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Radiata2014(3)

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Mario Schweiger Abb. 5.

Mario Schweiger Abb. 5. Im Halbschatten unter einer Korkeiche (Quercus suber) ruhende Testudo hermanni hermanni. Abb. 6. Auch Felder, Olivenhaine und Wiesen werden besiedelt. 22 RADIATA 23 (3), 2014

Beobachtungen an Testudo hermanni in der Toskana (Italien) Ein fixer Anlaufpunkt für jeden Schildkrötenliebhaber, der in der Vergangenheit die Toskana reiste, war das Centro Carapax in Massa Marittima, das im Frühjahr 2009 geschlossen wurde. Die Umstände, die zur einstweilen „Besetzung“ durch die staatliche Forstbehörde und dann zur Schließung führten, wurden und werden von den Kontrahenten unterschiedlich dargestellt und sollen hier nicht näher erörtert werden. Aus verständlichen Gründen sollen in der vorliegenden Arbeit keine detaillierten Fundortangaben gemacht werden. Trotzdem ist es auch heute noch gar nicht so schwer, in der Toskana Testudo hermanni zu sehen bzw. in freier Wildbahn zu beobachten. Im Jahre 1992 hielt ich anlässlich der DGHT-Jahrestagung in Braunau/Österreich einen Vortrag über Testudo hermanni hermanni in der Toskana. Darin verglich ich die (selbst erhobenen) Verbreitungsdaten der Griechischen Landschildkröte mit der Niederschlagsisobare sowie den mittleren Januarund Juli-Isothermen. Ich konnte zeigen, dass die Verbreitung der Art ausschließlich mit der 0-Grad-Isotherme des kältesten Monats korreliert. Meine damaligen Daten werden nun auch durch die Angaben im Verbreitungsatlas der Reptilien der Toskana (Vanni & Nistri 2008) bestätigt. Alle weit landeinwärts gemeldeten Landschildkröten führen diese beiden Autoren auf ausgesetzte oder entlaufene Schildkröten zurück. Das höchstgelegene Vorkommen liegt auf 475 m ü. NN (Cerbaiola, Provinz Pisa). Laut Verbreitungskarte ist Testudo hermanni auf die Küstenregionen beschränkt (41 UTM-Rasterfelder: 24 nach 1984, sieben vor 1984, elf Literaturdaten). Im Atlas der Reptilien der Provinz Siena bezeichnen Piazzini et al. (2010) ausschließlich das Vorkommen in den Montagnola Senese als möglicherweise autochthon. Es handelt sich dabei um die einzige Region dieser Provinz, in der auch Jungtiere gefunden wurden, weshalb zumindest auf die Existenz einer kleinen, aber reproduzierenden Population geschlossen werden kann. Des Weiteren geben diese Autoren für die Provinz Siena Abb. 7. Lichtung inmitten einer Macchia; die Sonne scheint überall bis auf den Boden. RADIATA 23 (3), 2014 23

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