Der Mensch soll
Der Mensch soll weiterhin im Mittelpunkt stehen. Die geleistete Arbeit wird oft nicht genug anerkannt. Das sieht man gut durch die Corona-Situation. Was meinen Sie damit, dass die Arbeit zu wenig anerkannt wird? Die Wertschätzung und die Bezahlung für die geleistete Arbeit sind zu wenig. Es wird oft nicht gesehen, was die Menschen leisten. Da muss die Politik etwas tun. Damit Menschen im Sozial-Bereich gut arbeiten können. Was ist in Zukunft wichtig für die Ausbildung Sozial-Betreuung? In unserem Bildungs-Zentrum wollen wir gemeinsam die Ausbildung neu gestalten. Soweit das möglich ist. Begleitung und Betreuung sind genauso wichtig wie Pflege. Es geht immer um die Menschen, die wir begleiten. Das soll in der Ausbildung gut vermittelt werden. Können Sie sich bitte kurz vorstellen? Mein Name ist Brigitte Tegl. Ich bin Psychologin und Lehrerin im Caritas Bildungs-Zentrum. Ich habe in der Schule den Ausbildungs-Schwerpunkt der Behinderten-Arbeit mit aufgebaut. Welche Ausbildungen kann man an der Schule machen? • Fach-Sozial-Betreuung Behinderten-Arbeit • Fach-Sozial-Betreuung Alten-Arbeit • Diplom-Sozial-Betreuung Behinderten-Arbeit • Diplom-Sozial-Betreuung Familien-Arbeit Wie lange dauern die Ausbildungen? Die Ausbildung Fach-Sozial-Betreuung dauert 2 Jahre. Man kann die Ausbildung auch in einer berufs-tätigen Form machen. Die Ausbildung Diplom-Sozial-Betreuung Familien-Arbeit dauert 3 Jahre. Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildungen? Personen ab 17 Jahren können die Ausbildung Fach-Sozial-Betreuung machen. Sie müssen die Pflichtschule abgeschlossen haben. Personen ab 19 Jahren können die Ausbildung in der berufs-tätigen Form machen. Diese Personen haben meist schon Berufs-Erfahrung. Brigitte Tegl 6 Caritas Für Menschen mit Behinderungen
Wie lange dauert die Ausbildung Diplom-Sozial-Betreuung und was sind die Voraussetzungen? Nach der Ausbildung Fach-Sozial-Betreuung Behinderten-Arbeit kann man das Diplom machen. Diese Ausbildung dauert 1 Jahr. Warum wollen Personen die Ausbildung machen? • Viele wollen sinnvoll tätig sein • Manche haben Erfahrungen im Sozial-Bereich Zum Beispiel durch den Zivildienst • Manche kennen Personen, die im Sozial-Bereich arbeiten Was lernt man in der Ausbildung? In jeder Ausbildungs-Form hat man die Ausbildung zur Pflege-Assistenz dabei. Dann gibt es bestimmte Fächer für die jeweilige Ausbildungs-Form. Das sind verschiedene Wissens-Gebiete, die sich mit dem Menschen beschäftigen. Was sind theoretische Themen in der Ausbildung Behinderten-Arbeit? Zum Beispiel: • Grundlagen der Behinderten-Arbeit • Selbst-Bestimmung • Rechte und Gesetze Gibt es auch eine praktische Ausbildung? Für die Ausbildung zur Pflege-Assistenz hat man über 1000 Stunden Praktikum in verschiedenen Pflege-Einrichtungen. Zum Beispiel: Krankenhaus, Pflegeheim Im Schwerpunkt Behinderten-Arbeit hat man 400 Stunden Praktikum. Das Praktikum kann man in verschiedenen Einrichtungen machen. Zum Beispiel: Werkstatt, Wohnhaus Gibt es die Ausbildung auch ohne die Ausbildung zur Pflege-Assistenz? Nein, in NÖ nicht. In anderen Bundesländern gibt es auch die Ausbildungs-Form Sozial-Betreuung Behinderten-Begleitung. Das ist eine Ausbildung ohne Pflege-Assistenz. Wird man in der Ausbildung gut auf die Praxis vorbereitet? Eine Ausbildung ist immer eine theoretische Ausbildung. Das Praktische sollen die Studierenden in den Praktikums-Stellen lernen. Wichtig ist, dass sie dort gut angeleitet werden. Die Studierenden werden durch Praktikums-Lehrer*innen der Schule begleitet. Die Studierenden wünschen sich mehr praktische Erfahrungen mit Menschen mit Behinderungen. Wo überall kann man ein Praktikum machen? In Organisationen, die mit Menschen mit Behinderungen arbeiten. Auch im Ausland kann man ein Praktikum machen. In Italien, Deutschland und in der Schweiz haben Studierende ein Praktikum gemacht. Ausgabe 1/2022 LeBe 7
