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2007-2 REISE und PREISE

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INDIEN GOA – KARNATAKA

INDIEN GOA – KARNATAKA Während Goas Top-Strand Palolem inzwischen fast schon überlaufen ist, erwacht der benachbarte Agonda Beach gerade aus dem Dornröschenschlaf. Immer beliebter werden auch die Strände bei Gokarna im Norden Karnatakas. Ob es am Palolem Beach auch in Zukunft noch so friedlich zugehen wird, bleibt abzuwarten VON BÄRBEL SCHWERTFEGER Alles klar in P Als im September Bulldozer einige Hütten und Restaurants in Palolem niederwalzten, saß der Schock der internationalen Traveller-Gemeinde tief. Schließlich hat die Bucht den schönsten Strand Goas:halbrund,mit Kokospalmen gesäumt und mit ruhigem und klarem Wasser. Man wohnt in einfachen Bambushütten auf Stelzen gleich in der ersten Reihe.Morgens trifft man sich beim Zähneputzen im Gemeinschaftsbad oder bei Yoga-Übungen am Strand. Tagsüber döst man im Schatten oder sonnt sich auf einem der vielen Liegestühle und abends genießt man gegrillten Fisch in einem der zahlreichen Restaurants – kein Wunder,dass so mancher in Palolem länger bleibt als geplant. und der Fall liege nun beim Gericht. »Wir wollen nicht, dass unsere Natur weiter zerstört wird«, sagt Pereira. So gab es im Januar heftige Proteste gegen den neuen Bebauungsplan der Regierung.Der zuständige Minister trat zurück und der Plan muss nun überarbeitet werden. In Palolem dürfte damit zunächst einmal alles so bleiben wie bisher.Wie jedes Jahr werden viele der provisorischen Bauten während des viermonatigen Monsuns im Juni, wenn schwere Stürme toben und die raue See über den Strand schwappt, abgebaut. Im September werden dann wieder neue Bungalows und Restaurants zusammengezimmert.So waren auch die Schäden der letzten Bulldozer-Attacke schnell behoben. Bei einem Besuch Anfang Januar war wieder alles wie zuvor. Agonda: das noch intakte Paradies Während Palolem vielen daher längst schon zu voll ist, erwacht der sieben Kilometer nördlich gelegene Agonda Beach gerade aus seinem Dornröschenschlaf.Auch wenn die rund zwei Kilometer lange Bucht nicht ganz so schön geschwungen ist und von weniger Palmen gesäumt ist, Keine Angst: Die Hüttendörfer stehen noch Doch das Traveller-Paradies ist fragil.Schon seit vielen Jahren gibt es in Goa ein Gesetz, wonach bis 500 Meter hinter der höchsten Flutlinie keine gemauerten Gebäude errichtet werden dürfen. Ausgenommen davon sind provisorische Bambus- und Holzhütten, deren Besitzer eine Lizenz haben. »Viele der Bauten waren illegal«, erklärt Anthony Pereira, Geschäftsführer von Alpha Holidays in Panjim, die Abriss-Aktion im September.Zudem wollte ein Bauunternehmer aus Delhi in der Bucht eine große Hotelanlage bauen.Doch das Projekt wurde gestoppt Vom Wallfahrtsort Gokarna erreicht man zu Fuß in 20 Minuten den Kudle Beach (gr. Bild) mit seinen einfachen Hütten (oben rechts). Abendstimmung am Agonda Beach (unten rechts) Fotos: Laif/Hemispheres, Bärbel Schwertfeger, Oliver Kühn 92 REISE & PREISE 2/2007

