Aktuell 4
Aktuell 4 20. Februar 2022 Bayreuther Sonntagszeitung Gedanken zur Woche Selige Not! –von Pfarrer Dr.Christian Karl Steger,Schlosskirche HelmutSchmidtselighatdieSituation der Weltpolitik, die uns in diesem Augenblick am Beispiel der Ukraine einholt, schon vor Jahren mit der Situation vorAusbruch des Krieges 1914 verglichen. Jede Menge an Stellvertreterkriegen, bis sich irgendwann die Hauptkontrahenten höchstpersönlich gegenüberstehen. Sicher, es geht um handfeste Interessen wie immer, meist wirtschaftlicher Art,esgehtaber wieder mal nicht minder um eines, um das Ansehen, um das Nachgeben, umdas Wahren des Gesichtes. Schon so oft hat das im Leben, vonder großen Politik bis hin zum privaten Umgang, viel zerstört. In der sogenannten „Feldrede“ im Lukasevangelium (Lk 6,20-26) begegnetuns Jesus mit Seligpreisungen und Wehrufen. Wasauf den erstenBlick seltsam klingt, hat bei näherem Hinsehen eine erhellende Schärfe und wirft Licht auf die Ursache mancher großer und kleiner Kapriolen der Menschen. „Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. (…) weh euch, ihr Reichen; denn ihr habt euren Trost schon empfangen.“ Warum in aller Welt soll Armut gut sein? Niemand verklärt die Armut, aber wir wissen auch, dass der Weg zuReichtum und Ansehen auch die Bereitschaft will, mitunter über die sprichwörtlichen „Leichen“ zu gehen und in Kauf zu nehmen, dass man Menschen, Freunde, Partner, verliert. Erster zusein verlangt immer, einen anderen in die Schranken des Verlierens zu verweisen. DieseStraßekann mit der Zeit trostlos werden, weil sie süchtig machtund zum Erfolg nur eine Alternative kennt, die Verachtung meiner selbst, wenn ich nichtgewinne. „Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. (…) Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern.“ Satt sein kann entsetzlich lähmen. Satt sein kann selbstgerechtmachen,verbundenmitder einzigen Leidenschaft, was ich habe, zuverteidigen. Dass noch Leben in mir ist, weiß ich, wenn ich dagegen noch neugierig bin auf den anderen. SatteBequemlichkeit will nur ruhen, und wehe, sie wird gestört. Als ich noch Kaplan war, habe ich einmal ein Ehepaar, das es weit im Leben brachte, zuirgendeinem Jubiläum besucht. Wir saßen auf der Terrasse, da parkte vorder Garage ein alter VW-Käfer,der ältere Herr stand auf und sah sich das an, ich dachte,jetzt geht’sgleich losnachdemMotto, werdaseine alteKarre vorder Doppelgarage mit den BMWs zustellen wagte. Mitnichten, er sah seine Frau an und sagte traurig: „Mama, weißt du noch, als wir jung waren und mit so einem Käfernach Italien in Urlaub fuhren, wie wir schon im Käfer nicht genug voneinander kriegen konnten?“ „Selig seid ihr,wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen und schmähen und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; denn siehe, euer Lohn im Himmel wirdgroßsein.“ Wie kann einer selig sein, wenn er ein Opfer bringt, auch wenn es für eine gute Sache ist? Warum soll es gut sein, zu Unrecht verfolgt zu werden? Drehen wir es mal rum: weil wir in unserem Leben miteinander eher dazu neigen, aus Schwäche heraus zuzuschlagen oder zurückzuschlagen, als aus Größe und Sicherheit heraus etwas zuzulassen, oder mal geschehen zu lassen, einfach mal etwas stehen lassen zu können, auch wenn mir Unrecht getan wird. Und genau diese Schwäche zerstört Partnerschaften und Freundschaften, Beziehungen jeder Art. Der Text ist insgesamt keine Aufforderung, dass wir arm, hungernd und weinend werden sollen, es