Unsere Auswahl

Aufrufe
vor 2 Jahren

Projektreise 03/2021

  • Text
  • Caritas
  • Menschen
  • Afghanistan
  • Albanien
  • Flucht
  • Hilfe
  • Frauen
  • Frieden
  • Pakistan

Abbé Fulgence, Direktor

Abbé Fulgence, Direktor Caritas Ziguinchor/Senegal „Wenn es Frieden gibt, kann man hier ein gutes Leben führen.” Neubeginn nach der Flucht Die Casamance im Südosten Senegals ist eine sehr fruchtbare Region. In Folge eines jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts mussten jedoch viele Menschen aus ihren Dörfern fliehen. Durch die Nutzbarmachung landwirtschaftlicher Flächen können nun verlassene Dörfer wiederbelebt werden. Ehemals Vertriebene erhalten so eine neue Perspektive. Die Caritas unterstützt die Menschen im Senegal unter anderem mit Schulungen und landwirtschaftlichem Material. Mariama wischt sich den Schweiß von der Stirn. Den ganzen Tag hat sie mit der Hacke den Boden umgeackert. Nicht weit entfernt schütten junge Männer Erde für einen Damm auf. „Der wird das Salzwasser hindern hierher zu gelangen“, erklärt die Bäuerin. Das ist äußerst wichtig, denn hier ist ein Reisfeld am Entstehen. Jahrelang lag dieses Land in dem kleinen Dorf in der Region Casamance brach. Ein über 35 Jahre andauernder bewaffneter Konflikt hatte die Dorfbewohner zur Flucht gezwungen. Vor einigen Jahren hat sich die Situation beruhigt und Mariama ist mit ihrer Familie aus der Grenzregion Gambia zurückgekehrt. Sie sind glücklich wieder in der Heimat zu sein, doch der Neubeginn gestaltete sich sehr schwierig. Infrastruktur war zerstört, Felder waren versalzen und Minen bedrohten die Sicherheit der Menschen. Mit Hilfe der Caritas versucht die Dorfgemeinschaft wieder Fuß zu fassen. „Die Casamance ist eine sehr fruchtbare Region, es gibt ausreichend Regen. Solange Frieden herrscht, können die Menschen hier gut von der Landwirtschaft leben. Dafür braucht es nur etwas Unterstützung“, erklärt Abbé Fulgence, Direktor der Caritas Ziguinchor. Dazu zählt unter anderem die Nutzbarmachung von landwirtschaftlichen Flächen. Außerdem werden Schulungen zu Obst- und Gemüseanbau und Viehzucht gehalten. Gemeinsam mit anderen Frauen hat Mariama unter anderem Auberginen, Zwiebeln und Gombobohnen angebaut. Ein Großteil dient zur Eigenversorgung, der Rest wird verkauft. Erst vor Kurzem wurden außerdem 20 junge Männer als Hilfskräfte für Tierärzte geschult. Auf Grund der Abgeschiedenheit der Region und des langanhaltenden Konflikts ist die Jugendarbeitslosigkeit in dieser Region sehr hoch. Die Ausbildung soll jungen Menschen neue Perspektiven geben. „Solange es Hoffnung auf eine gute Zukunft gibt und eine Verdienstmöglichkeit, gibt es keinen Grund sich radikalen Gruppen anzuschließen. Das fördert auch den nachhaltigen Frieden in der Region“, ist sich Abbé Fulgence sicher. Konflikt in Casamance Seit über 35 Jahren schwelt in der Region ein bewaffneter Konflikt. Tausende Menschen wurden vertrieben, viele sind bis jetzt nicht zurückgekehrt. Autorin: Christiane Gaar Frauen wie Mariama bearbeiten den Boden mit der Hacke, um ihn nutzbar zu machen. 20 junge Männer wurden als Hilfskräfte für Tierärzte ausgebildet und helfen dadurch, die Tiergesundheit zu verbessern. Kurz notiert Mit Brot backen Perspektiven geben Im Rahmen einer Wirtschaftspartnerschaft zwischen Caritas, dem Biobäcker Gragger und der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) entsteht derzeit in der Stadt Ziguinchor im Senegal eine Bäckerei, die wirtschaftliche Logik, ökologische Nachhaltigkeit und soziales Engagement miteinander verbindet. Junge Menschen werden zu Bäcker*innen ausgebildet, die mit großteils lokalen Ressourcen hochwertige Backwaren herstellen. Durch den Verkauf soll genügend Profit erwirtschaftet werden, um Sozialprojekte vor Ort besser umsetzen zu können. Der innovative Ofen ist außerdem sparsam und einfach in der Handhabung. Ausbau der Pflege am Balkan: COVID-19 veränderte die täglichen Routinen älterer Menschen. Die Anforderung, zu Hause bleiben zu müssen, der Mangel an physischen Kontakten mit anderen Familienmitgliedern, Freund*innen und Kolleg*innen, die vorübergehende Einstellung aller Aktivitäten sowie die Angst vor Krankheit und Tod bedeuten für viele alte Menschen eine neue Herausforderung. In Albanien beträgt die durchschnittliche Pension zwischen 100 € und 250 €. Das Programm konzentriert sich auf die Organisation und Bereitstellung von häuslicher Pflege, sozialer Hilfe und direkter Unterstützung für ältere und pflegebedürftige Menschen, die aufgrund von Covid in eine Notlage geraten sind. Die Umsetzung geschieht mit Hilfe des österreichischen Bundessozialministeriums in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien und Serbien. Spendenkonto der Caritas St. Pölten: IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000 BIC: RLNWATWWOBG Bestellung der Länderinformation und Auskunft: 02742 844 455 spendenservice@caritas-stpoelten.at Frisch ausgebildete Bäckerlehrlinge bei der Arbeit.

© 2020 by Yumpu