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Bayreuth Evangelisch Juli-Aug-Sept 2019

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Thema: Träume Und wovon

Thema: Träume Und wovon träumen Sie? 6 Ich habe einen Traum: Bei jedem und jeder von uns sieht das anders aus - manchmal sind es ganz persönliche Träume, die das eigene Leben und das der Familie betreffen. Dann wieder sind es Träume und Hoffnungen, die die ganze Welt im Blick haben oder: die Kirche. Wovon träumen Sie? Fünf Frauen und Männer haben uns auf diese Frage geantwortet. Dr. Wolfgang Stahl, Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung, ab Sommer im Ruhestand: Ich träume von einer Kirche als Mutter und Hirtin. Diesen Traum teile ich mit Papst Franziskus. Trotz aller Widerstände wirbt der Papst unermüdlich für einen Kurswechsel zu einer Kirche, die als eine Art Feldlazarett die Wunden der Menschen und der Menschheit heilt. Ich träume von einer Kirche, die heilt statt moralisiert, die Barmherzigkeit übt statt verurteilt. Ich träume von einer Kirche, die ihr Handeln am Erbarmen Gottes ausrichtet und solidarisch ist mit der ganzen Schöpfung. Foto: privat Bayreuth Evangelisch | Juli - September 2019 Antje Ricken, Heilpraktikerin, Achtsamkeitslehrerin: Seit meiner Kindheit, in der einerseits meine Eltern und Großeltern noch von Gewalt und Leid der Kriegszeiten geprägt waren und in der andererseits die Zerstörung der Natur immer mehr zum bedrohlichen Thema wurde, träume ich von einer Welt, in der wir Menschen friedlich und im Einklang miteinander und mit der Erde und unseren Mitgeschöpfen leben. Manchmal finde ich es atemberaubend, wie wenig ich dazu beitragen kann. Als Meditationslehrerin darf ich mit Menschen die inneren Grundlagen kultivieren, die ein Leben in Frieden, Genügsamkeit, Verbundenheit und Freude ermöglichen. Wenn wir nach einigen Wochen der intensiven Übung miteinander in den Austausch gehen, ist der von Offenheit, Mitgefühl und Weisheit geprägt. Das macht mir Mut! Für Bayreuth träume ich von einem einladenden, für alle offenen Raum der Stille, mitten im Zentrum der Stadt, wo wir zusammenkommen, um Friedfertigkeit und Verbundenheit zu üben. Jede und jeder ist willkommen. Einzelne und Gruppen von Menschen werden selbstverständlich dorthin kommen und sich besinnen, bevor sie tätig werden. Wir werden gemeinsam die Haltungen kultivieren, die den größeren Traum des guten Lebens für alle zur Wirklichkeit werden lassen. Foto: privat Gottfried Lindner, Pfarrer: Eigentlich erfüllt sich bei mir gegenwärtig ein Traum, nämlich bis 66 arbeiten zu können und dann gesund in den Ruhestand zu gehen. Natürlich träume ich nun davon, möglichst lange von den Lasten des Älterwerdens verschont zu bleiben und noch einiges Gute und Sinnvolle zu bewegen. Auch ein zweiter Traum wurde mir erfüllt. Zeitlebens wurde ich vom Kriegstreiben in unserem Land bewahrt. Und ich träume, dass auch meine Kinder und Enkel nie einen Krieg erleben müssen. Darf ich noch weiter träumen? Alle weiteren Träume könnte ich so zusammenfassen: Ich wünsche mir und dieser Welt den Himmel. Doch den finden wir wohl erst in der höheren Welt, auf die wir hoffen. Foto: K.-P. Volke Simone Dörfler-Gabler, Lehrerin: Wenn ich träume, beschäftigen mich häufig Themen des vergangenen Tages. So träume ich oft von ernsten Themen wie der Klimakrise oder den Problemen der Massentierhaltung, wenn ich dies in der Schule mit meinen Kindern besprochen habe. Nach Spaziergängen und Wanderungen kann ich viele Wunder der Natur nochmals erleben und genießen. Bald werde ich meinen Sohn nach über einem halben Jahr im Ausland wiedersehen. Von diesem Moment habe ich in der letzten Zeit schon oft geträumt. Foto: Gabler Bild: Judith Machacek

