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karriereführer <strong>recht</strong><br />

<strong>1.2013</strong><br />

An<strong>de</strong>rs erfolgreich<br />

Fred Breinersdorfer<br />

Als Anwalt ist Fred Breinersdorfer<br />

auf <strong>de</strong>r Suche nach Ge<strong>recht</strong>igkeit.<br />

Als Autor von spannen<strong>de</strong>n Krimis<br />

und Drehbüchern sucht er die<br />

Spannung. Zur Meisterschaft hat er<br />

es in bei<strong>de</strong>n Berufen gebracht – und<br />

missen möchte <strong>de</strong>r 66-Jährige we<strong>de</strong>r<br />

das eine noch das an<strong>de</strong>re.<br />

Von André Boße<br />

Prof. Dr. Fred Breinersdorfer im Internet:<br />

www.breinersdorfer.com<br />

Der Film:<br />

www.sophiescholl-<strong>de</strong>rfilm.<strong>de</strong><br />

Fred Breinersdorfer hat ein Faible für<br />

spannen<strong>de</strong> Fälle. Sein erster Krimi<br />

erschien vor mehr als 30 Jahren, sein<br />

erstes TV-Drehbuch schrieb er 1984 für<br />

die Tatort-Folge „Zweierlei Blut“ mit<br />

Götz George – unvergessen die Szene,<br />

als Horst Schimanski von Hooligans<br />

nackt im Anstoßkreis <strong>de</strong>s Wedaustadions<br />

ausgesetzt wur<strong>de</strong>. Im weiteren Verlauf<br />

seiner erfolgreichen Karriere als<br />

Drehbuchautor widmete sich Breinersdorfer<br />

auch <strong>de</strong>m „Hammermör<strong>de</strong>r“ und<br />

<strong>de</strong>m „Mann mit <strong>de</strong>r Maske“, schrieb<br />

über „Notwehr“, „Quarantäne“ und<br />

„Angst“. Wer diese Filme gesehen hat,<br />

weiß: Dieser Autor hat nicht nur ein<br />

Gefühl für Spannung, son<strong>de</strong>rn vor<br />

allem ein Talent dafür, offensichtlich zu<br />

machen, warum Menschen etwas<br />

Böses tun.<br />

Häufig genug hat <strong>de</strong>r 66-Jährige erfahren,<br />

welche Motive und Sehnsüchte<br />

hinter großen Verbrechen und kleineren<br />

Gaunereien stecken. Schließlich hat<br />

Fred Breinersdorfer nicht nur Jura studiert,<br />

son<strong>de</strong>rn zu Beginn seiner<br />

Anwaltskarriere auch als Strafverteidiger<br />

gearbeitet. „99 Prozent meiner<br />

Autorenkollegen haben dagegen noch<br />

nie mit Mör<strong>de</strong>rn und Totschlägern zu<br />

tun gehabt“, sagt er. Diesen Erfahrungsvorsprung<br />

eines Juristen nutzt er, zumal<br />

man als Rechtsanwalt nicht nur die<br />

böse Seite kennenlerne. „Man hat mit<br />

allen Facetten menschlicher Probleme<br />

zu tun. Das inspiriert mich beim Schreiben.<br />

Es hilft, Charaktere lebendiger zu<br />

schil<strong>de</strong>rn.“ Der gebürtige Mannheimer<br />

ist heute ein vielbeschäftigter Autor<br />

von Drehbüchern und seit 2005 auch<br />

Produzent und Regisseur von Kinofilmen.<br />

Seine Anwaltskarriere führt er<br />

<strong>de</strong>nnoch weiter: Als Spezialist für Urheber-<br />

und Medien<strong>recht</strong> ist <strong>de</strong>r Wahl-Berliner<br />

seit 2008 Mitglied <strong>de</strong>r Kanzlei<br />

Müller Radack. Für seine Mandanten<br />

aus <strong>de</strong>r Medien- und Kunstszene legt er<br />

seine Branchenkenntnisse in die Waagschale,<br />

und umgekehrt hilft das juristische<br />

Wissen ungemein für seine eigene<br />

Tätigkeit als Autor, Produzent und<br />

Regisseur. „Als Anwalt habe ich <strong>de</strong>n Vorteil,<br />

einen Bereich zu durchblicken, in<br />

<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>re Medienschaffen<strong>de</strong> oft sehr<br />

unsicher sind – das Recht.“ Das beginne<br />

bei juristischen Bezügen in <strong>de</strong>n Filmstoffen,<br />

gehe über Fragen <strong>de</strong>s Urheberund<br />

Persönlichkeits<strong>recht</strong>s bis hin zum<br />

Vertrags<strong>recht</strong> – „und wenn’s dicke<br />

kommt bis zur Zwangsvollstreckung“.<br />

Ein Leben ganz ohne fiktive Stoffe und<br />

künstlerische Verwirklichung kann sich<br />

Fred Breinersdorfer gar nicht mehr vorstellen.<br />

Er wür<strong>de</strong> die Gestaltungsfreiheit<br />

vermissen. „Als Anwalt muss ich<br />

meine Kreativität <strong>de</strong>m Mandantenwohl<br />

unterordnen. In <strong>de</strong>r Kunst dagegen<br />

herrscht Freiheit. Im Fernsehen wenigstens<br />

ein bisschen, in <strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Kunst kann das bis zur Anarchie gehen.“<br />

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