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2009-2 REISE und PREISE

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PHILIPPINEN LUZON

PHILIPPINEN LUZON Einheimische Kinder genießen das Bad am wunderschönen Gota Beach (großes Bild). »Linienbus« unterwegs in den Bergen Nord-Luzons (unten) Über 7.000 tropische Inseln gibt es auf den Philippinen zu entdecken. Doch schon die Hauptinsel Luzon mit der brodelnden Hauptstadt Manila, den grandiosen Reisterrassen und zahlreichen Robinsoninseln könnte mehrere Urlaube füllen. Ein echter Tipp für Asien-Fans, die auf der Suche nach etwas ganz Besonderem sind. VON JENS PETERS Das Paradies erreicht man nicht im Handumdrehen – leider... Nach 16–18 Stunden Flug – inklusive Zwischenlandung – steigt fast jeder etwas zerknittert aus dem Flieger. Erst mal ins Hotel! Wollte man jetzt gleich weiter an den anvisierten Traumstrand, wäre man weitere Stunden unterwegs, mit dem Flieger, mit dem Jeepney (Minibus), mit der Fähre, mit dem Taxi… Und ein kurzer Aufenthalt in der trubeligen Millionenmetropole Manila lohnt sich allemal. Überhaupt: Wer die Philippinen kennenlernen möchte, sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen, denn das Reisen im Inselstaat braucht Zeit. Der facettenreiche Archipel, der den Pazifischen Ozean vom Südchinesischen Meer trennt, lädt zu Entdeckungstouren auf eigene Faust geradezu ein. Wenn Sie nicht zu den Organisationstalenten gehören, überlassen Sie die Reiseplanung einem der zumeist kleineren Spezialveranstalter. REISE & PREISE stellt Ihnen in dieser Ausgabe ausgewählte, ganz unterschiedliche Ziele im Norden der Philippinen vor: die große Insel bzw. Inselgruppe Luzon, auf der sich auch die Hauptstadt Manila befindet. In Nord-Luzon erstreckt sich eine der eindrucksvollsten Landschaften der Philippinen: Bis zu 2.900 Meter ragen die Berge der Zentralkordilleren in den Himmel. An den steilen Hängen ziehen sich die wohl imposantesten Reisterrassen der Welt hinauf, in den abgeschiedenen Bergdörfern drum herum scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Im äußersten Norden liegen die rauen Batanes-Inseln, ein ursprüngliches Paradies für Wanderer und Freunde einsamer Strände. In Süd-Luzon finden moderne Robinsons die vielleicht malerischste und unberührteste tropische Küste Asiens, märchenhafte Strände und wunderschöne Inseln. Die vitale Megacity Manila Die Metropole Manila ist ein Häusermeer mit über 10 Millionen Einwohnern, ein pulsierender Ort der Extreme, der Hoffnung, der Lebenslust. Zu chaotisch für manche Reisende, die schnell das Weite suchen. Dabei hat Manila einige ganz unerwartete Seiten. Nicht versäumen sollte man den Gang durch die quirligen Stadtteile Quiapo, Santa Cruz und Binondo (Chinatown), in denen viele Läden und Handelshäuser mittlerweile Patina angesetzt haben. Daran angrenzend vermittelt Intramuros (»Stadt in Mauern«) mit dem Fort Santiago, der Manila Cathedral, der San Agustin Church und dem meisterhaft restaurierten Casa Manila einen Eindruck von der Architektur der spanischen Kolonialzeit. 12 REISE & PREISE 2/2009

