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KEM Konstruktion 06.2021

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Trends: Connected mobile Machines & Mobility (CMM); KEM Porträt: Dr. Heiner Lang, CEO Wago Kontakttechnik; KEM Perspektiven: LiDAR-Sensorik; Titelsory: Laser-Triangulationssensoren

TRENDS » Perspektiven

TRENDS » Perspektiven Fein- und Spezialchemie, Petrochemie sowie Lebensmittel. Es können weitaus mehr Daten erhoben und auch sinnvoll genutzt werden; ebenso wie das Potenzial bereits erhobener Daten noch stärker ausgeschöpft werden kann. Die Digitalisierung versetzt uns in die Lage, Wertschöpfungsketten zu stabilisieren und in Deutschland zu halten. Die Pandemie hat deutlich gezeigt, wie wichtig widerstandfähige Ketten sind. Unsere Mitgliedsunternehmen unterstützen die Anwender mit ihren Industrie-4.0-fähigen Messtechnik- und Automatisierungslösungen, diese Herausforderungen zu meistern. Peter Dietrich, Abteilungsleiter Marketing Automatisierung und Digitalisierung, Endress+Hauser Deutschland, Weil am Rhein »Mit der APL-Technologie dringt die Ethernet-Technologie bis in die Feldebene vor. Dafür mussten hohe technische Hürden genommen werden.« KEM Konstruktion: Welche Anforderungen (robust, sicher, verfügbar, schnell, geringe Kosten, etc.) muss die Prozessmesstechnik generell erfüllen? Ein wichtiges Thema in der Prozesstechnik ist auch der Explosionsschutz gemäß ATEX- und IECEx-Richtlinien. Welchen Stellenwert hat dieses Thema für die Hersteller von Prozessmesstechnik und -sensorik? Dietrich, Endress+Hauser: In der chemischen und Öl&Gas-Industrie ist die Erfüllung aller gültigen ATEX- beziehungsweise IECEx-Richtlinien eine Bild: Endress+Hauser Grundvoraussetzung, um überhaupt in den Markt zu kommen. Hinzu kommen heute Anforderungen aus der funktionalen Sicherheit, wie SIL. Bei den Branchenportfolios für diese Industrien sind derartige Zulassungen selbstverständlicher Standard bei allen Endress+Hauser Produkten. Die Kunst bei der Entwicklung von Neuprodukten besteht nicht darin, so viel wie möglich reinzupacken, sondern eher, alles Unnötige wegzulassen. Produkte sollten die spezifischen Anforderungen möglichst genau erfüllen, aber dabei nicht „über-engineered“ und damit zu teuer sein. Wir erreichen das durch eine klare Segmentierung unseres Produktportfolios. Vor diesem Hintergrund haben wir die Flex-Struktur eingeführt, die unser umfangreiches Portfolio in vier verschiedene Segmente untergliedert, die auf vier unterschiedliche Kundenbedürfnisse ausgerichtet sind. Aktuell beschäftigen unsere Kunden Anforderungen der IT- Sicherheit. Hier ist Endress+Hauser zum Erreichen höchster Standards in Bezug auf die Sicherheit von digitalen Produkten und Dienstleistungen den nächsten Schritt gegangen. Durch die ISO27001-Zertifizierung erfüllen wir den international höchsten Standard für IT-Sicherheit. Sack, Vega Grieshaber KG: Alle genannten Anforderungen sind wichtig, hängen jedoch bezüglich ihrer Priorität von der konkreten Anwendung ab. Hinzu kommt auf jeden Fall immer eine einfache Handhabung der Geräte. Der Explosionsschutz ist in vielen Bereichen der Prozessautomation zwingend notwendig und kein Hersteller kommt ohne ihn aus. Schöppner, Jumo: Die von Ihnen genannten Attribute sind alle zu bewerten und natürlich auch zu gewichten. Der Fokus muss wiederum auf den Kundenanforderungen liegen, damit Lösungen entstehen, die sich 100%ig an den Anforderungen orientieren. Gerade der Explosionsschutz nach ATEX- und IECEx- Richtlinien ist ein essentielles Thema für die Prozessindustrie. Für diesem Bereich sind technische Lösungen verfügbar, die sich genau diesen Themen annehmen und damit die digitale Transformation, nicht nur für die Prozessindustrie, unterstützen. Als Sensorhersteller und Systemlieferant beschäftigen wir uns sehr intensiv mit diesen Themen und Herausforderungen. Durch intelligente Sensoren und Prozesse können kritische Anlagenzustände frühzeitig erkannt und ihnen entgegengewirkt werden, zum Beispiel für den Schutz durch Zündquellenüberwachung beziehungsweise -beherrschung. Wir haben speziell für diese Themen die Marke „Jumo Safety Performance“ ins Leben gerufen, in der wir Produkte und Know-how zu Themen rund um die funktionale Sicherheit bündeln. 20 KEM Konstruktion » 06|2021

Seibl, ZVEI: All diese Anforderungen müssen von der Prozessmesstechnik bzw. -automatisierung erfüllt werden. Daran arbeiten wir gemeinsam mit der Namur in der NOA-Initiative. NOA – die Namur Open Architecture – soll diese Anforderungen und Ziele der Prozessindustrie erfüllen, indem sie dafür sorgt, Wartungskosten zu reduzieren, ungeplanten Anlagenstillstand zu verhindern, Anlagenoutput zu erhöhen, Prozess- und Produktqualität zu verbessern und Energiekonsum zu verringern. Der Explosionsschutz nimmt in der Prozessindustrie einen sehr hohen Stellenwert ein. Im ZVEI beschäftigt sich damit ein eigener Arbeitskreis, der Herstellern die nötigen Informationen an die Hand gibt, um Anlagen sicher, stateof-the-art und anforderungskonform ausrüsten zu können. KEM Konstruktion: Die Einführung des Eigensicheren Ethernets (APL/Advanced Physical Layer) für die Prozessautomation wird unter anderem von der sogenannten APL-Gruppe vorangetrieben. Welche Ziele verfolgen die Unternehmen damit? Holger Sack, Leiter Produktmanagement, Vega Grieshaber KG, Schiltach »Der Explosionsschutz ist in vielen Bereichen der Prozess automation zwingend notwendig und kein Hersteller kommt ohne ihn aus.« Dietrich, Endress+Hauser: Mit der APL-Technologie dringt die Ethernet-Technologie bis in die Feldebene vor. Anforderungen der Prozessindustrie sind u. a. Leitungslängen bis 1000 m, Energieversorgung und Kommunikation über ein 2-Leiter-Kabel und eigensichere Ex-Konzepte. Diese Anforderungen sind von bestehenden Ethernet-Standards noch nicht abgedeckt. Mit Ethernet-APL steht der Prozessindustrie nun eine sichere, zukunftsfähige Lösung für die Feldgeräte-Kommunikation zur Verfügung, die diese Anforderungen abdeckt. Federführend dabei waren die Organisationen FieldComm Group, ODVA, OPC Foundation und PI sowie zwölf Industriepartner. Natürlich war auch Endress+Hauser von Anfang an maßgeblich daran beteiligt. Erste Praxistest von Profinet mit Ethernet-APL sind bereits bei den im Projekt beteiligten Unternehmen sowie bei Anwendern – zum Beispiel BASF – im Gange und erfolgreich absolviert. Im Bild: Vega Grieshaber KG KEM Konstruktion » 06|2021 21

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