VOLZ CONSULTING GmbH — BPO 267011009953: Hermuthausen - 31.10.2019 Seite 13 von 37 VOLZ CONSULTING GmbH — BPO 267011009953: Hermuthausen - 31.10.2019 Seite 19 von 37 3.5 Mischanlagendaten BAM Gattenhofen 34 Verladene Tonnage Mischleistung Zeit LKW-Zahl 1 658,92 Ist t 179,54 t/h 09:15 h 22 Soll 1 750,00 t 185,38 t/h 09:27h 22 Abweichung −91,08 t −5,84 t/h -01:12 h 0 0,00 % 0,00 % 0,00 % 3.6 Beladetaktdiagramm BAM Gattenhofen 70 60 50 40 30 20 10 0 5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 Uhr Taktauswertung 3.1 Einbaudaten 100 80 60 40 20 Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Silokapazität, • geplante Einbaugeschwindigkeit des Straßenfertigers, • Anzahl an Transportfahrzeugen mit Umlaufzeiten von Baustelle zur Mischanlage sowie • Anzahl und Art der Maschinen für den Einbau (Straßenfertiger, Asphaltbeschicker) und die Verdichtung (Walzenanzahl, Walzenart). Wie bereits in Abschnitt „Inhalte der Bauausführung: Netzabdeckung“ erwähnt, kann die vorhandene Netzabdeckung, sowohl Satellitenempfang als auch Mobilfunkverbindungen, den reibungslosen Ablauf der dynamischen Logistiksteuerung nach den Forderungen aus QSBW 4.0 behindern. Weiterhin sind die eingesetzten Routingsysteme bzw. GPS-Tracker der Transportfahrzeuge genau auf das eingesetzte Logistiksteuerungssystem abzustimmen. Auch hier kommt es immer wieder zu Differenzen in der Kompatibilität, die eine Echtzeitortung verhindert. Deshalb wird es aktuell für die Umsetzung von QSBW 4.0 als Regelbauweise aufgrund unterschiedlicher Systeme bei Einbaufirmen und Speditionen schwierig sein, dauerhaft in Echtzeit alle Transportfahrzeuge in das System einzubinden. Bei Betrachtung der dynamischen Einbau- und Logistiksteuerung sollte nicht vergessen werden, dass auch Eingebaute Tonnage Einbauzeit Einbauleistung Einbaugewicht Ist 2 659,84 t 09:39 h 275,60 t/h 217,57 kg/m 2 Soll 2 711,00 t 10:21 h 261,90 t/h 216,00 kg/m 2 Abweichung −51,16 t —00:42 h 13,70 t/h 1,57 kg/m 2 −1,89 % 0,00 % 5,23% 0,72 % 0 Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1 Abb. 4: Beispiel für die Gegenüberstellung von Planung und Umsetzung – verwogenes Asphaltmischgut an der Mischanlage SOLL-IST in %. Abb. 5: Beispiel für die Gegenüberstellung von Planung und Umsetzung – Einbauleistung auf der 3.2 Einbaudiagramm Baustelle SOLL- IST in %. Ist Soll Soll (mit Verschiebung) 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 Uhr Baustellenanalyse 267011009953: Hermuthausen - 31.10.2019 ohne QSBW 4.0 ein unterbrechungsfreier Asphalteinbau Ziel einer genauen Planung war und ist. Hierfür wurde jedoch stets eine konstante Einbaugeschwindigkeit angestrebt und die Anzahl und Art der Walzen entsprechend geplant. Das eigene Einbaupersonal wurde dahingehend geschult, möglichst wenig Änderungen zur Planung vorzunehmen bzw. notwendige Änderungen nur im geringen Maße vorzunehmen. Weiterhin ist in-situ zu beobachten, dass nur selten die sensible, notwendige Änderung der Bohleneinstellung des Straßenfertigers (Stampfer- und Vibrationsdrehzahl) bei Veränderung der Einbaugeschwindigkeit durch das Einbaupersonal erfolgt, was ein weiterer Grund ist, konstante Einbaugeschwindigkeiten anzustreben. Die möglichen negativen Auswirkungen einer Anpassung der Einbaugeschwindigkeit auf die Einbauqualität sind in [4] ausführlich beschrieben. Auf der Baustelle werden die permanenten rechnerisch ermittelten Empfehlungen zur