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Beschaffung aktuell 03.2024

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TITEL » Zulieferung Die

TITEL » Zulieferung Die Kleinladungsträger Ecobin eignen sich sowohl für gerade und schräge Fachböden als auch für Rollenbahnen. einem Sammelpunkt oben auf dem Regal gestellt. Das Zusammenspiel aller Module von Ecosit präsentieren wir in unserem Showroom in Bielefeld und auf Messen, zum Beispiel auf der Logimat 2024 in Halle 5, Stand 5F11. Werden die Waren vom Dienstleister direkt ins Regal geliefert? Auch die Art der Anlieferung wird individuell vereinbart, abhängig von den Bedarfen und Prozessen des Unternehmens. Die Bandbreite dabei reicht von einer monatlichen Sendung an die Rampe des Wareneingangs bis hin zu dreimal täglicher Belieferung jedes einzelnen Arbeitsplatzes direkt in der Fertigung. Die Behälter werden fertig geschüttet und neu etikettiert mit einem speziellen Frachtkonzept angeliefert. Das Frachtkonzept „Ecofreight“ besteht aus drei Komponenten: einer Kunststoffpalette (Halbpalette oder Vollformat), unseren ausgezeichneten Behältern „Ecobin“ und einem Deckel mit integrierten Spanngurten. So realisieren wir eine papier-, karton- und holzfreie Anlieferung. Böllhoff geht noch einen entscheidenden Schritt weiter, indem wir komplett auf Wickelfolie verzichten. Die im Palettendeckel integrierten Spanngurte sorgen für die komplette Ladungssicherung, ohne zusätzliches Material. Ein wichtiger Punkt bei Kanban ist die Implementierung. Wie wird diese von Böllhoff organisiert? Zunächst wird der Ist-Zustand analysiert, wobei wir mit allen Beteiligten des Kanban-Prozesses sprechen. Wir befragen Mitarbeiter, vom Einkauf bis zur Produktion, und nehmen deren Erwartungen, Wünsche und die grundlegenden Prozesse mit in unsere Planung auf. Während der Implementierungsphase stehen den Kunden erfahrene Projektteams zur Seite, die bei Bedarf Schulungen durchführen oder techni- Bild: Böllhoff sche Unterstützung leisten können. Durch diese umfassende Betreuung wird sichergestellt, dass das Ecosit System optimal funktioniert und Einsparungen im Beschaffungsprozess erzielt werden können. Unser Ecosit-Kunde Festo hat uns erst kürzlich bestätigt, dass unser Vorgehen bei der Implementierung beispielhaft ist. »Böllhoff beweist sowohl bei Geschäftsanbahnung als auch bei der Abwicklung einen hohen Servicegrad. Zudem waren die Qualität und die Transparenz der Angebots - erstellung sehr hoch.« Markus Weber, Category Manager Machining bei Festo Wie lange dauert eine Implementierung? Und geht es dann an „Tag X“ sofort mit Ecosit los? Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein solcher Prozess selten weniger als drei Monate dauert. Ob das Projekt sofort startet, besprechen wir mit dem Kunden. Es gibt eine Alternative zur direkten Umstellung, und zwar die Einrichtung von einem oder wenigen Montageplätzen als Teststellung für einige Monate. Danach können wir in einer Feedbackrunde Änderungen besprechen und umsetzen, bevor die gesamte Produktion ausgestattet wird. Welche weiteren Vorteile werden mit Ihrem System erreicht? Mit Ecosit werden nicht nur Zeit und Kosten im Beschaffungsprozess eingespart. Auch die Planbarkeit wird verbessert. Das betrifft die 100.000 katalogisierten Produkte von Böllhoff, teils aus eigener Produktion, und weitere ca. 80.000 kundenindividuelle Artikel oder lieferantengebundene Produkte, die sofort reibungslos bestellt werden können. Hier profitieren Kunden von einer Lösung, die viele Bedarfe abdeckt und Lagerbestände reduziert. Wir überwachen, ob ausreichend oder zu viele Behälter für ein Produkt in Umlauf sind und ob diese optimal befüllt werden. Da wir früh in die Kanban-Thematik eingestiegen sind, profitieren wir von der großen Erfahrung. Und die setzt unser Innovationsteam ein, um bestehende Module zu optimieren und neue hinzuzufügen. Böllhoff auf der Logimat 2024: Halle 5, Stand 5F11 42 Beschaffung aktuell » 03 | 2024

