Verfahrenstechniken: Zerkleinern Die FKZ-Reihe ist eigentlich für die Feinkartonzerkleinerung vorgesehen, eignet sich jedoch aufgrund des guten Einzugsverhaltens auch für die Zerkleinerung von Filterschichten. Foto: Erdwich Zerkleinerungs-Systeme GmbH Erdwich Zerkleinerung auf engstem Raum Die weltweit agierende Filtrox AG entwickelt und produziert Filterschichten, die sowohl in der Lebensmittelherstellung als auch in der Chemie- oder Pharmabranche in verschiedenen Formen und Größen eingesetzt werden. Sie erfüllen dort komplexe Aufgaben, indem sie je nach Einsatzweck unterschiedlichste Partikel aus einer Flüssigkeit entfernen. So sorgen sie beispielsweise dafür, dass der Korkgeschmack aus dem Wein und Trübstoffe aus dem Bier gefiltert werden. Obwohl die Materialdicke der Filterschichten im Schnitt lediglich zwischen 3,2 und 4,6 mm beträgt, stellt die effiziente Zerkleinerung der Materialien eine Herausforderung dar. „Da die Filterschichten aus einem sehr dichten, faserartigen Material bestehen, muss dies unbedingt bei der Auslegung der Anlage berücksichtigt werden“, berichtet Harald Erdwich, Geschäftsführer der Erdwich Zerkleinerungs-Systeme GmbH. „Ansonsten kann es passieren, dass die Filterschichten nicht richtig von den Messern eingezogen werden und die Maschine folglich ineffizient arbeitet.“ Ein weiteres Problem stellte der Platzmangel dar, der in der Produktionshalle der Filtrox AG herrscht. Die neuen Anlagen, welche die beiden vorher eingesetzten Maschinen ersetzen sollten, verlangten deshalb nach einer besonders kompakten Konstruktion, sodass die Arbeitsabläufe möglichst wenig gestört werden. Das gilt etwa für die Auffangbehälter, die regelmäßig entnommen und durch leere Behälter ersetzt werden müssen. Nach verschiedenen Testläufen wurde der Feinkartonzerkleinerer FKZ für den Einsatz bei Filtrox modifiziert. Während die bisherigen Modelle FKZ1300 und FKZ1600 mit Schneidwerksgrößen von 1.278 beziehungsweise 1.616 mm relativ groß dimensioniert sind, musste für die Filterschichtzerkleinerung eine weitaus kleinere Variante entwickelt werden. Die zwei eingesetzten FKZ200 haben aufgrund der engen Platzverhältnisse mit circa 200 mm Breite und speziell angepassten Trichtern ein sehr schmales Schneidwerk sowie eine geringe Antriebsleistung von jeweils 2,2 kW. Die direkt aus der Bearbeitungsmaschine zugeführten Filterschichtrandabschnitte weisen je nach Produkt eine Breite zwischen 10 und 50 mm auf. Somit lässt sich ein Durchsatz von etwa 140 kg/h pro Zerkleinerungsanlage erzielen. „Grund für die hohe Durchsatzleistung ist das Messersystem“, so Harald Erdwich. „Gewöhnliche Messer können manche Materialien oft nicht richtig erfassen, sodass manuell etwa mit einem Handeindrücker nachgeholfen werden muss. Dieses Problem tritt bei den Reißermessern nicht auf, denn diese können das Material besser festhalten und erzielen so ein effizienteres Einzugsverhalten.