Änderung der Einbaugeschwindigkeit durch das Einbaupersonal sogar oft als störend bzw. irritierend empfunden. Wichtig ist für den Einbaupolier die Information, ob sich Transportfahrzeuge verspäten oder die Mischanlage zu spät verlassen haben. Auch eine Prognose, für wie viele Minuten/Stunden des Einbaues sich Asphaltmischgut noch im Zulauf befindet, ist für ihn eine weitere hilfreiche Information. Aufgrund dieser Angaben soll der Einbaupolier, in Abhängigkeit der Situation auf der Baustelle, weiterhin entscheiden, ob er eine Veränderung im Einbauprozess vornimmt. Bei der Umsetzung eines Logistikkonzeptes sind vom Mischwerkspersonal die Vorgaben hinsichtlich des Belade- und Abfahrtstaktes genauestens einzuhalten. Dies ist auch dann der Fall, wenn sich alle vorgesehenen Transportfahrzeuge frühzeitig an der Mischanlage befinden. Ebenso muss die Disposition der Transportfahrzeuge unter Berücksichtigung der Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden. Weiterhin muss die Einbaukolonne mit der geplanten, konstanten Geschwindigkeit einbauen. Es sind demnach weiterhin an 3 Stellen Menschen am Handeln, die für den Erfolg bei der Umsetzung der Planung entscheidenden Beitrag leisten müssen. Wird an einer Stelle die Vorgabe der Planung nicht umgesetzt, kann es beim Einbau zu veränderten Verhältnissen kommen. Nachfolgend sind die Folgen einer nicht umgesetzten Planung für eine Baumaßnahme dargestellt, die letztlich zu Einbauunterbrechungen führten. Abbildung 4 zeigt den „Soll-Ist“-Vergleich des verwogenen Asphaltmischgutes an der Asphaltmischanlage, wobei jeder Punkt ein Transportfahrzeug darstellt. Abbildung 5 bildet demgegenüber den „Soll-Ist“-Vergleich der Einbauleistung auf der Baustelle ab. An der Mischanlage sollte um 05:40 Uhr das erste Lieferfahrzeug abfahren (vorgesehener Zeitpunkt der Verwiegung). Tatsächlich erfolgt die erste Verwiegung um ca. 06:15 Uhr, wobei hierfür kein Grund bekannt war. Innerhalb der nächsten 15 min wurden dann zwölf weitere Fahrzeuge verwogen. Alle nachfolgenden Verwiegungen folgten bis ca. 7:15 Uhr in einem kurzen Abstand. Die Abweichung der Vorgabe führte dazu, dass danach innerhalb der nächsten Stunde lediglich drei Fahr- Baustellenanalyse 267011009953: Hermuthausen - 31.10.2019 1|2021
Schwerpunkt: Digitalisierung – Teil 1 35 Die dynamische Logistik- und Einbausteuerung wird als Entscheidungshilfe zur Anpassung von Prozessen und der Neuplanung genutzt und hat sich hierfür bewährt. zeuge verwogen wurden. Ab dem fünften Fahrzeug hätten Mischwerkspersonal und Lkw-Fahrer richtig reagieren können und ihren vorgesehenen Belade- und Abfahrtstakt einhalten können. Da dies nicht der Fall war, kamen die Transportfahrzeuge nahezu gleichzeitig auf der Baustelle an. Die Einbaukolonne reagiert ebenso falsch auf den erhöhten Materialzulauf, indem die Einbaugeschwindigkeit erhöht wurde. Dadurch konnte im „Soll- Ist“-Vergleich zu Beginn eine höhere Einbauleistung nachgewiesen werden. Durch die Erhöhung der Einbaugeschwindigkeit wurde jedoch um ca. 10:00 Uhr ein Fertigerstillstand von rund einer Stunde verursacht. Gleiches Szenario folgte auch am Bauende. Insgesamt konnte nachgewiesen werden, dass die Tageseinbauleistung in geplanter Einbauzeit eingebaut wurde. Da dies jedoch mit Fertigerstopps und diskontinuierlichen Einbaugeschwindigkeiten verbunden war, steht dies nicht im Einklang mit den Zielen der Planung und