ecycling aktiv ON TOUR Span-Service Holzrecycling: Viel mehr als eine Firmenphilosophie Bei der Span-Service Holzlogistik GmbH mit Sitz im rheinland-pfälzischen Annweiler dreht sich alles um den Rohstoff Holz. Regionale Kreisläufe nachhaltig zu schließen, das ist eines der Hauptanliegen eines Unternehmens, für das Holz „ein Rohstoff ohne Abfälle“ ist. Es ist schon ein idyllisches Fleckchen Erde, das sich die Span-Service Holzlogistik GmbH für ihren Firmensitz ausgesucht hat: Gräfenhausen, ein Ortsteil von Annweiler am Trifels, liegt in einem nur nach Süden hin offenen Tal. Das heißt, kein Durchgangsverkehr und aufgrund des Waldreichtums ein kleines Paradies für Wanderer, die einfach nur Ruhe und Erholung suchen. Annweiler und seine malerische Reichsburg Trifels ist ein bekannter Luftkurort im südlichen Teil des Pfälzer Waldes, des größten zusammenhängenden Waldgebietes Deutschlands. Dass sich gerade hier der Hauptsitz von Span-Service befindet, ist natürlich kein Zufall, wie uns Geschäftsführer Gustav Kühner erläutert: „2014 feierten wir unser 60-jähriges Firmenjubiläum. Mein Großvater Gustav Kühner hatte das Unternehmen hier gegründet, und so sind wir seit jeher mit dem Holz und dem Wald verbunden. Wie viele andere betrieben wir an diesem Standort ein Sägewerk und fertigten anfangs unter anderem imprägnierte Holzpfähle für den Weinbau.“ Ein typisches Familienunternehmen, das heute mit Gustav Kühner in der dritten Generation betrieben wird und sich überaus stark mit dem Pfälzer Wald und seinem Rohstoff Holz identifiziert. Es hätte eigentlich immer so weitergehen können – nur: Die kleinen Sägewerke, ausgerichtet auf die Nutzung des lokalen und regionalen Mischwaldes, waren irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig. Holz: Nachwachsender Rohstoff ohne Abfälle Die Idee, sich über das „normale Maß“ hinaus mit dem Rohstoff Holz zu beschäftigen, kam über einen Kunden, der Holzpfähle ohne Imprägnierung wollte – „vielleicht auch ein Schlüsselerlebnis“, so Gustav Kühner. „Da wurde mir klar, dass wir als Unternehmen eigentlich viel mehr aus dem Holz und seinen Nebenprodukten machen konnten, anstatt es nur mit einer Flüssigkeit zu imprägnieren, die 50 recycling aktiv 4/2021
Biomasse, Kompost, Holz Qualität in der Produktion und bei den Produkten, wie hier bei der Holzfaser, steht bei Span-Service mit an erster Stelle. Die Aufbereitung umfasst einen Vorbrecher der Marke Hammel (oben), und … eine wohldurchdachte Siebanlagentechnik von Vecoplan (unten im Bild). den Wert dieses natürlichen Produktes sogar einschränkt oder, um es im heutigen Sinne des Recyclings zu formulieren: wir wollten kein Downcycling.“ Seit den 1980er-Jahren ist der Begriff Holzrecycling bei Span-Service somit zu einem wichtigen Markenzeichen geworden. „Wir waren eines der ersten Unternehmen, das Hölzer angenommen und weiterverarbeitet hat, und zwar für Kraftwerke im grenznahen Frankreich, da es zum damaligen Zeitpunkt keine regionalen Kraftwerke mit entsprechender Zulassung in Deutschland gab“, wie Gustav Kühner erzählt. Altholz der Kategorien A1 bis A4 bildet ein großes Annahmespektrum in seinem Unternehmen, und selbst wenn ein gewisser Anteil des Altholzes „nur“ in die Verbrennung geht, ist es dennoch eine hochwertige Verwertung, „denn auch hier kommt es auf die Qualität des Liefergutes an“, wie Gustav Kühner betont. Seine Philosophie ist ganz klar: „Wir möchten vom Rohstoff Holz möglichst alles verwerten, und das natürlich nur in einer Qualität, die auch entsprechend überwacht und dokumentiert wird. Holz ist für mich ein Rohstoff ohne Abfälle, und das setzen wir kontinuierlich um!“ Die Hauptproduktlinien am Standort in Annweiler finden so ihre Abnehmer in der Papier- und Holzwerkstoffindustrie sowie in den Holzkraftwerken. Um diesen Qualitätsanspruch ständig gewährleisten zu können, ist die sorgfältige Annahme und Trennung der Inputstoffe oberstes Gebot. Das zeigt sich nicht nur an der Waage, sondern auch im Werksgelände selbst, wo alle Inputstoffgruppen penibel getrennt gelagert werden. „Hier kommt uns unser eigener Fuhrpark, mit 20 Spezialfahrzeugen zugute, denn da wissen wir genau, was wir annehmen und auch verarbeiten können.“ Der eigene Fuhrpark ist für Gustav Kühner ein wichtiger Garant, wenn es um Zuverlässigkeit und saubere Inputstoffe geht. recycling aktiv 4/2021 51
Laden...
Laden...
Laden...