Thema: Träume Julia Förster-Oetter, Goldschmiedin: Foto: privat Meine Träume sind nicht einfach auf einen Punkt zu bringen, da gibt es viele Facetten: Da sind meine ganz privaten Träume, die auch viel von Wünschen haben – dass es meiner Familie gut geht vor allem, dass ich mir für sie einfach das Allerbeste wünsche. Wenn ich an unsere beiden Söhne denke, erhoffe, erträume ich mir, dass sie das, was mir und meinem Mann wichtig ist, auf ihre Weise teilen – dass sie einen Platz in der Kirche finden, im Glauben, dass uns das weiter verbindet, wenn sie älter werden. Spontan denke ich mir beim Thema Träume auch, dass immer wieder in meinem Leben Dinge geschehen, bei denen ich sage: Das hätte ich ja nicht einmal in meinen kühnsten Träumen für möglich gehalten! Man könnte vielleicht auch sagen: Träume werden wahr, ohne dass wir sie geträumt haben. Die Künstlerin Judith Machacek schreibt zu ihren Bildern: „Wir träumen uns durch Raum und Zeit. Mit unserem Sehnen und Wünschen, mit unserem Erinnern und Bewahren. Mutig gehen wir auf Heldenreise oder verweilen in einem einzigen Augenblick. In unseren Träumen erlauben wir uns all das zu sein und zu werden, wonach sich unser Herz sehnt.“ …so lautet der Titel der Sommerausstellung in der Stadtkirche Bayreuth (30. Juni bis 8. September), konzipiert vom Evangelischen Bildungswerk Oberfranken-Mitte, unterstützt vom Kulturfonds Bayern. Die Ausstellung wird ab Herbst durch die Region wandern, die nächste Station ist Himmelkron Dr. Angela Hager, Studienleiterin, und Martina Schubert, Fotografin, sind mit diesem Bibelvers aus dem Buch des Propheten Joel zu alten Menschen aus unserer Region gegangen und haben sie nach ihren Lebensgeschichten – und ihren Hoffnungen und Träumen gefragt. Die Ausstellung portraitiert diese dreizehn Frauen und Männer in Wort und Bild. Zudem lädt ein „Traum-Ensemble“, gestaltet von KünstlerInnen des Kreativladens Rote Katze, die BesucherInnen zum Träumen ein. Rund um die Ausstellung findet ein Rahmenprogramm statt, getragen von verschiedenen Einrichtungen und dem Evang. Bildungswerk, gefördert vom Kulturfonds Bayern: So lädt das Kunstmuseum Bayreuth am Mittwoch, 3. Juli, um 13.30 Uhr zu einer ganz besonderen Führung durch die aktuelle Ausstellung ein: Unter dem Motto „Wenn Bilder Träume bergen“ zeigen sich SchülerInnen des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums als junge Botschafter moderner Kunst. Begleitet werden sie dabei von Kunsthistorikerin Dr. Beatrice Trost und Studienrätin Susanne Stäudel (MWG). Das Kunstmuseum ermöglicht freien Eintritt. Ebenfalls am Mittwoch, 3. Juli, sowie am Dienstag, 23. Juli, jeweils von 13.30 bis 15 Uhr findet unter dem Motto „Träume – gestern und heute!“ ein Generationengespräch mit SchülerInnen des Gymnasium Christian-Ernestinum sowie Verantwortlichen und Protagonisten der Ausstellung in der Stadtkirche statt. Die Nachmittage werden geleitet von Heike Komma (KirchplatzTreff), Ute Semmelmann (Mehrgenerationenhaus) und Dr. Jan Ehlenberger (GCE). Generationenverbindend ist auch der Workshop mit dem Titel „Mein Traum – ein Schuh! Und Deiner?“, den die Theaterpädagogin Nicole Haßmann und Pfarrer Martin Gundermann (Stadtkirche) am Mittwoch, 10. Juli, von 15.30 bis 18.30 Uhr im Löhehaus, Bismarckstraße 4, anbieten. Was junge und alte Menschen hier zum Thema Träume und Hoffnungen herausfinden, wird auch beim Gottesdienst am Sonntag, 14. Juli, um 10 Uhr in der Stadtkirche präsentiert. Am Donnerstag, 11. Juli, findet um 19 Uhr unter dem Motto „TonTräume“ das Benefizkonzert des Robert-Eller- Foto: FEIGFOTODESIGN Chores in der Stadtkirche statt (vgl. S. 12). Zu „Träumereien mit der Orgel“ lädt KMD Michael Dorn am Sonntag, 14. Juli, um 19 Uhr in der Stadtkirche ein. Regionale Lieder erklingen am Dienstag, 16. Juli, um 19 Uhr unter dem Motto „Ich träumt in seinem Schatten…“ im Innenhof des Historischen Museums Bayreuth (bei schlechtem Wetter im Foyer): Carolin Pruy-Popp, Volksmusikbeauftragte der Regierung von Oberfranken, und ein Bläserensemble laden zum Mitsingen und Zuhören ein. Carolin Pruy-Popp Auch bei dem Bayreuther Lesefest „Bayreuth blättert“ am Samstag, 10. August, werden Träume eine Rolle spielen. Herzliche Einladung zu allen Veranstaltungen – und auch dazu, selbst wieder einmal zu träumen… Bayreuth Evangelisch | Juli - September 2019 7

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