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2007-2 REISE und PREISE

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ITALIEN GARGANO Am Sporn

ITALIEN GARGANO Am Sporn des Stiefels Die italienische Adriaküste am »Sporn des Stiefels« besticht durch intensive Farbkontraste: tiefblau bis türkis getöntes Meer, bizarre schneeweiße Felsskulpturen, von Grotten unterhöhlte Kreideklippen und weiße Küstenstädte. VON ANNETTE KRUS-BONAZZA Ursprünglich einmal eine Insel und im Laufe der Jahrtausende von den Wogen des Meeres ans Festland angedockt, bedeckt der Gargano, der »Sporn des Stiefels«, ca. 1.200 Quadratkilometer der apulischen Provinz Foggia.Weil auf seinem Territorium die stattlichen Reste eines mediterranen Urwaldes namens Foresta Umbra wuchern, von Sümpfen umgebene Lagunenseen dümpeln und noch zahlreiche wilde Pflanzen- und Tierarten heimisch sind,wurde er 1995 zusammen mit den 25 Meereskilometer entfernten Tremiti-Inseln zum Nationalpark erklärt.Um dieses Naturparadies, das in der Halbinselmitte auf gut 1.000 Höhenmeter ansteigt, legt sich ein Kranz von 18 Städten und Dörfern mit insgesamt 200.000 Bewohnern.Deren Vorfahren zählten zum Volksstamm der Daunier, in dem sich zwischen 2000 und 1000 v. Chr. Einwanderer vom Balkan mit den Nachkommen der Steinzeitmenschen vermischten, die in den Küstengrotten des Gargano eindrucksvolle Spuren hinterließen. Anders als der ansonsten eher arme und strukturschwache Mezzogiorno gelangte Apulien zu relativem wirtschaftlichen Wohlstand, der auf dem Gargano auf Landwirtschaft und Tourismus basiert. Die Bauern hegen und pflegen Oliven, Mandeln und weltweit geschätzte Zitrusfrüchte sowie die hier noch besonders zahlreich grasenden weißen Podolica-Kühe. Der Tourismus konzentriert sich an der von wuchtigen Wehrtürmen bewachten blau-weißgrünen Bilderbuchküste, die von weitläufigen oder in Felsbuchten versteckten Sand- und Kieselstränden,landschaftlich wie städtebaulich gut situierten Küstenstädten und seltsam anmutenden historischen Fischfanganlagen namensTrabucchi gesäumt wird. Dass immer mehr Deutsche den Gargano entdecken, liegt daran, dass mittlerweile auch Billigflieger Flüge ins südlich gelegene Bari und ins nördlich gelegene Pescara anbieten.Touristisches Zentrum mit entsprechendem Trubel beim Baden und Bummeln ist Vieste,während es in den weniger herausgeputzten Küstengemeinden Mattinata und Peschici schon beschaulicher zugeht und Rodi Garganico durch fast verschlafenen Alltagscharme besticht.REISE & PREISE stellt Ihnen die meerumspülten weißen Gargano-Städte und ihre schönsten Badestrände vor, empfiehlt Ausflüge ins Hinterland und Schiffstouren rund um den Gargano und zum Tremiti- Archipel. 116 REISE & PREISE 2/2007

