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Automationspraxis 09.2019

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_Interview des Monats

_Interview des Monats Mead: Der Motomoni ist extrem kompakt, sehr schnell und sehr präzise. Der flinke Kleinroboter passt also sehr gut für die Anforderungen der Elektronikindustrie. Er öffnet uns aber auch den Bereich der super kompakten Tabletop-Automotion. Denn der Motomoni ist transportabel, anpassbar und mit unserem Smart Pendant einfach zu nutzen. Der Motomini wird uns also neue Märkte erschließen. Wie ich schon sagte: Die Robotik wird immer kompakter, erschwinglicher und einfacher zugänglich. AP: Mit dem Kauf des deutschen SPS-Spezialisten VIPA hatte Yaskawa einst angekündigt, eine All-in-One-Steuerungsplattform entwickeln zu wollen, die SPS, Motion und Robotik vereint. Gibt es solche Pläne noch? Oder favorisieren Sie separate Robotersteuerungen? Mead: Letztlich hängt es von der Komplexität der Anwendung ab, welches Konzept sinnvoll ist. Moderne Robotersteuerungen haben weiter ihre Berechtigung, aber es wird eben auch Platz für konvergente Steuerungslösungen geben. Und wir als Maschinenbau-Ausstatter können alles anbieten: von einzelnen Steuerungen für Motion, PLC und Robotik bis hin zu konvergenten Ansätzen. Denn klar ist: Die Konvergenz in der Zellsteuerung ist sicher ein Marktrend. Der superkompakte Motomini soll Yaskawa neue Roboter-Märkte erschließen. Bild: Yaskawa AP: Und wie gehen Sie das Thema Digitalisierung an? Mead: Unser Hauptanliegen mit unseren Digitallösungen ist es, echte Mehrwerte für die Kunden zu generieren. Und gerade globale Kunden haben ein Bedürfnis nach Echtzeit-Transparenz für ihre Prozesse. Unsere Plattform Yaskawa Connected Factory ist daher ein zentrales Element unserer Digitalisierungsstrategie. Mit dieser können wir die Daten aller unserer Geräte, aber auch externer Geräte zusammenfassen, und ansprechend aufbereiten – für den Anlagenbediener ebenso wie für den Linien- und Fertigungsverantwortlichen oder die Geschäftsführung. Kurzum: Die Plattform liefert strukturierte Informationen bis ins letzte Detail und verbessert so das Verständnis für Maschinen, Geräte und Prozesse. Vorteile der HC-Cobots: Sie tragen bis zu 20 Kilogramm und können mit vollem Industrieroboter- Speed arbeiten, wenn kein Mensch in der Nähe ist. Bild: Yaskawa AP: Und wie sieht Ihre Cloud-Strategie aus? Bauen Sie eigene Clouds wie ABB Ability und Fanuc Field? Oder beteiligen Sie sich an offenen Ökosystemen? Mead: Wir werden keinen eigenen Cloud-Standard etablieren, sondern mit strategischen Partnern zusammenarbeiten und so sicherstellen, dass wir passende Schnittstellen für die IoT-Infrastrukturen unserer Kunden haben. Denn gerade globale Automotive OEMs investieren strategisch und arbeiten mit großen IoT-Infrastrukturanbietern zusammen. In diese IoT-Infrastrukturen müssen wir uns einklinken und dafür sorgen, dass unsere Roboterdaten in die IoT-Infrastruktur des Kunden einfließen. Wir arbeiten daher ganz konkret an einem Gateway vom Edge zur Cloud. Und wenn ein Kunde keine eigene IoT-Infrastruktur hat, dann können wir mit dem Cockpit eine eigene Lösung aufbauen. ↓ Yaskawa Europe GmbH www.yaskawa.eu.com; Fachpack Halle 3, Stand 327 18 September 2019

_Industrie 4.0 Sensoren und Software überwachen automatisch Filter bestellt sich zukünftig selbst Zusammen mit dem Filterhersteller Wolftechnik entwickelt das Fraunhofer IPA ein Konzept, in dem die Überwachung und Nachbestellung von Filtern in Produktionsanlagen automatisiert erfolgt. Die Poren eines Filters, durch die Flüssigkeiten wie Wasser oder Lacke geleitet werden, verstopfen mit der Zeit und der Filter muss getauscht werden. Dieser Tausch erfolgt bisher manuell, das Fraunhofer IPA und Wolftechnik wollen diesen Prozess nun automatisieren. Dazu überwachen Sensoren den Zustand des Filters. Muss der Filter getauscht werden, erhält der Mitarbeiter eine Nachricht und er bestellt Ersatz. Alternativ könnte das System auch automatisch einen neuen Filter ordern, sobald es erkannt hat, dass der Filter gewechselt werden muss. Die Sensoren am Ein- und Auslass des Filters messen dabei den Flüssigkeitsdruck. Erreicht die Druckdifferenz einen festgelegten Wert, erfolgt eine Benachrichtigung per E-Mail oder App, dass der Filter getauscht werden muss. Die Daten werden in eine Datenbank übertragen und dem Kunden über eine Cloud zur Verfügung gestellt. Bild: wolftechnik Filtersysteme Ob Temperatur-, Luftfeuchtigkeits-, Vibrationsoder Widerstandsmessung: IPA-Projektleiter Bumin Hatiboglu betont, dass sich dieses flexible Konzept auf weit mehr anwenden lässt als nur auf Filtertechnik. „Überall, wo die Messung durch Sensoren einen Mehrwert bietet, ist eine solche Smartifizierung des Produkts denkbar“, so Hatiboglu. Vorteile sind nicht nur die Zeit- und Arbeitsersparnis, sondern auch der punktgenaue Austausch des betroffenen Bauteils. Realisiert wurde dieses Projekt im Rahmen des Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrums Stuttgart (MKZ). Dort werden kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe bei Themen rund um die Digitalisierung unterstützt. Das Kompetenzzentrum gehört zur Förderinitiative Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. ↓ Fraunhofer IPA www.ipa.fraunhofer.de https://digitales-kompetenzzentrum-stuttgart.de Demonstrator des smarten Filters. MOTEK Halle 3 / Stand 3115 07. - 10. Oktober 2019 info@tuenkers.de www.tuenkers-modular-automation.de September 2019 19

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