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mav 04.2022

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01 Maschinen Lindner:

01 Maschinen Lindner: Egal ob es um unser Patent für den Pinolenwechsel, die automatische Fehlerkorrektur oder die Schwingungsdämpfungssysteme DAS und DWS geht, mit diesen Innovationen sind wir am Markt außerordentlich erfolgreich. Eine Vibration oder das Rattern muss nicht immer von der Maschine kommen. Es kann auch vom Werkstück oder von der Spannung herrühren. Mit DWS haben wir ein mobiles System, das diese Probleme perfekt löst und unsere Kunden begeistert. mav: Welche Herausforderung steht aktuell im Vordergrund? Lindner: Das ganz große Thema ist die Digitalisierung. Unsere Kunden wünschen immer mehr Möglichkeiten, detailliert zu verfolgen, wie es ihren Produktionsmaschinen geht. Von zusätzlichen Sensoren bis hin zu einer digitalen Plattform zur Auswertung der Daten arbeiten wir hier an neuen Konzepten. Dreh- und Angelpunkt dieser Entwicklungen ist unsere zentrale Überwachungsplattform „My Soraluce“, die wir hier auf unserem Summit zum ersten Mal vorstellen. Soraluce bietet ein umfangreiches Angebot an Fräs-, Dreh- und Schleifmaschinen, Multitasking-Lösungen sowie automatisierte Anlagen mit Palettiersystemen. Bild: Konradin / H. Röhr 2023 bauen wir die Fräskopfmontage in unserem Werk weiter aus, sodass wir die Nachfrage erfüllen können. Wir brauchen diese Kapazitätserhöhung auch, weil die Maschinen mit mehr Wechselköpfen geliefert werden als früher. Das liegt nicht zuletzt am besonders einfachen automatischen Wechsel über unser Adaptersystem. Aktuell baut Soraluce auch ein Servicecenter mit einer Fräskopfwerkstatt in den USA auf, einfach weil der Markt immer wichtiger für uns wird. mav: Sie haben 2018 Entwicklungen vorgestellt, die die Maschinen intelligenter machen sollen, wie zum Beispiel eine Höhenkorrektur für den Schieber und ein Vibrationsdämpfungssystem. Was ist aus diesen Entwicklungen geworden? mav: Gibt es weitere neue Entwicklungen? Lindner: Ja, wir haben interessante neue Entwicklungen in der Anwendungstechnologie, die aber momentan noch nicht spruchreif sind. Auf jeden Fall geht es weiter darum, die Maschine intelligenter zu machen und letztlich auch die Erfahrung eines langjährigen Mitarbeiters in der Maschine abzubilden. Aber, auch wenn in Zukunft mehr Know-how in die Maschine wandert, wird es eine Stärke von Bimatec Soraluce bleiben, dass Anwendungstechniker vor Ort genau die Unterstützung leisten, die der Kunde benötigt. mav: Was werden Sie auf der AMB zeigen? Lindner: Wir werden auf der AMB in Stuttgart ein Multitask Bett Fräs-, Dreh- und Schleifcenter mit einem Drehtisch mit 1250 mm Durchmesser für die Karussellbearbeitung mit 400 Umdrehungen pro Minute vorstellen. Wir zeigen auch, wie unkompliziert der Kunde mit unseren Köpfen auf der gleichen Maschine drehen, fräsen und schleifen kann. Das erhöht die Flexibilität ganz enorm und spart die Investition für eine zusätzliche Maschine. Gerade für Lohnfertiger ist das sehr attraktiv. mav: Welche Rolle spielt die Automatisierung bei den eher großen Werkstücken? Lindner: Der Anteil an Maschinen, die mit Automation bestellt werden, nimmt stetig zu. Die Größe spielt da eigentlich keine Rolle. Die Anforderung ist ganz klar: Standzeiten müssen zu Hauptzeiten werden. Unsere Kunden wünschen daher Automation auch bei 20-, 24 Juli 2022

manchmal sogar bei 40-Tonnen-Teilen. Also entwickeln wir auch dafür die passenden Konzepte, wie zum Beispiel einen entsprechend großen Paletten-Bahnhof. Dazu kommt unser Werkzeugspeicher-Konzept als Werkzeugarena mit nahezu beliebig vielen Plätzen. Die komplett automatisierte Werkzeugzuführung ist unerlässlich, um die Spindellaufzeiten in einen Bereich von über 95% zu bringen. Auch eine komplett mannlose, Schicht ist so kein Thema mehr. mav: Welche Branchen laufen aktuell besonders gut? Lindner: Wenn man den Fachleuten Glauben schenkt, wird 2023 ein Superjahr für die Windenergie, sowohl offshore als auch an Land. Zunehmend schwierig ist es allerdings, die riesigen Bauteile dann an ihren Bestimmungsort zu transportieren. mav: Wie ist Ihr Ausblick auf die nächsten Jahre? Lindner: Für das Unternehmen bin ich sehr zuversichtlich. Natürlich beschäftigt uns die Ukrainekrise, aber ich hoffe, dass es Ende des Jahres wieder etwas ruhiger wird. Ich bin auch deshalb positiv gestimmt, weil wir gerade in der Krise gesehen haben, dass unsere Technologien, unsere Maschinenkonzepte nicht von bestimmten Branchen abhängen. Wir sind heute sehr breit aufgestellt, was den Kundenkreis angeht, und wir sind durch unsere hohe Fertigungstiefe nicht anfällig für Störungen der Lieferkette. Wir rechnen mit weiterem Wachstum und investieren deshalb auch in die neue Fräskopf Montage in Spanien. Bei der Technologieentwicklung haben wir schon immer Maßstäbe gesetzt und werden das auch weiterhin tun. ■ Bimatec Soraluce www.bimatec-soraluce.de Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums hat das Unternehmen vom 18. bis 20. Mai in seinem Werk in Bergara einen Soraluce Summit durchgeführt. An den drei Tagen hat der Werkzeugmaschinenhersteller der Öffentlichkeit seine kundenspezifischen Angebote vorgestellt. Bild: Soraluce Juli 2022 25

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