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my lux book 101<br />
Erwin Olaf<br />
Zeit & Ruhe<br />
Poliert, polarisierend und zugleich hoch stilisiert. In seinen Bildern werden soziale<br />
Fragen, Geschlechterpolitik und gesellschaftliche Tabus thematisiert, ohne trivial<br />
zu wirken.<br />
Text Lone K. Halvorsen<br />
Wenn das Haus «Ruinart» alljährlich einen Künstler für eine<br />
Zusammenarbeit beauftragt, dann lässt es ihm komplett freie<br />
Hand und genau diese Freiheit war es, die Erwin Olaf so gereizt<br />
hat. Der Fotograf, der sonst seine künstlerischen Methoden<br />
durch Szenarien im Kopf visualisiert, bevor er diese schliesslich<br />
fotografisch festhält, erlebte hier eine ganz neue Herausforderung.<br />
Wir sprachen mit Erwin Olaf über Kunst und die mysteriösen<br />
Keller von Ruinart.<br />
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Ruinart?<br />
Vor zwei Jahren wurde ich vom Hause Ruinart kontaktiert wegen<br />
einer Zusammenarbeit. Das Verlockende war: Es gab keinerlei<br />
Vorgaben und somit würde ich als Fotograf freie Hand haben.<br />
Für mich gab es allerdings eine grosse Herausforderung: Wie<br />
kann ich als Fotograf die Arbeit für mich und für Ruinart erfüllen,<br />
so dass es nicht wie Werbung präsentiert wird?<br />
glamourösen Welt von Champagner. Hier an den Wänden identifizierte<br />
ich die Geschichte und das Erbe von Ruinart.<br />
Haben Sie Ihr fotografisches Ziel so erfüllen können, wie<br />
Sie sich das gewünscht haben?<br />
Es ist letztlich meine Vision auf die Frage, wie kann ich die Geschichte<br />
und das Erbe von Ruinart gebührend reflektieren und<br />
präsentieren. Es sind zwar meine Reflektionen auf die Welt von<br />
Ruinart, obgleich ich versucht habe, diese mit der Geschichte von<br />
Ruinart in Einklang zu bringen.<br />
Wie lange haben Sie an diesem Projekt gearbeitet?<br />
Vom ersten Anruf bis zur heutigen Ausstellung insgesamt zwei<br />
Jahre. Man braucht für ein Motiv mehrere Tage, dann wählt man<br />
aus, bespricht die Ausschnitte, druckt, stimmt sich wieder ab<br />
und so weiter.<br />
Und dann landeten Sie in der unterirdischen Welt von<br />
Ruinart ...<br />
Als wir durch die 38 Meter tiefen Keller von Ruinart gingen, war<br />
ich zuerst etwas unglücklich... Es gab irgendwie nichts zu sehen,<br />
aber zugleich so unglaublich viel. Mit der Zeit entdeckte ich<br />
jedoch immer wieder Reliefe und Strukturen an den Wänden.<br />
Ich stellte mir die Frage, warum jemand diese Reliefs gemacht<br />
hat, und zugleich erkannte ich hier einen Kontrastpol zu der<br />
Ihre Serien sind sehr unterschiedlich ... Langweilt es Sie,<br />
immer das Gleiche zu fotografieren oder woher kommt<br />
der Wunsch nach Variation?<br />
Ich versuche immer, meine eigene Arbeit zu machen, aber was<br />
ganz wichtig ist: Ich will Neues entdecken!<br />
Mit wem und mit was feiern Sie «good news»?<br />
Mit meinem Partner und einem fabelhaften Glas Champagner. <br />
www.ruinart.com I www.erwinolaf.com