ZULIEFERUNG « Start-up GreenB2B handelt mit Bio-Kunststoffen und berät Wie kommen wir zu mehr Bio? Mit „GreenB2B“ haben sich zwei gestandene Kaufleute aufgemacht, die Industrie mit passenden Bio-Kunststoffen zu versorgen. Armin Dobler und Gerd Liegerer wissen, dass es dabei mit Handeln allein nicht getan ist. Sie bieten ihren Kunden Know-how, Beratung und Unterstützung an. Der Bedarf nach mehr „Bio“ ist groß in den Unternehmen. Viele suchen nach Wegen, ihren Carbon Footprint zu senken. Doch wie anpacken, was ist sinnvoll? Diese offenen Fragen haben Armin Dobler und Gerd Liegerer als Geschäftsmodell für sich entdeckt. Die Green B2B Trading GmbH mit Sitz in Linz handelt mit Bio-Kunststoffen, die sie von ausgewählten Partnern ausschließlich innerhalb von Europa bezieht. „Wir sind das Bindeglied zur produzierenden Industrie. Denn jemand muss auch den Boden für den Handel bereiten“, sagt Armin Dobler auf der Messe Fakuma 2023. Im April 2022 wurde das junge Unternehmen gegründet. Dobler ist Key Account Manager des Start-ups. Zuvor hat er über 13 Jahre bei Werner & Mertz gearbeitet – dem für seine Rezyklatflaschen bekannten Putzmittelhersteller („Frosch“). Doch GreenB2B handelt nicht mit Rezyklaten, sondern mit Bio-Kunststoffen. Und schon hier wird es kompliziert: Es gibt biobasierte und/oder biologisch abbaubare Polymere – und zwischen ihnen große Unterschiede. Blick aufs Produktende Armin Dobler und Gerd Liegerer (rechts) auf der Messe Fakuma 2023: Mit dem Start-up „GreenB2B“ ebnen sie den Weg zu geeigneten Biokunststoffen. „Zuerst fragen wir immer, was am Ende mit einem Produkt geschieht oder geschehen soll“, sagt Dobler. Kann es wieder eingesammelt werden, landet es im gelben Sack, im Restmüll oder irgendwo? Die Antworten helfen einzukreisen, welcher Biokunststoff für eine Anwendung nützlich ist und die Nachhaltigkeit steigert. „Immer geht es um die Sinnfrage. Wichtig ist, dafür das Produktportfolio anzuschauen.“ Nach dieser entscheidenden Phase geht es in die Suche nach einem passenden Compound mit anschließenden Tests und eventuell notwendigen Anpassungen. GreenB2B bindet auch einen F+E-Partner ein, wo nötig. „Unsere Botschaft ist: Trauen Sie sich und packen mit uns ein Pilotprojekt an, um den Fußabdruck zu verbessern“, so Dobler. Technisch gibt es viele Optionen. Auf der Messe in Friedrichshafen verschenkte GreenB2B beispielsweise einen Eiskratzer, der aus Bio-Propylen mit 25 Prozent Kork-Anteil bestand. Bio-Polymere sind Neuland in fast allen Anwendungen. Entsprechend groß ist die Zahl der unentdeckten Möglichkeiten und Entwicklungen. „Aus der Lebensmittelindustrie haben wir Nachfragen für Einwegbesteck, das sich auch bei Großveranstaltungen eignet“, sagt etwa Gerd Liegerer im vergangenen Dezember, nur zwei Monate nach der Fakuma. Als Managing Partner von GreenB2B war er ebenfalls auf der Messe. Das Start-up scheint nah dran an der Lösung: Liegerer erwähnt eine Cellulose- Formulierung, die zu 100 Prozent biobasiert und zu 75 bis 80 Prozent bioabbaubar ist. „Sie eignet sich sogar für vier bis fünf Spülmaschinengänge.“ Ein starkes Beispiel: Einwegbesteck aus dem Biokunststoff wäre annähernd CO 2 -neutral und nachhaltig. Darüber hinaus ließe es sich einsammeln und wiederverwenden. Und wirft es doch einmal jemand weg, kann es zum größeren Teil verrotten. Olaf Stauß, Redakteur, Konradin Industrie Bild: Stauß Beschaffung aktuell » 03 | 2024 43

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