Aufrufe
vor 2 Monaten

2024-04-14 Bayreuther Sonntagszeitung

  • Text
  • Wwwinbayreuthde
  • Lidl
  • Versicherungsschutz
  • Filiale
  • Ausbildung
  • Eltern
  • Bayreuther
  • Kinder
  • April
  • Klinik
  • Bayreuth

Anzeige Wegweiser durch

Anzeige Wegweiser durch das Gehirn GERINGERES RISIKO, MEHR SICHERHEIT, GROSSE CHANCEN: NEUES VERFAHREN HILFT NEUROCHIRURGEN BEI DER OPERATIONSPLANUNG Esist ein wenig wieGoogle Maps: nTMS heißt ein neues System, das gerade in der Klinik fürNeurochirurgie an der Klinik Hohe Warte etabliert wird. Die Abkürzung steht fürnavigiertetranskranielleMagnetstimulation. Mit deren Hilfe erstellen Neurochirurgen individuell für jede Patientin und jeden Patienten vor einer Hirnoperation eine detaillierte Landkarte des Gehirns und lokalisieren millimetergenau, wo sich welche fürdie OP relevanten funktionellen Hirnareale befinden. „Operationen lassen sich auf Basis dieser Informationen deutlich sicherer und vorausschauender planen“, sagt Prof. Dr. Stefan Linsler, neuer Direktor der Klinik für Neurochirurgie an der Klinik Hohe Warteund Professor für Neurochirurgie am Medizincampus Oberfranken. Mehr Sicherheit bei der OP Linslerhatte sich dieMöglichkeit für Bayreuth ausdrücklich gewünscht, weil es mehr Sicherheit bedeutet.Für Patientinnen undPatienten.Aber auch fürseingesamtesOperationsteam.„Mithilfe dernTMSkönnen wirAktivitätszentren fürSprachen oder bestimmtemotorischeFähigkeiten im Gehirn millimetergenau lokalisieren –und dasbei jedem Patientenund jederPatientin individuell“,sagtder Klinikdirektor.Ohne eineneinzigenSchnitt zu setzen wissen dieChirurgen exakt, welche Areale siemeidenmüssen. Wach bei Gehirn-OP? Zahl lässt sich reduzieren Wie wichtig das werden kann, veranschaulicht Linsler am Beispiel vonTumorerkrankungen: „Durch denTumor kommt esunter Umständenzueiner Verschiebung einzelner Areale im Gehirn. Aktivitätszentren sind dann nicht mehr genau dort,wo wir sie vermuten. Mittels der nTMS Methode können wir dieseZenten bereits vor der OPwieder exakt lokalisieren.“ Durch eine Magnetspule, die vonaußen auf den Kopf aufgesetzt wird,werden Nervenzellen gezielt stimuliert.Anhand der Reaktion – oder deren Fehlen, weiß Linsler, ob er richtig ist. Wenn nicht, wird versetzt und ein neuer Impuls gesendet. Gefundene Punkte werden auf einer vorab gemachten MRT-Aufnahme markiert.Diese bildet die Grundlage fürdie anstehende Operation. „Auf Basis dieser Daten können wir Risiken imVorfeld deutlich besser einschätzen, siemit den Patientinnen und Patienten ausführlich besprechen und uns den besten Weg zum Tumor suchen“,sagt Linsler. Bisher sammelte der Neurochirurg oder die -chirurgin diese Informationen meist unmittelbar bei der Operation. Um Reaktionen abfragen zu können, musstendie Patientinnen undPatienten dabei häufig wach sein. Nicht nur für das OP-Team, sondern auch fürPatientinnen und Patienten eine enorme Anstrengung und psychische Belastung. „Wach-Operationen lassen sich dank dieser Methode künftig auf ein Minimum reduzieren“, erklärt der Neurochirurg. Waszusätzlich Hoffnung gib: Dank der millimetergenauen Lokalisierung der Aktivitätszentren lassen sich unter Umständen auch