stauen sich hier vor allem am Wochenende die Autos. Der kleine Ort wird noch immer durch Scharen von Pilgern geprägt. Vor den Tempeln herrscht hektisches Gedränge,für Nicht-Hindus ist das Betreten der Heiligtümer tabu. Vom Ort ist man zu Fuß nach etwa 20 Minuten am Kudle Beach. Eine Straße dorthin gibt es bisher nicht und Rikshas fahren nur widerwillig über den holprigen Pfad,der von der neuen Teerstraße abzweigt. In der weit geschwungenen Bucht befinden sich einige einfache Unterkünfte sowie etliche Restaurants. Von hier geht man etwa 15 Minuten bis zum Om-Beach,einer Doppelbucht.Den Strand halten manche für den schönsten Strand Indiens. Weil auch hier ein striktes Bauverbot herrscht, musste das neue Luxushotel »Swaswara Resort« hoch über der Bucht gebaut werden. Allerdings gehört auch fast der gesamte Strandabschnitt der ersten Bucht zur Hotelanlage, nur ein schmaler Sandstreifen ist noch öffentlich zugänglich. Die Unterkünfte, spartanische Palmblatt-Hütten und dunkle Lehmkammern,befinden sich daher vor allem der zweiten Bucht, meist hinter Büschen und Bäumen versteckt. Vom südlichen Ende der Bucht gelangt man auf einem schmalen Pfad in einer knappen halben Stunde zur Half Moon Bay, einer winzigen, von Felsen eingerahmten Bucht mit ein paar einfachen Hütten.Nach einer weiteren halben Stunde kommt man nach einer waghalsigen Kletterpartie zum Paradise Beach. Der kleine Strand, eingekeilt von hohen Felswänden,ist nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar. Jede auch nur einigermaßen ebene Fläche ist inzwischen mit einer windschiefen Hütte belegt. Es gibt mehrere Restaurants und beim Sonnenuntergang versammelt sich die Traveller-Gemeinde am Strand. alolem gehört der Strand zu den schönsten der Region. Hier ist es noch ruhig und wer am Morgen in einem der Strandrestaurants frühstückt, kann manchmal nur ein paar Meter vom Ufer entfernt Delfine beobachten.Im Gegensatz zu Palolem ist das Dorfleben hier noch intakt. Rechts und links der Staubstraße wohnen Einheimischen in einfachen ebenerdigen Häusern oder alten portugiesischen Villen. Am Sonntag trifft man sich in der großen, weiß getünchten Kirche und unter der Woche lärmen in der Schule daneben die Kinder.Viele Einheimische vermieten inzwischen Zimmer an Touristen.Es gibt ein paar kleine Läden, zwei Internet-Buden und die ersten Angebote für Ayurveda-Massagen.Direkt am Strand kann man in einfachen Stelzenhütten wohnen und je weiter südlich man kommt, desto einsamer wird es.Allerdings ist zu befürchten, dass es auch hier schon bald mit der idyllischen Ruhe vorbei ist. Gokarna: vier Traveller- Strände und ein Luxushotel Wie rasant die Entwicklung ist, zeigt sich etliche Kilometer weiter südlich im Bundesstaat Karnataka. Unter Travellern gelten die Strände in der Nähe des hinduistischen Wallfahrtortes Gokarna noch als echter Geheimtipp. Bis zum letzten Jahr waren sie nur zu Fuß oder auf einer Schotterpiste zu erreichen. Heute führt eine schmale Teerstraße bis zum Om Beach.Seitdem INFO GOA – KARNATAKA n EINREISE Visumpflicht. Das sechs Monate gültige Visum ist für € 50 erhältlich bei den Botschaften in Berlin (Tel. 030-25795820, www. indischebotschaft.de), Wien (Tel. 01-585079346, www.indianembassy.at) und Bern (Tel. 031-3511110) und bei mehreren Konsulaten. n ANREISE Condor fliegt in der Wintersaison direkt nach Goa (ab € 830). Alternativ Linienflug über Bombay ab € 880 (Jet Airways, Sri Lankan). Vom Flughafen Dabolim nach Palolem sind es rund 65 Kilometer (Fahrtzeit etwa 1,5 Std.), von hier fährt man noch einmal zwei Stunden nach Gokarna (80 km). Am bequemsten ist das mit dem Taxi. Vom Airport nach Agonda und Palolem zahlt man € 18–21, nach Gokarna muss man etwa die doppelte Summe einkalkulieren. Von Palolom nach Agonda fahren Tuk Tuks (€ 1,75). n UNTERKUNFT Palolem: Einfache Hütten ohne Bad kosten € 6–9, mit Bad ab € 12 (z. B. »Hi-Tide Cocohuts«, Tel. 0091-832- 2643104 und »Resort de Palolem«, Tel. 0091-942-205- 9215, ananesai@yahoo.co.in). Reservierungen sind außer über Weihnachten/Neujahr (dann steigen die Preise auf das Doppelte) nicht nötig. Etwas mehr Komfort bieten die Unterkünfte ein paar hundert Meter vom Strand zurückgesetzt: »ParaDias Apartments« hat große Zimmer mit Moskitonetz, Bad und Balkon für € 13–20 (Tel. 0091-832- 2644049, www.urlaub-ingoa.de). Im Kolonialstil gebaut ist das »Palolem Guest House« (DZ je nach Saison und Größe € 10–35, Tel. 0091-832-264- 4880, E-Mail palolemguest house@hotmail.com). Agonda: Hier gibt es einfache Hütten ohne Bad ab € 3, mit Bad ab € 5. Die »White Sand Beach Bungalows« (Tel. 0091-832-2647831) am nördlichen Ende bieten schöne Bambushütten und Zimmer mit Bad und Moskitonetz für € 9. In der Mitte des Strandes hat der Deutsche Bernd Slotta zwei einstöckige Holzhäuser mit sehr stilvollen Zimmern direkt am Strand gebaut, die trotz des hohen Preises (€ 90– 110) meist ausgebucht sind (»Turtle Lounge«, Tel. 0091- 832-2647774, nilesh.pagui@ yahoo.com oder slotta007@ online.de). Nett wohnt man gegenüber im »River Side« (DZ mit Bad und Veranda € 5, Tel. 0091-942-3819421). Das im portugiesischen Stil gebaute »Fatima Guesthouse« am südlichen Dorfende (Tel. 0091- 832-2647477) hat schöne Zimmer mit Bad für € 9. Gokarna: Kudle Beach: Sehr spartanisch. Am besten ist noch das am Nordende auf einem Felsen gelegene »Ganga Guesthouse« (DZ € 3, Tel. 0091-8386-257195). Om Beach: Luxuriös ist das »Swa Swara Resort« (EZ/DZ ab US$ 336 inkl. Frühstück, im Sommer US$ 101/123, Tel. 0091-484-3011711, www.swaswara.com; EZ/DZ ab € 266, 7-Tage-Ayurveda-Kur inkl. VP ab € 778/Pers. über Comtour, Tel. 02054-95470, www.comtour.de). Das Guesthouse »Namaste Cafe« (Tel. 0091-8386-257141) am Nordende des Strandes bietet einfache Hütten und gemauerte Zimmer (auch mit Bad) für € 3–7. Paradise Beach: Hardcore-Traveller kommen im »Om Shanti« unter: Lehmkammern für € 1, schöne Terrasse mit Palmen und Hängematten. Hier darf auch gezeltet werden. n NEBENKOSTEN Very Low Budget! Mit 20 Euro am Tag kommt man locker aus. Ein Restaurantbesuch in den genannten Badeorten schlägt inklusive Getränken nur selten mit mehr als 3 bis 4 Euro zu Buche. In den einfachen Strandrestaurants kosten Hauptgerichte nicht einmal zwei Euro, Getränke (Cola 40 Cent, kleines Bier 50–70 Cent) sind ebenfalls billig, ebenso wie Taxifahrten. REISE & PREISE 2/2007 93

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