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Radiata2014(3)

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Mario Schweiger Von hier

Mario Schweiger Von hier erstreckt sich nach meinen Erhebungen in südlicher Richtung ein praktisch geschlossenes Verbreitungsgebiet entlang der Küste. Dieses wird nur im Bereich dicht verbauter Siedlungsgebiete, beispielsweise in Livorno, San Vincenzo, Piombino, Folonica und Grosseto, und durch große Agrarwüsten unterbrochen. Direkt an der Küste liegen die zu den weiter landeinwärts gelegenen größeren Ansiedlungen gehörenden „Marinas“. Zwischen diesen erstrecken sich ausgedehnte lichte Pinienwälder (hauptsächlich Pinus pinea, Pinus nigra und Quercus ilex). Obwohl diese „Wälder“ von der Bevölkerung als Naherholungsort genutzt werden, konnten dort auch Landschildkröten beobachtet werden. Als Extrembeispiel soll folgende Örtlichkeit beschrieben werden: Zwischen der SS1 und einer kleinen Villensiedlung am Meer erstreckt sich ein etwa 2 km langer und nur 50–100 m breiter Macchiastreifen. Dieser wird in Längsrichtung noch von einem zu einem Bauernhof führenden Schotterweg unterteilt. Am Rande dieses Schotterweges konnten binnen kürzester Zeit fünf Schildkröten, darunter auch zwei halbwüchsige Exemplare, die auf eine erfolgreiche Reproduktion in diesem winzigen Habitat schließen lassen, gefunden werden. Auch auf den sich oft über weite Strecken entlang der Küste erstreckenden riesigen landwirtschaftlichen Flächen leben Schildkröten in den die Felder umgebenden Hecken, in kleinen Wäldchen oder entlang von Bachläufen, wenn diese nicht vollkommen kanalisiert und von jeglicher Ufervegetation befreit wurden. Interessant war dort der Fund einer subadulten Testudo hermanni inmitten einer Überschwemmungsfläche. Das Tier war vollkommen lehm- und sandverkrustet und hatte wohl das letzte Hochwasser „untergetaucht“ überlebt. Reste von den in Südeuropa allgegenwärtigen Plastiktüten in den Sträuchern zeugten davon, dass der Wasserstand während des Hochwassers durchaus einen Meter erreicht haben musste. Der typische Lebensraum von Testudo hermanni sind aber die mit dichtester Macchiavegetation (Quercus ilex, Quercus Abb. 12. Hügellandschaft an der toskanischen Küste;... 26 RADIATA 23 (3), 2014

Beobachtungen an Testudo hermanni in der Toskana (Italien) Abb. 13. Porträt einer Testudo hermanni hermanni mit nur undeutlichem Unteraugenfleck. ...gut ist die dichte, praktisch undurchdringbare Macchia zu erkennen. RADIATA 23 (3), 2014 27

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