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prima! Magazin - Ausgabe Oktober 2020

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Das Mammut auf leisen

Das Mammut auf leisen Sohlen Wir leben in fester Hand des Computerzeitalters. Was in den 80er-Jahren mit kleinen Schritten begann, hat sich zu einer weitläufigen Digitalisierung unseres Alltags entwickelt. Welcher „Mammut“-Aufwand dahintersteckte, hat die Bevölkerung kaum gespürt. Roland Gergits, Cheftechniker und Inhaber des Oberwarter Mechatronik-Unternehmens „edv7“, war anno dazumal bei den ersten massiven Umstellungsprojekten von analog auf digital hautnah dabei und erinnert sich. Eva Maria Kamper Sie schreitet mit einem Tempo voran, wie kaum eine andere Entwicklung der Gesellschaft: Die Digitalisierung. Allein in den letzten 15 Jahren gibt es beinahe keinen Lebensbereich, der sich nicht aus der analogen Welt zurückgezogen hat. Und das Computerzeitalter soll uns vor allem Erleichterung bringen. Dinge per Mausklick erledigen. Massenhaft Daten und Informationen wie von Zauberhand per Luft verschicken. Die wenigsten denken mit Wehmut daran, diverse Bürokratie handschriftlich erledigen zu wollen. Analog wird mehr und mehr zum Synonym für Nostalgie. prima! hat mit dem Techniker Roland Gergits gesprochen. Er hat seinerzeit als aktiver Beteiligter im Jahre 2005 bei den digitalen „Mammut“-Umstellungen wie zB. der E-Card oder der LKW-Maut in leitender Funktion bei der Umsetzung der Hardware und Prüfung der Systeme mitgewirkt. Anhand dieser Beispiele erzählt er von seinen Eindrücken der Entwicklung dieses Zeitalters. „Schon als Lehrling habe ich bei der Firma Kapsch AG in Wien am computerisierten Umschwung mitarbeiten dürfen, als es darum ging, das erste digitale Vermittlungsamt aufzubauen und die analoge Technologie zu ersetzen. Da wurde der Grundstein gelegt für digitale Telefonie, ISDN und ADSL“, erinnert sich Gergits an die technische ‚Steinzeit‘, „ohne die Digitalisierung der Wählämter gäbe es heute kein Internet über das Telefonnetz.“ Stiller Erfolg einer unbemerkten Dimension Die sukzessive Umstellung dieser digitalen Kommunikation sei weit mehr als das heutige Internet, E-Mail, Facebook & Co. gewesen. Der Techniker denkt an den Auftrag der ASFINAG im Jahre 2003 zurück, der lautete, die Einhebung der LKW-Maut auf den Autobahnen ins digitale Zeitalter zu hieven. „Mit dem Ziel, dass sämtliche Schwertransporter ab 3,5 Tonnen elektronisch mittels Mikrowellentechnologie erfasst, die gefahrenen Kilometer vollautomatisch abgerechnet und deren Daten weitergeleitet werden. Orientiert hat man sich damals an den Pionierprojekten von Schweden und Italien“, schildert Gergits die Herausforderungen zum damaligen Zeitpunkt. „Kaum jemand hat zu dieser Zeit wahrgenommen, welche digitale Errungenschaft die LKW-Maut dargestellt hat. Denn es war alles andere als einfach, mit den vorhandenen Erfahrungswerten eine Hardwareelektronik, sogenannte Transceiver bereitzustellen, die sämtlicher Witterung wie Schnee, Eis, Wind und Hagel standhalten. Oder die in den LKW integrierten „On-Board- Units“ so klein wie möglich zu halten und mit einer ausreichend starken Batterie auszustatten. Und generell eine Software zu programmieren, die die Parameter der LKW ausliest und bei der Verifizierung eines Maut-pflichtigen Fahrzeuges die Daten zur Weiterverarbeitung aufbereitet. Da steckte schon eine Dimension dahinter, abseits jeglicher Wahrnehmung der breiten Masse.“ Ein weit geläufigeres Projekt für die Menschen war da schon die Umstellung von analogem Krankenschein auf die E- Card im Jahr 2005. Wo auch die erste große Skepsis an der Digitalisierung im Spiel war, da das Gefühl entstand, unsere Gesundheitsdaten schwirren plötzlich im Internet umher. „Fälschlicherweise glaubte man zu Beginn, die Daten würden direkt auf der Karte gespeichert werden. Das stimmt aber nicht. Es wird nur ein Code ausgelesen mit einem eigens dafür entwickelten Lesegerät, welches man nur in den Arztpraxen, Spitälern und Apotheken findet. Und nur dieser Code wird per Internet an die Sozialversicherung übermittelt, und dort sind die Daten gespeichert“, nimmt der Techniker allen Zweifel von damals ein weiteres Mal die Grundlage. „Und auch hier verdanken wir diesen Fortschritt der Digitalisierung, die mit großen Schritten Mitte der 80er-Jahre Fuß gefasst hat.“ Aber die Wege zu neuen Projekten wie LKW-Maut und E-Card wären oft steinig gewesen, da es an Referenzprodukten fehlte und mehrmals hieß es, „alles zurück auf Anfang“. „Als Techniker erlebt man die Einführung 12 OKTOBER 2020 www.prima-magazin.at

