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2007-2 REISE und PREISE

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MAGAZIN DUTY FREE SHOPS

MAGAZIN DUTY FREE SHOPS Die Duty-free-Falle: Umsteiger müssen trocken bleiben Wegen der neuen Handgepäckregelung profitieren nur Fernreisende mit Nonstop-Flügen vom günstigen Alkoholkauf im Duty-free-Shop Eigentlich wollte Fabian K. den Karibikurlaub am ersten Abend daheim bei einem Glas alten Rums noch einmal nachklingen lassen. Daraus wurde jedoch nichts. Denn sein zollfrei beim Abflug erworbener Edel-Rum liegt nun bei der Sicherheitskontrolle des Frankfurter Flughafens. Fabian K. ist nämlich in die Duty-free-Falle getappt. So wie ihm ergeht es täglich Tausenden von Flugreisenden, die von Zielen außerhalb der EU heimkehren. Ihr Pech: Sie sind Umsteiger und müssen für den Weiterflug in die Heimat noch einmal durch die Sicherheitskontrollen. Und dort gelten seit vergangenen Herbst die verschärften EU-Regeln für die Mitnahme von Flüssigkeiten an Bord. Im Handgepäck sind nur noch Flüssigkeiten, Gels, Cremes, Pasten und Sprays erlaubt, die in Behältern abgefüllt sind, die maximal 100 Milliliter fassen. Die Flasche Rum oder Whisky aus dem Dutyfree-Shop dagegen darf nicht mit an Bord – auch wenn sie beim Abflug in Übersee im Sicherheitsbereich gekauft wurde, sich noch in einer Tüte des Shops befindet und der Passagier die Quittung vorweisen kann. Die Versiegelung durch die Shops wird als Ausnahmeregelung nur für Käufe in europäischen Duty-frees anerkannt. Einschließlich des beigefügten Kaufbelegs vom selben Tag werden die Beutel in der Regel von den Kontrolleuren an den Sicherheitschecks in der Europäischen Union, der Schweiz, Norwegen und Island akzeptiert. Auch bei Passagieren, die erst zum Ferienort reisen, kann die Duty-free-Falle zuschnappen – wenn sie Umsteiger sind. Wer etwa über London nach Asien reist oder über Atlanta nach Florida, der kann seinen im Duty-free-Shop erworbenen Feriendrink nicht auf dem Weiterflug mitnehmen. Denn in den USA und zahlreichen weiteren Ländern gelten ähnlich scharfe Sicherheitsvorschriften für die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck wie in der Europäischen Union. Umgehen kann die Duty-free-Falle nur, wer seinen Koffer nicht durchcheckt. Er kann dann die Einkäufe in den Koffer packen. Denn für den Kofferinhalt gibt es keine 100-Millilitergrenze bei Flüssigkeiten. Ob allerdings der Preisvorteil beim Einkauf die Mühe und den Zeitaufwand für das Kofferholen und Neu- Einchecken wettmacht, ist zweifelhaft. Ein Auswuchs der EU-Regelung zur Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck ist mittlerweile wieder hinfällig. Kurz nach der Einführung im November 2006 landete am Flughafen Palma auf Mallorca auch kiloweise auch die mallorquinische Süßspeisenspezialität Ensaimada im Mülleimer. Die Gebäckstücke enthalten nämlich eine flüssige Füllung aus cabell d’àngel, übersetzt Engelshaar. Und da die Kuchen von der Größe her mehr als 100 Milliliter fassen konnten, galten sie für kurze Zeit als mögliches Versteck für Flüssigsprengstoff. FUSSBALLREISE BARCELONA Im Hexenkessel von Camp Nou Es ist der Traum vieler Fußballfans, einmal den FC Barça im heimischen Stadion kicken zu sehen. So organisieren Sie den Trip. Ronaldinho, Messi, Eto’o – zahlreiche Stars zaubern bei Barça, dem FC Barcelona, der vielleicht besten Mannschaft der Welt. Der Champions-League-Sieger von 2006 