Tumore operieren, diebisher als inoperabel eingestuft wurden. Reiz und Reaktion: Mit Hilfe der nTMS lokalisieren Prof. Dr. Linsler, Direktor der Klinik für Neurochirurgie (Bild oben), und sein Team Aktivitätszentren imGehirn, um sie bei der anstehenden Operation bewahren zukönnen. DaVinci der neusten Generation jetzt im Einsatz KLINIK FÜR UROLOGIE VERFÜGT ÜBER MODERNSTEN OPERATIONSROBOTER Was kann der Roboter besser als der menschliche Operateur? „Die Frage ist falsch gestellt“, sagt Prof.Dr. FrankKunath, kommissarischer Direktor der Klinik fürUrologieund Kinderurologie an der Klinikum Bayreuth GmbH.Der Operationsroboter istein Instrument, ohne den Operateur kannergar nichts. Zusammen allerdings sind Operateur und Roboter richtiggut. DaVinci.Der Roboter, mitdem dieMediziner an der Bayreuther Klinik fürUrologie arbeiten, hateinen klangvollen Namen. Und nicht nurder Name ist beeindruckend. DerOP-Roboter hat vier Arme, die allesamtextrembeweglich sind. An jedemdieserArmebefinden sich drei Hochpräzisionsinstrumente und eine Kamera,die diefeinsten Gewebeund Nervenstrukturen des Patienten um einVielfachesvergrößert und dreidimensionalauf einem Bildschirm darstellt. Besser kann ein Operateur nach derzeitigem Stand nichtsehen. Oftliegen das zu operierendeOrgan undlebenswichtigeNervenbahnen, dieesnicht zu verletzengilt, eng beieinander. Die Kamerades DaVinci bietet dem Chirurgen eingestochen scharfes,wackelfreies3D-Bild.Dank dieser Lupe erkenntder Chirurgselbst feinsteStrukturen imMillimeterbereich. Er siehtalsobesser–und kann selbst kleinste Gefäße gezieltversiegeln,feinste Nervensträngedagegen schonen. Dennochkommt es immer noch aufdas Wissen undKönnendes Chirurgen an. Er muss miteinem hochsensiblen High-Tech-Gerätumgehen können. Sicher und schonend operieren Kunath hatsichdiesen Umganginvielen Trainingsstunden, Seminarenund Qualifikationen angeeignet.„Fürviele Patientinnen undPatienten istder Roboterein ganz großer Vorteil“,sagter. Beispiel Prostatakrebs. Derist weltweit diehäufigste Krebsart bei Männern. In vielen Fällen istdas Entfernen der Prostata dasunumgängliche Mittel derWahl. Studien belegen, was Prof. Dr. Kunath aus vielen Fällen in der Praxis weiß: ImVergleich zu einemof- fenen Eingriff istdie laparoskopische Chirurgiemit Roboterunterstützung wesentlich schonender. Das Gewebe wird wenigerbeeinträchtigt, derBlutverlust ist deutlich geringer, ebenso dieSchmerzen nach der Operation. Kontinenzund Potenz zu erhalten ist möglich und insgesamtkommt der Patient schneller wieder auf die Beine. Oder diePatientin. Denn derDaVinci kommt auch bei Operationen an derBlase, den Nieren oder Harnleitern zum Einsatz – mit allen beschriebenen Vorteilen. Gemeinsam richtig gut: Prof. Dr. Frank Kunath, kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie ander Klinik Hohe Warte, und der Operationsroboter DaVinci. Klinikum Bayreuth · Preuschwitzer Str. 101 · 95445 Bayreuth · Klinik Hohe Warte · Hohe Warte 8 · 95445 Bayreuth klinikum-bayreuth.de

Bayreuther Sonntagszeitung

Bayreuth aktuell

Creußen Journal

Eckersdorf Mitteilungsblatt

Bindlacher Nachrichten

© 2020 |Impressum|Datenschutz| made with ♥ by Yumpu.com