Aufrufe
vor 4 Jahren

Automationspraxis 09.2019

  • Text
  • Koch
  • Industrie
  • Maschine
  • Zudem
  • Automation
  • Bearbeitung
  • Maschinen
  • Halle
  • September
  • Roboter

_Vision & Sensorik

_Vision & Sensorik Automatisierte Messzelle für Aluminiumdruckguss-Formteile 3D-Messtechnik prüft Gussrohlinge genau Mit einer automatisierten, optischen 3D-Messzelle von GOM hat der Automobilzulieferer Fonderie Lorraine aus Lothringen seine Mess - kapazitäten im Gießereibereich ausgebaut und optimiert. Fonderie Lorraine, ein Joint Venture von ZF Friedrichshafen und Voit Automotive, stellt komplexe Bauteile aus Aluminiumdruckguss für Automatikgetriebe und Motorelemente her. Einer der Hauptkunden ist ZF Friedrichshafen. Das Unternehmen Bild: GOM Messung eines Bauteils bei Fonderie Lorraine. blickt auf 22 Jahre Erfahrung im Aluminiumdruckguss zurück. Zuletzt lag das Hauptaugenmerk auf einer Verringerung des Ausschusses in der Produktion, insbesondere durch die Vermessung der Gussrohlinge. Peggy Neves-Wackenheim ist bei der Fonderie Lorraine seit 5 Jahren für den Bereich Messtechnik verantwortlich und hat sich – nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema – für den Erwerb einer neuen 3D-Messtechnik zur Vermessung von Rohlingen stark gemacht. Im Bereich der Werkstückbearbeitung sind bei der Fonderie Lorraine zwar nach wie vor konventionelle Koordinatenmessgeräte im Einsatz. Diese stoßen jedoch bei der Analyse der Formen und Maße von Formteilen an ihre Grenzen. Fonderie Lorraine suchte daher nach einer Lösung, mit der sich Erstmuster prüfen lassen (bisher wurde dieser Schritt an Formenbauer ausgelagert), um die Freigabe der Formen und den Start der Serienproduktion zu validieren. Nach ersten Kontakten auf der Qualitätssicherungsmesse Control in Stuttgart entschied sich Peggy Neves-Wackenheim nach mehreren Testläufen für den Atos Core 500, der in der automatisierten Messzelle Atos Scanbox 4105 angeordnet ist. Der Atos Core 500 Sensor ist für eine Messung von Gussrohlingen kleiner und mittle- 40 September 2019

_Vision & Sensorik rer Größe bestimmt. Der Sensor projiziert ein codiertes Streifenmuster auf die Oberfläche des Messobjekts. Der Atos Sensor ist an einem schnellen Industrieroboter montiert. Die Teile, die vermessen werden sollen, befinden sich auf einem Drehtisch. Dadurch ist es dem Sensor möglich, alle Flächen der Formteile zu erfassen. Nach der Entformung erhält man so binnen circa 10 Minuten eine vollständige Analyse des Formteils. „Besonders der Aspekt der Automatisierung und der Schnittstelle der Atos Scanbox hat uns überzeugt. Das Formgusspersonal arbeitet vollständig autonom und die Maschine lässt sich dank Kiosk- Modus tatsächlich sehr einfach bedienen”, sagt die Messtechnik-Expertin. Der virtuelle Messraum (VMR) ist das zentrale Steuerungselement für die automatisierte Messzelle Atos Scanbox 4105. Der Benutzer muss über keinerlei Ro- botik-Fachkenntnisse verfügen. Mit dem VMR kann die Fonderie Lorraine im Vorfeld die Programmierung, alle Prüfschritte und die Erstellung von Berichten vorbereiten. Und das Kiosk Interface als Benutzeroberfläche macht es ganz einfach, mit der 3D-Messtechnik zu kommunizieren. Mohamed Rahoui, der bei der Fonderie Lorraine im Bereich Messtechnik arbeitet, nutzt die automatisierte Messzelle im Alltag am häufigsten. „Mit der 3D-Messtechnik von GOM kann ich Teile scannen und erhalte eine globale Vorschau der Verformungen der gerade entformten Rohlinge. Mit den taktilen Koordinatenmessgeräten ist das nicht möglich. Daher war auch die Anschaffung der neuen Anlage, zur Ergänzung der taktilen Geräte, eine unbedingte Notwendigkeit.“ ↓ GOM GmbH www.gom.com; EMO Halle 6, Stand B84 3D-Messen: Musterprojektion statt Mapping-Marker Mit Lightrunner bringt Hexagon Manufacturing Intelligence ein modernes Positionierungssystem für automatisierte optische 3D-Messungen, das die Erfassung von Oberflächendaten beschleunigt. Bislang musste durch Aufbringen von Markern jedes neue Bauteil zunächst erst referenziert werden, bevor die automatische Messung starten konnte. Diese zeitraubenden Mapping-Zeiten bei der Bauteileinrichtung und -messung entfallen nun. Dafür hat Hexagon bei Lightrunner ein patentiertes Musterprojektionsverfahren und moderne Software- Algorithmen entwickelt: Lightrunner projiziert automatisch Millionen von Referenzpunkten auf die Oberfläche des Bauteils, um eine konstante absolute Positionierung für optische High-Speed-3D-Messsysteme zu gewährleisten. Zudem beschleunigt Lightrunner die Erstprogrammierung von Bauteilen und es erübrigt sich die Aufbewahrung von Referenzteilen bzw. der Einsatz von Referenzrahmen. ↓ Hexagon Manufacturing Intelligence HexagonMI.com; EMO Halle 9, Stand E03 Bild: Hexagon MI September 2019 41

Automationspraxis