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Spielkunst - Das Magazin der SPVGG

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Zuerst dachte ich, ich

Zuerst dachte ich, ich träume. Denn in der Tat ist es nichts weniger als ein Lebenstraum von mir, das Trikot unserer Altstadt zu entwerfen. Nach den ersten Sekunden der Traumphase poppten dann alle möglichen alten Bayreuther Trikots vor meinem inneren Auge auf, von den Gründerjahren über die goldenen 70er- und 80er-Jahre bis heute. Dazu leuchtete ein riesengroßes schwarz-gelbes Fragezeichen – was würde am besten zum 100-jährigen Jubiläum passen? Wie bist du den Gestaltungsprozess dann tatsächlich angegangen? Was war dir wichtig? Ich wollte die Tradition zeigen und auch auf die Historie der SpVgg aufmerksam machen. SpVgg. Das alte Wappen veredelt es genauso wie das adidas-Logo mit 100 Prozent Fußball-Authentizität. Dazu steht das Pokal-Trikot mit dem „Bayreuther HELL“-Schriftzug für die lokale Verwurzelung und den Stolz auf die Region als Sport- und Bierstadt. Beim Liga- Trikot steht maxit als Synonym für die oberfränkische Wirtschaftskraft. Beide Sponsoren erscheinen gelb auf dem Trikot, um das Gesamterscheinungsbild zu perfektionieren. Ebenso erscheint das Med360-Logo am Arm in Gelb. Dies unterstreicht das großartige Verständnis dieser Firmen für das Jubiläumstrikot. Das gleiche gilt auch für den BFV, der das Regionalliga Logo in Gelb erlaubt hat. Es passt einfach alles zusammen. Das Wichtigste ist, die Leute in der Region Bayreuth mit auf diesen Weg zu nehmen. 12 Schließlich wird man nur einmal hundert! Beim Blick durch die Archive wurde schnell klar, dass die Altstadt gerade in den Anfangsjahren sehr oft in schwarz angetreten ist. Danach tauchte Schwarz erst wieder in den 90er-Jahren als beliebtes Auswärtstrikot auf. Es war klar zu erkennen, dass Schwarz die bevorzugte Spielkleidung in der Historie des Arbeitervereins war. Jetzt, wo es fertig ist: Wie würdest du das Jubiläumstrikot beschreiben? Was macht es besonders? Für mich ist es einfach das perfekte Trikot. Das klingt vielleicht etwas arrogant, ist aber einfach so. Es ist schwarz und damit überall tragbar. Es strahlt Selbstbewusstsein aus und erinnert zugleich an die lange Tradition der In verschiedenen Interviews hast du immer wieder betont, dass unser Zweitliga-Trikot aus der Saison 1987/88 dein Lieblingstrikot ist. Hast du jetzt ein neues Lieblingstrikot? Ich würde sagen: Es hat jetzt endlich einen legitimen Nachfolger gefunden. Ob wir es damit wieder mal in 2. Liga schaffen, ist dabei übrigens völlig unerheblich, da wir in Sachen Trikot-Optik mit dem Teil schon in der Champions League spielen. Apropos Champions League: Nur wenige Personen tragen die Altstadt so sehr in die Welt hinaus wie du, der du praktisch in der ganzen Fußballwelt unterwegs bist. Wie reagiert man da, wenn du mal wieder ins Schwärmen über den deutschen Regionalligisten mit seinem „Biest“ kommst?

Die meisten finden das einfach gut, dass man sich zu seinem Heimatverein so bekennt. In England und Argentinien zum Beispiel ist es viel verbreiteter, seinen lokalen Verein zu unterstützen. Viele Fans von großen Vereinen vermissen auch, was bei uns einen Spieltag ausmacht. Es ist alles etwas einfacher, familiärer und nicht so durchperfektioniert, aber trotzdem hoch emotional. Was antwortest du Personen, die dich fragen, was die Altstadt denn so besonders macht? Der Verein hat eine unglaubliche und einzigartige Historie, ein Auf und Ab, viele kuriose Momente und Menschen. Und dazu immer eine ganz große Portion Ungewissheit. Die einzige Gewissheit ist, dass es immer wieder sehr ambitionierte Persönlichkeiten gibt, die den Verein einfach nach vorne bringen wollen. Das können die Fans, die Trainer, die Greenkeeper, die Zeugwarte oder die Macher wie zum Beispiel Wolfgang Gruber sein. Für mich sind das wahnsinnig tolle Menschen, die ihr Herz am richtigen Fleck tragen. Die könnten alle nach Nürnberg oder München gehen, aber nein, sie bleiben Bayreuth treu und versuchen hier etwas aufzubauen, was viel schwerer ist. Als einer der maßgebenden Köpfe hinter dem Altstadt-Kult-Museum hast du auch maßgeblich dazu beigetragen, dass unser Verein bei vielen Fußballliebhabern auf die Landkarte gekommen ist. Was ist dein Gefühl, wie wird unser Verein wahrgenommen? Er wird als liebenswert und hochauthentisch empfunden, insbesondere bei Fußballromantikern. Da ist das Museum, das ist das Biest und da ist die Mannschaft. Das Museum steht für gelebte Fußballkultur, nicht nur für Fans der SpVgg. Jeder Fan geht da mit einem Lächeln raus, weil jeder denkt, dass das nicht normal und etwas verrückt ist. Und damit haben sie ja auch völlig recht. Dann mit dem Biest ist etwas am Ufer des Roten Mains erwacht, was endlich Fußball- Atmosphäre ins Stadion bringt und immer mehr Menschen in seinen Bann zieht. Schon alleine der Spitzname für so eine Tribüne ist einzigartig in Deutschland. Und dann ist es die Mannschaft mit Timo Rost an der Spitze, die mit offensivem und leidenschaftlichem Fußball wieder die Leute begeistert. Dazu besteht keine Distanz zwischen Fans und Spielern wie bei großen Vereinen. Vielleicht hat sich ja der Charakter des Arbeitervereins der 20er-Jahre bis heute durchgesetzt und so ein Charakter ist heute gefragter denn je. Zusammenhalten auf allen Ebenen ist enorm wichtig, wird gesehen und gemocht. Was wünschst du dir – neben sportlichem Erfolg, den wir uns natürlich alle erhoffen – von den kommenden zwei Jahren, in denen das Jubiläumstrikot getragen wird? Ich sehe das so wie Timo Rost. Der Verein muss sich immer ein Stück weiter verbessern und aufstellen. Das Wichtigste ist, die Leute in der Region Bayreuth mit auf diesen Weg zu nehmen. Zusammen sind wir Bayreuther unschlagbar. Aber es sind eben noch nicht alle dabei. Man muss sie alle für den Verein und die einmalige Chance gewinnen, Bayreuth wieder in die Sportschau zu bringen. Davon würden dann alle profitieren. Die SpVgg ist ein schlafender Riese, der am Erwachen ist. Jetzt braucht es nur noch ein paar helfende Hände mehr, damit sich der oberfränkische Gigant wirklich erhebt. Vielen Dank für das Gespräch! 13

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