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NK 12_2017

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2 EDITORIAL WER VERTRAUT

2 EDITORIAL WER VERTRAUT HIER WEM? Prof. Dr. Gunter Dueck Die erste konstruktive Vorstandssitzung in Berlin: „Ich eröffne die erste Sitzung unseres nächsten vierjährigen Unternehmenszeitraums. Wir wollen uns auf eine Strategie einigen, die unserem ganzen Unternehmen nachhaltig Erfolg garantiert und die auch unseren Mitarbeitern, Aktionären und Kunden gut vermittelt werden kann. Letztlich verdanken wir allen jenen unsere Existenz.“ „Das wurde ich andersherum sehen. Wir leisten doch die Hauptsache!“ – „Das sehen hier einige so, aber offiziell lassen Sie das Wording bitte einmal so stehen, wie ich es benutze. Sie verstehen sich doch auch sonst bestens auf Floskeln und maulen nicht drum herum. Bitte unterbrechen Sie mich nicht, wir haben keine Zeit. Also: Wir wollen für unsere Stakeholder ein Vorstands- Dream-Team zusammenschweißen und die Aufgaben an die einzelnen Vorstände so verteilen, dass insgesamt der größte Nutzen entsteht.“ „Das sehe ich nicht so. Der Nutzen muss vor allem für mich selbst erkennbar sein. Und für meine Mitarbeiter. Ich weiß schon, ihr wollt mir Billiglöhner in meinen Bereich reinschieben – nicht mit mir. Da habe ich eine Obergrenze an Toleranz.“ „Wir reden erst über die Aufgaben, dann erst darüber, wer sie erledigt. Sache geht immer vor Personal.“ „Für mich gilt das nicht. Ich hatte beim letzten Mal den Bereich autonomes Fahren, Verkehrszukunft und Zukunftsinternet. In einem solchen Bereich kann man rein gar nichts gestalten. Ich wurde gezwungen, irgendeinen modischen Zukunftsfirlefanz zu betreiben und bin dauernd entgleist. Ich will einen neuen Bereich, basta. Ich könnte vielleicht Katastrophenminister sein. Da hätte ich viel zu tun, wenn ich mich unter meinen Pannen-Kollegen so umsehe.“ „Bitte: Erst die Sache, die hat Vorrang, erst dann wetzen wir die Messer für das finale Team Building.“ „Ich muss da eingrätschen. Wenn die da aus dem schwarzen Energiebereich die Sitzung unterbrechen IMPRESSUM EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB GKM-Zent ral re dak ti on GmbH Bild nach weis: fotolia Bos ler stra ße 29 · 71088 Holz ger lin gen An zei gen ab tei lung: Uwe Tammen Tel.: 07031/744-0 · Fax: 07031/744-199 E-Mail: info@net work-kar ri e re.com www.net work-kar ri e re.com Tel.: 0 7031/744-110 Verlagsleiterin: Petra Seitz Fax: 0 7031/744-195 E-Mail: verlagsleitung@net work-kar ri e re.com Grafik: Thomas Prantl He raus ge ber: Bernd Seitz E-Mail: satz@net work-kar ri e re.com Chef re dak teu r: Bernd Seitz V.i.S.d.P. Redaktion: Nicole Westhauser E-Mail: he raus ge ber@net work-kar ri e re.com E-Mail: redaktion@net work-kar ri e re.com Gastautoren: Lektorat: Kerstin Thierschmidt Prof. Dr. Gunter Dueck Kundenser vice: Marc Friedrich E-Mail: verlag@net work-kar ri e re.com Dr. Johannes Fiala Druck: Hamberger Offsetdruck Gottlieb-Daimler-Straße 4 Boris Grundl 71093 Weil im Schönbuch Erich Kammerer Copyright: Alle Inhalte der Network-Karriere Carsten Maschmeyer sind urheberrechtlich geschützt. Die Rechte für Konzeption und Layout liegen Helmut Muthers bei der GKM-Zentralredaktion. Vervielfäl tigungen Robert Pauly jeglicher Art sind nur mit ausdrücklicher Geneh migung des Verlags erlaubt. Thomas Reichelt Erscheinung: Monatlich zum 