ist ein Club der Superlative: über 130.000 Mitglieder, Fanclubs weltweit, eigener TV-Kanal, eigene Hymne, eigener Name für die Fans (culés). Im Stadion Camp Nou – Kapazität 100.000 Zuschauer – erfüllt sich der Traum eines jeden Fußballfans, einmal live dabei zu sein! Die Planung der Fußballreise beginnt beim Flug. Fast alle Low Cost Airlines (z. B. Easyjet, Germanwings, TUIfly) haben Barcelona ab zahlreichen Städten (ab 4 29) im Programm, aber auch Iberia (www.iberia.de) und Lufthansa (www.lufthansa.de) haben attraktive Sondertarife. Der Haken: Stehen Champions-League- Partien mit deutschen Clubs auf dem Programm, schnellen an diesen Spieltagen die Flugpreise nach Barcelona schnell in die Höhe. Vom Flughafen in die City geht es mit dem Flughafenbus für 4 3,90 oder mit der Vorortbahn für 4 1,25. Für die Vorortbahn und den gesamten öffentlichen Nahverkehr gilt das Zehnerticket »T-10« (4 6,90), das auch für die Anfahrt zum Camp- Nou-Stadion genutzt werden kann (Metrostation Collblanc, Buslinien 15, 75). Als einfache Unterkunftempfiehlt sich das »Hostal Central« (Diputación 346, Tel. 0034-932451981, Fax -932700754, www. hostalcentralbarcelona.com; EZ/DZ ab 4 30/ 57); mit kleinem Pool auf dem Dach. Mitten im Zentrum liegt das in einem historischen Gebäude untergebrachte 4-Sterne-Hotel »1898« (Rambla 109, Tel. 0034- 935-529552, Fax -935529550, www.nnhotels.es; EZ/DZ ab 4 177); für Hotelgäste sind Hallenpool und Sauna im Wellnesscenter frei. Tritt Barça gegen weniger renommierte Teams an, ist es meist kein Problem, vor Ort ein Ticket zu ergattern. Etwa vier bis fünf Tage vor den Matches gelangen Karten in den freien Verkauf in Barcelonas Haupt-Tourismusbüro an der Plaça de Catalunya (Tel. 0034-932853834, Fax -932853831, www.barcelonaturisme.com). Wer länger planen will, schaut auf die Vereinshomepage www.fcbarcelona.com. Auf Englisch findet man unter »Ticketing« die Möglichkeit der Kartenvorbestellung. Das geht einen Monat im Voraus, günstigste Preise für Ligaspiele je nach Gegner ab 4 18 oder 4 30. Falls noch Kontingente für Champions-League-Spiele frei sind, starten die Preise bei 4 73. Organisierte Fußballreisen lassen sich über Voss & Votava Reisen (Tel. 02303-13131, Fax - 21675, www.voss-votava.de) und Vieten Tours (Tel. 0211-177000, Fax -1770017, www.vieten tours.com) buchen. Inklusive Flug, Übernachtung und Eintrittskarte sollten etwa 600 Euro pro Person eingeplant werden. 104 REISE & PREISE 2/2007

BORDVERPFLEGUNG Lobster-Medaillons in zehn Kilometern Höhe Blick hinter die Kulissen: In einer Großküche am Frankfurter Flughafen entstehen jeden Tag bis zu 17.000 Mahlzeiten für Fluggäste. Ob Lobster-Medaillons mit Endivien oder Passionsfrucht-Mousse im Mürbeteigtörtchen: Was Wolfgang Pelzl jeden Tag auf die Teller zaubert, ist den Sternen nah, obwohl der Konditormeister in keinem Feinschmeckerführer erwähnt ist. Er bereitet gemeinsam mit rund 470 Kollegen in der Nähe des Frankfurter Flughafens im Zwei-Schicht-Betrieb Bordmahlzeiten zu. Sein Arbeitgeber, der Caterer Gate Gourmet, liefert jeden Tag allein von diesem Standort bis zu 17.000 Mahlzeiten am Tag aus. Die Bandbreite reicht vom Economy-Class-Snack bis zum 8-Gänge-First-Class-Menü. Zum Kundenkreis zählen große Namen wie Singapore Airlines, Emirates, Thai Airways, Qantas undAmerican Airlines. Für viele von ihnen bastelt Pelzl die Nachtische – alles streng nach Vorgabe. Jedes Tablett muss gleich aussehen, jede Portion