Foto © Eva Maria Kamper Roland Gergits ist Inhaber des Mechatronik-Unternehmens edv7 in Oberwart. Der Markt Allhauer hat die Anfänge der Digitalisierung bereits als junger Techniker miterlebt und bei entscheidenden Entwicklungsschritten mitgewirkt eines neuen funktionierenden Systems natürlich als Highlight, auch wenn man die knallenden Sektkorken und das Feuerwerk beim Startschuss eher nur aus dem Fernsehen kennt“, lacht Gergits. Aber natürlich seien sie mächtig stolz gewesen, auf das digitale Wunderwerk wie die LKW-Maut, die damals von Tag Null an reibungslos funktioniert habe. Denn der – kaum wahrgenommene – Aufwand war enorm und die eigentliche Leistung wurde einmal mehr im Stillen gefeiert. Das Mammut stapft weiter Das alles verdanke man mittlerweile verschiedenen digitalen Übertragungstechnologien. ISDN, eine der Technologien, sei inzwischen veraltet und zum „Sterben“ verurteilt. Wo also IM FOKUS führen die nächsten Schritte der Digitalisierung hin? Diese Frage kann der Techniker im Hinblick auf die unvorhersehbare Schnelllebigkeit auch nur rhetorisch beantworten: „Die Grenzen der Digitalisierung existieren nur im Kopf. Der Mensch hat sie erschaffen und nur er kann sie in die Schranken weisen. Digitale Unterstützung ist natürlich hilfreich, jedoch soll sie uns Menschen das selbstständige Denken und Entscheiden nicht abnehmen, sondern bei Bedarf nur erleichtern. Der Mensch hat der künstlichen Intelligenz eines voraus: die Phantasie. Und Phantasie bzw. Kreativität kann man nicht programmieren. Somit liegt es nach wie vor in den Händen der Menschen, wie weit die Digitalisierung voranschreitet und wie ‚bedrohlich‘ das große Mammut werden kann.“ Nur das Beste für Ihre Füße Gute und gut passende Schuhe wirken sich positiv auf den gesamten Körper aus. Das Hartberger Schuhhaus Peinsipp steht für Qualität. Neu im Sortiment Nur Gute u tiv auf ger Sch ren „Bei allen Schuhen, die wir in unserem Geschäft verkaufen, legen wir nicht nur Wert auf hohe Qualität und gute Passform. Ganz besonders wichtig ist für uns auch die Produktion. Deshalb setzten wir ganz bewusst, auf Lieferanten, die in Österreich bzw. Europa produzieren“, so Dietmar Peinsipp. Gerade in diesem Jahr, das für alle eine große Herausforderung ist, macht sich diese Linie bezahlt. Die Kunden und Kundinnen sind sensibler für dieses Thema geworden und österreichische Produzenten, wie zum Beispiel VITAL aus Fieberbrunn, sind verlässliche Partner. gen wir n Qualität u Ganz bes uns auch halb setz auf Liefer Dietmar Peinsipp „Bei allen für Damen... ... und Herren unserem Der eingeschlagene Weg ist ein bzw. Euro Garant dafür, dass das Schuhhaus Dietmar P Peinsipp (seit 1928) in sem Jahr, Hartberg noch lange für zufriedene Herausfo Kundinnen und Kunden da diese Lini sein wird. und Kund Peinsipp Schuhhaus u. Orthopädie für dieses 8230 Hartberg | Ressavarstr. 38 österreich 03332 62 890 PEINSIPP GMBH | Ressavarstraße 38 | 8230 Hartberg zum Beis www.peinsipp.co.at Telefon: 03332 62890 | Email: schuhe@peinsipp.co.at brunn, sin Werbung OKTOBER 2020 13

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