30. Peter A. Schramm Matthias Weik 12.2017 dürfen, dann ich auch. Wir müssen die Strategie einem jedem freistellen, denn nur in der Freiheit von Teamzwängen kann sich der Egoismus ad liberalitum entfalten. Ich ha be selbst von allen hier am meisten Zeit in Face-Styling-Studios und Charis ma­ Master-Classes verbracht, ich werde die Erfolge unseres Teams stellvertretend für alle im Namen des Unternehmens abgeben, weil ja meine eigenen Erfolge ohnehin stets dominieren, und die Plakate habe ich auch schon fertig ...“ „Stopp, stopp, stopp. Es geht nicht darum, dass wir alle unseren eigenen Senf dazugeben. Ich will jetzt endlich die Vorstandssitzung eröffnen, ich bin schließlich die Vorstandsvorsitzende.“ „Das mochte ich unterstützen, auch als Frau, ja, das muss gesagt werden. Es gibt so wenige Frauen im Team, wir sollten aber auch alle achtsam und nachhaltig sein, harmonisch und voll Vertrauen. Dieses Vertrauen fordere ich von allen ein – mit allem Nachdruck möchte ich auf eine Willkommenskultur dringen, wobei ich sagen muss, dass mich hier gut die Hälfte der angeblichen ScheinkollegInnen im Managementteam ankotzen, weil sie einfach nicht vertrauenswürdig sind. Bei manchen hier meutern sogar schon die Mitarbeiter.“ „Das ist normal, die brauchen jetzt nur mal wieder die Knute.“ „Wir wollen eine Kultur der freiwilligen Partizipation im Gefühl des Eins- Seins.“ „Ach was, Sie sind von der Rolle, Leistung muss sich lohnen!“ „Nein! Bedingungsloses Mega-Gehalt für Wirtschaftsbosse, steuerlose Verbandspräsidenten, Konzernbetriebsräte und Lobbyisten!“ „Hilfe! Ich mache jetzt meine Unterbrechungsfreiheit zur Chefsache.“ – „Chefinnensache.“ – „Hilfe! Ruhe! Eine Frage vorweg in die Runde, bevor ich fortfahre: Wer vertraut hier wem? Gibt es ein paar positive Beispiele? Hallo? Ich warte. Hallo? Immer noch nichts? Ich zähle jetzt still bis hundert. Eins, zwei, ... hundert. Wunderbar. Das war jetzt schön, Sie haben zwei Minuten lang geschwiegen. So, jetzt die Gegenprobe: Wer hasst wen? Oh, jetzt rastet alles aus. Unschön. Ruhe! Ruhe! Das geht zu weit, bitte nicht schlagen. Und wenn nur ins Gesicht, sonst ist es Sexismus. Bitte, nur ins Gesicht äh, wie sagt man, äh, bitte nur in die Fresse nahlen! Schluss! Ruuuuuhe!! Ich bitte unseren ruhig hier sitzenden Altmeister, all die schrecklichen Bluttaten hier ins Protokoll aufzunehmen, uiih, Sie sehen als Einziger noch gut aus. Ich frage Sie: Wer vertraut wem? Bitte Wortmeldungen! Haha, wieder Schweigen. Hahaha, alles still. Ich muss nur das Wort Vertrauen aussprechen – zack und Stille.“ „Die Einengung auf Sachfragen ist unfair, mit Verlaub, weil Sie diesen Problembereich als Einzige auf dem Schirm haben und es vielleicht nur geschickt behaupten und dann den Altmeister alles machen lassen. Sie stolzieren doch nur auf Gipfeln und großen Kongressen, laufen auf roten Teppichen, verbrennen eine Rie senmenge Profit durch Spenden und Mitesserangebote allerorten, lassen sich feiern, ach, das wissen Sie ja. Und wir hier sind schlussendlich immer an den vielen Fehlern schuld, die uns großzügig zugeschanzt wer den, dabei machen wir doch gar nichts. Und was kommt heraus? Sie sind alternativlos.“ „Genau! Lassen Sie uns endlich zum Punkt kommen. Hallo! Hallo! ... Haha. Vertrauen! Vertrauen! Haha... Zu den Sachfragen: Die müssen wir flexibel angehen, mal bekommt der Eine recht, mal der Andere. Jeder muss üben, auch einmal die Perspektive zu wechseln. Da schaue ich mir gerade die neue Wendehalstechnik der demoskopiegetriebenen Ethik an, die sich gerade im Südosten um Anbiederung bemüht. Ich scheine das als Einzige zu können. Na, eben schon deshalb, weil ich das gerne tue. Daher bin ich ja alternativlos.“

