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Projektreise 03/2021

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Elaine Alam, Leiterin

Elaine Alam, Leiterin FACES Pakistan „Die Bedrohung von Leben und allem, was fortschrittlich ist, ist groß und die Angst um die Zukunft von Frauen, Mädchen und Kindern ist real. Ich bewundere die mutigen afghanischen Frauen, die nach wie vor ihre Rechte verteidigen und sich für Demokratie einsetzen.“ Ein langer Atem, der sich lohnt „Steter Tropfen höhlt den Stein“, „Mühen der Ebene“, „Sisyphusarbeit“… Zahlreiche Redewendungen stehen für Arbeit, wenn sie langwierig, kompliziert und schwierig ist. Bei der Caritas kennt man das gut. Ein langer Atem ist nötig, so tönt es häufig. In der Inlandsarbeit trifft das genauso zu wie in der Entwicklungszusammenarbeit. Zum Beispiel in Pakistan: Seit Jahren bemüht sich die Caritas um Schulbildung und Berufsbildung für Familien, die aus Afghanistan fliehen mussten. Nicht zuletzt mit dem Ziel, dass diese vielen jungen Menschen vielleicht einmal besser gerüstet sind, wenn sie nach Afghanistan zurückkehren können. Es wurde in den Projekten genau darauf geachtet, welche Berufsgruppen in Afghanistan am ehesten gebraucht werden. Ganz besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Berufsmöglichkeiten für Frauen gelegt. Die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan haben diesen Ideen einmal für die nächsten Jahre einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Und dennoch waren die Bemühungen nicht umsonst, ganz im Gegenteil. Es sind jetzt genau diese Familien, die tatkräftig mithelfen können, das Leben all jener ein wenig leichter zu machen, die sich jetzt auf der Flucht befinden. Seife und Zahnpasta werden weniger, wenn geteilt wird, Bildung und Hilfe nicht. Und die Tatsache, dass unsere Projektpartner in Pakistan zahlreiche Erfahrungen gesammelt und eine enorme Expertise aufgebaut haben, kommt den Menschen in einer Situation wie der jetzigen nur zugute. So konnte die Caritas von der ersten Minute an mit der Nothilfe für neu angekommene Flüchtlinge aus Afghanistan beginnen. Die Verteilung von Lebensmittelpaketen, Zelten und sogenannten Non-Food-Items, wie etwa Hygieneartikeln, Wasserbehältern, Decken, Matten und Kleidung, ist bereits voll im Gang. Und wie es aussieht wird die Expertise im Bereich Bildung und Berufsausbildung in den nächsten Jahren noch stärker gefragt sein. Je mehr Menschen einen sicheren Ort zum Überleben vorfinden und in den Genuss einer Ausbildung kommen, desto eher kann sich in Afghanistan Frieden entwickeln. Ein Frieden, der von Menschen getragen wird, die in ihrem Leben Würde erlebt haben und aus eigener Erfahrung wissen, was es bedeutet, einmal Hilfe erhalten zu haben, als die Not am größten war. Autor: Andreas Zinggl Seit Jahren bemüht sich die Caritas in Pakistan um Schulbildung und Berufsausbildung für Familien, die aus Afghanistan fliehen mussten. Gerade die Expertise in diesem Bereich wird in den nächsten Jahren noch stärker gefragt sein. Die Caritas konnte neu angekommenen Flüchtlingen aus Afghanistan von der ersten Minute an helfen. Die Verteilung von Lebensmitteln, Zelten, Hygieneartikeln und vielem mehr ist voll im Gang. Leben retten − Armut bekämpfen Wie Zahnräder, die ineinandergreifen: Der Begriff „Nexus“ meint die Verbindung von humanitärer Hilfe und längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit. Die Verbindung von humanitärer Hilfe mit längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit hat einen Namen: Nexus. Der Begriff Nexus klingt zwar etwas hochgestochen, ist aber sehr einfach erklärt: Es gibt Regionen auf der Welt, die besonders häufig von Katastrophen heimgesucht werden. Ob Erdbeben, Hochwasser oder bewaffneter Konflikt – jedes Mal aufs Neue brauchen Menschen dringend humanitäre Hilfe. Und jedes Mal stellt sich die Frage: Hätte das nicht verhindert werden können? Zum Beispiel durch Präventionsmaßnahmen im Rahmen einer vernünftigen Entwicklungszusammenarbeit oder durch Frieden fördernde Projekte, wenn es um Konflikte geht. Umgekehrt stellt sich die Frage, ob nicht langjährige und verlässliche Projektpartner eine größere Rolle in der Nothilfe nach Katastrophen spielen können. Die sind schon dort, und die kennen sich dazu auch noch besser aus. Vernetztes Denken, thematische Verknüpfungen, eine gute zeitliche Koordinierung, die Zusammenarbeit in Allianzen und vor allem die vorausschauende Abstimmung der beiden Bereiche Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe finden im Nexus-Gedanken Niederschlag. Dieser Gedanke ist mittlerweile so etwas wie ein Leitprinzip der Caritas Auslandshilfe. Nexus bringt Vorteile: Zum Beispiel, wenn es – gerade hochaktuell – um die Versorgung von Familien geht, die aus der Krisenregion in Afghanistan in ein Nachbarland fliehen mussten. Wer schnell hilft, hilft doppelt, so sagt man. Mit der Hilfe durch langjährige und vertrauensvolle Partnerorganisationen gelingt das, wie das oben angeführte Beispiel zeigt. Also: Sowohl Leben zu retten als auch längerfristig Armut zu bekämpfen, das ist Nexus in einem Halbsatz erklärt. Autor: Andreas Zinggl