Prozessoptimierung. Das Beispiel soll die Abhängigkeit einer Logistik- und Einbauplanung von den handelnden Personen aufdecken. Wird an einer Stelle ein geplanter Prozess nicht umgesetzt, führt dies unweigerlich dazu, dass die Kontinuität des Einbauprozesses gestört ist. Umfangreiche Vorbesprechungen zur Sensibilisierung der handelnden Prozessbeteiligten, die darauf abzielen, dass Vorgaben der Einbauplanung strikt umgesetzt werden, sind daher generell zu empfehlen. Durch Einsatz von Softwarelösungen werden die einzelne Prozesse in der Ausführung transparent. Rückblickend kann dadurch auch eine Beurteilung der erbrachten Leistung mit Mischanlagen- und Einbaupersonal, aber auch den Fuhrunternehmen erfolgen, um das Bewusstsein für die eingeführten Prozesse für weitere Baumaßnahmen weiter zu schärfen bzw. eine Motivation für Optimierung der eigenen Tätigkeiten zu schaffen. Die dynamische Logistik- und Einbausteuerung wird als Entscheidungshilfe zur Anpassung von Prozessen und der Neuplanung genutzt und hat sich hierfür bewährt. Sie ersetzt jedoch nicht den Faktor „Mensch“ an den maßgebenden Stellen, um einen unterbrechungsfreien Asphalteinbau zu gewährleisten. • AUTOR Dipl.-Ing. Sven Gohl Makadamlabor Schwaben GmbH Leonberger Str. 208/1 71063 Sindelfingen Unter Mitwirkung von: Wolff & Müller Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG, Stuttgart Eurovia Teerbau GmbH, NL Stuttgart QUELLEN [1] Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Handbuch Qualitäts-Straßenbau Baden-Württemberg 4.0 – QSBW 4.0, Version 1.0, Stuttgart 10/2018 [2] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt, ZTV Asphalt-StB 07/13, FGSV Köln Januar 2014 [3] Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Handbuch Qualitäts-Straßenbau Baden-Württemberg 4.0 – QSBW 4.0, Version 2.0, Stuttgart 11/2020 [4] FGSV, H VAE, Leitfaden zur Herstellung von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt – Hinweise zur Sicherstellung einer anforderungsgerechten Ebenheit, Ausgabe 2019, Köln 2019 [5] Utterodt, R.: Flächendeckende kontrollierte Verdichtung beim Einbau von Asphalt – Erarbeitung eines Kennwertes, Straße und Autobahn, Ausgabe 11/2020, Kirchbaumverlag [6] BPO Asphalt, Volz Consulting GmbH, Mühlacker [7] Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Allgemeines Rundschreiben Straßenbau 223/13, Einsatzankündigung von Maßnahmen zur Steigerung der Asphalteinbauqualität, Bonn 10/2013 [8] FGSV, TP D-StB 12: Technische Prüfvorschriften zur Bestimmung der Dicken von Oberbauschichten im Straßenbau, Köln 2013 [9] FGSV, Arbeitsanleitung für den Einsatz radiometrischer Geräte für zerstörungsfreie Dichtemessungen auf Asphaltschichten, Ausgabe 2001, Köln Juli 2001 [10] Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Ergänzungen zu den Technischen Vertragsbedingungen im Straßenbau Baden-Württemberg (ETV- StB-BW), Teil 3 (Asphalt), Ausgabe 2018, Stuttgart 10/2018 SCHÜTTGUTBOXEN AUS STAHL • Höchste Stabilität • 2,0m-8,0m Höhe und mehr • Keine Abplatzungen • Brandschutz bis EI 240 • Schnelle, einfache Montage • Flexibel & mobil SCHÜTTGUTHALLEN • Schüttgutboxen & Schüttguthallen • Brandschutzwände • Lärmschutzwände • LÜRA-Basic & LÜRA-Combi: Wirtschaftliche Lösung für viele Anwendungen Pultdach Bogendach Schiebedach 1|2021 RMS GmbH · Am Schornacker 121a · 46485 Wesel · Tel 0281.20 60 500 www.rms-luera.de
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