INHALT/LESERBRIEFE 3 KATJA PORSCH IM TITELINTERVIEW: Katja Porsch weiß, was Rückschläge sind. Sie hat gelernt mit Pleiten umzugehen und sich selbst wieder ins Geschäft zurückzuholen. Heute zählt sie zu den Top-Speakern und erzählt, dass Fehler machen kein Makel ist. Aus dem Scheitern hat sie gelernt, an sich selbst zu glauben. Wer keine Kämpfernatur ist, kann das Zurückkämpfen lernen und sich so seinen eigenen Erfolg sichern. Sie gibt Tipps, wie aus dem Scheitern eine Erfolgsgeschichte werden kann. Seite 17 wee weeConomy kooperiert mit lokalen Händlern. Das neue Cashback-System soll stationären Handel stärken. Seite 04 ENERGETIX Drei ENERGETIX-Geschäftspartnerinnen sprechen über ihre Zukunftspläne beim Magnetschmuckhersteller. Seite 08 Jeunesse Nader Poordeljoo konnte als neuer General Manager für die D-A-CH- Länder, Central Europa und Nordafrika gewonnen werden. Seite 09 proWIN Angelina Kurras spricht als Erfolgsvertriebsleiterin über ihren Werdegang bei proWIN und die alternativen Jobchancen für Mütter. Seite 10 Markus Miller Der Ökonom sieht in dem Hype um die Kryptowährung Bitcoin eine Gefahr. Denn das vermeintlich schnelle Geld ruft auch Betrüger auf den Plan. Seite 16 Thomas Reichert Wer proaktiv ist, kann sein Glück selbst in die Hand nehmen. Genauso ist er selbst für sein Unglück verantwortlich. Seite 20 Paradise Papers Die beiden Redner Matthias Weik und Marc Friedrich fragen sich, ob nur noch die Dummen Steuern bezahlen und sprechen über die Steuertricks. Seite 22 Helmut Muthers Vertriebler müssen sich auch auf die immer älter werdende Gesellschaft einstellen und mit 50plus-Kunden anders umgehen. Seite 24 Robert Pauly Der Marketingcoach vergleicht das Network-Marketing mit einer Viruskrankheit, die hauptsächlich für Panik sorgt. Seite 25 Carsten Maschmeyer Die Inflation kostet Sparer Geld und schmälert das Reichwerde-Potenzial. Seite 26 Dr. Johannes Fiala Wie wichtig ist die Berücksichtung der Ehe und aller Eventualitäten beim Abschluss von Betriebsrenten? Seite 30 Peter Buchenau In unserem Schlusswort spricht der Autor über das Aus der Jamaika-Verhandlungen und die Konsequenzen. Seite 32 +++++++++++++++++++++ LESERBRIEFE +++++++++++++++++++++ Lie be Le se rin nen und Le ser, Ihre Mei nung ist wich tig für uns. Schließ lich ma chen wir die se Zeitung für Sie. Schrei ben Sie uns, was Sie gut oder schlecht fin den, ge ben Sie An re gun gen, äu ßern Sie Wünsche, kom men tie ren Sie ein zel ne Be rich te ... – wir freu en uns über Ihre Rück mel dun gen! Und un kompli ziert ist es auch: Sen den Sie uns ein fach eine E-Mail an: le ser mei nung@net work-kar ri e re.com Ihr Bericht über die massive Verschwendung von Steuergeldern macht einen sprachlos. Für Umweltschutz, Bildung und Sicherheit ist kein Geld da, auf der anderen Seite werden Milliarden sinnlos vernichtet. Mit einem „Das ist halt so“ oder der Merkel-Parole „Weiter so!