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KEM Konstruktion 09.2019

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Trendthemen: Industrie 4.0, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Andreas Baumüller, Geschäftsführender Gesellschafter, Baumüller-Unternehmensgruppe; KEM Perspektiven: Transportsysteme 4.0 - Kundenindividuelle Produkte erfordern individuellen Transport

MAGAZIN PORTRÄT Im

MAGAZIN PORTRÄT Im Gespräch: Andreas Baumüller, Geschäftsführender Gesellschafter, Baumüller-Unternehmensgruppe „Konnektivität gewinnt einen höheren Stellenwert“ Die Digitalisierung spielt auch in der Antriebstechnik und Automatisierung eine zunehmend wichtige Rolle. Im Interview mit KEM Konstruktion erklärt Andreas Baumüller, Geschäftsführender Gesellschafter der Baumüller-Unternehmensgruppe, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf einen Hersteller von Automatisierungs- und Antriebslösungen hat. Zudem erläutert er, wieso für ihn ein wesentliches Innovationspotenzial in der intelligenten Verknüpfung von Soft- und Hardware liegt. Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur KEM Konstruktion Bild: Christopher Civitillo/Konradin Mediengruppe KEM Konstruktion: Das Produktportfolio von Baumüller ist vielfältig. Sie entwickeln und fertigen alle Automatisierungsbausteine von Motion-Control-Software über Steuerungen bis hin zu Umrichtern & Elektromotoren. Welche Vorteile für Anwender hat dieses Systemlösungskonzept, das Sie House of Automation nennen? „Großes Innovationspotenzial liegt in Software-Tools wie unserer Lösung ProSimulation. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug für die virtuelle Inbetriebnahme.“ Dipl.-Ing. Andreas Baumüller, Geschäftsführender Gesellschafter, Baumüller Unternehmens-Gruppe Andreas Baumüller: Baumüller lebt den Systemgedanken schon sehr lange. Wir kommen ja ursprünglich aus dem Motorenbau und das Systemdenken entstand über die Integration von Motoren und Getrieben sowie das Streben nach besseren Anschlussarten. Die Folge daraus war die Einbindung der Elektronik und Leistungselektronik in die Systeme. Die nächste logische Weiterentwicklung in den 1980er-Jahren war mit deren Entstehung dann die zusätzliche Integra - tion der Steuerungstechnik. So wurde das Ganze schließlich zu einem Komplettsystem. Das Ziel unseres House of Automation ist es, eine bedarfsorientierte, optimale Lösung zu generieren. Dies bietet unseren Kunden Vorteile und Zukunftssicherheit. Wir führen unsere Systemlösungen langjährig fort und entwickeln sie kontinuierlich weiter. Um das umsetzen zu können, verfügen wir über die dazugehörige Wertschöpfungstiefe sowohl bezüglich Software und Hardware. KEM Konstruktion: Sie bieten Ihre Produkte und Lösungen in einer Vielzahl von Branchen an. Lassen sich die unterschiedlichen Anforderungen etwa der Robotik und der Metallbearbeitung mit Standardprodukten aus dem Katalog abdecken? Baumüller: Durch die Ingenieursbrille betrachtet, sind die Bewegungsabläufe in all diesen Branchen aus rein physikalischer Sicht häufig ähnlich, doch der Teufel steckt im Detail. Das heißt, ein intelligenter System- & Produkt- Baukasten ist ganz entscheidend, denn dieser erhöht die Chance, die gesuchte Lösung bereits im Standard oder als Derivat in diesem Baukasten zu finden. Daraus kann dann wieder ein Branchen-Standard oder aber auch eine kundenspezifische-Lösung entstehen. Sollten wir uns nicht aus unserem Baukasten bedienen können, kann dies bei Bedarf auch zu einer Neuentwicklung führen. Ich möchte Ihnen hierzu folgendes Beispiel geben: Für unsere DSH1-Servomotoren-Baureihe, die für hochpräzise Anwendungen etwa in der Robotik eingesetzt wird, gibt es entsprechende Derivate, bei denen der Grundmotor aus dem Baukasten kommt, wir aber entsprechende An- und Einbauteile für diese spezifische Anwendung entwickelt haben. Auf diese Weise entstanden kundenspezifische Lösungen. Im Bereich der Antriebselektronik sowie der Steuerungstechnik findet das Customizing häufig in der Software statt. Es wird zum Beispiel eine Zusatzfunktion implementiert, um die Funktionalität entsprechend einer Branche oder spezifisch für einen Kunden abzubilden. KEM Konstruktion: Wenn Sie sich Ihre Produktpalette anschauen, wo sehen Sie dann das größte Innovationspotenzial? Baumüller: Baumüller hat sein House of Automation, dass unser Motorenportfolio, die skalierbaren Servo-Regler, eine flexible und modulare Steuerungstechnik sowie durchgängige Softwarelösungen und dazugehörige Dienstleistungen für Engineering, Simulation und Industrie 4.0 umfasst. Allerdings bringt es nichts, nur die beste Software oder Digitalisierungslösung zu haben. Die Kernkomponenten aus unserem House of Automation müssen ebenfalls State-of-the-Art sein, weswegen wir diese 32 K|E|M Konstruktion 09 2019

Bild: Christopher Civitillo/Konradin Medeingruppe Dipl.-Ing. Andreas Baumüller, Geschäftsführender Gesellschafter, Baumüller Unternehmens-Gruppe K|E|M Konstruktion 09 2019 33

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