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karriereführer <strong>recht</strong><br />

<strong>1.2013</strong><br />

Aufsteigen<br />

Jura trifft Verlag<br />

Kopf:<br />

Dr. Ute von <strong>de</strong>r Aa, 43 Jahre,<br />

Verlagsleiterin <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Notarverlags<br />

Bei vielen geisteswissenschaftlichen<br />

Stu<strong>de</strong>nten gehört das Verlagslektorat<br />

zu <strong>de</strong>n gängigen und nicht selten<br />

gezielt angestrebten Berufsbil<strong>de</strong>rn.<br />

An<strong>de</strong>rs ist es bei <strong>de</strong>n meisten<br />

Jura-Studieren<strong>de</strong>n. Ihnen ist nicht<br />

bewusst, dass es in <strong>de</strong>n zahlreichen<br />

Fachinformationsverlagen Deutschlands<br />

abseits <strong>de</strong>r üblichen Karrieren<br />

eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit <strong>de</strong>r beruflichen<br />

Entwicklung nach <strong>de</strong>m abgeschlossenen<br />

<strong>recht</strong>swissenschaftlichen<br />

Studium gibt.<br />

Meine ersten Berührungspunkte mit <strong>de</strong>r Verlagsbranche waren ein stu<strong>de</strong>ntischer<br />

Aushilfsjob an <strong>de</strong>r Universität Münster, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Redaktion von StGB-Kommentartexten<br />

verbun<strong>de</strong>n war, sowie ein Werkvertragsjob zur Erfassung von Urteilsdaten<br />

für eine Rechtsprechungsdatenbank. Damals steckten <strong>de</strong>rlei elektronische<br />

Anwendungen noch in <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuhen, erfasst wur<strong>de</strong> in „Turbo-Pas<strong>ca</strong>l“ und<br />

publiziert in <strong>de</strong>r Regel auf CD-ROM, noch nicht online. Danach war es nur noch ein<br />

kleiner Schritt in das Lektorat <strong>de</strong>s Wissenschaftsverlages Walter <strong>de</strong> Gruyter in Berlin,<br />

wo ich knapp zehn Jahre als verantwortliche Lektorin für das Straf<strong>recht</strong> gearbeitet<br />

habe. 2010 ging es dann von <strong>de</strong>r neuen in die alte Hauptstadt Bonn und in<br />

die Leitung <strong>de</strong>s Bereichs Produktmanagement <strong>de</strong>s Deutschen Anwaltverlags. Es<br />

folgte die Leitung <strong>de</strong>s Deutschen Notarverlags, die ich seit Kurzem innehabe. Dass<br />

heute in <strong>de</strong>n Verlagen kaum noch von Lektorat, son<strong>de</strong>rn häufig von Produktmanagement<br />

die Re<strong>de</strong> ist, mag ver<strong>de</strong>utlichen, wie sehr sich dieses Berufsbild in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen zwanzig Jahren verän<strong>de</strong>rt hat. Natürlich ist und bleibt die inhaltliche<br />

und formale Redaktion von juristischen Fachtexten immer ein Teil <strong>de</strong>r Arbeit.<br />

Zunehmend spielt aber das kaufmännische Mit<strong>de</strong>nken und das managen von<br />

Fachinformationsprojekten über alle Medienarten hinweg eine wichtigere Rolle.<br />

Der Umbruch in <strong>de</strong>r Fachinformationsbranche und die Konkurrenz zu kostenfreien<br />

Inhalten im Internet machen <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Verlagslektors gera<strong>de</strong> heute so spannend<br />

und abwechslungsreich. Dies gilt ebenso für Führungspositionen in Verlagen.<br />

Ein Verlagsprogramm und die Mitarbeiter im Lektorat in eine teilweise ungewisse,<br />

aber sicher spannen<strong>de</strong> Zukunft zu führen, erfor<strong>de</strong>rt nicht nur die klassischen<br />

Managementqualitäten, son<strong>de</strong>rn auch und vor allem Kreativität und die<br />

Lust auf Neues. Wer sich davon angesprochen fühlt, sollte versuchen, in die Verlagsarbeit<br />

hineinzuschnuppern.<br />

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