“ kann man das doch nicht abtun. Eberhard Fischer Wenn Otto Normalbürger ein Häuschen baut, muss er mit jedem Euro rechnen. Er kann nicht mehr ausgeben, als ihm zur Verfügung steht. Wenn der Staat baut, kostet das nachher bis zum Zehnfachen des geplanten Preises und niemand ist dafür verantwortlich. Macht doch nichts, der kleine Steuerzahler muss es dann eh ausbaden. L. V. Meinrad Meines Wissens nach wurde im Wahlkampf das Thema Steuerverschwendung überhaupt nicht angesprochen. Dafür wurde von allen Parteien viel versprochen, was alles besser werden soll. Nachdem wir unser Kreuzchen gemacht haben, rudert wieder alles zurück, weil die Versprechen nicht finanzierbar sind. Bis zur nächsten Wahl haben wir das längst vergessen und geben wieder brav unsere Stimme ab. R. Bahr Zuerst dachte ich, was hat der Artikel Steuerverschwendung in der Network-Karriere-Zeitung zu suchen? Haben wir etwas damit zu tun? Wenn ich dann lese, dass nebenberuflich Selbstständige nicht nur künftig, sondern auch rückwirkend ab 425 Euro monatlichem Einkommen über 180 Euro Krankenkasse bezahlen müssen, passt der Artikel durchaus. Die einen verprassen die Steuermittel, die anderen sind die Melkkühe der Nation. Margit Fellner Was machen wir einen Hype um die Milliarden, die unsere Staatsdiener versemmeln? Wir haben´s doch dicke, die Steuerquellen sprießen wie noch nie. Und wenn es nicht reichen sollte, wird noch ein Soli erfunden oder noch besser eine Luftsteuer. Wer sich aufregt, atmet schneller. Also muss man die unbequemen Aufreger zur Kasse bitten. Dann werden auch die ruhiger. Friedrich Wellmann Es ist ja schön, dass, wie Sie schreiben, der Bundesverband Direktvertrieb mit einem großen Fest sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. Bei dem, was dieser Verband in der Vergangenheit für den Direktvertrieb leistete, hätte wohl auch eine Randnotiz gereicht. Er könnte sich bei der Wirtschaftskammer Österreich Ideen holen, wie man für die Menschen im Direktvertrieb etwas bewegt. A. P. Schwarz LESERBRIEFE IHRE MEINUNG IST GEFRAGT Der Direktvertrieb dürfte geschätzt ca. drei Prozent der deutschen Haushalte ansprechen. Ebenfalls geschätzt sollen über eine Million Vertriebsmitarbeiter tätig sein, wobei man wohl einige Abstriche für Inaktive und als Vertriebler eingetragene Kunden machen muss. Schon diese nicht repräsentativen Zahlen zeigen, dass dieses Geschäft noch sehr, sehr viel Erweiterungsspielraum hat. Was soll es dann, wenn sich diese Mini-Gruppe, als Branche kann man das ja nicht bezeichnen, mit gegenseitigen Abmahnungen das Leben schwer macht und die betroffenen Verkäufer verunsichern und abschrecken? Es passt schon, Herr Seitz, wenn Sie dazu deutliche Worte sagen. Ralf Grummich Ich finde es schlichtweg unverschämt, wenn man als Selbstständiger ab einem monatlichen Einkommen von 425 Euro sage und schreibe 182 Euro Krankenkasse, also 43 Prozent bezahlen muss, selbst wenn man bereits im Rahmen der Familienversicherung versichert ist. Der verbleibende Rest von 2.916 Euro wird dann bei der gemeinsamen Steuerveranlagung dem Hauptverdiener zugeschlagen. Bei 35 Prozent Steuern in der Spitze geht also noch einmal 1.000 Euro weg. Ilka Grelle Es ist wohl mal so, dass wir uns unsere paar hundert Euro Mini-Provisionen nicht in ein Steuerparadies überweisen lassen können. Also müssen wir schön brav bezahlen. Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Neu ist das nicht, aber es funktioniert. Annalena Schwedler

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