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mav 01.2022

TREND Mobilität für

TREND Mobilität für unsere neue Gesellschaft perspektivisch die besten Partner zu gewinnen“, sagt Thomas Schmall, er ist für die Felder Batterie, Laden und Energie sowie die In-House-Produktion von Komponenten zuständig und der Technikvorstand von Volkswagen und CEO der Volkswagen Group Components. Das Batterie-Team in Salzgitter besteht derzeit aus mehr als 500 Kollegen aus 24 Nationen. Perspektivisch will Volkswagen in Salzgitter rund 2500 Menschen in diesem Bereich beschäftigen, vornehmlich sollen die Mitarbeiter aus dem Motorenwerk eingesetzt werden. Die Zellfertigung soll im Jahr 2025 starten. In Salzgitter bündelt VW Entwicklung, Planung und Produktionsteuerung. Dadurch wird der niedersächsische Standort zum Batteriezentrum für den Konzern. Wo die weiteren Standorte entstehen sollen, ist derzeit noch ungewiss. Im Gespräch sind derzeit Standorte in Spanien und Osteuropa. Bis 2030 will Volkswagen insgesamt sechs Zellfabriken aufgebaut haben. Fünf der Fabriken werden von der neu gegründeten Europäische Aktiengesellschaft verantwortet. Die sechste wird vom schwedischen Start-up Northvolt AB im nordschwedischen Skellefteå errichtet. An Northvolt hält Volkswagen rund 20 Prozent der Anteile. In Skellefteå sollen ab 2023 Batteriezellen für das automobile Premium-Segment produziert werden. Northvolt ist im Bereich Premiumzellen fester Partner des Volkswagen Konzerns. Treibstoffkosten sind ein zentraler Faktor Die Deloitte Global Automotive Consumer Study 2022 macht aber auch ein ganz deutlich: Rund 41 Prozent würden ihre Entscheidung, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, überdenken, wenn der Preis fürs Laden ähnlich hoch läge wie der für fossile Brennstoffe. Dr. Harald Proff, Partner und Leiter Automobilindustrie bei Deloitte Deutschland und Global, erklärt: „Niedrigere Treibstoffkosten sind eines der zentralen Argumente für den Kauf eines Elektroautos und wurden bei unserer Befragung als zweitwichtigster Faktor genannt.“ Insbesondere im vergangenen Jahr sei der Benzinpreis stark gestiegen und es sei absehbar, dass sich diese Entwicklung noch beschleunigen wird. „Das wird der Elektromobilität weiter Aufwind geben“, so Proff weiter. Noch häufiger hätten die Befragten die Sorge um das Klima als Grund für den Elektroautokauf angegeben (61 Prozent). Zudem spielt auch das Thema staatliche Förderung eine zentrale Rolle. Immerhin 46 Prozent der Befragten motiviert diese, ein elektrifiziertes Fahrzeug zu wählen. Wie die Deloitte-Studie zeigt, sind den Deutschen alternative Antriebe mehr wert. So würden 44 Prozent der Befragten für alternative Antriebe draufzahlen. 31 Prozent wären bereit, 400 bis 2.000 Euro mehr auszugeben, 13 Prozent sogar über 2.000 Euro. Bei anderen Technologien wie autonomem Fahren (8 Prozent und 23 Prozent) und Mercedes-Benz und ProLogium, ein Anbieter von Feststoffbatterien, haben eine Technologiepartnerschaft zur Entwicklung von Batteriezellen der nächsten Generation vereinbart. Bild: Mercedes-Benz Konnektivität (4 Prozent und 19 Prozent) fällt die Spendierfreude der Befragten im Vergleich deutlich geringer aus. Ein maßgebliches Kriterium für die Akzeptanz der Elektromobilität ist die Reichweite. Die Befragten erwarten, mit einem vollgeladenen Stromer ohne Unterbrechung von München nach Düsseldorf fahren zu können. 616 Kilometer Reichweite ist die kritische Zielmarke, die ein reines Elektroauto haben müsste, damit sie sich für den Kauf entscheiden. Nach der größten Sorge bezüglich der Elektromobilität gefragt, nennt rund ein Viertel der Autofahrer die Reichweite, gefolgt von der Ladeinfrastruktur (14 Prozent) und den höheren Anschaffungskosten (12 Prozent). 70 Prozent der Befragten erwarten, ihr Auto am häufigsten daheim aufladen zu können, 17 Prozent an öffentlichen Ladestationen und 12 Prozent bei der Arbeit. Wie wird Elektromobilität massentauglich? Dazu Proff: „Reichweite, Ladeinfrastruktur und geringere Anschaffungskosten sind unabdingbare Voraussetzungen, um die Elektromobilität massentauglich zu machen. Wenn diese nicht gegeben sind, wird sie trotz der aktuell steigenden Verkaufszahlen in weiten Teilen der Gesellschaft nicht ankommen. Im Hinblick auf das Ziel der EU, ab 2035 keine neuen fossil betriebenen Fahrzeuge mehr zuzulassen, ist es wichtig, dass sowohl die Unternehmen als auch der Staat die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.“ Trotz Sorgen um Umwelt und Klima geht der Trend weiterhin zum eigenen Auto. 66 Prozent der Befragten sagten aus, dass sie ihr Auto jeden Tag oder mehrmals pro Woche nutzen (je 33 Prozent). Auch gaben die Befragten im Durchschnitt an, dass sie zukünftig 67 Prozent ihrer Mobilität über ein eigenes Auto abdecken wollen. Innerhalb der Fokusmärkte lag die Prozentzahl derjenigen, die künftig am liebsten aufs eigene Auto setzen, lediglich in den USA höher. An zweiter Stelle wurde in Deutschland der öffentliche Nahverkehr (15 Prozent) genannt, gefolgt vom Fahrrad (9 Prozent). Sharing- Modelle sowie Taxi-Nutzung besetzen bislang noch eine Nische und kamen insgesamt auf nur 5 Prozent. ■ 22 Februar 2022

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