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Beschaffung aktuell 09.2021

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» MANAGEMENT Bild: TransNet New Work bei der TransnetBW GmbH in Stuttgart – ein wichtiger Faktor, auch für die Gewinnung neuer qualifizierter MitarbeiterInnen . an beschaffungsobjekt- oder marktspezifischem Spezialwissen bleibt absehbar bestehen. Erforderlich ist eher ein höheres Maß an persönlicher Flexibilität, nachdem sich Teamzusammensetzungen projektbezogen häufiger wandeln werden. Diese Flexibilität sowie generell Innovationskraft soll ein offeneres, dynamischeres Arbeitsumfeld fördern. Hier gibt es eine Vielfalt von Möglichkeiten, z. B. mit offenen Arbeitsplätzen, gemeinsamen Freizeitaktivitäten der Teams bis hin zum berühmt-berüchtigten „Kickertisch“, der eine kleine Abwechslung und Auflockerung im Arbeitsalltag bewirken soll. Bei der TransnetBW GmbH in Stuttgart wiederum wurde ein Büroflur zur Interaktionsfläche: Die Einkaufsmitar- beiterInnen waren aufgefordert, die Wände selbst zu gestalten – ob mit Fotos, Zeitschriftenartikeln oder Event-Hinweisen, war vollkommen freigestellt. Aufwendiger sind sogenannte „Kreativ- oder Innovationsräume“, wo mit Raumgestaltung und Möblierung agiles, innovatives Arbeiten an spezifischen Herausforderungen unterstützt werden soll. Solche Räume erfordern ggf. nicht unerhebliche Investitionen . Auch die weiteren vorgestellten „New Work“-Elemente bedingen, je nach Unternehmen, einen erheblichen Kulturwandel. Insofern stellt sich die Frage nach den Vorteilen einer Umsetzung. Hier werden typischerweise eine höhere Motivation bei den MitarbeiterInnen, steigende Anziehungskraft bei der Rekrutierung von Fachkräften, eine stärkere Innovationskraft sowie zunehmende Wertschätzung und damit Einflusspotenziale bei den Stakeholdern (wie Bedarfsträgern, Lieferanten oder Unternehmensleitung) gesehen. In welchem Umfang die Vorteile wirksam werden, hängt dabei natürlich von der Intensität der Umsetzung sowie der Unternehmenskultur ab. Der Wandel zu einer agilen Organisation ist keinesfalls für jedes Unternehmen in gleichem Umfang und Tempo erforderlich. In eher traditionellen Unternehmen darf also durchaus bewusst „leichter dosiert“ werden (lesen Sie hierzu mehr in der Folgeausgabe von Beschaffung aktuell, dem vierten und letzten Artikel der Reihe „Agilität im Einkauf“). Andererseits sollte klar sein, dass der Einsatz agiler Methoden wie Kanban oder Design Thinking ohne einen Kulturwandel kaum möglich ist. Bei genauer Betrachtung wird deutlich: Eine Abteilung, wie z. B. der Einkauf, kann per se gar nicht agil sein. Es sind immer die individuellen Organisationsträger – MitarbeiterInnen wie Führungskräfte – die Agilität leben „müssen“. New Work wird so zur Grundvoraussetzung organisatorischer Agilität. Prof. Dr. Florian C. Kleemann lehrt an der Hochschule München Einkauf & Beschaffung und koordiniert das Studien programm „Digital Procurement & Supply Management“. Ramona Niederschweiberer ist Master-Studentin für „Digital Procurement & Supply Management“ an der Hochschule München. Domenico Gentile ist Leiter Einkauf bei der TransnetBW GmbH in Stuttgart. Er hat den Bereich gemeinsam mit seinem Team seit 2019 gezielt nach agilen Prinzipien gestaltet. 26 Beschaffung aktuell » 09 | 2021

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