ist keine Freude am Leiden, am Opfer ansich. Jesus spricht von dem, was wir überwunden haben: die Enge und Kleinheit des Herzens und des Denkens, weil er es beim letzten Abendmahl und seither in jedem Gottesdienst zuuns sagt: „Für dich“. Wenn das jemand zu mir sagt, gibt esmir größeren Horizont im Leben, als alle Sattheit und aller Erfolg, die ich mir selber zuschreiben darf. Ich wünsche uns Hunger nach dem Gegenüber,ein „Für dich“zu sein oder es gesagt bekommen, dazu aber die Bereitschaft,auch mal was stehen lassen zu können. Aus dem Bunker selbstgerechter Sattheit herauszukommen, vielleicht wird dann –wenn Pfarrer Dr.Christian Karl Steger, Schlosskirche Bayreuth ich an die Geschichte mit dem Käferdenke–auch aus der „Mama“wieder die „Frau“, vonder er mal nicht genug bekommen konnte –die selige Not. Feuchte Wände ?Nasser Keller ? Schimmel oder Ausblühungen ? GUTSCHEIN BeiZusendung dieserAnnonce erhalten Siedas Buch "Vom Schatten zumLicht" - Überblickder Weltgeschichte - kostenlos undunverbindlich. Aktive Christen e.V. Saarweg 6 30851Langenhagen Tel. 0511 -98422086 aktive.christen@gmail.com .. 09 21 /16276511 kostenfrei anrufen •kostenfreier Erstbesuch Lückemeier Bauabdichtungs GmbH www.bkm-bayreuth.de Nasse Wände? 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Die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken startet ein Projekt für die Bayerische Demenzwoche vom16. bis 25. September.Dafür sind alle Musiker dazu aufgerufen, sich mit einem Konzert zu beteiligen. Welche Anforderungen gestellt werden, wird am 29.März von14.30 –16Uhr in einem Online-Austausch vorgestellt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. red Impressum WeitereInformationen: UteHopperdietzel info@demenz-pflegeoberfranken.de www.demenz-pflegeoberfranken.de Verlag und Herausgeber: SaGa Medien &Vertrieb OHG Richard-Wagner-Straße 36, 95444 Bayreuth Tel. 09 21 /162 72 80-40 |info@inbayreuth.de Geschäftsführung: Gabriele Munzert, Martin Munzert Anzeigen: Martin Munzert(verantw.),Thomas Hacker, Stefanie Hoffmann Redaktion: Gabriele Munzert(verantw.), Roland Schmidt, JessicaMohr,Wolfgang Munzert Druck: Druckzentrum DerneueTag, Weiden ADA-geprüfte Trägerauflage im Quartalsdurchschnitt (III/2021): 54.056 Exemplare Zustellung: ZSO ZustellserviceOberfranken UG Martin Munzert(verantw.) Es gelten die AGBfür Anzeigen und andereWerbemittelinZeitungen und Zeitschriftenaus der Preisliste Nr.1der SaGa Medien &Vertrieb OHG vom1.1.2022. Mundartliches vonEberhardWagner Früher hat sich die adlige Gesellschaft zum Fasching einen Narren als Spaßmacher gehalten, heutzutag istCoronna daran schuld, dass fast keine Fosanachtsnarren mehr unterwegs sind. Aber im Dialekt gibts Narren das ganze Jahr über. Weil Narr bei uns so etwas bedeutet wie „törichter oder vom allgemein Üblichen abweichender Mensch“: Der is aNarr in der Ärwat, der schafft wie a Narr. Ich werd noch aNarr, aNarr mit fuchzich R. „Ich kann mich kaum noch beherrschen.“ Ohne Geld sichtmaa`n Narrn gleich. Narrn senaaLeit.A`n zum/ forn Narrn haltn.“hinters Licht führen“. Der Unterstütztvon hot a`n Narrn an dera gfressn „Er istsehr verliebtinsie “. Diese Redensart geht auf die Vorstellungzurück,dassein Närrischer einen Narren im Leib hat. Wera narreter Uhu ist, beidem hältder „verrückte“Zustand etwaslänger an. Aber kaAngst: Kinder und Narren sagen die Wahrheit,und: Aamol im Johr hotaaaNarr a`n gscheitn Gedankn. „Typisch Franken?