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Bayreuth Aktuell März 2019

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PiontEck Habemus Papam!

PiontEck Habemus Papam! Oder sollte ich sagen: Habemus Kulturreferentam? Denn wir haben wieder einen, womit die K-Frage wieder einmal gelöst würde, und diesmal, so glaubt nicht nur der Kultur-Kolumnist, nicht allein für einen Monat, denn der Kandidat hat angekündigt, mit seiner Familie nach Bayreuth zu ziehen, wo ihm die kulturliebende Bevölkerung hoffentlich ein fröhliches „Awaaf“ entgegenrufen wird, auf dass wieder ein guter Kulturmensch einziehen möge in diese von der K-Frage und den letzten zweifelhaften Kandidaten bzw. K-Referenten geplagten Stadt. Denn seien wir mal ehrlich: Auch die, die hier für ein paar Jährchen hängenblieben, waren nicht das Gelbe, sondern eher das Psychopathische vom Ei. Vom „Neuen“ aber glaube ich, dass er‘s – in den engen Grenzen, die ihm die Politik stecken wird - gleichsam bringen wird. Merke: Was hat ein „Kulturentwicklungsplan“ mit Kultur zu tun? Dr. Frank Piontek Eben. Denn auch ein Vogel kann entzückend zwitschern, ohne jemals Ornithologie studiert zu haben, und was das Studium bringt: wir haben es gesehen, als das Gremium dem Bayreuther WELTERBE tatsächlich (in Buchstaben: T-A-T-S-A-E-C-H-L-I-C-H) einen Platz in der zweiten Reihe zuwies. „In den engen Grenzen?“ Kleine Erinnerung: „Ja mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht, und mach dann noch ‚nen zweiten Plan, geh‘n tun sie beide nicht….“ Diese Zeilen wurden von Brecht geschrieben, der wusste, dass die Gründung einer Bank erfolgreicher ist als die Ausplünderung derselben. Und so hat es Benedikt M. Stegmayer – so heisst, falls es sich noch nicht herumgesprochen haben sollte, der neue Kulturreferent – zum Einen mit dem „Plan“ („Wirtschaft, Horatio, Wirtschaft!“, wie Hamlet schon bemerkte), zum anderen mit dem Stadtrat zu tun, die ihm neben, unten und oben – aber lassen wir das. Denken wir einmal positiv, denn die Laufbahn und, was wesentlich wichtiger ist, die Persönlichkeit Benedikt Stegmayers lassen darauf schließen, dass die Stadt einen Mann bekommt, der weiß, wie man das K-Wort buchstabiert: mit Kompetenz, Liebe zur Sache und einem Horizont, der sich nicht am Bindlacher Berg bricht. Wenn Sie wissen wollen, wer Jenny Kulturreferent Benedikt M. Stegmayer Holzer oder Ben Patterson sind: Fragen Sie ihn. Wenn Sie erfahren wollen, wie man eine gute Rede zur Eröffnung einer Kunstausstel- lung hält: Schauen Sie sich das Youtube-Video aus Solothurn an. „Aber ist er für Bayreuth nicht überqualifiziert?“ Diesen Satz habe ich bereits gehört. Unsinn! Man kann für die Kultur – die, die wir lieben, die, die uns betrifft und die, die uns wirklich im Fühlen und Denken weiterbringt – gar nicht überqualifiziert sein. Und wenn es so wäre, dass Bayreuth bislang immer die Kulturreferenten hatte, die die Stadt angeblich verdient, wurde es höchste Zeit, diese Linie zu verändern. Wir freuen uns tatsächlich auf Benedikt Stegmayer, werden uns gern mit ihm unterhalten (und zwar dort, wo Kultur gerade stattfindet, also nicht in seinem Büro im schönsten Rathaus der Bundesrepublik), wünschen ihm Glück, gute Bekanntschaften und Erlebnisse und nicht zuletzt: Nerven wie Drahtseile. Willkommen also am Roten Main! Eine Kultur, die uns wirklich im Fühlen und Denken weiterbringt? Wenn Benedikt Stegmayer dieses Heft durchblättert, wird er viele Termine entdecken, die er vielleicht besucht, zumindest