensräumen, die Zersiedelung des Küstenlandstriches und die Schaffung von Erholungsräumen (Campingplätze, Badegelegenheiten mit angeschlossener Infrastruktur etc.) genannt. Kommt man von Norden in die Toskana, so sind die ersten Landschildkröten, die man mit Sicherheit sehen kann – egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit, egal bei welchem Wetter – in der Stadt Pisa zu finden, und zwar auf dem mittleren Bronzetor des Doms auf der Piazza del Duomo oder Piazza dei Miracoli. Neben diesen lebensechten Darstellungen von Testudo hermanni findet man bei genauem Betrachten aller drei Portale noch weitere Angehörige der toskanischen Herpetofauna, die sich einwandfrei, wenn auch nicht in jedem Fall auf Artniveau, so doch auf Gattungsniveau bestimmen lassen. Das sind: Triturus carnifex, Rana/Pelophylax sp., Podarcis sp. und Lacerta bilineata. Direkt an der alten Via Vecchia Aurelia (ehemalige SS1 [alle nachfolgend gemachten Angaben SS1 beziehen sich auf die „alte“ Via Aurelia, nicht auf die Autobahn]), steht zwischen La California und San Vincenzo ein Obelisk, der von vier Emys orbicularis getragen wird (gegenüber der Einfahrt zum Dorf Bolgheri, 43°13’33“N, 10°33’35“O). Abb. 1. Testudo hermanni am mittleren Bronzetor des Doms in Pisa (linke und rechte untere Ecken). 20 RADIATA 23 (3), 2014

Beobachtungen an Testudo hermanni in der Toskana (Italien) Abb. 2. Straßenschild in einer Küstenortschaft der Toskana; die Straße führt tatsächlich in ein gut besetztes Schildkrötenhabitat. Abb. 3.-4. Testudo hermanni hermanni, Weibchen (Toskana im Mai 2008). RADIATA 23 (3), 2014 21

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