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2009-2 REISE und PREISE

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SPECIAL

SPECIAL TRAUMREISEN Wer auswandert, kann so einen Anblick jeden Abend genießen: Sonnenuntergang im »Hakuna Matata Resort« in Tansania Als Fremde kommen– URLAUB BEI AUSWANDERERN als Freunde gehen Viele Deutsche, Österreicher und Schweizer haben sich ihren Traum erfüllt: Sie haben an einem wunderschönen Ort in der Ferne ein kleines Hotel eröffnet. Einige von ihnen haben REISE & PREISE- Mitarbeiterin Andrea Bonder ihre ganz persönliche Geschichte erzählt. Wir sitzen am Drink nippend auf ihrer Terrasse, nicken anerkennend und denken: »Ja, die haben es richtig gemacht!« Wohl jeder von uns ist auf Reisen schon einmal auf Lands - leute gestoßen, die sich am Urlaubsort mit einem Hotel, einem Restaurant oder einer Reiseagentur selbstständig gemacht haben. Vorher waren sie meist weit in der Welt herumgekommen – getrieben vom Fernweh oder durch den Job. Dann fanden sie den einen Ort, in den sie sich verliebten. Den sie heute ihre neue Heimat nennen. Hier haben sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt, sich etwas aufgebaut. Die meisten Auswanderer haben sich dort festgesetzt, wo die Sonne reichlich scheint, an einem Ort, an dem sie die Einheimischen schon auf Reisen als sehr nett und offen kennengelernt haben – wo die Lebensqualität stimmt. Die Perspektive des Touristen aus der Heimat kennen sie aus eigener Erfahrung. Logisch, dass ihre erste Idee war, in der Tourismusbranche etwas für ihre Landsleute zu machen: ein Guesthouse oder ein Hotel betreiben, ein Restaurant oder eine Bar eröffnen, Wanderführer werden oder eine Reiseagentur oder Tauchschule gründen, Urlaubern das Surfen oder das Gleitschirmfliegen beibringen. Die Ausrichtung auf die eigenen Leute ist gerade am Anfang praktisch, da man die Bedürfnisse kennt und dieselbe Sprache spricht. So ist man vor Ort gleich Spezialist. BUCHTIPP »Goodbye Deutschland« Ein Lesetipp für alle, die mit dem Gedanken spielen, Deutschland den Rücken zu kehren – und natürlich für all diejenigen, die die gleichnamige VOX-Fernsehserie begeistert verfolgen.Das gerade im Verlag Wissenmedia erschienene Buch »Goodbye Deutschland« liefert einen unterhaltsamen Mix aus praktischen Informationen und Einsichten der VOX-Protagonisten. Preis: € 14,95 In Ferienparadiesen wie Thailand, Costa Rica und Südafrika sind reichlich Touristen aus deutschsprachigen Ländern anzutreffen. Landschaft, Klima, Atmosphäre – das finden die fast alle super. Aber mit dem Standard der Unterkünfte sind so manche nicht zufrieden. Der Anspruch wird von zu Hause mitge - bracht und ist hoch. Hier wird über trägen Service geklagt, dort über unzuverlässige Tourguides. Und ab und an mal ein Schnitzel mit Pommes oder ein deftiges Käsebrot statt der exotischen Landesküche wüssten die meisten durchaus zu schätzen. Das wissen ihre ehemaligen Landsleute genau. Sie begrüßen ihre Gäste in kleinen, gemütlichen Hotels oder landestypischen Guesthouses. Sie trainieren ihr Personal intensiv. Gemeinsame Gesprächsthemen mit den Gästen gibt es jede Menge. So kommen nicht wenige als Fremde und gehen als Freunde – mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wiederzu - kommen. In größeren Orten sind oft auch Bäcker und Schlachter aus der Heimat nicht weit, gibt es deutschsprachige Zeitungen und über Satellitenschüssel RTL & Co. Da stimmt dann die Mischung aus Liebgewonnenem von daheim und dem Besten der neuen Heimat. Andere konzentrieren sich von Anfang an auf sich selbst. Auf einem abgelegenen Grundstück bauen sie sich ein Wohnhaus mit ein paar Gästezimmern. Sie lassen die hektische Zivilisation hinter sich, genießen die Natur. Und wenn sich ein paar Urlauber zu ihnen verirren, um so besser. 18 REISE & PREISE 2/2009

