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Beschaffung aktuell 03.2023

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» MAGAZIN Einkaufsmanagerindex EMI im Januar 2023 Ausblick erstmals wieder positiv Der saisonbereinigte S&P Global/BME Einkaufsmanagerindex notierte im Januar bei 47,3 Punkten und damit minimal über dem Wert vom Vormonat (47,1). Trotz des dritten Anstiegs in Folge blieb der Hauptindex weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Nach wie vor ist es vor allem der Teilindex Auftragseingang, der den EMI ausbremst. So verzeichneten die Unternehmen laut aktuellen Daten abermals ein deutliches Minus bei den Neuaufträgen. Die hohen Lagerbestände der Kunden, steigende Preise sowie die Zurückhaltung bei Neuinvestitionen waren alles Faktoren, die mit zum Abschwung beitrugen. Das Produktionsniveau ging im ersten Monat des Jahres ebenfalls zurück. Allerdings blieb die Schrumpfungsrate gegenüber Dezember unverändert und damit relativ moderat. Unterdessen hat sich die Situation in den Lieferketten weiter entspannt, wie die dritte Verkürzung der Vorlaufzeiten in Folge signalisiert. Auch bei den Einkaufspreisen hielt der positive Trend im Januar an. Hier gab die Inflationsrate auf den tiefsten Wert seit 27 Monaten nach. Bei der Einschätzung ihrer zukünftigen Wachstumschancen zeigten sich die Bild: S&P Global/BME Hersteller zum ersten Mal seit Februar 2022 wieder optimistisch. Verglichen mit der Situation unmittelbar vor der Invasion Russlands in die Ukraine, fällt die Zuversicht noch gedämpft aus. (ys) Sinkende Marktpreise für Energieträger Abermals weniger Preiserhöhungen Kiel Trade Indicator im Januar Globaler Handel startet stabil Weniger Unternehmen planen in den nächsten drei Monaten, ihre Preise zu erhöhen. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervor. Die Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im Januar auf 35,4 Punkte, nach 40,1 im Dezember (Wert saisonbereinigt korrigiert). Vor allem das Verarbeitende Gewerbe, aber auch die Dienstleister, das Baugewerbe und der Handel planen demnach seltener, ihre Preise zu erhöhen. „Dies bestätigt einmal mehr, dass wir den Scheitelpunkt der Inflationswelle hinter uns gelassen haben“, sagt der Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Aller- dings wird die Inflationsrate in den kommenden Monaten weiterhin hoch bleiben und sich der Anstieg der Verbraucherpreise nur allmählich abflachen.“ Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen im ersten Monat des Jahres 2023 in nahezu allen Bereichen zurückgegangen. Insbesondere die energieintensiven Industrien profitieren von sinkenden Marktpreisen für Erdgas, Rohöl und Strom. Im Papiergewerbe wollen mittlerweile sogar die Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Preise senken, so das Institut. (ys) Laut Kiel Trade Indicator kann der Welthandel im Januar 2023 seine positive Tendenz fortsetzen und liegt gegenüber dem Dezember 2022 mit einem Prozent im Plus (preisund saisonbereinigt). „Dazu trägt insbesondere bei, dass die Exporte in China nach dem Ende der Null-Covid-Politik zulegen“, sagt Timo Hoffmann, Projektverantwortlicher für den Kiel Trade Indicator. Der europäische Außenhandel startet verhalten, hier zeigen die Exporte (+0,5 %; Importe: -0,2 %) im Vergleich zum Vormonat eine moderate Zunahme an, für Deutschland einen Rückgang (-1,8 %; Importe: +1,4 %). „Dies könnte auf eine verhaltene Nachfrage nach deutschen Produkten zurückzuführen sein, aber auch auf anhaltende Probleme der deutschen Industrie, die Produktion zu steigern“, so Hoffmann. Für Russland deuten die Daten darauf hin, dass sich der Rückgang bei den Importen (-1,9 %) fortgesetzt hat, während sich die Exporte (+2,2 %) anscheinend etwas beleben. Bei der USA gehen die Exporte mit -0,9 % zurück. Die Staus vor wichtigen Containerhäfen nehmen ab. Die Ausnahme bildet China. Grund dürfte die mit dem Ende der Null-Covid- Politik stark ansteigende Handelsaktivität (Exporte: +2,8 %) sein. (ys) 8 Beschaffung aktuell » 03 | 2023

Studie: Keine Deindustrialisierung durch Energiepreisschock Energiepreise rund 40 Prozent höher als vor der Krise Der Kreditversicherer Allianz Trade geht in einer Studie davon aus, dass die Energiepreise 2023 weiter nach oben schnellen dürften. Im vergangenen Jahr war der Anstieg bei den Energiepreisen für Unternehmen demnach noch überschaubar. Grund dafür waren die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen sowie die laufenden Langzeitkontrakte, die nur teilweise an kurzfristige Marktpreisentwicklungen gebunden sind. Mit der anstehenden Verlängerung dieser Verträge dürfte der Industrie ein deutlicher Preisanstieg ins Haus stehen. „Energiepreise liegen für deutsche Unternehmen 2023 voraussichtlich rund 40 Prozent höher als vor dem Ukraine- Krieg“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Aber die deutschen Unternehmen – insbesondere der Mittelstand – sind krisenfest und solide finanziert. Zu- dem federt der staatliche Gaspreisdeckel die Preisentwicklung deutlich ab.“ Im Vergleich zu den Verbraucherpreisen oder der zur erwartenden Entwicklung in anderen europäischen Ländern ist der Anstieg in Deutschland vergleichsweise moderat. „Für Italien und Spanien gehen wir davon aus, dass die Preise 2023 mit plus 90 Prozent im Vergleich zu 2021 mehr als doppelt so stark in die Höhe schnellen“, sagt Bogaerts. „Das Schlimmste ist noch nicht vorbei für die europäische Industrie. Die große Angst vor einer Deindustrialisierung durch den Energiepreisschock ist allerdings unbegründet. Der Energieverbrauch macht nur einen kleinen Teil der Produktionskosten im verarbeitenden Gewerbe aus (etwa 1 bis 1,5 Prozent). Lohnkosten und Wechselkurse haben auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit einen viel größeren Einfluss .“ Dennoch: Seit 2021 haben sich die Erdgaspreise in den USA um das Zweifache und in Europa um das Sechsfache erhöht, so Allianz Trade. (ys) Bild: Thorsten Schier/stock.adobe.com TRADE FAIR & CONGRESS MAY 23 – 25, 2023 | ESSEN | GERMANY SOLUTIONS FOR A SUSTAINABLE FUTURE ORGANIZED BY WWW.E-WORLD-ESSEN.COM Beschaffung aktuell » 03 | 2023 9

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