besuchen will, denn alles geht nicht. Dafür ist selbst das Bayreuther Leben zu kurz. Schon der Plan, alles Interessante zu absolvieren, was im neuen Heft der Volkshochschule angekündigt wird, dürfte zum Scheitern verurteilt sein. Aber es ist schon schön, was im Jubiläumsprogramm, dessen Titelseite von einer Zeichnung Matthias Oses geziert wird, der sich vom Meininger zum Bayreuther mauserte, ohne zu einem „Bayreuther“ zu werden, annonciert wird. Wer draußen draufschaut, bekommt einige der Ergebnisse aus 100 Jahren Kulturarbeit am sog. Volk, das durchaus nicht tümlich ist, wie (schon wieder Brecht) der Meister so klug gesagt hat, bildlich vorgesetzt. Zwischen Malen und Mathematik, Yoga und Yoghurt, Schreiben und Sprechen, Tanz und Theater bewegen sich die Akzente, die uns die Frage stellen lassen, was eine Volkshochschule soll und kann. Die Frage wird in 100 Jahren sicher anders beantwortet werden als vor einem Jahrhundert. Italienisch singen? Anders kochen? Glasschmuck machen? Spanisch lernen? Mit Knigge ins Restaurant gehen? Und, nicht zuletzt, endlich mal von kompetenter Seite erfahren, dass „Shakespeare“ nicht Shakespeare war? All das ist Kultur im Reinsinn. Gehen Sie hin, es lohnt sich oft. Viele dieser Termine stehen in dem Programm, das Sie gerade in Ihren Händen halten oder neben Ihrer Kaffeetasse liegt. Für unglaublich wenig Geld könnten Sie die unbezahlbarsten Erfahrungen machen und Menschen begegnen, die schlicht und einfach das machen, was gemacht werden muss. Nicht nur der neue Kulturreferent weiß davon. Nein, Kultur macht nicht wirklich herzenswärmer oder klüger, aber wenn‘s glückt, öffnet sie das, was die sog. Alten schon kannten und als das Prinzip des Lebens definierten: die Entwicklung von Geist und Seele. Übrigens: „Kunst kommt vom Küssen“. Diese konzise Beantwortung der im Prinzip unbeantwortbaren Frage, was denn Kunst sei, stand vor vielen Jahren im Berliner Stadtmagazin „tip“. Der Unterschreibende, vielleicht auch der neue Referent, würden dem nicht unbedingt widersprechen. Ihr Dr. Frank Piontek 4

Musik Tiroler Frühlingskonzert Das „Ave Maria der Berge“ ist ein Tiroler Frühlingskonzert mit bekannten und traumhaft schönen volkstümlichen, klassischen wie auch spirituell-religiösen Liedern. Hierzu laden das Kastelruther Männerquartett, das Otti Bauer-Ensemble, die Meister-Violinistin Kim Leonores sowie die charmante Moderatorin Helga Mahlknecht ein. Das Programm aus hochklassigen Musik- und Gesangsstücken, das vor allen die Schönheit der Schöpfung zum Inhalt hat, wird mit einfühlsame Gedichten und Texten moderiert. Die abendliche Reise in die Tiroler Berge beginnt mit dem „Ave Maria der Berge“. Die Künstler möchten das Schöne wie das Traurige, persönliches Auf und Ab, aber auch Hoffnungen widerspiegeln. Im Frühjahr gilt es einen neuen Krug zu füllen und dabei vor allem das Positive im Leben zu sehen. 29. März / 19 Uhr / Evang. Gemeindehaus Geburtstag mit Remedy Fünf Jahre lang veranstaltet die Bayreuther Band Remedy jetzt schon „einFestival“, zum halbrunden Geburtstag sind vier außergewöhnlich gute Bands aus ganz Deutschland an einem Abend vereint. „Indianageflüster“ kommt aus dem Indie-Rap Bereich. Die Band aus Rheinland-Pfalz rappt über die Fragen und Themen ihrer Generation, in der es allen irgendwie zu gut geht und Probleme nicht greifbar scheinen. „Artischoque“, die sieben Bayreuther, lassen ihr Publikum tanzen zu Discofunk, mit Soul, mit Hip Hop, mit Jazz und Elektroeinflüssen. Posaune, Trompete und Saxophon verschmelzen mit Synthesizer. Und über allem klingt die sexy Stimme von Debbie Bird. „Perlaine“ aus Oberfranken bringen Alternative Indie Prog Fuckin‘ Guitar Rock. Und das mit großer Leidenschaft. 