ON TOUR: Biomasse, Kompost, Holz Die sorgfältige und getrennte Lagerung ist sehr wichtig. Passende Aufbereitungstechnik für unterschiedliche Stoffgruppen Über all die Jahre hat sich Gustav Kühner sehr intensiv mit der Aufbereitung seiner verschiedenen Stoffströme beschäftigt, immer auf der Suche nach einer Optimierung und der Anpassung an die eigenen Standortverhältnisse. Die Inputströme werden vorgebrochen, seit Kurzem über einen elektrohydraulisch angetriebenen Hammel-Vorbrecher VB 650 E mit zwei langsam laufenden Wellen. Er eignet sich für Bau- und Abbruchholz ebenso wie für Paletten oder Sägewerksrestholz. Die Absiebung in unterschiedliche Fraktionen erfolgt über eine von Vecoplan konzipierte Sieblinie, entsprechend angepasst an die Endprodukte. Und davon gibt es einige: Holzbriketts, in diesem Fall Stangenbrikettes aus zerkleinertem Weichund Hartholz, sowie seit 2006 eigene Pelletfahrzeuge und Umschlagsiloanlagen, wobei die Pellets sowohl lose wie auch als Sackware abgegeben werden. Die genormten zylindrischen Pellet- Presslinge bestehen aus naturbelassenem Restholz, wie zum Beispiel Sägemehl, mit einem Durchmesser von 6 und einer Span-Service Holzlogistik GmbH Am Mettenbacherhof 5 D-76855 Annweiler am Trifels Tel.: 06346 – 98987-0 Fax: 06346 – 98987-171 info@span-service.de www.span-service.de Auch die Stangenbriketts werden sehr sauber verarbeitet. Hell, freundlich und sehr informativ: Hier werden die Kunden begrüßt. Fotos: jps Länge von 20 bis 50 mm. Für die Produktion der Briketts wird die große Halle des ehemaligen Sägewerks genutzt, umgebaut an die Erfordernisse der Halle und die Qualitätsanforderungen der Produkte. Und, so Gustav Kühner, „wir haben immer darauf geachtet, dass wir mit den verschiedenen Produkten auch jahreszeitlich eine entsprechende Auslastung haben, sodass unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das ganze Jahr über beschäftigt sind. Wir tragen für immerhin 55 Menschen hier die Verantwortung.“ Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit Ein ganz wesentlicher Rohstoff und zugleich ein wichtiges Produkt darf natürlich nicht fehlen – „quasi die Verpackung der Bäume“, wie Gustav Kühner lächelnd anmerkt, nämlich die Rinde. Auch sie wird zerkleinert, gesiebt und zu verschiedenen End-Produkten weiterverarbeitet, wie zum Beispiel zu Dekor-Mulch sowie zu Rindenmulch und nicht zuletzt zu unterschiedlichen Pflanzerden. All das passiert am Standort Edenkoben, nicht weit weg von Annweiler, inmitten des Weinanbaugebietes der Pfalz. „Wir haben die Erdenproduktion in Edenkoben installiert, sowohl aus Platzgründen, aber auch, um die verschiedenen Aufbereitungswege getrennt zu halten. In Edenkoben produzieren wir insbesondere Sackware, und das mit einer eigenen Versackungsanlage. Zunehmend setzen wir bei der Erdenproduktion auch Holzfaser ein, was ich als einen wesentlichen Rohstoff der Zukunft sehe“, so der Geschäftsführer zu den Schwerpunkten seiner zweiten Betriebsstätte. Neben der Qualität bei der Verarbeitung und den Endprodukten sowie der Nachhaltigkeit des ganzen Produktionsprozesses spielt für Gustav Kühner die Regionalität eine ganz entscheidende Rolle: „Die Pellets vermarkten wir in einem Umkreis von rund 30 bis 40 km, unsere Erdenprodukte gehen als Sackware zu den in der Region ansässigen Fachund Baumärkten. Wir bewegen uns mit unseren Fahrzeugen in einem Radius von rund 100 bis 150 km rund um unsere Betriebsstätten, mehr nicht. Das ist unser Verständnis zum Thema Regionalität und Nachhaltigkeit, wobei der Begriff Nachhaltigkeit sogar aus der Waldbewirtschaftung stammt. Und das passt wiederum genau zu unserer Philosophie!“ (hst) 52 recycling aktiv 4/2021