“: BAYREUTH. Von25. Mai bis 06. November wird inAnsbach, im barocken Orangeriegebäude aus dem 18. Jahrhundert im markgräflichen Hofgarten, die Landesausstellung „Typisch Franken?“, gezeigt. Einbezogen wird auch die ehemalige Hofkirche St.Gumbertus, die nur etwa 500 Meter von der Orangerie entferntliegt. Die Ausstellung ist wie eine Wanderungdurchdiefränkischen Regionen angelegt und thematisiert das „preußische“ Franken ebenso wie mondänes Bäderwesen, wirtschaftliche Erfolge, glanzvoll hochadeliges Leben und reichsstädtische Eigentümlichkeiten. Es geht umGesichter, Geschichtenund diverseBefind- lichkeiten und natürlich auch um das Verhältnis Bayern und Franken. Die Ausstellung geht den unterschiedlichen Einflüssen auf den Grund, die Franken geprägt haben. Bratwurst, Fachwerk, Dialekt, Kirchweih, Wein oder Bier –das sind wohl die Antworten, die am häufigstengenanntwerden. Doch was ist Klischee und was die Wirklichkeit? Veranstalter sind das Haus der Bayerischen Geschichte, die Stadt Ansbach und die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. red WeitereInformationen: www.hdbg.de
Bayreuther Sonntagszeitung Aktuell 20. Februar 2022 95 Wegweiser durch den Rechtsalltag Ausder Rubrik Rechtsirrtümer: Eltern haften für ihreKinder –oder doch nicht? Anzeige Jeder kennt das Schild „Eltern haften für ihre Kinder“. Aber ist das wirklich so? Würde man einem solchen Schild Glauben schenken, dann würde dies bedeuten, dass Eltern für sämtliche Schäden haftbar gemachtwerden können, die ihre minderjährigen Kinder verursachen. Wie isteine so weitreichende Haftung zu rechtfertigen? Oder handelt es sich um einen Rechtsirrtum? Grundsätzlich ist jeder Mensch selbst für sein Handeln verantwortlich und muss dementsprechend dafür auch einstehen. Demnach tragen auch Kinder für ihr Handeln selbst die Verantwortung. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt dazu aber Ausnahmen: Kinder,die das siebte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind überhaupt nicht deliktsfähig. Dies bedeutet, dass ein beispielsweisedurch ein fünfjähriges Kind verursachter Schaden nicht von diesem Kind zu ersetzenist. Kinder, die zwischen sieben und 18 Jahre alt sind, gelten als bedingt deliktsfähig. Das heißt, dass die Kinder für ihre Handlungen verantwortlich gemacht werden können, wenn sie aufgrund ihres Alters und ihrer Reife imstande sind, die Konsequenzen ihres Handels zu erkennen. Es kommt also auf den individuellen Entwicklungsstand an. Aber auch hier gibt es wieder Einschränkungen für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren. Beiihnen wirdnämlich die Haftung im Straßenverkehr –und in bestimmten Fällen – ausgeschlossen, wenn sie nicht absichtlich gehandelt haben. Aber was bedeutet das für die Eltern?Wann müssen Eltern für ihre minderjährigen Kinder haften? Wenn ein minderjähriges Kind einen Schaden verursacht hat, dann müssen die Eltern immer dann dafür einstehen, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Es wird also andie Handlung der Eltern angeknüpft. Welches Maß an die Aufsichtspflicht an- Haben Sie weitereFragen? Kommen Sie auf uns zu! kanzlei@steuer-rechts-kanzlei.de www.teufel-berater.de zulegen ist, bestimmt wieder das BGB: Es kommt insbesondere auf das Alter,die Eigenart und den Charakter des Kindes an. Es bedarf also für die Beurteilung der Situation stetseiner Betrachtung des Einzelfalles. Fazit Das Schild „Eltern haften für ihre Kinder“ ist in dieser Pauschalität ein Rechtsirrtum. Eltern haften nämlich nur dann für ihreminderjährigen