“ Der integrierte Kamm sorgt dafür, dass sich das Material nicht um die Schneidwelle wickelt und ohne Probleme zerkleinert werden kann. Beim anschließenden Zerkleinerungsvorgang werden die Filterschichten weniger geschnitten, sondern vielmehr auseinandergerissen, was unabhängig vom Material geschieht: Das Steckmuster der Messer muss nicht für unterschiedliche Filterschichttypen angepasst werden, sondern funktioniert für alle Arten gleichermaßen gut. Nachdem das Material auf eine Größe von circa 20 x 50 mm zerkleinert wurde, wird es per Förderschnecke mit einer Antriebsleistung von 1,1 kW in einen Sammelbehälter mit einem Fassungsvermögen von etwa 1000 Liter transportiert. Der gesamte Zerkleinerungs- und Sammelvorgang geschieht dabei auf engstem Raum. Das Volumen der Filterschichten kann durch die Inbetriebnahme der neuen Anlagen um circa 97 Prozent reduziert werden. Auf diese Weise muss der Sammelbehälter seltener entleert werden, wodurch wertvolle Arbeitszeit eingespart wird. Das zerkleinerte Material wird im Anschluss weiter aufbereitet. www.erdwich.com 38 recycling aktiv 4/2021
Verfahrenstechniken: Zerkleinern Der Arjes Impaktor 250 evo ist auch für unterschiedliche Abfallströme sehr gut geeignet. Foto: Arjes GmbH Arjes Neuer Level für Recyclingunternehmen Seit seiner Eröffnung im Jahr 2017 verzeichnet das von dem Ehepaar Myles und Aimee Tichband in Charlton im Südosten Londons gegründete Unternehmen Copia Metals ein stetiges Wachstum. Im Dezember 2020 folgte die Gründung von Copia Waste als Ergänzung zu Copia Metals, um den Kunden eine Komplettlösung für sämtliche Recyclinganforderungen anzubieten. Dazu Geschäftsführerin Aimee Tichband: „Da sowohl Copia Waste als auch Copia Metals exponentiell wachsen, ist die größte Herausforderung für uns das Recycling und die Verwaltung des angelieferten Materials. Speziell in unserer Abfallumschlagstation haben wir es täglich mit Bauschutt von Baustellen in und rund um London zu tun. Um unsere Recyclingziele auf schnelle, effektive und umweltfreundliche Weise zu erreichen, müssen wir unsere Arbeitsweise immer wieder kritisch hinterfragen. Das führte uns zu unserer neuesten Anschaffung – dem Arjes Impaktor 250 evo – maßgeschneidert in Copiagrün. Patrick King und Doyle Machinery haben uns erstklassig beraten und alles arrangiert, bis hin zur individuellen Anpassung der Maschine. Seit der Inbetriebnahme des Zerkleinerers können wir den Recyclingprozess beschleunigen, indem wir die verschiedenen Abfallströme sammeln, direkt verarbeiten und in die wiederverwertbaren Fraktionen sortieren sowie durch die Verdichtung des Materials den dringend benötigten Platz einsparen. Wir benötigten eine Maschine, die robust genug ist, um unsere hohen Standards bei der Abfall- und Metallverarbeitung einzuhalten und dies schnell und effektiv durchführt. Je schneller wir das Material an unseren beiden Standorten verarbeiten können, desto weniger Belastung für die Umwelt. Die eingebaute Wasserbedüsung ermöglicht es uns zudem, in unmittelbarer Nähe zu unseren Nachbarn zu arbeiten, ohne dass es zu erheblichen Staubbelästigungen kommt. Da wir die Werkzeugwellen sowohl für die Metall- wie auch für die übrige Abfallzerkleinerung gekauft haben, eignet sich der Impaktor 250 evo perfekt für beide Geschäftsbereiche. Wir haben uns dazu verpflichtet, die Deponierung von Abfällen möglichst zu vermeiden und 100 Prozent aller Metall- und Abfallströme, mit denen wir zu tun haben, zu recyceln. Erst kürzlich haben wir uns mit Abfällen für Brennstoffanlagen befasst und hoffen, dass wir bei unserer Recycling-Mission weiter vorankommen werden. Die Zusammenarbeit mit Doyle Machinery ist eine Partnerschaft auf Lebenszeit und wir werden ihre Expertise auch bei zukünftigen Maschinenkäufen weiter nutzen.“ www.arjes.de ROBUST PREISWERT OHNE FUNDAMENT Tél. 0173 6203 130 www.shelterall.de recycling aktiv 4/2021 39
Laden...
Laden...
Laden...