Biomasse, Kompost, Holz Abraservice Hardox HiAce bewährt sich bei Gärrestmischer Die AVG Köln ist ein mittelständisches Unternehmen der Kölner Abfallwirtschaft. Jährlich fallen rund 100.000 Tonnen Bio- und Grünabfälle an, die stofflich verwertet werden. Pro Jahr landen gut 20.000 Tonnen des eingesammelten Bioabfalls aus Köln zunächst in der Vergärungsanlage. Hauptsächlich entsteht dort ein Biogas aus energiereichem Methan, das zu Stadtgasqualität aufbereitet und in das öffentliche Netz eingespeist wird. Der pastöse Gärrest aus dem Fermenter wird über Förderbänder in die Kompostierungsanlage transportiert und dort mit dem übrigen Bioabfall, Grünschnitt und weiteren kompostierbaren Materialien in einem Gärrestmischer aufbereitet. So wird eine gute Umwandlung des Mischgutes zu Kompost sichergestellt. Der Fermenter und die dazugehörenden Anlagenteile wurden 2019 in Betrieb genommen. Lieferant des Gärrestmischers ist Eggersmann Anlagenbau in Bad Oeynhausen. „Der Verschleiß im Stahlbau an den Material führenden Bereichen ist bei uns immer ein Thema“, erläutert Betriebsleiter Michael Tegetmeier von der AVG Kompostierungs GmbH und ergänzt: „Denn der nasse und warme Gärrest greift den Stahlbau nicht nur mechanisch, sondern durch sein saures Milieu auch chemisch an.“ Im Rahmen der Prüfung des Verschleißes an den betroffenen Anlagenteilen führte Eggersmann Messungen der Materialstärke mit Ultraschall bei den Stählen durch. Die betroffenen Bereiche waren zwar noch nicht an ihrer Verschleißgrenze, jedoch war ein höherer Verschleiß als erwartet messbar. Daher empfahl Eggersmann proaktiv eine Regenerierung dieser Bereiche. Dabei sollte mit Hardox HiAce von SSAB erstmalig ein neuartiger besonders verschleißresistenter Stahl für saure Umgebungen zum Einsatz kommen. „Unser Stahllieferant Abraservice hatte uns das Material vorgestellt“, so Dipl.-Ing. Jörg Brinkschmidt, Leiter der Entwicklung bei Eggersmann Anlagenbau: „Die Messungen und Untersuchungen von SSAB zu Hardox HiAce überzeugten uns recht schnell. Von den Werten her erwarten wir eine deutlich gesteigerte Standzeit gegenüber den bisher von uns eingesetzten Verschleißblechen. Die Bearbeitungsverfahren wie Schneiden, Biegen oder Schweißen sind praktisch gleich wie bei den von uns bisher eingesetzten Materialien.“ Abraservice ergänzt: „Hardox HiAce bietet mit einer Härte von 450 HBW eine hohe Verschleißresistenz wie ein typischer Verschleißstahl. Durch seinen hohen Chromanteil in der Legierung ist der Stahl auch besonders korrosionsfest, wie man es von Edelstahl her kennt. Edelstahl ist aber viel zu weich für Anwendungen in solchen Umgebungen. Das Legieren des Stahls ist je nach Abmessungen und Stahlgüte ausgelegt, um für die gesamte Produktpalette gleichmäßige Materialeigenschaften zu gewährleisten.“ Bei Eggersmann Anlagenbau wird Hardox HiAce zukünftig auch bei den Neumaschinen eingebaut werden. Interessant für Eggersmann sind darüber hinaus auch die vielen Serviceleistungen von Abraservice. Ob OEM oder in der Regeneration, Abraservice ist ein hochspezialisierter Anbieter, wenn es um Verschleißstähle geht. www.abraservice.de www.f-e.de Problemloser Einbau von Hardox HiAce im Gärrestmischer bei der AVG Köln. Foto: Eggersmann Die sichere Trockenlegung von Kühlgeräten Made in Bavaria Die neue, einzigartige Kältemittel- Absauganlage KAA100 www.erdwich.com recycling aktiv 4/2021 53
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