Bis in hohe Lagen ziehen sich die Reisterrassen von Banaue (oben). Mann vom Volk der Ifuago in traditioneller Tracht (rechts oben). Die Batanes-Inseln – mehr als ein Hauch von Irland (rechts) RUNDREISE NORD-LUZON Inseln, Berge, Reisterrassen So planen Sie richtig Von Manila nach Basco auf den Batanes geht’s per Flieger (1:30 Std., Seair oder Zest Airways/ex Asian Spirit ab € 53). Buchen Sie den Flug so früh wie möglich, am besten online beim Filipino Travel Center, und holen das Ticket in deren Büro in Manila ab (1555 M. Adriatico St., Ermita, www.filipinotravel. com.ph). Anschließend Flug Basco–Tuguegarao (3x wöch. mit Chemtrad Aviation, 1:30 Std., € 76). Geflogen wird nur mit kleinen Maschinen (8 Passagiere), daher rechtzeitig buchen (Basco: Tel. 0063-9205145274, Tuguegarao: Tel. 0063-78-8443113). Von Tuguegarao per Bus von Florida Liner nach Laoag (7 Std., € 7). Weiter per Bus von Partas über Vigan (2 Std., € 2,50), San Juan (2:30 Std., € 3) nach Baguio (2 Std., € 2,50). Wer zum Sitio Remedios will, muss zwischen Die faszinierend herben Batanes-Inseln liegen fernab im äußersten Norden des Landes und überraschen durch ihre Eigenwilligkeit und Ursprünglichkeit. Da es dort oft regnet und stürmt – hauptsächlich von Juni bis Februar – sind viele Häuser aus robusten Steinen gebaut und mit einem dicken Dach aus Cogongras wetterfest gemacht. Ein idealer Einstieg für Europäer, denn mit ihrer grünen, hügeligen Landschaft – ideal zum Wandern – erinnert die beinahe autofreie Insel an Irland. Nach ein paar Tagen der Akklimatisierung beginnt die Entdeckertour durch Nord-Luzon. Und die hat viel zu bieten! In Tuguegarao die stattlichen Callao-Höhlen (»Cave Country«) und die Bootsfahrt auf dem Pinacanauan River durch die zerklüfteten Berge der Sierra Madre. Laoag (7 Busstunden westlich von Tuguegarao) mit den weiten Sanddünen-Stränden und massiven alten Gotteshäusern im »Erdbeben- Barock«. Lohnend ist auch der Abstecher zum historisch getreu errichteten kleinen Dorf Sitio Remedios, das den Besucher in ein herrschaftliches Ambiente der spanischen Kolonialzeit versetzt (Eintritt für Tagesgäste: € 33, inkl. Lunch und Snack, Pool am Strand; Anmeldung Tel. 0063-9173320217). Auch in der Altstadt von Vigan spürt man die koloniale Geschichte auf Schritt und Tritt. Zwei, drei relaxte Tage bieten sich am Surf- Beach von San Juan an, bevor die Berge rufen. 1.500 Meter hoch in den kühlen Zentralkordilleren – 250 Kilometer nördlich von Manila – hat sich Baguio wegen des angenehmen Klimas auch als Sommerhauptstadt der Philippinen einen Namen gemacht hat. Am schönsten ist es dort von März bis Mai. Über Ostern und zum farbenprächtigen Flower Festival im Laoag und Vigan am Currimao-Abzweig aussteigen und dort ein Tricycle nehmen (1,5 km, € 0,50). Von Baguio nach Sagada fahren Busse von Lizardo Trans (6 Std., € 3,80), nach Bontoc (ohne Sagada) fährt D’Rising Sun (5:30 Std., € 3,60),zwischen Bontoc und Sagada verkehren Jeepneys (1 Std., € 0,80). Für Spätaufsteher: Nachmittags (15–16 Uhr) fährt ein Cable-Tours-Bus mit Ziel Manila von Bontoc nach Banaue (2 Std., € 2). Nur Nachtbusse gibt es von Banaue nach Manila (Autobus Transport, Florida Liner, 8 Std., € 7,50). Tagsüber nimmt man einen Jeepney nach Bagabag oder Solano, steigt dort in einen Bus nach Manila um, der aus Tuguegarao kommt. Reisedauer Planen Sie für die Route 14–18 Tage ein. Februar strömen die Filipinos in Scharen in die Stadt. Interessant ist der Markt, auf dem vornehmlich Produkte der umliegenden Dörfer angeboten werden (Gemüse, Obst, Erdbeerwein, Honig), aber auch Korbwaren, Holzarbeiten und Silberschmuck. Jetzt wird es abenteuerlich: Von Baguio geht’s mit dem Bus auf der ruppigen Halsema Road durch die landschaftlich sehr reizvolle Bergwelt nach Bontoc und Banaue. Unterwegs lohnt ein Streifzug durch Sagada, wo Begräbnishöhlen mit »hängenden Särgen« zu besichtigen sind. Die Krönung jedoch sind die grandiosen Reisterrassen von Banaue, Batad und Bangaan. Eine Tour, die es zwar in sich hat, aber unvergessen bleibt! ‘ Alternative: Luzon mit dem Mietwagen entdeckt Wer sich traut, erlebt das Land auf eine sehr intensive Art, bekommt viel zu sehen und ist flexibel. Luzons Hauptverkehrsstraßen sind durchweg in einem guten Zustand, der Abschnitt zwischen Lucena und Naga in Süd- Luzon ist stellenweise jedoch recht holprig. Die Caramoan-Halbinsel sollte man wegen der rauen Pisten nicht mit einem normalem PKW bereisen (Auto in Sabang beim »Southern Horizon Hotel« nahe Bootsanleger abstellen; € 1,50/Tag). North Luzon Expressway und South Luzon Expressway führen aus Manila raus. Benötigt wird ein Internationaler Führerschein; der Mieter muss zwischen 21 und 65 Jahre alt sein. Avis und Hertz sind in Manila vertreten. Es werden allerdings keine Geländewagen vermietet. Ein Toyota Altis kostet € 330/Woche, Benzin etwa € 0,60/l. Eine perfekte Straßenkarte gibt es leider nicht, am besten ist die Karte »Philippines, Manila« von Nelles, € 7,90. REISE & PREISE 2/2009 13

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