Adipositas langfristig zu ändern. Nur in besonderen Fällen kommen zusätzlich medikamentöse oder chirurgische Maßnahmen zur Anwendung. Therapieziele sollten realistisch und dem jeweiligen Einzelfall angemessen sein. Nach einer erfolgreichen Gewichtsreduktion ist es meist schwierig, das Gewicht zu halten. Häufig kommt es zu einer noch stärkeren Gewichtszunahme. Nach der Gewichtsreduktion ist eine lebenslange, ausgewogene Ernährung in Kombination mit Sport anzuraten. Etwa ein Drittel der Adipösen schafft mit Motivation und konsequenter Behandlung eine langfristige Gewichtsverminderung. Die Krankenkassen bieten Schulungsprogramme an. Bei adipösen Kindern ist auch die Elternschulung wichtig. Hinweise für Lehrkräfte Manche adipösen Kinder gehen nur ungern zur Schule, nicht zuletzt, weil sie Hänseleien aus der Mitschülerschaft fürchten. Dies wiederum kann – ebenso wie Unter- oder Überforderung, die es in diesem Zusammenhang besonders zu vermeiden gilt – zu „Frustessen“ führen und die Problematik verstärken. Bei der sozialen und psychischen Stabilisierung adipöser Kinder und Jugendlicher hat die Schule daher eine große Bedeutung. Adipöse Kinder möchten – wie alle anderen Kinder auch – sich so angenommen fühlen, wie sie sind, und nicht „auf ihr Körpergewicht reduziert“ und dadurch diskriminiert werden. Demzufolge erscheint es gerade für diese Kinder besonders wichtig, dass Lehrkräfte · für ein gutes Klassenklima sorgen. Dazu tragen Reflexionseinheiten mit Übungen zu Perspektivenübernahme und Empathie bei; · sich um ein gutes Verhältnis zu den betroffenen Kindern bemühen. Dazu tragen persönliche Gespräche in einer vertraulichen Atmosphäre bei, die nicht auf die Adipositas fokussiert sein sollten, es sei denn, das Kind bringt das Thema selbst zur Sprache. Hilfreich kann es auch sein, auf konkrete Hilfsangebote in Wohnortnähe hinzuweisen (z. B. Schulpsychologischer Dienst, Familienberatungsstelle, Selbsthilfegruppen). Selbsthilfe/Patientenorganisationen Es wird empfohlen, sich nach regionalen Selbsthilfegruppen in der nächstgelegenen größeren Stadt zu erkundigen, um Eltern und Kinder ggf. dorthin zu verweisen. Materialien für Lehrkräfte · Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Informationen/Materialien für Lehr- und Mittlerkräfte an: www.bzga-essstoerungen.de · Informationen, Unterstützung und Unterrichtsmaterialien zu Essstörungen: www.hungrig-online.de/category/lehrer · Petermann, F., Warschburger, P. (2007). Ratgeber Übergewicht. Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher. Göttingen: Hogrefe. 66 S. · Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Informationen/Materialien für Lehrkräfte an: www.bzga-kinderuebergewicht.de · Handbuch „Schwere Zeiten... neue Wege... Gemeinsam aktiv für die Prävention von Übergewicht und Adipositas in der Schule“, direkt abrufbar unter: www.kinderumweltgesundheit.de/index2/pdf/themen/ Adipositas/Schwere_Zeiten.pdf · Wabitsch, M., Kunze, D. (federführend für die AGA). Konsensbasierte (S2) Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Prävention von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Version 21.11.2014; www.a-g-a.de der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA), Kapitel 8. Prävention der Adipositas im Kindesund Jugendalter, S. 94 ff., direkt abrufbar unter: www.aga.adipositas-gesellschaft.de/fileadmin/PDF/ Leitlinien/AGA_S2_Leitlinie.pdf Weitere Internetadressen · www.bzga-essstoerungen.de (auch Beratungstelefon) · www.hungrig-online.de · www.adipositas-online.info · www.abas-stuttgart.de · Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA): www.a-g-a.de · Deutsche Adipositas-Gesellschaft e. V. (DAG): www.adipositas-gesellschaft.de · www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/uebergewicht-fettsuchtadipositas/was-ist-uebergewicht · www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/ Gesundheitsberichterstattung/GesundAZ/Content/A/ Adipositas/Adipositas_NAME 18
ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom In Deutschland geht die Fachwelt je nach Diagnose- bzw. Klassifikationssystem von ca. fünf Prozent ADHS-Betroffenen aus (Staatsinstitut für Schulpädagogik 2000). In jeder Schulklasse gibt es demnach wahrscheinlich ein bzw. mehrere von ADHS betroffene Kinder. Erscheinungsformen Im Sinne eines Syndroms setzt sich ADHS aus einem Bündel von Verhaltenssymptomen unterschiedlicher Ausprägung zusammen. ADHS-betroffene Kinder zeigen im Vergleich zu ihren Altersgenossen folgende Symptome: · anhaltende, intensive und umfassende Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme; sie sind in hohem Maße ablenkbar und können ihre Aufmerksamkeit kaum selbstgesteuert auf für sie uninteressante Gegenstände lenken und aufrechterhalten; · eine ausgeprägte Impulsivität mit sich rasch aufbauender Erregung, bisweilen hoher Aggressionsbereitschaft und eingeschränkter Fähigkeit zur Verhaltenskontrolle; · im Fall der hyperaktiven Ausprägung des Störungsbilds eine für das Alter untypische motorische Unruhe und Getriebenheit. Damit eine Diagnose gestellt werden kann, müssen die Symptome vor dem siebten Lebensjahr für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten in mehreren sozialen Kontexten (Familie, Schule, Freizeit) auftreten. Ursache/Diagnose/Prognose Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen auf der ganzen Welt und in den unterschiedlichsten Kulturen legen nahe, dass es sich bei ADHS um eine neuro-physiologische Störung der Verhaltenssteuerung handelt. Sie wird größtenteils genetisch vermittelt, z. T. aber auch durch aktuelle Einwirkungen zu Lebzeiten der oder des Betroffenen, sei es vor, während oder nach der Geburt sowie in den ersten Lebensjahren. In der Krankheitsklassifikation ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt ADHS zu den Störungen mit Beginn in der Kindheit. Die Diagnosestellung erfolgt in Deutschland durch Fachärztinnen und -ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, qualifizierte Kinderärztinnen und Kinderärzte sowie sozial- pädiatrische Zentren. Die Untersuchung orientiert sich dabei an den Kriterien der WHO sowie darauf aufbauenden Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften für Kindermedizin und Psychiatrie. Während der Untersuchung kommen Fragebögen, standardisierte psychologische Testverfahren und Methoden zur systematischen Verhaltensbeobachtung zur Anwendung. Hinzu kommt eine eingehende körperliche Untersuchung, um andere Ursachen der Symptomatik auszuschließen. Die regelhafte Feststellung des allgemeinen Entwicklungsstands sowie der intellektuellen Begabung ist notwendig, um ADHS von umschriebenen Entwicklungsstörungen abzugrenzen. Je früher mit der oft langwierigen Therapie des ADHS begonnen wird, die medizinische, psychotherapeutische und pädagogische Maßnahmen kombinieren sollte, desto besser ist die Prognose für die betroffenen Kinder. Wichtig ist, dass sich negative Erfahrungen der Betroffenen in Familie, Schule und Freizeit nicht zu dysfunktionalen Verhaltensmustern verhärten. Langzeitstudien zeigen, dass eine Kombination aus medikamentöser und verhaltenstherapeutischer Behandlung am effektivsten ist. Medikamentöse Behandlung Behandlung: In der medikamentösen Therapie des ADHS ist die Behandlung mit Stimulanzien (zumeist Methylphenidat, Handelsname „Ritalin“, sowie zahlreiche andere Präparate) ein seit Jahrzehnten bewährter Standard. Bisweilen ermöglicht erst eine medikamentöse Behandlung des ADHS eine psychologische Intervention, da stark betroffene Kinder und Jugendliche andernfalls Gesprächen und Gruppentherapien nicht zugänglich sind. In solchen Fällen sollte eine medikamentöse Behandlung trotz teils berechtigter Kritik (Gefahr vorschneller Verschreibung und Nebenwirkungen) nicht von vornherein abgelehnt werden. 19
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