Muschelzüchter beim Sortieren seiner Ware (links). Blick auf Viestes alten Stadtkern (rechts). Die Baia delle Zagare, Fotomotiv Nr. 1 am Gargano (gr. Bild). Viestes Hausstrand Spiaggia Scialara (unten) VIESTE Meerumspülte Altstadt und traumhafte Strände Vieste erfüllt nahezu alle Erwartungen an ein südliches Urlaubsparadies. Es verzaubert mit insgesamt 40 Küstenkilometern, die von traumhaften Badestränden und -buchten gesäumt, fünf wuchtigen Wehrtürmen dekorativ bewacht und zehn bizarren Meeresgrotten unterhöhlt sind. Der weiß getünchte, von blumengeschmückten Treppengassen geäderte mittelalterliche Stadtkern ragt auf einem steil abfallenden Kreidefelsen pittoresk ins Meer. Dominiert wird das Centro Storico von einem Kastell, einer romanischen Kathedrale und einem Franziskanerkonvent.Unterhalb des Kastells reckt sich vor Viestes südlichem Hausstrand Spiaggia Scialara mit dem schneeweißen Pizzomunno-Fels das natürliche Wahrzeichen der Stadt 20 Meter hoch in den meist blauen Himmel.Zu Füßen des Franziskanerkonvents an der Altstadtspitze beeindruckt ein besonders fotogenes Exemplar eines Trabucco,der vor 300 Jahren entlang der Gargano-Küste installierten hölzernen Fischereiplattformen, von denen einige noch heute in Betrieb sind. Zum quirligen Fischerei- und Touristenhafen gehört auch ein Leuchturm auf einer kleinen,vorgelagerten Felsenscholle. Die mediterrane Idylle wird allein von der allzu dichten badetouristischen Infrastruktur am Strand etwas getrübt. Nett gebettet In und um Vieste gibt es 80 Hotels und 130 Ferienanlagen vorwiegend mittlerer Preisklasse (DZ ab 4 60). Am meisten Flair umweht die folgenden drei Unterkünfte, untergebracht in kleinen historischen Altstadt-Palazzi:Das »Punta San Francesco« hat schlichte Zimmer und eine Dachterrasse mit Aussicht (Via San Francesco 2, Tel. 0039-0884-701422, Fax -701424, www. hotelpuntasanfrancesco.it;EZ/DZ 438–75/55– 120 inkl. Frühstück). Das »Seggio«, an einer kleinen Piazza direkt über dem Altstadtfelsen postiert, bietet zudem einen Pool und Treppenzugang zum Meer (Via Veste 7,Tel.0039-0884-708123,Fax -708727,www. hotelseggio.it; DZ 4 75–140 inkl. Frühstück). Das komfortable »Rocca sul Mare« besticht durch Garten und Dachterrasse (Via Mafrolla 32, Tel. 0039-0884-702719, www.roccasulma re.it; 4 25– 60/ Pers. inkl. Frühstück). Die schöne Aussicht und die Nähe zum Strand und zum Centro storico sprechen für das moderne 4-Sterne-»Hotel Degli Aranci« (Piazza Santa Maria delle Grazie 10, Tel. 0039-0884- 708557, Fax -707326, www.hotelaranci.it; EZ/ DZ 4 58–160/93–240 inkl. Frühstück; bei TUI EZ/DZ 472–137/114–236 inkl.HP).Am Strand von Portonuovo, ca. 3,5 km südlich, liegt das 3-Sterne-»Hotel Gargano« (Tel. 0039-0884- 700911, Fax -700912, www.hotelgargano.com; EZ/DZ 4 65–126/98–210 inkl. HP). Zeltplätze mit Bungalows,oberhalb einer Sandbadebucht, sind das »Isola La Chianca« ca. 9 km nördlich von Vieste (Loc. La Chianca, Tel. 0039-0884- 706458,Fax -706749,www.isolalachianca.com; Bung. 4 260–620/Woche) und »Baia di Campi« (Loc. Campi, Tel. 0039-0884-700000, Fax -700003, www.baiadicampi.it; Reihenstudio 4 195–385/Woche). Gut essen Im Altstadtgewölbe »Vecchia Vieste« (Via C. Mafrolla 32) kommen Vorspeisen für 4 4,50 auf den Tisch, z. B. gefüllte Tintenfische, für gemischte Fische aus dem Backofen zahlt man 4 14. In der hübschen »Ostaria« (Via F. Nobile 1) werden z.B.dicke Bohnen mit Zichorienpürree für 4 5,50 und gegrilltes Lamm für 4 8,50 serviert. In der »Osteria degli Archi« (Via Ripe 2) wird exzellente Fischküche gepflegt (z. B. Wolfsbarsch in Kartoffelkruste, 4 12). Das Luxusrestaurant »Box 19« in Hafennähe verlangt ca. 4 35 für ein 3-Gänge-Menü (Via S. Maria di Merino 13,Tel.0039-0884-705229).Mit Blick auf den Leuchturm speist man im »Grottino/ Taberna del Conte«,z.B.Nudeln mit Kartoffeln, Rucola und Schafskäse für 4 10 oder 300 g Schwertfisch vom Grill für 4 18 (Antico Borgo S. Francesco). ‘ 10 STRANDTIPPS für den Gargano MATTINATA Baia di GabbianiLange,breite und gepflegte Sandbadebucht im Schutz begrünter Kreidefelsen. Baia delle Zagare Von hohen weißen Felswänden flankiertes, mit ufernahen Kreidefelsskulpturen dekoriertes Badeparadies, erreichbar durch den Garten des Hotels »Baia dei Faraglioni«. San Felice Vom gleichnamigen Camping- Villagio okkupierte, von Felsen eingefasste Sandbucht zu Füßen des Küstenturms, vor dem sich das meerumspülte, natürliche Felsentor »Arco San Felice« öffnet. Viel Platz gibt’s an der Baia di Gabbiani VIESTE Baia di Campi Hübsche, ca. 400 Meter breite, mit feinen Kieseln ausgelegte Badebucht mit Blick auf das vorgelagerte Inselchen Isolotto di Campi. Portonuovo 1,5 Kilometer langer, von Bäumen umrahmter und zwei Küstentürmen »kontrollierter« Sandstrand. Scialara Viestes knapp 3 Kilometer langer, südlicher Stadtbadestrand,mit dem berühmten Pizzumunno-Felsen dekoriert. Scialmarino Fast drei Kilometer lange,breite Sandbucht zwischen Vieste und Peschici, in der ideale Surfer-Winde wehen. PESCHICI Baia di Manaccore Von zerklüfteten, grottenunterhöhlten Felsen flankierte Sandbadebucht südlich von Peschici. Hochbetrieb an der Baia di Manaccore CalanellaLanggezogener,breiter Sandbadestrand nördlich von Peschici. SAN MENAIO/RODI GARGANICO Baia di San Menaio Ein langes Strandband zwischen beiden Orten, an dem – relativ selten – die nette kleine Gargano-Eisenbahn entlanghuscht. REISE & PREISE 2/2007 117

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