Kinder, wenn sie ihre elterliche Aufsichtspflicht verletzt haben. Diese Aufsichtspflicht Gravenreutherstraße 2•95445 Bayreuth •0921/7894460 richtet sich nach dem Einzelfall: Es kommtdabei auf das Alter und die Reife des Kindes ebenso an, wie auf die konkreteSituation. So einfach, wie es manchmal scheint, istesinder Realitätnicht immer. Deswegen ist eswichtig, sich rechtzeitig professionellen Rateinzuholen. Hierfür stehen wir Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Es besteht insbesondere immer die Möglichkeit einer telefonischen Erstberatung zu den gesetzlichen Gebühren. Rechtsanwalt Kevin Fritsch Infoabend für werdende Eltern Team des Perinatalzentrums stellt Frauenklinik und Kreißsaal vor BAYREUTH. Ein Baby ist unterwegs. Damit stellt sich die Frage: wie und wo entbinden?AmMontag, 21. Februar, beantworten Prof. Dr. Christoph Mundhenke, Direktorder Frauenklinik und des Kreißsaals, und sein Team, werdenden Eltern im Rahmen eines Informationsabends ab 17 Uhr alle Fragen rund um die Geburt und stellt das Perinatalzentrum am Klinikum Bayreuth vor. Werdende Eltern erfahren alles Wissenswerte rund um die Geburt ganz bequem: online. Ab 17 Uhr wird Prof. Mundhenke ausführlich erklären, welche Möglichkeiten und Vorteile das Perinatalzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH bietetund im Anschluss gerne offene Fragen der werdenden Eltern beantworten. Er geht dabei auch auf die aktuellen Hygiene- und Besucherregelungen ein. Die Veranstaltung WeitereInformationen: pressestelle@klinikum-bayreuth.de findet online als Webex-Meeting statt. Den Teilnahme-Link erhaltenInteressierte, die sich bis zum Veranstaltungstag um 12 Uhr per Mail anmelden. Dieser wird vor Beginn der Veranstaltung per Mail zugesandt.Als Perinatalzentrum Level 1ist die Klinikum Bayreuth GmbH spezialisiert auf die Betreuung und Behandlung von Mutterund Kind. red Probenbeginn auf Naturbühne Die erstenProben haben in Trebgastwieder begonnen TREBGAST. Die ersten Proben für die diesjährige Theatersaison mit vier Eigenproduktionen haben am Wehlitzer Berg auf der Naturbühne in Trebgast begonnen. Die Spielerinnen und Spieler des diesjährigen Volksstücks „Nicht öffentlich“sind sofort mittendrin im Text, schlüpfen inihre Rollen und sprühen vor Spielfreude. Schon vor zwei Jahren haben viele von ihnen schon genau an dem gleichen Stück gemeinsam gearbeitet. Fast das komplette Team von 2020 ist indiesem Jahr wieder am Start. Die Kulisse des alten Steinbruchs wird indiesem Sommer in venezianische Grachten verwandelt. Bald schon werden auch die Proben für das Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“und für die Komödie „Kalender Girls“ beginnen. Bis die Saison im Mai startet, absolvieren rund 45 Spieler:innen aus der gesamten Region für die vier Stücke noch eineganzeMengeProbenzeit.Von Mitte Mai bisMitte Augustkönnen dieBesucherdannsehen,wasaus den Proben geworden ist. Vielfältige Abwechslung bietenindiesem Jahr zusätzlich 18 Gastspiele mit einem hochkarätigen Musik-, Comedy- und Kabarettangebot, bei dem sicher für jeden etwas dabei ist. Das Team sucht weiterhin auch tatkräftig Unterstützung. Tickets gibt esanvielen Vorverkaufsstellen in der Region. red WeitereInformationen: www.dienaturbuehne.de Bayreuther Sonntagszeitung präsentiert Bild symbolisch Einstärkenbrille „Easy“ mit ZEISS Markengläsern 1) - ZEISS Markengläser - leichtes Kunststoffmaterial n1.5 - 100% UV Schutz - inkl. 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