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Polizeiliche Führungslehre - Leseprobe

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Polizeiarbeit ist Teamarbeit. Führung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Aber wie sieht eine zeitgemäße Führung überhaupt aus – wirksam und akzeptiert? Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und kombiniert mit den Erfahrungswerten der polizeilichen Praxis entwerfen die drei Autoren ein übergreifendes Führungsverständnis. Im Kern steht ein aktuelles Polizeiliches Führungsmodell, das in seiner Umsetzung dem eigenen Führungshandeln Sicherheit und klare Orientierung gibt. Dies wird auch durch die verständliche Auffächerung der Modellinhalte erreicht: Zunächst leitet ein Praxisfall thematisch ein, dann wird die besondere Bedeutung dieses Führungsaspektes aufgezeigt, danach der wissenschaftliche Stand erläutert und abschließend die Integration in die polizeiliche Führungspraxis anschaulich vollzogen. Mit diesem Buch wird die Polizeiliche Führungslehre konzeptionell weiterentwickelt und strukturiert. Die Polizeipraktikerin und der Polizeipraktiker profitieren hiervon entscheidend, seien sie Führungskräfte oder noch auf dem Weg dorthin: Sie wissen, was in der Führung wichtig ist und wie eine gelingende Führungsbeziehung mit unterstützendem Umfeld aussehen könnte. Dies können sie mit ihrer eigenen Erfahrung abgleichen und verantwortungsvoll den Führungsalltag gestalten – und das auf allen Hierarchieebenen!

Vorwort zur 2. Auflage

Vorwort zur 2. Auflage Vorwort zur 2. Auflage Erfreulicherweise hat die von den beiden zuerst unterzeichnenden Autoren vor rund sechs Jahren vorgelegte „Polizeiliche Führungslehre“ die Diskussion über Führung in der deutschen Polizei belebt. Ausschüsse, Arbeitsgruppen und Tagungen befassen sich nun intensiver mit dem Thema, etliche Behörden, die sie zu Vorträgen und Diskussionsrunden eingeladen hatten, wollten aus erster Hand erfahren, welche Fundamente für eine zeitgemäße Führung unserer Meinung nach zu legen sind. Der Anfrage des Verlages, eine zweite Auflage zu verfassen, wurde nach kurzem Zögern dann doch gerne nachgekommen. Dafür gab es zwei Gründe: Der erste Grund liegt darin, dass die aktuellen Entwicklungen, die uns alle, aber eben auch die Polizeien auf Landes- wie Bundesebene umtreiben, in unsere bisherigen Überlegungen integriert werden sollten. Angesprochen sind damit zuvorderst die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Polizeiorganisation, insbesondere auf die Art und Weise der Führung und Zusammenarbeit. Es ist offensichtlich, dass damit ein Prozess angestoßen wird, der die Rollen von Führenden wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verändert, zum Teil sogar durchgreifend. Damit einhergehend haben sich die Erwartungshaltungen von jüngeren Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten an ihre Organisation verändert. Polizeibehörden müssen darauf reagieren, angefangen vom Auftritt in der Öffentlichkeit bis hin zur Einbindung der Mitarbeitenden in den polizeilichen Alltag. Und nicht zuletzt drängen sich die Fragen auf, wie die Polizei mit den Radikalisierungstendenzen in der Gesellschaft und ihren eigenen Reihen umgehen soll. Der zweite Grund ist der, dass neben dem alten Zweierteam mit Thomas Model, einem erfahrenen Polizisten und Leiter der Akademie der Polizei Hamburg, ein Dritter im Bunde zur Verfügung stand, der sich als Experte für die Weiterentwicklung der Polizeiarbeit seit langem mit Zukunftsfragen der Führung beschäftigt. Es war klar, dass das Werk dadurch eine weitere Verankerung auf dem Weg zur fortschreitenden Modernisierung der deutschen Polizei wird erhalten können. Leseprobe Wir, nun zu dritt, wünschen uns, dass das hier vorgelegte aktualisierte polizeiliche Führungsmodell als ein Leitmodell umfassend aufgegriffen wird – auch, weil es hinreichend Möglichkeit bietet, spezifische Zielsetzungen auf Behördenebene wie auf Individualebene darin zu integrieren. Gerd Thielmann, Jürgen Weibler und Thomas Model Münster-Hiltrup, Hagen und Hamburg im Winter 2020 5

Vorwort Vorwort Der Anlass zur Formulierung der nun erstmalig vorgelegten polizeilichen Führungslehre im deutschsprachigen Raum war wie manches im Leben zufällig. Wir trafen uns an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster und redeten über Führung. Der eine Polizeipraktiker mit Jahrzehnten an polizeilicher Führungserfahrung, Leiter eines Fachgebietes ‚Polizeiliche Führungslehre‘, der andere Wissenschaftler, Inhaber eines Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalführung und Organisation, der sich seit Jahrzehnten mit Führungsfragen beschäftigt und mit dem polizeilichen Kontext aus eigener Anschauung ganz gut vertraut ist. Wir beide beschlossen eine Kooperation mit dem Ziel, eine polizeiliche Führungslehre Grund zu legen. Denn wir waren und sind von der Überzeugung getragen, dass die Art und Weise der Führung eine Organisation adeln oder desavouieren kann – nach innen wie nach außen. Dass darüber hinaus anspruchsvolle Leistungen auf Dauer nur gelingen, wenn gut, d.h. klug, verantwortungsvoll und umsichtig geführt wird, ist hinreichend belegt. Und dass das körperliche wie seelische Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter * durch Führung maßgeblich beeinflusst wird, erleben wir alltäglich. Woran liegt es dann aber, dass der Führungsalltag oft als grau oder schwierig erlebt wird? Warum werden Möglichkeiten des besseren Gelingens verschenkt? Wie lässt sich die Verunsicherung vieler Führungskräfte erklären? Hierauf gibt es natürlich keine einfache Antwort, aber zwei zentralen Anliegen haben wir uns gewidmet: Einerseits möchten wir allen, die in der Polizei Führungsverantwortung tragen (oder zukünftig tragen wollen), sei es direkt im Umgang mit Menschen, sei es indirekt durch die Beeinflussung von Strategien, Strukturen und Kulturen, eine wissenschaftlich fundierte Handreichung anbieten, um ihr bisheriges Führungsverständnis sowie Führungsverhalten besser einordnen und reflektieren zu können. Andererseits möchten wir begründete Anregungen geben, um Führung in ihrer Vielfalt besser zu verstehen und kreativ damit umgehen zu können. Als verbindenden Rahmen und markanten Kristallisationspunkt präsentieren wir ein neues Polizeiliches Führungsmodell. Damit werden strategische Bezugspunkte und fundierte Begründungen für die zeitgemäße Fortentwicklung von (operativen) Führungssystemen gegeben. Leseprobe Das Werk richtet sich aber auch an diejenigen, die keine formale Führungsposition besitzen, aber Führung alltäglich als Betroffene erleben. Zu oft stehen sie im Abseits. Wir holen sie ins Geschehen zurück. Ohne ihre Akzeptanz greift Führung ins Leere. Die Verantwortung für eine gelingende Führungsbeziehung ist nicht teilbar. Die gemeinsame Bereitschaft hierzu ist der Anfang, der gemeinsame Erfolg das Ziel. Gerd Thielmann und Jürgen Weibler Münster und Hagen im Sommer 2014 * Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für beiderlei Geschlecht. 6