„Es ist unsere Aufgabe sicherzugehen, dass die Grundrechte von flüchtenden Menschen gewährleistet werden.” Lorela Marku, Projektleiterin Caritas Albanien Flüchtlingshilfe auf Albanisch Wie Menschen auf der Flucht in Albanien durch bedarfsorientierte Basisversorgung ein Stück ihrer Würde wiedererhalten und die Möglichkeit haben, das Erlebte zu verarbeiten. Im Norden Albaniens findet sich zwischen mächtigen Berglandschaften, wunderschöner Flora und Fauna und dem smaragdgrünen Fierza-Stausee eine kleine Stadt mit dem klingenden Namen Kukes. Die 16.000 Einwohner fassende Stadt befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Kosovo. Doch die Idylle täuscht, denn inmitten dieser Landschaft spielen sich tagtäglich Schicksale ab, die eng mit Flucht und Vertreibung verbunden sind. Denn an der Stadtgrenze befindet sich ein Aufnahmezentrum für Menschen auf der Flucht. Albanien ist flüchtenden und vertriebenen Menschen als Transitland entlang der Balkanroute nicht unbekannt. Jedes Jahr flüchten mehrere tausend Menschen in diese Region, um dann weiter in den Kosovo, nach Nordmazedonien und irgendwann in die Schweiz oder die EU zu gelangen. Der Staat ist in der Versorgung von Flüchtlingen auf Unterstützung angewiesen und sucht die Zusammenarbeit mit Seit September bieten die Mitarbeiter*innen der Caritas auch Beratungsgespräche für flüchtende Frauen an, um jene zu unterstützen, die Gewalterfahrungen in der Familie oder auf der Flucht gemacht haben. Ein Zusatzangebot, dass vor allem in den letzten Wochen an Bedeutung gewonnen hat. Denn mit der Flucht tausender afghanischer Frauen und Mädchen wird es mehr als nur eine warme Mahlzeit und ein Bett brauchen, um ein neues Leben beginnen zu können. „Wir müssen Flüchtlinge willkommen heißen und sie als ein Teil von uns sehen.” Ariela Mitri, Bereichsleiterin Caritas Albanien Organisationen wie der Caritas Albanien. Diese stellt zum Beispiel in Kukes, Shkodra und Durres die Ersthilfe für Flüchtlinge bereit. Hier bekommen sie eine warme Mahlzeit, Hygieneartikel, medizinische Versorgung, eine Unterkunft und eine Rechtsberatung. „Flüchtlinge haben das Recht auf eine Grundversorgung und mit Würde behandelt zu werden“, sagt Lorela Marku, Projektleiterin der Caritas Albanien. In Albanien sieht man sich zur Solidarität verpflichtet: „Wir müssen Flüchtlinge willkommen heißen und sie als ein Teil von uns sehen“, sagt Ariela Mitri, die das Migrationsprojekt der Caritas in Albanien betreut. In den nächsten Monaten hat die albanische Regierung versprochen, mehr als 4.000 afghanischen Flüchtlingen temporär in Albanien ein Zuhause zu bieten. Umso mehr sind die Angebote, die die Caritas in Albanien bietet, in den nächsten Monaten gefordert. Autorin: Melissa Ofoedu Tausende Menschen auf der Flucht wurden dieses Jahr bereits von der Caritas in Albanien erstversorgt. An der Grenze werden geflüchtete Menschen von Caritas Mitarbeiter*innen erstversorgt. Im Rahmen des Migrationsprojektes hat der Fotograf Renuar Locaj für eine Fotoausstellung über Flucht und Vertreibung dieses Bild geschossen. 4.000 afghanische Flüchtlinge werden von der albanischen Regierung in den nächsten Jahren aufgenommen. Caritas der Diözese St. Pölten Hasnerstraße 4, 3100 St. Pölten www.caritas-stpoelten.at Information: 02742 844 455 spendenservice@caritas-stpoelten.at www.caritas-stpoelten.at Spenden: Raiffeisenbank St. Pölten IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000 BIC: RLNWATWWOBG www.caritas-stpoelten.at Durch und durch. Denn es wurde Cradle to Cradle Certified gedruckt. Das ist der weltweit höchste Ökodruckstandard, bei dem ausschließlich gesunde Inhaltsstoffe verwendet werden. Die Natur sagt „Danke“. Und Sie können der Caritas der Diözese St. Pölten für dieses gesunde Magazin danken. Anzeige Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Caritas St. Pölten | Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Riedl | Redaktion: Andreas Zinggl, Lukas Steinwendtner, Christiane Gaar, Melissa Ofoedu, Michael Tanzer Grafik: Sigrid Brandl | Hersteller: gugler Fotos: Caritas Kommunikationshaus | Verlagspostamt: Melk | Erscheinungsort: 3100 St. Pölten, Hasnerstraße 4 P80638_DS_2003_Anzeige_210x104mm.indd 2 11.01.21 14:44

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