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2009-2 REISE und PREISE

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SPANIEN »Weißes Dorf«

SPANIEN »Weißes Dorf« im Nationalpark Sierra de Grazalema in Andalusien (großes Bild). Tapas-Bars mit ihren kleinen Köstlichkeiten gibt es in jeder Ecke Spaniens (links) Spaniens Den Frühling naturnah erleben schönste Dörfer Von Katalonien bis Kastilien, von Asturien bis Andalusien – im ganzen Land erinnern kleine Dörfer und beschauliche Ortschaften oft an große Geschichte. Und bieten neben himmlischer Ruhe ein intaktes Ortsbild, herrlich restaurierte Unterkünfte in alten Mauern und vielfältige Ausflugsmöglichkeiten. VON ANJA KEUL 24 REISE & PREISE 2/2009 La Coruña Lissabon Es muss ja nicht unbedingt ein Dorf sein, in dem der Hund begraben ist und nie etwas passiert…Viele Dörfer Spaniens lohnen mehr als einen Kurzbesuch. Sie punkten mit ihrer guten Lage nahe den Stränden oder in Wandergebieten. Ganz besonders empfehlenswert ist ein Besuch zur Fiestazeit, ASTURIEN Costa Verde KANTABRIEN BASKENLAND GALICIEN RIOJA NAVARRA ARAGÓN KATALONIEN KASTILIEN-LEÓN Oviedo Santander Salamanca Madrid MADRID VALENCIA EXTREMA- KASTILIEN - DURA LA MANCHA Mérida Córdoba Sevilla Burgos ANDALUSIEN Ronda Granada Malaga Costa del Sol Bilbao Cabo de Gata Murcia Zaragoza MURCIA Valencia Alicante Barcelona 200 wenn der ganze Ort mit Flaggen oder Blumen geschmückt ist und die mehr oder minder begabte Dorfkapelle auf dem Hauptplatz aufspielt, kommentiert und beklatscht von allen Einwohnern. Auf moderaten Tourismus hat man sich vielerorts eingestellt: Es mangelt nicht an schicken Boutiquehotels in alten Mauern, bodenständigen Bars und Restaurants, in denen deftige Hausmannskost angeboten wird. Und das besondere Flair gibt es gratis dazu: bleifarbenes Kopfsteinpflaster, in Jahrhunderten blankgewetzt; mächtige Burgen, die die geduckten Häuser fast erdrücken. Uralte Bauten, die oft noch steinerne Wappen aus dem Mittelalter zieren; kleine Häfen, in denen man den Fischern bei der Arbeit zusehen kann: In den Dörfern hat sich ein Spanien erhalten, das weit entfernt ist von den trubeligen Ferienorten der Küsten und den modernen Großstädten. Vor allem am Abend, wenn die wenigen Straßenlaternen geheimnisvolle Schatten auf honigfarbene oder hellgraue Mauern malen, werden vergangene Zeiten lebendig.