CAMPS BAY/KAPSTADT – SÜDAFRIKA Traumhaus am Kap DIE GESCHICHTE 1998 machten die Weltenbummler Marion Baden und Peter Forsthövel ihre erste Reise durch Südafrika. Sie waren sich einig: »Das ist schön hier, das wäre doch was für das Altenteil!« Sie beschlossen, hier später mal ein Guesthouse aufzumachen. Es dauerte nicht lange. Im Oktober 2001, als Peter Forsthövel in Altersteilzeit ging, heiratete das Paar am Kap der guten Hoffnung. Als Unterkunft fungierte das »Ambiente Guesthouse« in Camps Bay, einem Vorort von Kapstadt. Das Haus begeisterte sie sofort. Fast beiläufig bemerkte Peter Forsthövel gegenüber der damaligen Besitzerin, einer Berlinerin: »Du müsstest uns das Haus einfach verkaufen!« Überraschenderweise stand es tatsächlich zum Verkauf – und ein Dreivierteljahr später war das Ehepaar stolzer Guesthouse- Besitzer. »Wir sind total happy hier«, sind die beiden bis heute von Südafrika begeistert. Sie selbst reisen nur noch auf dem Schwarzen Kontinent. »Wir lieben den Busch, auf Safari zu gehen und Tiere zu beobachten, die unermessliche Weite der Landschaften und die Einsamkeit.« DAS HAUS Das »Ambiente Guest - house« hat ein Doppelzimmer und drei Suiten mit Meerblick, eingerichtet mit hochwertigen Möbeln, afrikanisch dekoriert. Sie verfügen über Safe, Minibar, Musikanlage, TV und große Wannen-/ Duschbäder. Das Haus hat einen Frühstücksraum, einen Weinkeller und eine Kaminlounge, der kleine Garten einen Pool und eine Terrasse . KONTAKT 58 Hely Hutchinson Avenue, Camps Bay 8005, Tel./Fax 0027-21- 4384060, www.ambiente-guesthouse.de, EZ/DZ ab € 87 inkl. Frühstück. Marion Baden und Peter Forsthövel Eigentümer Was gefällt Ihnen an Südafrika? Die offenen und freundlichen Menschen, die positive Atmosphäre, die Lebensart, die abwechslungsreiche Landschaft, das gute Essen und die Weine, und natürlich das ganzjährig gute Wetter. Was vermissen Sie? Auch wenn Sie es kaum glauben – überhaupt nichts! Haben Sie Heimweh? Nein, wir sind seit 2002 noch nicht wieder in Europa gewesen. Unsere Familien kommen lieber hierher! Julia Bartels Eigentümerin Was gefällt Ihnen besonders gut? Marrakesch ist so bunt und lebendig, offen und großzügig. Die Leute sind sehr warmherzig, entspannt und nicht nachtragend. Späße lockern die Atmosphäre sofort auf. Was vermissen Sie? Das Kulturangebot, richtig guten Kaffee und im Winter eine Zentralheizung. Haben Sie Heimweh? Ich habe kein Heimweh, das mir schlaflose Nächte bereitet. Aber natürlich vermisse ich Deutschland, oder besser Berlin, meine Freunde und das Leben dort. Umgekehrt aber vermisse ich auch Marrakesch, wenn ich in Berlin bin, eben meine Freunde hier. MARRAKESCH – MAROKKO Eine Oase in der Medina DIE GESCHICHTE Herwig Bartels war deutscher Botschafter in Rabat, als er sich in die Stadt Marrakesch verliebte und sich dort 1995 ein Haus kaufte – nicht als einer der ersten, aber lange vor dem großen Boom, der heute so viele Altstadt- Riads in ausländischen Besitz gebracht hat. Er renovierte es, dekorierte die Räume mit anatolischen Kelims und Stickereien, marokkanischen Schnitzereien und Keramiken und chinesischen Möbeln. Als Pensionär verbrachte er ab 1999 die schönen Monate in Marrakesch, die restliche Zeit wurde das Haus vermietet. Nach seinem Tod 2003 trat seine Tochter Julia in seine Fußstapfen. »Ich möchte das Erbe meines Vaters unbedingt aufrechterhalten«, erklärt sie. Sie führt das »Riyad El Cadi« nun als Gästehaus gemeinsam mit dem Marokkaner Youssef Elharch, der in Deutschland studiert hat und langjährige Hotelerfahrung mitbringt. Auch ihr dreijähriger Sohn ist mit von der Partie. So ist die Atmosphäre sehr familiär. Und wer einmal mit einem Glas Minztee oder Wein auf der Dachterrasse den Sonnenuntergang erlebt hat, möchte am liebsten gar nicht mehr weg! DAS HAUS Das »Riyad El Cadi« liegt in der Altstadt von Marrakesch, zehn Fußminuten vom Hauptplatz Jamaa El Fna entfernt. Es besteht aus sieben weißen Häusern, verbunden durch baumbewachsene Höfe und Flure und hat zwölf individuell eingerichtete Zimmer und Suiten mit Bad (Klimaanlage nur im 1. Stock). In den Häusern verteilen sich mehrere Salons, Esszimmer, Bibliothek, Weinkeller und Dachterrassen mit Berberzelten, ein Hof hat einen Pool mit Gegenstromanlage. KONTAKT 86/87 Derb Moulay Abdelkader, Dabachi, Tel. 00212-24-378098, Fax -378478, www.riyadelcadi. com, EZ/DZ ab € 90/120, Suiten ab € 215, inkl. Frühstück REISE & PREISE 2/2009 19

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