16. März / 20:30 Uhr / Das Zentrum Grenzerfahrungen am Klavier Mit dem brandheißen Emil-Brandquist-Trio war Tuomas Turunen in Bayreuth zu Gast, jetzt kommt der Finne solo, mit eigenen Stücken, die zwischen Jazz und Klassik crossovern, und mit aufgejazzten Volksliedern aus Finnland und Schweden. Leichthändig, melodisch, berührend. Ein Mann, ein Klavier. Mehr braucht es nicht, um ein Publikum zu elektrisieren – solange der Mann Tuomas Turunen heißt. Als Pianist und Komponist wurde Turunen mehrfach ausgezeichnet. In seine berührende Musik schließt er Grenzerfahrungen ein, wie die Geburt seines Sohnes oder den Tod einer nahen Person. Virtuos und melodisch klingen diese leichthändigen Werke, im nächsten Moment plötzlich ruppig und schwer. Oder auch mal alles zugleich. 16. März / 20 Uhr / Steingraeber Haus Opernabend in der Piano Galerie Pöhlmann Genießen Sie einen Opernabend mit Wagner, Tschaikovsky, Puccini, Strauss und Offenbach. Erleben Sie die Künstler Jasmin von Brünken, Sopran und Ewald Bayerschmidt, Tenor, beide Mitglieder des Hauptchores der Bayreuther Festspiele. Renate Palder, begleitet am Klavier. Eintritt 10 €, telefonische Kartenreservierung unter 09227-902712 erforderlich. 03. März / 19 Uhr / Piano Galerie Pöhlmann Himmelkron Originalgetreuer Sound Das Duo Graceland gibt den Hits von Simon & Garfunkel eine besondere persönliche Note, bleibt dabei aber immer ganz nah am Original. Bei Songs wie „Bridge Over Troubled Water“, der alleine sechs Grammys gewann, oder der Interpretation des britischen Volkslieds „Scarborough Fair“ überzeugen sie mit virtuosem Gitarrenspiel. Seit der Abschiedstour des legendären Duos 2004 bieten sie damit eine der wenigen Möglichkeiten, den originalgetreuen Sound noch einmal live zu erleben. Bei ihrem Auftritt in den 3. Bayreuther Musikwelten verleiht ein Streichquartett den Songs noch mehr Gefühl. 31. März / 18 Uhr / Das Zentrum Der Sound der Vollblutjazzer Kleiner, Höhn & Meisenzahl kommen nach dem erfolgreichen Abend zur gleichnamigen CD “Remembering Good Times” abermals mit neuen Stücken in ihrem Jazz-Programm zurück. Drei Vollblutjazzer spüren ihren Wurzeln nach bis zurück zu den Sounds ihrer jazzbegeisterten Eltern. Heraus kommt eine Hommage an den leichten, warmen Sound der Pianotrios der 60er Jahre. Zitiert werden liebgewonnene Platten wie „Soul Espaniol“ oder „We get Requests“ von Oscar Peterson. Der gebürtige Bayreuther Ulf Kleiner ist schon lange als Pianist unterwegs mit Bands wie Jeff Cascaro, DePhazz oder Fola Dada ‚Earth‘. Seit vielen Jahren ist er Dozent für Jazzpiano an der Hochschule für Musik in Mainz. 01. März / 20 Uhr / Steingraeber Haus Wilder Jazzabend Vierzig Alben, unzählige Preise und begeisterte Fans seit über 30 Jahren: Die Pianistin Aki Takase stammt aus Japan, ist ein Urgestein der Berliner Jazzszene und neigt zu temperamentvollen Mixturen. Verspielte Melodiefetzen treffen auf wilde Eruptionen und sphärischen Gesang, sicher getragen von ihrer Band mit dem herausragenden Saxophonisten Daniel Erdmann, DJ Illvibe (turntable), Johannes Fink (b) und Dag Magnus Narvesen (dr). Für ihr Projekt „Japanic“ mixen sie Neue Musik, Tanz, Jazz und Elektronik. 23. März / 20:30 Uhr / Becher Bräu 5

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