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GESUNDHEIT FRAUEN FINDEN

GESUNDHEIT FRAUEN FINDEN „FORMEL“ Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna haben entdeckt, wie die CRISPR/ Cas9-Methode funktioniert. Und so funktioniert die Immunabwehr der Bakterien: Bei einer Infektion spalten im Bakterium enthaltene Proteine die DNA der eingedrungenen Viren in kleine Fragmente auf. Diese werden als CRISPR-Abschnitte in der Bakterien-DNA gespeichert. Greift erneut ein Virus an, wird dieser „Bauplan“ an eine Art Gen-Schere namens Cas9- Protein angehängt. Findet das Protein eine kompatible Sequenz, zerschneidet es die Viren-DNA genau an dieser Stelle und macht den Angreifer dadurch unschädlich. Ein Navi für Gene Diese „Gen-Schere mit eingebautem Navigationssystem“ wollen sich Forscher nun zunutze machen, um zum Beispiel defekte Gene beim Menschen auszuschalten, die Krankheiten verursachen. Sie brauchen nur noch den Bauplan des gewünschten DNA-Abschnitts und können ihn dann mit der CRISPR/Cas9-Methode punktgenau zerschneiden. Es ist auch denkbar, auf diese Weise ganze DNA-Bausteine zu entfernen oder auszutauschen. Labore auf der ganzen Welt setzen die Technologie ein, weil sie so einfach, effizient und kostengünstig ist. Sie brauchen dafür keine extrem teure Ausstattung und jahrelange Einarbeitung ihrer Mitarbeiter, informiert die ehemalige Leiterin der Abteilung für Immunologie und Transfusionsmedizin des Uniklinikums Greifswald, Dr. Christine Schütt, in der Januar-Ausgabe des Ärzteblattes für Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem kann die Technik in der Grundlagen-Forschung helfen, mehr über die Funktion einzelner Gene herauszufinden. Aber auch komplizierte Krankheiten wie Alzheimer oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ihre Ursachen, Verläufe und potenzielle Therapien oder vorbeugende Maßnahmen können damit effizienter erforscht werden. Die moderne „Gen-Chirurgie“ kommt ebenso in der Biotechnologie zum Einsatz. Durch die Veränderung von Genen kann beispielsweise Hefe mit erhöhter Ausbeute an Mevalonat erzeugt werden, schreiben Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina. Das sei eine Schlüsselsubstanz für die Synthese von Krebsmedikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Antimalariamitteln. Denkbar ist auch, unerwünschte Arten wie die Anopheles-Mücke unschädlich zu machen. Die Mücke überträgt den Malaria-Erreger, deshalb wollen Wissenschaftler schon lange eine genetisch veränderte Version von ihr erzeugen. Forscher könnten mit der CRISPR/ Cas9-Methode ein genetisches Element in ihr Erbgut einfügen, das sich dann durch sogenannten „Gene Drive“ überproportional in der Population ausbreitet. Die Hoffnung ist, dass irgendwann dann nur noch Anopheles-Mücken existieren, die keinen Malaria-Erreger in sich tragen. Solche Eingriffe ins Ökosystem können allerdings weitreichende Folgen haben, warnt die Leopoldina in einer Stellungnahme. Großes Potenzial sieht die Nationale Akademie der Wissenschaften auch für den Einsatz in der Medizin. Die Methode kann die somatische Gentherapie erleichtern. Dabei wird ein Gen, das defekt ist und somit zu einer Krankheit führt, repariert oder durch ein gesundes Gen ersetzt. Es handelt sich um Körperzellen wie beispielsweise Blutstammzellen oder Leberzellen. Falscher Schnitt Die CRISPR-Komponenten können durch direkte Injektion in Organe und Gewebe eingebracht werden, oder es werden Zelltypen außerhalb des Körpers behandelt und anschließend rücktransplantiert, beschreibt die Leopoldina das mögliche Vorgehen. Allerdings muss bis zur Anwendung am Menschen sowohl das komplexe Wechselspiel der Gene als auch der Mechanismus des CRISPR/Cas9-Systems weiter erforscht werden, fordert die Leopoldina. Denn in aktuellen Studien kommt es häufig zu sogenannten Off-target-Effekten, das heißt, die Gen-Schere schneidet auch an anderen Stellen im Erbgut, die nicht angetastet werden sollten. Und das kann für den Patienten schwere Folgen haben. Dennoch wurde 2016 an der chinesischen Sichuan Universität bereits ein Lungenkrebs-Patient mit CRISPR-veränderten Immunzellen behandelt. Für großes Aufsehen und Diskussionen in 52 | 53 kerngesund

kerngesund-Debatte Spannend und unheimlich zugleich: Mit einer neuen biochemischen Methode kann das Erbgut verändert werden. © Dan Race - Fotolia.com der Fachwelt hat aber vor allem eine Veröffentlichung von chinesischen Forschern im April 2015 gesorgt: Die Wissenschaftler haben mit CRISPR gezielt ein Gen in Embryonen mutiert. Sie haben zwar nicht entwicklungsfähige Embryonen ausgewählt und die Studienergebnisse haben gezeigt, dass die Anwendung in diesem Bereich noch ganz am Anfang steht. Trotzdem wurden Befürchtungen laut, dass Mediziner auf diese Weise bald Designerbabys erschaffen könnten. Die Entdeckerin selbst hat eine ganz klare Meinung dazu: „CRISPR/Cas9 kann der Menschheit ungeheuer viel Gutes bringen, aber natürlich müssen wir verantwortungsbewusst damit umgehen. Eingriffe in die menschliche Keimbahn beispielsweise, die das Erbgut künftiger Generationen beeinflussen, lehnen die meisten meiner Kollegen und auch ich selbst ab“, sagt Emmanuelle Charpentier, die seit Oktober 2015 das Berliner Max- Planck-Institut für Infektionsbiologie leitet. Zahlreiche renommierte Auszeichnungen hat sie für die Erforschung des CRISPR-Systems schon bekommen, vielleicht auch bald den Nobelpreis. Beste Kranken/-Altenpflegerin der Welt! Beste Mama der Welt! Danke Mama, dass du immer für mich da warst.“ „Siehst du, Mama, heute bin ich für dich da. Danke, dass ich so viel von dir lernen durfte.“ Gepflegt leben- Gabriele Frey Inh. Marktberg 12 | 17291 Prenzlau| Tel.: 03984 482985 | Fax: 03984 482214 Mobil: 0151 54601014 | ihsfrey@gmail.com | www.ihsfrey.de Jede Zeit hat ihr Glück Bei IH&SFREY finden Sie eine Umgebung, in der Ihr Herz und Ihre Seele in Bewegung bleiben.

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