möglichst aufs Gramm genau gleich groß sein. 150 unterschiedliche Gerichte zaubern Pelzl und seine Kollegen jeden Tag, 3,7 Millionen sind es pro Jahr. Zwölf Tonnen Räucherlachs werden jedes Jahr allein bei Gate Gourmet in Frankfurt verarbeitet, zehn Tonnen Garnelen, 23 Tonnen Champignons. »Wir haben alles und auf Wunsch machen wir alles«, erzählt Karsten Behrendt, der selber Koch gelernt hat und heute die Airlines betreut. »Wenn nachts das Telefon klingelt und jemand für drei Stunden später sein Wunsch-Catering für den Privatjet oder die Präsidentenmaschine bestellt, bekommen wir das hin.« Akzeptiert werden auch Skurilitäten: Im Fall eines asiatischen Staatschefs tauchte tatsächlich ein Vorkoster in Neu-Isenburg auf. An einen Sonderwunsch ist man gewöhnt. »Ein paar Mal im Monat kommt es vor«, so Behrendt, »dass nussfreie Verpflegung für den ganzen Flieger geordert wird. Das beschert uns ein bisschen Mehraufwand, kostet 250 US- Dollar Aufschlag pro Maschine – und ist am Ende kein Problem.« Ungeahnt häufig sind Allergiker unterwegs, die bereits beim bloßen Geruch von Nüssen ohnmächtig umfallen würden und ihre Fluggesellschaft entsprechend vorwarnen. Sicherheitshalber werden dann alle Speisen nussfrei geordert. Etwa 70 Euro muss eine Fluggesellschaft im Einkauf für die komplette First-Class-Verpflegung eines Langstreckenpassagiers kalkulieren – Kaviar und Champagner inklusive. Für einen Business-Class-Gast sind es 25–30 Prozent weniger, während jeder »Holzklasse«-Passagier mit etwa 30 Euro zu Buche schlägt – einschließlich Getränken. Die Entwicklung himmelstauglicher Menüs ist gar nicht so einfach, denn in der dünneren Flugzeugluft, bei veränderten Druckverhältnissen und weniger als zwölf Prozent Luftfeuchtigkeit werden Gewürze weit schwächer wahrgenommen als am Boden, so dass eine Mahlzeit leicht für fade gehalten wird. Die Airlineköche tricksen deshalb mit Kräuterkombinationen. »Und wir legen jedem Tablett Salz und Pfeffer bei«, sagt Behrendt. Für bestmögliche Haltbarkeit werden warme Gerichte sofort, wenn sie fast gar vom Herd kommen, im sogenannten Blast Chiller auf wenige Grad heruntergekühlt – und können in den Bordöfen der Jets wieder aufgewärmt und ohne Geschmacksverlust zu Ende gebrutzelt werden. Für den Passagier ist kaum erkennbar, ob seine Flugzeugmahlzeit von Gate Gourmet oder dem Hauptkonkurrenten Lufthansa Sky Chefs stammt – denn sogar die Pfeffer- und Salztütchen und die Zahnstocherverpackungen tragen das Logo der jeweiligen Fluggesellschaft. Der Koch bleibt unbekannt – und als ob er diesen Plan zu Ende führt, werkelt in Neu-Isenburg keiner mit eingesticktem Namen auf der Schürze. Nichts soll individuell oder gar speziell ausfallen – höchstes Ziel ist Uniformität. Nicht dass sich der Passagier später beschwert, dass er nur eine, sein Nachbar aber drei Kirschtomaten auf dem Tellerchen gehabt habe... REISE & PREISE 2/2007 105 Fotos: imago/Ralph Peters, Gate Gourmet Erleben Sie Ihr grünes Wunder… Bestellen Sie unsere Reisen auf DVD! Island & Natur pur erleben Ecuador & Galápagos erleben Spitzbergen & Eisbären erleben Südafrika & Weiße Haie erleben Brasilien & Amazonien erleben Colibri UmweltReisen Tel. 03322-1299-0 www.colibri-berlin.de info@colibri-berlin.de Uganda & Berggorillas erleben Antarktis & Pinguine erleben Costa Rica & Regenwald erleben Norwegen & Wale erleben Madagaskar & Lemuren erleben

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