Lauschige Stimmung am Hang: Cudillero ist ein Fischerort wie aus dem Bilderbuch. Abends gibt es in den Restaurants viel Platz (Bilder links und oben). Alcalá del Júcar liegt auf einem Felsplateau über einem üppig grünen Flusstal (oben) ASTURIEN Cudillero Fischerromantik und Apfelwein Trotz seiner gut 2.000 Einwohner macht der Ort einen geschlossenen, behaglichen Eindruck. Denn Cudillero hat keinen Platz zu verschenken: Dicht an dicht staffeln sich die schmalen Häuser hinter dem Hafen am Hang hoch, viele davon leuchten in freundlichem Rosa oder Orange vor dem grauen Fels. In den Bars und Fischrestaurants am Hafen wird selbstverständlich der asturische Apfelwein Sidraausgeschenkt, den der Kellner aus beeindruckender Höhe ins Glas schäumen lässt. Außerdem gibt’s Fisch vom Feinsten – wo angeboten, sollte man den in Sidra geschmorten Seehecht merluzaprobieren, den mit Gemüse und Muskatnuss verfeinerten Meereseintopf caldereta asturiana oder den ungewöhnlichen Mix aus Muscheln und weißen Bohnen (fabas con almejas). Beliebt ist die »Taberna del Puerto« (Menü ab € 20, festes Mittagsmenü ca. € 10). Vor allem am Wochenende kommen durchaus Tagesbesucher, doch am Abend sind die Einheimischen und die Gäste der wenigen kleinen Hotels unter sich. Dann kann man, vielleicht bei einem letzten Schluck Sidra, ausprobieren, wie einem der Ortsname im hiesigen Dialekt von den Lippen rollt: Cuideiru. Den hört man auch bei der kuriosen Fiesta de San Pedro am 29. Juni, wenn unter großem Gejohle lokale Größen veralbert werden. Hinkommen Oviedo-Avilés ‘ 10 km Nett gebettet Wer einen großen Garten mit Magnolien und Eichen liebt, ist im Hotel »Casona de la Paca«etwa einen Kilometer außerhalb des Zentrums richtig, untergebracht in einer Villa aus dem Jahr 1877 mit viel Flair, Stilmöbeln und schönen Fliesenböden (Tel. 0034-985-591303, Fax -985-591316, www. casonadelapaca.com; auch Apartments und teurere »Lounge«-Zimmer; EZ/DZ € 64– 92/80–109). Wer es noch ländlicher mag, findet im acht Kilometer entfernten Weiler Poblado de San Cosme das Landhotel »El Chisco« mit einfachen, freundlichen Zimmern und kleinem Pool (Tel. 0034-985- 597321, Fax -985-597 265, www.elchisco. com; EZ/DZ € 30–45/35–58). Das Hotel »La Casona de Pío« liegt nur ein paar Schritte vom Hafen entfernt, Zimmer z.T. mit original Natursteinmauern und rustikalem Touch (Tel. 0034-985-591512, Fax -985591519, www.laca sonadepio. com; EZ/DZ nach Saison € 45– 73/58–92, mit Salon € 79–111). Umgebung Eine Reihe schöner Strände erstreckt sich in drei bis vier Kilometern Entfernung: im Osten der Playa de Aguilar, im Westen der Angler am Hafenbecken von Cudillero. Auch die Restaurants des Ortes bringen vor allem fangfrischen Fisch auf den Tisch Playa de la Concha de Artedo. Von den nahen Steilküsten ergeben sich spektakuläre Ausblicke, ein ruhiges Wandergebiet findet sich ca. 50 Kilometer landeinwärts bei Valle de Lago und den dortigen Stauseen. Für städtisches Flair bieten sich Luarca, die asturische Hauptstadt Oviedo und Avilés an, für das Star-Architekt Oscar Niemeyer ein kulturelles Renommierprojekt entwarf. KASTILIEN-LA MANCHA Alcalá del Júcar Fürstlich speisen am Fluss Die Lage ist spektakulär: Der 1.500-Einwohner- Ort duckt sich unter einen gewaltigen Felsen, darüber thront ein Kastell aus dem 17. Jh. Das gesamte Ensemble wird vom Río Júcar fast völlig umschlossen, Bäume und Büsche säumen sein Ufer. Hauptattraktion des Dorfs sind von Menschenhand geschaffene, zum Teil in Häuser integrierte Höhlen, von denen einige – wie die Cuevas Diablo und Massagó – urige Bar-Restaurants beherbergen. Aus den umliegenden Wäldern stammen Hase, Kaninchen und Rebhuhn, die auf kaum einer Speisekarte fehlen, sehr beliebt sind auch Forellen aus dem Fluss. Probieren kann man sie in passendem Ambiente im Restaurant »Casa el Molí« direkt am Ufer (Menü ca. € 35), auch das Restaurant des »Hotel Pelayo« genießt einen guten Ruf. Hinkommen Valencia ‘ 130 km Alicante ‘ 220 km Nett gebettet In Alacalá del Júcar werden eine ganze Reihe von casas ruralesangeboten. Besonders schön liegt der Komplex »Mirador del Júcar« oberhalb des Ortes (Tel. 0034-967-473258, Fax -967-473310, www.mira dordeljucar.es). Schlicht, aber freundlich wirken die Zimmer des »Hotels Pelayo« am Fluss (Tel. 0034-967-473099, Fax -967-473032, www.hotelrestaurante-pelayo.com; DZ€ 40–55, die teureren mit Balkon). Umgebung Rund um den Ró Júcar sind jede Menge Outdoor- Aktivitäten geboten. Kontrastprogramm zur dörflichen Idylle bietet die Großstadt Valencia, lange Strände finden sich südlich davon bei El Saler.‘ Fotos: Kaiser/laif, mauritius/imagebroker/White Star, Bildagentur Huber/Gräfenhain/Ripani Massimo, Turespaña Frankfurt REISE & PREISE 2/2009 25

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