Norwegeren - Ansa

- Ja, und dann essen wir immer Sontags Mittagessen zusammen.
Gerne sind wir 15 Lothes-Mitglieder die sich um
den Tisch bei meiner Oma sammeln um Knödel und Braten
zu essen. –Wirklich? Kann doch nicht sein dass deine
Oma jede Sontag so ein Menü plant und die ganze Familie
einlädt, lache ich. Thomas bleibt aber ernst. Selbstgemachte
Knödeln und Braten ist doch kein Problem. Ich denke an
meine eigene Familie wo meine Mutter ein halbes Jahr vor
einem großen Familendinner alles planen muss. Sogar die
Farbe an den Servietten weiß sie die Woche davor. Übrigens
gibt es noch einen Unterschied: Schnaps vs nicht Schnaps.
Rate dreimal wer einen Schnaps nach dem Essen trinkt? Die
Lothes oder die Solvang Hoffs? Nicht so schwer oder?
”Schnaps bei
Lothes oder Solvang Hoff?”
Ich frage dann Thomas, ob sie dann Alle abends ein
bisschen erledigt sind nach dem Tag mit so viele Familiemitglieder.
Ich meine, eine Stunde mit meiner Tante
und ich habe genug von dem Gespräch mit ihr über ihre
grünen Schlafsocken, oder wie der nächste Urlaub in Süd-
Frankreich wird. Bei Thomas, hat er nicht genug von Familieplaudern?
Nein, überhaupt nicht. Abends kommen dann
Tante, Onkel, Cousins Maxi und Stefan rüber zur Brotzeit.
– Und Tatort natürlich, fügt der zu. Weil das wichtig ist.
Sontag Abend schaut jeder Deutscher Tatort um 20.15. Das
darf man nicht verpassen.
”Tatort ist
heilig”
-Thomas, erzähl mal wie dein Tag als 10-Jährige aussah,
sage ich. Thomas fängt an zu erzählen. Wie sein Schultag
in Pegnitz aussah. Bis 13 Uhr hatten sie Schule. Es gab kein
SFO. Es gab Mütter. Mütter, die halbtags gearbeitet haben
und ihre Kinder in der Schule abgeholt haben. Dann gab es
Mittagessen zu Hause. Ob sein Vater dabei war? Beim Mittagesen
normalerweise nicht, der war arbeiten. Nach den
Hausaufgaben war es Zeit zum Spielen und dann haben
die Kinder sich getroffen um ausergewöhnliche Ausflüge in
dem Wald zu machen oder mit den lustigen Kühen spielen
zu können.
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